GOLF TIME 1/2021
6. Das Texas Wedge – Als ich mit Brooks Koepka bei der U.S. Open in Pine- hurst gearbeitet habe, haben wir viel über das Chippen gesprochen. Es gab viele Stel- len, von denen der Ball wieder vom Grün rollen konnte. Ich habe ihm sechs Bälle ums Grün platziert und gesagt: „Wenn dein Leben davon abhinge, welchen Schlag würdest du ausführen?“ Er meinte: „Dann würde ich putten.“ Er wurde Vierter in dieser Woche und holte sich die Tour- Karte. Martin Kaymer hat damals gewon- nen und er ist nicht für seine starken Chips bekannt. Er hat meistens geputtet. Viele meinen, ums Grün immer chippen zu müssen. Aber es geht doch darum, dass der Ball ins Loch geht. Manchmal ignorie- ren wir die einfachsten Schläge. 7. Nicht zu weit weg – Oft sehe ich, dass die Golfer beim Pitchen und Chippen zu weit weg vom Ball stehen. So geht die Kontrolle über den höchsten Punkt des Golfschlägers verloren. Wenn das Griff- ende zu weit nach hinten und vorne bewegt wird, erhöht sich die Wahr- scheinlichkeit, dass die Kontrolle über die Schlagfläche verloren geht. 8. Der Rescue-Chip – Golfer, die Schwierigkeiten beim Chippen haben, sollten sich diese Schlagvariante antrai- nieren. Die breite Sohle springt förmlich durch das Gras, das verhindert einen fett getroffenen Ball. Dazu reicht eine einfache Putt-Bewegung. 9. Flop-Shots nur in Bestlage – Ein Flop-Shot ist realistisch, wenn sich etwas Gras unter dem Ball befindet. Vom Fair- way aus würde ich davon abraten. Das Timing müsste perfekt sein. Viele holen zu weit aus und entschleunigen die Be- wegung vor dem Ballkontakt. Es braucht schon eine große Menge Selbstvertrauen, um so einen Schlag zuverlässig ausführen zu können. 10. Das Belly-Wedge – Liegt der Ball an der Mähkante, ist ein Chip oder Pitch sehr schwierig, weil sich so viel Gras zwi- schen dem Ball und dem Schlägerblatt befindet. Meine Empfehlung in so einer Situation: Greifen Sie zum Lob Wedge und versuchen Sie, den Ball absichtlich zu top- pen. Ein simpler, aber effektiver Schlag. GT
Pete Cowan betreut unter anderem Brooks Koepka
4. Passender Schläger, richtiges Setup – Folgende Faustregel: Nutzen Sie das Eisen 9 für Chips mit kleinem Fluganteil, das Lob Wedge für hohe Chips und das Eisen 7, wenn der Ball lange ausrollen soll. Wichtig dabei: ein aufrechtes Setup. Das Brustbein sollte sich über dem Ball befinden. Weshalb? Weil man sich so konstanter drehen kann. 5. Handgelenk richtig einsetzen – Wenn Sie das Handgelenk beim Chippen wie bei einem Hammerschlag anwin- keln, verabschiedet sich der Schläger von der korrekten Ebene und die Bewegung wird automatisch größer. Beim Aus- holen sollte sich der rechte Handrücken in Richtung des rechten Unterarms bewegen (Rechtsschwinger). Erst beim Pitch kommt die Winkelbewegung hin- zu, um etwas mehr Power zu erzeugen.
linken Oberschenkel zur rechten Hüfte. Beim Übergang von der linken Hüfte zur rechten Bauchmuskulatur befinden sich Ihre Hände auf Brusthöhe. Beim Übergang zwischen der linken Brust zur rechten Schulter befinden sich Ihre Hände auf Schulterhöhe. Wenn Sie so denken, wird der Körper richtig arbeiten und eine Reihe von Bezugspunkten für verschiedene Schlaglängen schaffen. 3. Keep it simple – Als ich Vijay Singh einmal beim Masters beobachtet habe, hat er auf Augustas 15. Bahn einen Flop über einen Bunker trainiert. In der Proberunde hat das gut geklappt. Im Turnier aber hat er den Schlag gar nicht erst versucht. Er wusste, dass dieser Schlag sehr riskant war und entschied sich, ein sicheres Par zu spielen. Es sind diese kleinen klugen Entscheidungen, die oft den Unterschied machen.
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GOLF TIME | 1-2021
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