GOLF TIME 2/2022

Die GOLF TIME Ausgabe 2/2022 als E-Paper, Erscheinungstermin 25.04.2022.

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2-2022

GOLFLEGENDEN HORTON SMITH FOTO TIME DER LETZTE SPRUNG FUN TALK MATTI SCHMID TRAINING CARO MASSON

VON DER VISION ZUR WIRKLICHKEIT GOLFPARK WEIHERHOF GEHEIMTIPP NICHT NUR FÜR GOLFER SANSIBAR

86. MASTERS TOURNAMENT

HEISSE WARE DAS NEUESTE

OLYMP AUF DEM WIE SCOTTIE SCHEFFLER MIT DEM SIEG IN AUGUSTA SEINE POSITION ALS NUMMER 1 DER WELT DICK UNTERSTREICHT

EQUIPMENT AB SEITE 58

SCOTTIE SCHEFFLER MIT DEM DRIVER SCHWUNGSTUDIE

DIRK GLITTENBERG ÜBER DAS NEUE LADIES-TURNIER INTERVIEW

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EDITORIAL

GOLF IST RELIGION Wer Scottie Schefflers Gefühlsausbrüche während des 86. Masters im Augusta National Golf Club miterlebt hat, glaubt gerne, dass eine höhere Macht mit im Spiel war.

igentlich macht er einen coolen, lockeren, abgebrühten Eindruck: der erst 25-jährige Scottie Scheff ler, seit 27. März 2022 der beste Golfer der Welt und jüngst auch Masters-Sieger. Nach der zweiten Runde im Augusta National Golf Club, als er mit fünf Schlägen Vorsprung das Feld klar anführte, meinte der Texaner: „Wenn ich das Turnier gewinne, ist es okay, sollte ich aber mit zehn Schlägen Rückstand verlieren, ist es auch gut.“ Wer so spricht, könnte man meinen, steht über den Dingen. Aber wer Scottie am Finaltag, also dem Sonntagmorgen vor Ostern er lebte, bekam einen ganz anderen zu Gesicht. Er fühlte sich elend, hatte Bauchkrämpfe und konnte seine Tränen nicht zurückhalten. „Ich habe wie ein Baby geweint. Ich habe verzweifelt meiner Frau gestanden, dass ich für diese Aufgabe noch nicht bereit bin.“ Ein Nervenbündel, wie es im Buche steht. Die Botschaft des Senkrechtstarters: „The Lord hat mir das Talent gut Golf zu spielen gegeben, und ich versuche, das Beste daraus zu machen.“ Scheff lers Frau Meredith versuchte ihn zu beruhigen. Sie sagte: „Wir können nicht unser Leben kontrollieren, das liegt in der Hand Gottes.“ Und Scheff ler E

25 JAHRE GOLF TIME

Er fühlte sich elend, hatte Bauchkrämpfe und konnte seine Tränen nicht zurückhalten. „Ich habe wie ein Baby geweint, ich habe verzweifelt meiner Frau gestanden, dass ich für diese Aufgabe noch

bestätigte nach seinem ersten Major-Sieg: „Mein Glaube lenkt alle Bereiche meines Lebens, nicht nur mein Golfspiel.“ Tatsächlich liegt es nahe zu glauben, dass eine höhere Macht uns lenkt. Uns alle lenkt. Und gerade unter den besten Golfern der Welt ist der Glaube an Gott, der ihr Schicksal steuert,

nicht bereit bin“, so Masters-Sieger Scottie Scheffler

nicht ungewöhnlich. Schließlich können alle von den fast hundert Spielern beim 86. Masters-Turnier siegen, aber nur einer bekommt den Zuschlag, auch wirklich zu gewinnen. Auf der finalen Runde wirkte der Hüne von Golfer total entspannt, erst nach seinem Sieg wischte er sich bei der Green-Jacket-Überreichung wieder Tränen aus den Augen. Tränen der Erleichterung. Schön, wenn der Glaube Berge versetzen kann. Wie im Falle des sensationellen Weltranglistenersten (Cover-Story „Göttliches Masters“, ab Seite 24).

OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur

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2 | 2022 INHALT

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NEUES EQUIPMENT Die heißeste Ware für die Saison 2022 ab Seite 58

STORY 34 GOLFLEGENDEN Horton Smith

COVER 24 M ASTERS IN AUGUSTA

gewann die Erstaustragung des Masters im Jahr 1934 – ein Porträt.

Scottie Scheffler unterstreicht durch den Sieg in Augusta seine neue Position als Num mer 1 der Welt.

CLUBS 40 GP WEIHERHOF Wie ein Bau ingenieur die Vision von einem Top-Resort erfolgreich umsetzte. 48 REDESIGN „TigerROOM“ heißt das neue, mega-stylische Restau rant im Leading GC Würzburg. TRAINING 86 PROFI-TIPPS Caroline Masson erklärt, warum sie ihren Driver Rückschwung verkürzt hat. 90 SCHWUNGSTUDIE Der Driver Schwung von Scottie Scheffler analysiert von Danny Wilde. 92 MEDICAL GOLFING Neue Serie: Anatomisch richtig golfen. Teil 1: Die Ansprechposition.

32 A STAR IS BORN

Die 16-jährige Anna Davis gewinnt die Augusta National Women‘s Amateur.

48

REISE 74 SANSIBAR Die Inselgruppe im Indischen Ozean avanciert zum Geheimtipp. Nicht nur für Golfer ...

