GOLF TIME 1-2017

COVER | VORSCHAU 2017

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mehr eChte rivalitäten in den Duellen um große Titel

Reed und Rory McIlroy das Match des Jahres ab und zeigten zudem einem Millionenpublikum, dass Golf auch anders kann. Nicht immer nur freundlicher Smalltalk und ein höflich anerkennendes Nicken in Richtung des Gegners, sondern auch mal ordentlich Dampf unterm Hintern zu machen. Ein paar kleine Provoka- tionen unter guten Freunden (oder Feinden) sind doch nicht zuviel ver- langt, oder?

Zwei Alpha-Männchen stehen sich im Testosteron-Rausch auf der größten Golfbühne der Welt gegenüber. Das Publikum hyperventiliert vor Patriotis- mus und Begeisterung, während sich die Gegner immer wieder mit provozie- renden Gesten und kleinen Sticheleien gegenseitig heiß machen. Es werden Schläge von atemberaubend hoher Qualität ausgetauscht und Putts aus irrwitzigen Entfernungen gestopft. Beim Ryder Cup 2016 lieferten Patrick

Wir haben keine Lust auf einen Haufen emotionsloser Golfroboter, die alle gleich aussehen und die ewig gleichen Antwor- ten geben. In der heutigen Zeit muss ein Golfprofi den Fans mehr bieten als Talent, er muss Wiedererkennungswert erzeugen. Ian Poulter hat das als Erster begriffen. Er positionierte sich als Paradiesvogel und gewährte über die sozialen Medien Ein- blicke in sein reales Privatleben. Viele Kol- legen wie Jordan Spieth und Rickie Fowler, die einen kompletten Urlaub via Twitter dokumentierten, folgten dem Beispiel. Weder außergewöhnlich erfolgreich noch in irgendeiner Weise gutaussehend, aber trotzdem überall beliebt ist Andrew „Beef“ Johnston, der sich im letzten Jahr in die Herzen der Menschen spielte, trank und mampfte. Wir wünschen uns mehr authen- tische Typen und weniger langweilige Statisten in der Manege des Golfzirkus! mehr profis mit Profil

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Make the European Tour Great aGain!

Seit 2015 sitzt Keith Pelley bei der European Tour am Ruder. Zuvor drohte der europäische Profigolfzirkus immer mehr zu einer Art Nachwuchsprogramm für die amerikanische Gegenveranstal- tung zu verkommen. Doch Pelley füllte die leeren Kassen, indem er bspw. die Austragungsstätte des Ryder Cup 2022 an den Meistbietenden verkaufte. 2017 startet sein neuestes Projekt, die Rolex Series. Anfangs umfasst die Turnier- reihe der Schweizer Luxus-Uhrenschmiede sieben Turniere, die jeweils mit min-

destens sieben Mio. Euro Preisgeld dotiert sind. Diese Serie soll es vor allem den europäischen Global Players erleichtern, sich für eine European Tour-Mitgliedschaft zu ent- scheiden bzw. ausländische Stars ermun- tern, Turniere wie die BMW PGA

Championship oder die Italian Open mit ihren Teilnahmen zu veredeln. Wir wünschen uns, dass dank der neuen European Tour mehr Fans in Europa die Weltspitze des Golf live erleben können.

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