GOLF TIME 1/2021

GIBT ES MAL WIEDER EINEN EUROPÄISCHEN MAJOR-SIEGER? 2

COVER | AUSBLICK 2021

A lle drei Major-Sieger 2020 (die Open Championship wurde ja angesichts des Coronavirus abge- sagt) stammen aus den USA. Mit Collin Morikawa (PGA Championship) und Bryson DeChambeau (U.S. Open) gab es zwei Premierensieger und auch der Weltrang- listen-Erste Dustin Johnson sicherte sich beim Masters erst seinen zweiten Major- Titel. Für die Europäer gab es in den letzten Jahren wenn, dann meist nur bei der Open Championship etwas zu holen. 2019 siegte der Ire Shane Lowry in Portrush vor heimi- schem Publikum. Im Jahr davor schrieb Francesco Molinari mit seinem Sieg in Carnoustie italienische Sportgeschichte. Insofern wird sich der europäische Blick ganz besonders im Juli gegen Royal St. George’s richten, wo die diesjährige Open stattfindet. Vor zehn Jahren, als zuletzt auf

dem traditionellen Links-Course in Süd- england gespielt wurde, krönte der Nordire Darren Clarke mit dem ersten und einzigen Major-Sieg seine illustre Karriere. Royal St. George’s ist immer für einen Über- raschungssieger gut, man denke nur an Ben Curtis im Jahr 2003. Obwohl die Amerikaner mit Johnson, Koepka, DeChambeau oder Morikawa bei allen vier Majors in diesem Jahr zu favorisieren sind, gibt es aus europäischer Sicht auch einige heiße Anwärter auf einen Coup. Besonders der Spanier Jon Rahm, aktuell Nr. 2 der Welt, der norwegische Shootingstar Viktor Hovland oder der immer für eine Überraschung gute Eng- länder Tyrrell Hatton. Oder schafft gar Martin Kaymer die Sensation und holt nach PGA Championship (2010) und U.S. Open (2014) einen dritten Major-Titel?

DAS SIND DIE VIER MAJORS

The Masters Augusta, Georgia Datum 8. – 11. April Par 72 Yardage 7,475 Preisgeld $ 11.5 Millionen Titelverteidiger Dustin Johnson Das erste Major des Jahres kehrt zu seinem traditionellen April-Termin zurück und wird die Rückkehr des Par-3-Events sowie der Fans (limitiert) sehen. Lee Elder, der erste Farbige, der beim Masters spielte, wurde bereits eingeladen, sich Jack Nicklaus und Gary Player als Ehrenstarter anzuschließen, und es wird immer noch darüber diskutiert, ob sie den 13. Abschlag zurücksetzen.

PGA Championship Kiawah Island, South Carolina Datum 20. – 23. Mai Par 72 Yardage 7,848 Preisgeld $ 11 Millionen Titelverteidiger Collin Morikawa Am bekanntesten wohl für die Austragung des „War on the Shore“ Ryder Cups 1991, verläuft Kiawahs Ocean Course auf einem Band aus Sanddünen, die sich entlang des Atlantischen Ozeans erstrecken. Laut Designer Pete Dye ist der Charakter nahezu identisch mit den meisten Open Championship-Austragungs- orten. „Es gibt keinen anderen Golf- platz, der so viele Löcher am Meer hat.“

U.S. Open Torrey Pines (South Course), California Datum 17. – 20. Juni Par 71 Yardage 7,643 Preisgeld $ 12.5 Millionen Titelverteidiger Bryson DeChambeau Das letzte und einzige Mal, dass Torrey Pines ein Major ausrichtete, war 2008, als Tiger Woods auf denkwürdige Weise die U.S. Open auf einem Bein gewann. Der South Course in Torrey Pines präsentiert sich im neuen Look, wurde er doch für 14 Mio. US-Dollar überarbeitet, wovon die Spieler Ende Januar bei den Farmers Insurance Open einen ersten Eindruck bekamen.

Open Championship Royal St. George’s, Kent Datum 15. – 18. Juli Par 70 Yardage 7,204 Preisgeld $ 10.75 Millionen Titelverteidiger Shane Lowry Nach zweijähriger Wartezeit wird Shane Lowry den Claret Jug bei den mit Spannung erwarteten 149. Open endlich verteidigen. Royal St. George’s ist nach wie vor der einzige Open- Schauplatz in Südengland und wurde von Ian Fleming, dem Schöpfer von James Bond, unter dem Namen „Royal St. Marks“ in seinem Roman „Gold- finger“ von 1959 verwendet. Einfach gesagt, wir können es kaum erwarten.

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