TEE-OFF 12 FOTO TIME

Der letzte Sprung …

14 QUICKTIPP

Padraig Harrington gibt Tipps zum Wedge-Spiel.

74

18 INTERVIEW U.COM Geschäftsführer Dirk Glittenberg über das neue Ladies-Turnier in Deutschland.

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TEE OFF NEWS | LEUTE | HIGHLIGHTS

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FOTOTIME

DER LETZTE SPRUNG Das Masters hat das

grüne Jackett. Das erste Damen-Major des Jahres in der Woche zuvor hat

(oder besser gesagt hatte) den Sprung in

Poppy’s Pond. Mit der Übernahme von Chevron als neuer Hauptsponsor fiel die Entscheidung, das Turnier ab 2023 in Houston, Texas, auszutragen. In die- sem Jahr ging das seit 1972 bestehende Event (seit 1983 mit Major-Status) noch ein letztes Mal im Mission Hills Country Club in Rancho Mirage, Kali- fornien, über die Bühne. Jennifer Kup- cho holte sich den Sieg und durfte den letzten Sprung in den Teich neben dem 18. Grün machen. Die 24-jährige US-Amerikanerin sagte übrigens 2019 als beste Amateurin der Welt ihre Teil- nahme bei diesem Turnier ab, um beim gleichzeitig erstmals stattfindenden Augusta National Women’s Amateur zu gewinnen. „Es ist surreal, die erste Frau zu sein, die in Augusta gewonnen hat und die letzte zu sein, die hier den Sprung in Poppy’s Pond macht“, erklärte die frisch gebackene Major-Siegerin. GT

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WEDGES von Padraig Harrington

Wählen Sie vier Entfernungen, zum Beispiel 60, 70, 80 und 90

QUICK TIPP Padraig Harrington, dreifacher Major-Sieger und Ryder-Cup- Kapitän 2021 zeigt Übungen für zielgenaues Kurzspiel. Hier können Sie wohl am meisten Schläge sparen, wenn Sie in der Lage sind, die Bälle möglichst nah an die Fahne zu spielen.

Meter. Schlagen Sie fünf Bälle von jeder Distanz in Richtung eines Ziels. Alles innerhalb von fünf Metern bringt einen Punkt. Alles außerhalb von fünf Metern ist ein verlorener Punkt. Addieren Sie Ihre Punkte und schlagen Sie danach nochmals 20 Bälle von völlig unter schiedlichen Entfernungen und versuchen Sie, Ihr vorheriges Punkte ergebnis zu verbessern. Sie können einen Zufallszahlen- generator auf Ihrem Handy verwenden, um es schwieriger zu machen, aber versuchen Sie immer, ein Hindernis zu überwinden. Wenn es eine Art Strafe gibt (wie zum Beispiel den Verlust des Balls im Hindernis), werden Sie sich besser konzentrieren und mit dem Druck auf dem Golfplatz besser umgehen können. VERSUCHEN SIE FOLGENDES … Immer wenn ich mit meinen Wedges übe, suche ich gern eine kahle Stelle, von der aus ich schlagen kann. Ich sehe Leute im Internet, die immer von einem saftigen Stück Gras aus chippen und pitchen. Üben Sie aber von einer wirklich festen und harten Lage, dann wird es um einiges einfacher da draußen auf dem Platz. GT

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TEE OFF | INTERVIEW

der Scorekarte. Das hat mich im Nachhinein dann doch ziemlich geärgert.

Puma-Testimonial Matti Schmid

Welche übernatürliche Kraft hättest du gerne? Fliegen wäre ziemlich cool.

Was ist deine erste Erinnerung an Golf? Das Kindertraining damals bei meinem Vater in meinem Heimatclub.

Hattest du viel Ärger in der Schule? Nein, ich war eher ein braver Schüler.

Was wärst du geworden, wenn es mit der Golflaufbahn nichts geworden wäre? Ich befürchte arbeitslos. Wer ist dein bester Kumpel auf der Tour? Ich komme mit sehr vielen Spielern gut klar. Max Kieffer hat sich in den vergangenen Monaten und Jahren zu einem guten Freund entwickelt. Ihn kann ich immer anrufen, wenn ich Rat brauche. Das hilft mir sehr. Welchen Tour-Spieler würdest du dir als Beistand holen, wenn du in eine Schlägerei geraten würdest? Ernie Els soll sehr kräftig sein ... Welche/n/s Buch, Film oder Serie hast du zuletzt gelesen bzw. gesehen? Celebrity Hunted auf Amazon Video. Was ist deine größte Stärke auf dem Platz? Ich würde sagen, dass ich immer versu che, das Bestmögliche zu erzielen. Egal, um was es geht. An welcher Schwäche arbeitest du am meisten? Aktuell an mittellangen Putts, so um die sieben Meter. Da geht noch mehr. Es geht ei nerseits um ein bis zwei technische Aspekte, aber auch ums Zielen und die Ausrichtung. Was gefällt dir am Leben als Tour-Profi besonders und was eher weniger? Ich liebe den Wettbewerb, das ist das Schöne am Leben als Tour-Profi. Die Schat tenseiten haben eher mit dem Drumherum zu tun. Wenn Flüge Verspätung haben oder das Gepäck nicht ankommt zum Beispiel. Dein Quick-Tipp für unsere Leser? Ich würde empfehlen, zum Pro zu gehen, sich ein paar Aufgaben am Schwung geben zu lassen und dann erst mal nur an der Bewegung zu arbeiten. Wichtig ist dabei, dass man sich auf die Bewegung konzent riert und nicht auf die Ergebnisse. GT Fisch, Fleisch oder Gemüse? Alles gerne, aber am liebsten Fleisch. Hund oder Katze? Ich mag beide ganz gerne.

