GOLF TIME 1/2020 (Teaser)
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EDITOR’S INTRO
ARTENVIELFALT Wie sich doch die Zeiten ändern: Golf war nicht nur ideologisches No-Go der Grünen, nein, auch aus Sicht der grünen Umwelt das Feindbild schlechthin. Für die linksorientierte Bevölkerung war vor gar nicht so langer Zeit der Golfsport noch Todsünde. Selbst Politiker wie der einstige sozialdemokratische Bundeskanzler Gerhard Schröder eröffneten zwar Golf- plätze, Fotos des golfspielenden SPD-Parade-Gazprom-Genossen durften aber nicht veröffentlicht werden. Jetzt sagt der Grüne Staatssekretär im Umweltministerium Baden-Württem- berg, Dr. Andre Baumann: „Viele Golfanlagen zeigen: Sie sind Oasen für die Natur und mit bunt blühenden Wiesen, Teichen voller Kröten und Frösche sowie Gehölzen, in denen Nachtigallen brüten.“ Schau an, schau an. Das war zwar immer schon so, aber nunmehr hat sich ein bemerkenswerter Sinneswandel beim Thema Golf und Grüne entwickelt. Gut so. Bereits auf dem DGV-Verbandstag im April 2019 wurde eine Kooperation erstmals angekündigt, nunmehr wurde bei der Jahres-Pressekonferenz des DGV in Stuttgart eine auf zwei Jahre angelegte Kooperation zum Pilotprojekt „Lebensraum Golfplatz – wir fördern Artenvielfalt“ unterzeichnet. Ziel der Vereinbarung, signiert von Dr. Andre Baumann und DGV-Präsident Claus M. Kobold: die biologische Vielfalt auf Golfplätzen zu erhöhen. Die Zeiten, in denen Millionen-Projekte gestoppt bzw. gar verhindert wurden, weil auf dem Gelände z. B. eine fleischfressende Orchidee entdeckt wurde, gehören inzwischen der Geschichte an – so wie auch die Grünen heute einen anderen Status haben als die einst strickenden Abgeordneten im Bundestag. Von „Bienen statt Kohle“ spricht Kobold, von „mehr Blütenstaub als Feinstaub“ schwärmt Otto Leibfritz, Präsident des Baden-Württembergischen Golfverbandes, und auch Dr. Andre Baumann, mit Krawatte und Anzug, sagt: „Der Grüne Sport fördert die Grüne Infrastruktur.“ Merke: Golf – der Grüne Sport. Egal, was einmal war! Wenn jetzt dank der großen Klimawandel-Diskussion die Erkenntnis reift, Golf stehe für Artenvielfalt, für Flora und Fauna, für den Ausbau von vorhandenen Biodiversitätsflächen, dann hat sich der jahrelange Kampf gegen die Vorurteile „Golfer seien Umweltsünder“ ja gelohnt. Es grünt so grün. . .
„Die Zeiten, in denen Millionen-Projekte gestoppt bzw. gar verhindert wurden, weil auf demGolfgelände eine fleischfressende Orchidee entdeckt wurde, gehören der Geschichte an – so wie auch die Grünen heute einen anderen Status haben als einst die strickenden Abgeordneten imBundestag“
Ihr
OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur
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GOLF TIME | 1-2020
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