GOLF TIME 1/2024
COVER | VORSCHAU 2024
er, der mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter anreiste, startete die Woche mit einem rätselhaften „Hi-Haters“-Video, das genauso erfolglos blieb wie sein Auftritt im Royal Greens Golf & Country Club. Es ist noch zu früh, um ein pauschales Urteil zu fällen, aber wenn die ersten drei Runden in Saudi-Arabien einen Hinweis darauf geben, was noch kommt, ist der einstige aufstrebende Stern möglicherweise aus gebrannt. Unabhängig davon, wie niedrig die Messlatte war, musste Kim bei seinem LIV-Debüt mit einem klaren letzten Platz bei 16-über-Par vorliebnehmen, mehr als zehn Schläge hinter dem vorletzten Spieler. „Offensichtlich war es eine harte Woche. Ich freue mich darauf, wieder Profigolf zu spielen. Ich fühle mich sehr gesegnet, dass ich diese Gelegenheit habe“, sagte AK über sein Debüt. „Ich habe viel zu tun, aber die se Woche habe ich auch viel Gutes erlebt. Deshalb freue ich mich, darauf aufzubau en und irgendwann in diesem Jahr vorne mitzuspielen. Ich treffe den Ball auf jeden Fall gut. Ich mache viele Dinge gut. Ich weiß, dass die Ergebnisse das nicht wider spiegeln. Es ist enttäuschend, so zu scoren. Aber gleichzeitig weiß ich, dass es viel gibt, auf dem ich aufbauen kann, und ich werde einfach weitermachen.“ JOAQUIN AUF WOLKE SIEBEN Unglaubliche 33 Schläge weniger als Kim benötigte Joaquin Niemann, um sich den Sieg beim LIV-Jeddah-Event zu sichern. Der 25-jährige Chilene gewann bereits im Dezember die Australian Open, und brachte diesen Schwung ins neue Jahr mit und landete einen weiteren Sieg beim Sai sonauftakt von LIV Golf in Mayakoba, wo er die Woche mit einer 59 begann und sie mit einem Playoff-Triumph über Sergio Garcia beendete. In Saudi-Arabien brauch te Niemann keine zusätzlichen Löcher. Der Torque-GC-Kapitän besiegelte den Tri umph mit 17 unter Par, vier Schläge vor den Stinger-GC-Teamkollegen Louis Oost huizen und Charl Schwartzel. Niemann, der für das Masters eine „Special Invitati on“ erhielt, gilt damit auch bei den kom menden Majors als Geheimfavorit. Nach seinem Triumph darauf angesprochen, konnte er sich einen Seitenhieb auf die of fizielle Weltrangliste, in der nach wie vor keine LIV-Events Berücksichtigung fin den, nicht verkneifen: „Favorit? Wie soll das gehen, ich bin doch nur die Nummer 100 in der Weltrangliste ...“ GT
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TOUR PGA F O W L E R R I C K I E
Nach zwölf Jahren Abwesenheit kehrt das ehemalige Wun derkind Anthony Kim beim LIV-Golf-Event in Saudi-Arabien zurück ins Profigolf-Rampenlicht. Während „AK“ klarer Letz ter wird, feiert Chiles Joaquin Niemann einen erneuten Sieg. DAS PHANTOM „AK“ s war der bislang wohl größte Coup, zumindest marketingtech nisch, den LIV-Golf-Boss Greg Norman mit der Verpflichtung von Anthony Kim gelandet hatte. Einst als möglicher Nachfol ger von Tiger Woods gepriesen, spielte sich der U.S.-Amerika ner seit seinem Wechsel ins Profilager 2006 mit seiner Leiden schaft und seinem aggressiven Spielstil schnell in die Herzen der Golffans. Als er 2008 beim Ryder Cup in Valhalla im ersten Einzel Sergio Garcia mit 5&4 nach Hause schickte, schien nurmehr der Himmel das Limit zu sein für „AK“. Doch 2010, nach seinem dritten Titel auf der PGA Tour, begann eine Verletzungsserie, die zwei Jahre später in eine Operation an der Achillessehne mündete. Seitdem wurde es um Kim still und man munkelt, dass er über eine Versicherungspolice verfügte, die ihm im Falle einer Verletzung, die seine Karriere beenden würde, eine Entschädigung in Höhe von 10 bis 20 Millionen U.S.-Dollar gewährte. Über sein Leben abseits des Golfplatzes rankten sich wilde Gerüchte, die von Drogen bis zu Spielsucht reichten, wobei nichts davon bewiesen ist. Fotos gab es in den letzten Jahren nur wenige, die ihn aber mit langen Haaren und Riesentattoo auf dem Unterarm zeigten. Viele seiner Fans gaben die Hoffnung schon auf, dass man das ehemalige Wunderkind wieder bei einem Profi-Event sehen würde. Doch letztes Jahr häuften sich erstmals Spekulationen, ob Anthony sich der LIV-Golf-Tour anschließen könnte. Und nur wenige Monate später war es nun so weit: beim LIV Golf-Event in Jeddah, Anfang März, feierte Anthony Kim sein viel beachtetes Profi-Comeback. ALLER (WIEDER-)ANFANG IST SCHWER Wer gedacht hatte, dass Kim, dessen Gesicht doch deutlich vom Leben ge zeichnet schien, nach zwölf Jahren Abwesenheit sofort wieder vorne mitspie len würde, der wurde herb enttäuscht. Der mittlerweile 38-jährige Kaliforni E
24 GOLF TIME | 1-2024
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