GOASK MATTI

Matti Schmid im Fun Talk über Superkräfte, seinen emotionalsten Moment und Tipps für besseres Golf.

Dein Lieblingsschläger im Bag? Ich denke der Driver, die Abschläge sind eine meiner größten Stärken. Welche Titel bedeuten dir am meisten? Das sind meine beiden Europameister Titel, die ich während meiner Amateurkarri ere geholt habe. Welcher der beiden mir nun mehr bedeutet, kann ich gar nicht sagen. Insofern würde ich sagen fifty-fifty. Welche Niederlage schmerzt am meisten? Puh, das ist schwierig. So spontan fällt mir kein Moment oder eine Niederlage ein, an der ich wirklich länger zu knabbern hatte. So richtig bittere Momente habe ich bisher zum Glück noch nicht erlebt. Ein Schlag, auf den du besonders stolz bist? Ich bin sehr stolz auf meine Leistung bei der Dutch Open im vergangenen Jahr, die ich auf Platz zwei beendet habe. Das war der Grundstein für meine Tour-Karte. Vor allem während der Finalrunde, als der Druck am höchsten war, habe ich wirklich überragend Golf gespielt. Ich kann mich an Mallorca erinnern im vergangenen Jahr. Mit einem Top-Zehn- Ergebnis hätte ich auch in der darauffolgen den Woche abschlagen dürfen, aber leider lief es am Ende nicht in meine Richtung. An einem Loch habe ich mit einem Eisen 3 abgeschlagen und der Ball lag hinter einem Baum. Am Ende stand ein Doppel-Bogey auf Welcher Schlag war während deiner Laufbahn besonders bitter?

Von Thomas Fischbacher

Matti Schmid ist erst seit vergange nem Jahr Profi. Nach einer eindrucks

vollen Amateurkarriere fasst der Oberpfälzer auch auf der DP World Tour immer besser Fuß. Es sieht fast danach aus, als würde der 24-Jährige Golf-Deutschland in Zukunft noch viel Freude bereiten. Im Fun Talk be- antwortet uns Schmid ein paar Fragen der anderen Art ... Das war die Siegerehrung bei der British Open 2021. Bei meinem letzten Turnier die Silver Medal für den besten Amateur zu gewinnen, war die Krönung meiner Ama teurkarriere. Und natürlich hat es sich außer gewöhnlich angefühlt, neben Turniersieger Collin Morikawa auf dem 18. Grün zu stehen und ebenfalls ausgezeichnet zu werden. Deine Top-3-Golfer – verstorben oder lebendig? Tiger Woods, Arnold Palmer und Jack Nicklaus. Was war der bisher emotionalste Moment deiner Karriere?

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TEE OFF | INTERVIEW

Dirk Glittenberg bei der Magical Kenya Open

Zuletzt gastierte die LET 2016 in Deutsch- land: im Rahmen des ISPS Handa Ladies European Masters.

wir einerseits so viele tolle Spielerinnen in Deutschland haben, es aber lange nicht geschafft haben, ein eigenes Turnier auf die Beine zu stellen. Die Ladies European Tour befindet sich im Aufschwung. Der Turnierkalender wird dichter, das Preisgeld steigt. Ist es zuletzt einfacher geworden, Sponsoren für die Ladies European Tour zu finden? Bei den Damen ist es immer nicht so leicht, Sponsoren zu finden. Grundsätzlich geht es aber nicht so sehr um Damen oder Herren. Es geht darum, ein Unternehmen zu finden, das sich mit dem Thema identi fiziert. Nur so kann man etwas aufbauen. Wichtig ist, dass man das Turnier einmal austrägt und alles gut läuft. Dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Sponsoren Interesse zeigen. artiges Produkt, wenn man das so nennen möchte. Bei der Scottish Open haben wir teilweise 10.000 Zuschauer pro Tag. Das sind erstklassige Events mit herausragender sportlicher Qualität. Nächstes Jahr steigt der Solheim Cup in Finca Cortesin, Spanien, auf einem Weltklasse-Platz. Das wird einen weiteren Schub geben. Ich bin mir sicher, dass es weiter bergauf geht. Hoffentlich auch in Deutschland. Wir hatten damals bei der Ladies German Open in Gut Häusern mehr als 30.000 Zu- schauer während der Turnierwoche. Da würde ich gerne wieder hinkommen. Bei der ersten Austragung ist das nicht wirklich realistisch, weil sich so ein Interesse nicht über Nacht entwickelt. Ich hoffe aber, dass wir das auch irgendwann schaffen. Zuletzt gelang das ja auf der LET immer besser. Die Ladies European Tour ist ein groß

„ HABEN LANGE

eit einigen Wochen steht fest: Die besten Damen Europas kehren zurück nach Deutsch land. Nach sechs Jahren Pause. Das Amundi German S DAFÜR GEKÄMPFT “ Turnierveranstalter Dirk Glittenberg über die Rückkehr der Ladies European Tour nach Deutschland und was

