GOLF TIME 1/2021

TIME OUT

as werden wir immer wieder gefragt: „Wieso sponsert ihr eine Lang- Vici und die starken Frauen D einer Läuferin einen 9. Platz, in der Staffel gar einen tollen 5. Rang. Ein paar Zahlen, die das Leistungsvolumen am deut-

läuferin?“ Antwort: „Weil uns langweilig ist...“ Na ja, nicht ganz: Es ist eine Investition im Sinne eines nicht gewinnorientierten Marketings. Mit ihrer Headware mit dem Logo GOLF TIME läuft Victoria „Vici“ Carl minutenlang

lichsten beschreiben: Die Lang- läuferin verbrennt pro Tag 12.000 Kilo-Kalorien, spult während eines Jahres 10.000 Trainings- Kilometer runter, trainiert täglich zwei mal drei Stunden sieben Tage in der Woche und ist sechs Monate auf Achse. Der Lohn dieser Ochsentour: 20.000 Schweizer Franken für einen Sieg, die Läuferin auf

nicht nur über pfeilschnelle Loipen, sondern auch über

diverse Bildschirme in die gute Stube. Der „Aha“-Effekt ist gelun- gen: „Das ist aber cool!“

O-TON VICTORIA „VICI“ CARL: „ Ich mach‘ das, um meinen unbändigen Siegeswillen zu befriedigen“

Rang 20 bekommt noch mal gerade 100 Franken, alle anderen laufen unter „ferner liefen“. Und an die Top 6 eines Weltcuprennens wird ein Preisgeld von nur insge- samt 25.000 Franken ausgeschüttet. Vergleich zum Golf: Da kassiert schon, wer alleine den Cut schafft, etwa so viel wie die Siegprämie beim Langlauf über 10 km Freistil ausmacht. Vici hat nun das Glück, 40 Paar Skier, 6 paar Schuhe bzw. Stöcke vom Ausrüster Atomic gestellt zu bekommen, andere müssen sich um ihr Equipment selber kümmern. Warum sich das ein normal denkender, normal füh- lender, normal wirkender Homo sapiens freiwillig antut, beantwortet Feldwebel Vici Carl folgendermaßen: „Um meinen unbändigen Siegeswillen zu befriedigen, weil ich Spaß an diesem Sport habe und wir eine super Mannschaft sind. Sonst könnte ich mir die Tausende Trainingskilometer eh’ nicht reinziehen.“ Wer mit so einer Einstellung an den Sport rangeht, hat das Stirnband mit GOLF TIME redlich verdient.

Passt doch: Im Winter sitzen die Golfer vorm TV- Schirm und verfolgen die alpinen oder nordischen Skirennen, im Sommer schauen wiederum die Winter- sportler den Golfern auf die Finger. Wir drücken seit drei Jahren speziell Victoria Carl, 25, Deutschlands bester Langläuferin, die Daumen. Das Talent aus Zella-Mehlis ist fünffache Junioren-Welt- meisterin, wurde 9. bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang, landete bei der WM in Seefeld 2019 auf einem undankbaren 5. Platz (in der Staffel Rang 4) und zählt zu Europas besten Langläuferinnen, die Talente- schmiede der Skandinavier ausgenommen. Anfang Dezember erlitt die 1,78 m große und 63 kg leichte Spitzen-Athletin bei einem fremdverschuldeten Sturz einen zweifachen Bänderriss. Kein Problem für die Paradeathletin: Sie stand Anfang Februar dank der perfekten Betreuung durch Physio und Mannschaftsärzte bei der Nordischen Weltmeisterschaft in Oberstdorf schon wieder am Start. Wo sie im 10 km Sprint als beste Deutsche einen beachtlichen 14. Rang erkämpfte; im 7,2 km Team-Sprint erreichte die Mannschaft trotz eines Sturzes

OSKAR BRUNNTHALER ob@golftime.de

Die nächste

erscheint am 26. April 2021

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GOLF TIME | 1-2021

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