Masters wird vom 30. Juni bis 3. Juli statt finden. Auf welchem Platz das Turnier der Ladies European Tour über die Bühne gehen wird, bleibt noch unklar. Das Preisgeld be trägt 300.000 Euro. U.COM Event ist Veran stalter des Comeback-Events. Wir haben uns mit Geschäftsführer Dirk Glittenberg zum Interview getroffen. Herr Glittenberg, Sie haben dabei mitgewirkt, dass in Golf-Deutschland wieder ein Profiturnier der Damen stattfindet. Ihre Gefühlslage? Wir freuen uns wirklich sehr und haben lange dafür gekämpft, dass wir wieder Damengolf in Deutschland anbieten können. Nun sind wir happy, dass es endlich ge klappt hat. Wir haben diesen Plan ja schon seit Jahren und haben nun in Amundi einen tollen Partner gefunden. Es ist grotesk, dass

die Zukunft noch bringen könnte.

Von Thomas Fischbacher

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„ DIE LADIES EUROPEAN TOUR IST EIN GROSS ARTIGES PRODUKT…“

Sind bei Ihnen weitere Turniere in der Planung? Mit U.COM Event betreuen wir weltweit mehr als 100 Turniere. Was den Golfsport betrifft, haben wir uns das durchaus offensi ve Ziel gesetzt, jedes Jahr ein neues Turnier ins Leben zu rufen. Mein großer Traum ist es, irgendwann einmal den Ryder Cup in Deutschland auszutragen. Mit welchen Partnern auch immer. Wir brauchen mehr Positiv-Verrückte, die uns diesen Sport auf eine breitere Plattform bringen. Ich hoffe auch auf deut lich mehr Publikum in diesem Jahr bei den deutschen Turnieren, das macht schon viel aus. Mein Plan geht auch in Richtung an dersartige Golfevents. Damals gab es ja die GolfSixes, und wenn wir nach Corona mal wieder frei atmen können, werden wir in diese Richtung Gas geben. Wir hoffen, dass sich auch die Sponsorenlandschaft wieder verbessert. Was braucht es in Golf-Deutschland, um den Golfsport noch weiter zu pushen?

Grundlage sind aber natürlich Sponsoren, die das Produkt als cleveres Investment ansehen. Wie unterscheiden sich Turniere der DP World Tour und der LET voneinander? Grundsätzlich muss man sagen: Die Euro pean Tour ist einfach eine andere Liga. Vom Aufbau her, von den TV-Compounds und so weiter. Mit dem Einstieg von DP World hat sich der Unterschied eher noch vergrößert. Bei den Damenturnieren geht es aber ein Stück weit familiärer zu. Die Nähe zu den Spielern ist viel mehr da – vor allem auch bei den Pro-Ams. Herrenturniere fühlen sich einfach größer an, aber die LET holt ganz gut auf. Wir haben die Scottish Open, die Saudi-Turniere, viele, die ebenfalls aufholen, und einen rundum verbesserten Turnierkalender. Mir liegt die Damen-Tour sehr am Herzen.

Vielen Dank für das Gespräch. GT

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TEE OFF | NEWS

Team Europe setzt 2023 sowohl bei Ryder Cup als auch Solheim Cup mit Henrik Stenson (Schweden) und Suzann Pettersen (Norwegen) bei den Kapitänen auf skandinavisches Blut. OH CAPTAIN, MY CAPTAIN!

N

och ist ein wenig Zeit hin bis zum Herbst 2023, wenn das Solheim-Cup / Ryder-Cup Doppel im mediterranen Eu ropa alle Golfaugen auf sich

Schmach des Vorjahrs zu tilgen und nach zwei sieglosen Bewerben den Cup wie der in die USA zu holen. Die Norwegerin Pettersen gilt dabei als Ideal-Besetzung. Die zweifache Major-Siegerin hat Euro pa neunmal als Spielerin und zweimal als Vize-Kapitänin vertreten. Sie war an fünf Triumphen beteiligt. Nach einem 18- monatigen Mutterschaftsurlaub nomi nierte Catriona Matthew Pettersen per Wild Card für den Solheim Cup 2019 in Gleneagles. Am Ende versenkte sie un vergessen den entscheidenden Putt zum ersten europäischen Sieg seit 2013. Nach dem knappsten Sieg in der Geschichte des Wettbewerbs hatte Pettersen mit den Worten „Besser geht es nicht“ ihre aktive Laufbahn beendet.

men mit dem Solheim Cup den Rhythmus der ungeraden Jahre. Schon 2024 wird der Solheim Cup im Robert Trent Jones Golf Club in Gainesville, Virginia, eine Fort setzung finden und danach wieder den gewohnten Zwei-Jahres-Rhythmus, aber eben dann in den geraden Jahren, beibe halten. In einem ersten Schritt brauchte es für die beiden Vergleichskämpfe 2023 aber zunächst Mal Kapitäne, die das Team an führen. Und die Würfel sind gefallen … LADIES FIRST Die europäischen Damen werden nächstes Jahr von Suzann Pettersen als Kapitänin angeführt. Aufseiten der USA wird Stacy Lewis debütieren und versuchen, die

ziehen wird. Vom 22. bis 24. September 2023 machen die Ladies im spanischen Finca Cortesin Resort den Anfang. In der Woche darauf (29. September bis 1. Ok tober 2023) steigt im Marco Simone Golf & Country Club vor den Toren der italieni schen Hauptstadt Rom der Showdown der Herren. Europa gegen USA – diesen Klassiker in zwei aufeinanderfolgenden Wochen zu er leben, das gab es in dieser Form noch nie. Und wird es auch so schnell nicht mehr geben, denn nach 2023 brechen die Da

TIGERS SCHLÄGER FÜR 5,1 MIO. ERSTEIGERT

Das ist sprichwörtlich der Hammer: Das Eisen-Set,

So hatte Mark Steinberg, Woods‘ Manager, die Echtheit nach Bekanntwerden der Versteigerung angezwei felt. Doch nach eingehender Prüfung durch das Auktions haus stellten sie sich wohl doch als das heraus, was sie zu sein schienen. „Wir haben das Eisen-Set durch diverse Fotoabgleiche als die echten Tiger-Slam-Schläger bestätigen können“, so die Betreiber der Auktionsseite. „Wir haben dem nach zahlreiche Fotos identi fiziert, auf denen Tiger exakt diese Eisen und Wedges auf seinem Weg zum Tiger Slam in

mit dem Tiger Woods in den Jahren 2000-2001 alle vier Majors in Folge holte, ist nun versteigert worden. Bei Golden Age Golf Auctions wechselten die Schläger für sage und schreibe 5.156.162,50 US-Dollar den Besitzer. Zuvor war dies Todd Brock, ein texanischer Geschäftsmann, der die Eisen selbst 2010 ersteigert hatte. Es gab seit Beginn der Auktion, die vom 23. März bis 9. April lief, zwischenzeitlich Bedenken, ob das Eisen-Set tatsächlich das von Tiger Woods sei.

der legendären 2000/2001-Sai son verwendet hat. Dies bein haltet unter anderem die Open Championship 2000, die Players Championship 2001 und das Masters 2001.“ Das Set besteht aus Titleist Forged Eisen (2-PW) sowie zwei Vokey Wedges, auf denen „TIGER“ eingraviert ist. Das

58°-Wedge wurde auf 56° Loft angepasst und zudem mit einer „56*“ Gravur versehen. Wer die Schläger ersteigert hat, ist unbekannt. Fest steht aber, dass sie auch über 20 Jahre nach ihrem wohl letzten Einsatz erneut für massives Aufsehen gesorgt haben. GT

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„Ich bin einfach begeistert, zur Solheim- Cup-Kapitänin ernannt zu werden. Das ist die größte Ehre in meiner Karriere“, er klärte Pettersen. „Meine schönsten Golf erinnerungen sind die an den Solheim Cup. Man ist da draußen mit seinen Team kollegen, seinen Freunden, und alle ar beiten für ein Ziel. Man kämpft für seine Freunde und teilt unglaublich wertvolle Momente. Jeder Captain ist anders und bringt seine ganz eigenen Fähigkeiten mit. Ich freue mich sehr darauf, meine Erfah rung in diese Rolle einzubringen und in den nächsten 22 Monaten hart zu arbei ten, um den Cup auf spanischem Boden zu verteidigen.“ STENSON MACHT RENNEN Und auch bei den Herren fiel die Wahl bei Team Europe auf einen Skandinavier. Kein Geringer als Henrik Stenson soll in Italien das neue US-Wunderteam, das nächstes Jahr vom zweifachen Major-Champion Zach Johnson angeführt wird, in die Knie zwingen. Der 45-Jährige ist der erste Schwede, der zum europäischen Kapitän ernannt wurde. Der Open-Champion aus dem Jahr 2016 kann dabei selbst auf eine beeindru ckende Ryder-Cup-Karriere zurückblicken. Er verhalf Europa bei drei von fünf seiner Teilnahmen als Spieler zum Sieg, bevor er seine Erfahrung als Vize-Kapitän bei der 2020er-Auflage des alle zwei Jahre statt findenden Kontinental-Wettbewerbs ein brachte. „Ich bin absolut begeistert und erfreut, der europäische Ryder-Cup-Kapi tän 2023 zu sein“, so Stenson. „Es ist eine große Ehre und ich empfand große De mut, als ich den Anruf erhielt. Ich möchte dem Gremium dafür danken, dass es an mich glaubt, und möchte ihm und allen europäischen Golf-Fans versichern, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun, und nichts unversucht lassen werde, um den Ryder Cup wieder in europäische Hän de zu bringen. GT

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TEE OFF | NEWS

J. J. SPAUN In seinem 147. Start auf der PGA Tour schaffte J. J. Spaun bei der Valero Texas Open seinen ersten

Erhielt wegen seiner Statur den Spitznamen „The Walross“: Craig Stadler

Sieg. Damit qualifizierte sich der 31-jährige Kalifornier in letzter Minute auch erstmals für das Masters, wo er sogleich den Cut schaffte. „Das fühlt sich alles wie im Traum an“, konnte Spaun sein Glück kaum fassen. MIGUEL A. JIMÉNEZ

Mit Jimenéz verhält es sich wie mit dem Wein – je älter, umso besser. Zum Start der diesjährigen PGA

Tour Champions zeigte der mittlerweile bereits 58-jährige Spanier, dass er noch lange nicht zu den alten Eisen gehört. Bei den ersten drei Turnieren konnte er sowohl auf Hawaii als auch in Texas den Sieg einstreichen.

ANNIKA SÖRENSTAM wird bei den diesjährigen U.S. Women’s Open in Pine Needles ab schlagen und damit die Rückkehr

H N T T auf die höchste Golf-Ebene zelebrieren. Dank ihres Sieges bei den U.S. Senior Women’s Open im August sicherte sich die 51-jährige Golflegende einen Platz im Feld. Sörenstam gewann drei U.S. Women’s Open, u. a. 1996 eben in Pine Needles.

CRAIG STADLER WAS MACHT EIGENTLICH…? Das Masters 1982 war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert: Es war

Craig wurde 1953 in San Diego geboren und sein Vater führte ihn bereits im zarten Alter von vier Jahren in das Golfspiel ein. Sein Talent führte ihn zu zahlreichen Er folgen auf Junioren-Ebene und später auf dem College. Stadler besuchte die Univer sity of South California und gewann 1975 die prestigeträchtige U.S. Amateur Cham pionship. 2014 qualifizierte sich sein Sohn Kevin durch einen Sieg bei der Phoenix Open für das Masters und so waren Craig und Kevin das erste Vater-Sohn-Duo der Geschichte, das dort gemeinsam abschla gen durfte. Für Craig war dies zugleich der krönende Schlussakt seiner Masters Karriere. Der mittlerweile 68-jährige Kalifornier lebt seit vielen Jahren in Denver, Colora do, und kümmert sich vor allem um kari tative Golf-Events. Unter anderem unter stützt er die Edith Sanford Breast Cancer Research Foundation, das Children’s Home of Peoria und die Organisation Water Hope. Eine gemeinnützige Stiftung, deren Spenden direkt an Kinder auf der ganzen Welt gehen, die keinen Zugang zu frischem Wasser haben. Im Juni 2021 verlor Craig seine Frau Jan, mit der er zwei Söhne hat, Kevin und Chris. „Das war nicht einfach für mich. Mein Ziel im Moment und wohl in den nächsten zehn Jahren ist es, irgendwie damit zurechtzukommen“, so Stadler. GT

das letzte Mal, dass die Spieler Caddies des Augusta National Golf Clubs verwenden mussten. Herausfordernde Wetterbedin gungen an den ersten beiden Tagen führ ten zur bis heute höchsten CutMarke von 10-über-Par. Und es kam am Ende zum ersten und einzigen Major-Sieg von Craig Stadler. Mit sechs Schlägen Vorsprung bei noch sieben zu spielenden Löchern sah der damals 30-jährige US-Amerikaner längst wie der sichere Sieger aus, bevor er vier Bogeys produzierte, u. a. einen 3-Putt aus sechs Metern auf dem letzten Loch, und am Ende in ein Stechen mit seinem Lands mann Dan Pohl musste. Dort genügte allerdings ein solides Par, um sich das heiß ersehnte „Green Jacket“ zu sichern. Für das „Walross“ sollte dies trotz insge samt 30 Profisiegen auf unterschiedlichen Touren das große Highlight seiner Karrie re bleiben. Sein Spitzname „Walross“ geht übrigens auf den Walker Cup 1975 zu rück. Der redselige Teamkollege Jerry Pate sah an einem der Probetage den durch schwitzten Craig Stadler in der Umkleide kabine und meinte zu ihm: „Du siehst aus wie ein nasses Walross.“ Der Name blieb und wurde in Folge zu Stadlers Marken zeichen, wenn man so möchte.

NELLY KORDA LPGA-Star Nelly Korda wurde kürzlich operiert, um ein Blut gerinnsel aus ihrem linken Arm

zu entfernen, und wird umgehend mit der Rehabilitation beginnen. Ärzte diagnosti zierten die Thrombose Mitte März, nachdem ihr Arm nach einem Training in Ponte Vedra Beach, Florida, angeschwollen war. LEGENDS TOUR den offiziellen Schlusspunkt der Legends Tour von Dezember auf April. Nun machten sintflutartige Regenfälle eine Austragung unmöglich. Der Waliser Stephen Dodd ge wann damit kampflos die John Jacobs Trophy als Sieger der Geldrangliste 2021. TALOR GOOCH Augusta National weiterhin verpönt. Talor Gooch wusste darüber nicht Bescheid und erschien in der Woche vor dem Masters mit kurzen Hosen. Rund 15 Minuten ließ man ihn auf dem Putting Green gewähren, nach dem Einschreiten eines Offiziellen zog Gooch dann die schwarze Regenhose über. Die MCB Tour Championship auf Mauritius war nicht vom Glück verfolgt. Zunächst verschob man Während auf der PGA Tour bei Trainingsrunden Shorts mittler weile Usus sind, bleiben diese im

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MASTERS GÖTTLICHES Obwohl Scottie Scheffler am Morgen vor der Finalrunde des 86. Masters noch nahe einem Nervenzusammen bruch war, bewies er auf der Runde seine große Klasse und holte sich in souveräner Manier – und mit Gottes Hilfe – sein erstes Green Jacket. Und er stellte mit seinem ersten Major-Titel eindrucksvoll unter Beweis, dass er völlig zurecht der im Moment beste Spieler der Welt ist.

Aus Augusta berichten Oskar Brunnthaler und Markus Scheck

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Der Traum ist wahr geworden: Masters

Sieger Scottie Scheffler im Augenblick seines größten Triumphes

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Triumph seiner Karriere zugab. Er habe vor der Finalrunde geweint wie ein Baby und sich die Frage gestellt, ob das alles nicht eine Nummer zu groß für ihn sei. Doch Frau Me redith, mit der Scottie seit Dezember 2020 verheiratet ist, sprach ihm beim Frühstück Mut zu, und mit der Hilfe seines Glaubens an Gott kam er schließlich zur Ruhe und zeigte fortan auf den Grüns des Augusta National keinerlei Nerven. Ein guter Par Save auf Loch 1 brachte ihn in die Spur und obwohl Kontrahent Cameron Smith mit ei nem tollen Birdie startete, ließ sich Scheff ler nicht nervös machen. CAM SMITH WASSERT AUF DER 12 Mit Birdies auf Loch 3 (Chip-in) und 7 er höhte der US-Amerikaner den Druck auf den Australier, dem schließlich das berühm te Loch 12 zum Verhängnis wurde. Auf dem Par 3 verzog Cam sein 9er-Eisen in den Rae’s Creek und musste auf der Scorekarte ein Triple-Bogey notieren, gleichbedeutend mit dem Ende aller Siegavancen. „Zu viele Feh ler heute. Ich habe gut begonnen, dann zwei, wie ich meine, unverdiente Bogeys kassiert, die mich ein wenig einbremsten. Und auf der 12 war das einfach ein richtig schlechter Schwung“, so Smith, der sich am Ende bei -5 den dritten Platz mit Irlands Shane Lowry teilen musste. Eigentlich ohne wirkliche Chancen ge startet, pushten sich zuvor Rory McIlroy und Collin Morikawa gemeinsam im Flight zu regelrechten Großtaten. Vor allem der Nord ire spielte an Tag vier wie ausgewechselt,

Traditionelle Siegerehrung im Augusta National Golf Club: Vorjahres-Champion Hideki Matsuyama gratuliert Scottie Scheffler

A

Der ehemalige Star der University of Te xas holte beim dritten Antritt im Augusta National Golf Club seinen ersten Major Titel. Scheff ler übernahm an Tag zwei die 36-Loch-Führung, hielt das ganze Wochen ende lang Kurs und gewann am Ende mit insgesamt 10-unter-Par, drei Schläge besser als der in der Finalrunde furios aufspielen de Rory McIlroy. Kaum einer wirkt auf der Runde dermaßen cool und abgebrüht wie Scottie Scheff ler. Doch innen drin schaut es dann doch ein wenig anders aus, wie der 25-jährige Texaner nach dem größten

nfang Februar war Scottie Scheff ler ein 25-Jähriger, der seine dritte volle Saison auf der PGA Tour begann, auf Platz 15 der Weltrangliste

stand, aber immer noch auf der Suche nach seinem ersten Sieg in der höchsten Golf- liga war. Am 27. März, nachdem er drei der letzten fünf Events auf der PGA Tour ge wonnen hatte, thronte Scheff ler plötzlich auf Platz 1 der Weltrangliste. Und seit Sonn tag, 10. April 2022, ist Scheff ler nun auch noch Masters-Champion.

TIGER BEWEGT DIE MASSEN

→ Zu Beginn der Turnier woche waren alle Augen auf Tiger Woods gerichtet. Der 46-jährige Superstar feierte im Augusta National knapp 14 Monate nach seinem verhäng nisvollen Autounfall ein für viele nicht möglich gehaltenes Comeback. Und er spielte sich mit einer eindrucksvollen 71 in die roten Zahlen. Mit 1-unter Par belegte der Amerikaner nach Tag 1 den geteilten 10. Platz. „Die Leute haben keine Ahnung, wie hart es wirklich war zurückzukommen“, er klärte der erschöpfte 15-fache Major-Sieger nach der Runde. „Es brauchte eine enorme Hingabe, auf ein Niveau zu rückzukehren, wo ich das

Gefühl habe, dass ich es immer noch schaffen kann. Ich habe heute etwas Positives getan. Ich bin nur vier Schläge zurück. Ich bin genau dort, wo ich sein muss.“ Nach den verheißungsvollen beiden Auftaktrunden erwisch te es den Tiger in Runde drei dann aber eiskalt. Die kühlen Temperaturen und der starke Wind machten der ehemaligen Nummer eins der Weltrang liste sichtbar zu schaffen und so schaute am Ende mit einer 78 (+6) der schlechteste Score seiner Masters-Historie heraus. Am Finaltag wollte der Tiger Wiedergutmachung, doch schien der Tank nach der langen Verletzungspause leer.

Vor allem die Putts wollten auch in Runde vier einfach nicht fallen, und so musste sich Woods erneut mit einer 78 (+6) zufriedengeben. 13-über-Par und Platz 47 entspricht natürlich nicht den Ansprüchen von Tiger, doch war der 46-jährige Kalifornier dennoch gut gelaunt. „Es ist ein unglaubliches Gefühl hier zu sein und die Unterstützung der Patrons zu erleben“, so Tiger. „Worte können gar nicht beschreiben, was es bedeutet, hier vier Runden zu spielen – gerade wenn man bedenkt, wo ich vor einem Jahr war. Selbst vor einem Monat hätte ich das nicht für möglich gehalten.“

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DAS TRADITIONELLE CHAMPIONS DINNER

→ Wie jedes Jahr lädt der aktuelle Masters-Sieger, in diesem Fall der Japaner Hideki Matsuyama, am Diens tag vor dem Masters zum obli gatorischen Champions Dinner. Insgesamt waren 31 ehemalige Masters-Sieger gekommen, um vom ersten japanischen Cham pion folgendes Menü vorge setzt zu bekommen. Vorspeise: Sushi, Sashimi, Nigiri und Yaki tori Hühnerspieße. Hauptgang: Miso Glazed Black Cod und Miyazaki Wagyu mit Cham pignons und Gemüse. Desert: japanischer Erdbeerkuchen mit Sahne und Amaou Erdbeeren. Einhellige Meinung der Green Jackets: das beste Champions Dinner aller Zeiten. Während Gary Player den Gastgeber auf Japanisch begrüßte, schwärmte Sergio García: „Ein einmaliges

5-Sterne-Dinner.“ Übrigens hat Ben Hogan 1952 zum ersten Mal zum Champions Dinner geladen, zu dem sich alle Sieger zum gemeinsamen Abendessen treffen sollten. Das Besondere am Champions Dinner: Der jeweilige Titelverteidiger stellt auch das Menü zusammen – tunlichst Spezialitäten seines Landes. Bernhard Langer, zum Beispiel, ließ 1994 als Titelver teidiger nach seinem zweiten Masters-Sieg 1993 Wiener Schnitzel auftischen. Gefehlt haben diesmal unter anderem Phil Mickelson, aber auch der 1956-Masters-Sieger Jackie Burke. Ben Crenshaw versprach, Burke nächstes Jahr zu dessen 100. Geburtstag zu überreden, das Champions Dinner wieder einmal zu besuchen.

knallte eine 64 (-8) aufs grüne Parkett und landete mit einem Gesamtscore von -7 noch auf dem zweiten Platz. Zwar muss Rory weiterhin auf seinen ersten Masters-Sieg warten, doch war die Leistung am Finaltag ein Fingerzeig für die Zukunft. Besonders spektakulär war der gelochte Bunkerschlag zum Birdie auf der 18. Unmittelbar danach tat es ihm Spielpartner Morikawa gleich, und nicht nur die beiden, sondern auch die Tausenden Patrons waren völlig aus dem Häuschen. Der zweifache Major-Champion aus den USA machte mit einer 67 (-5) eben falls noch mächtig Boden gut und wurde am Ende alleiniger Fünfter. SCHEFFLERS MEISTERSTÜCK Doch zurück zum großen Champion. Scottie Scheff ler ließ auf den letzten Löchern nichts mehr anbrennen und segelte seelenruhig seinem ersten Major-Titel entgegen. Mit fünf Schlägen Vorsprung trat er an den 18. Ab schlag und konnte den Marsch auf das Grün so richtig genießen. Dort angekommen, ging es der Weltranglistenerste, der mit dem Sieg im Augusta National sämtliche Kritiker ver stummen ließ, dann ein wenig lockerer an und hatte nicht mehr alle Konzentration auf sein Golfspiel gerichtet. Ein Vier-Putt sorgte für Raunen unter den Patrons, machte am Ende aber auch keinen großen Unterschied mehr. „Ich dachte mir, jetzt kann ich es rich tig genießen, und ihr habt ja gesehen was dabei rauskam“, konnte Scheff ler über sein kleines Missgeschick gut lachen. Mit dem Gesamtscore von 278 Schlägen (-10) holte sich Scheff ler nicht nur das pres tigeträchtige Green Jacket, sondern auch ei

Scottie Scheffler in der Form seines Lebens: der Welt ranglistenerste beim Masters im Augusta National Golf Club

nen Preisgeld-Scheck in Höhe von 2,7 Mio. Dollar. „Ich hätte mir nie träumen lassen, bei diesem Turnier einmal dabei zu sein, geschweige denn es zu gewinnen“, so Scheff ler in der Pressekonferenz. „Wenn es ein Golfturnier gibt, dass du gewinnen möch test, dann ist es das Masters. Es war eine lan ge Woche und es ist nicht einfach, mit der Führung zu spielen. Aber ich bin die ganze Woche geduldig geblieben und habe mir immer selbst vertraut.“

Sensationell: Rory McIlroy lochte an der 18. Spielbahn am Schlusstag aus dem Bunker zum Birdie ein – spektakulärer kann man das Masters nicht beenden

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AUGUSTA MODISCHES Beim ersten Major des Jahres setzt so mancher Teilnehmer auch gerne Mal einen modischen Akzent. Die besten und schlechtesten Outfits des 86. Masters im Style-Check.

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SANDY LYLE Der Masters-Champion von 1988 lässt es sich nicht nehmen und spielt immer noch jedes Jahr dank seines lebenslangen Teilnahmerechts mit. Mit dem Cut hat der Schotte beim Masters schon länger nichts mehr zu tun. Und auch sein Outfit mit den eher lächerlich anmutenden Hosen trägern könnte Sandy mal überdenken.

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JUSTIN THOMAS Seit Kurzem ist der US-Amerikaner auch offiziell unter Vertrag beim trendigen Modelabel Greyson Clothiers. In der Masters-Woche bewies JT den wohl besten modischen Geschmack aller Spieler. Der Blossom Pink Cashmere-Sweater und die Green Garter Hosen an Tag 3 waren das modische Highlight schlechthin des diesjährigen Masters.

JASON KOKRAK Nicht minder furchtbar war das Outfit des 36-jährigen Amerikaners an Tag 2 und Tag 4 im Augusta National Golf Club. Die Farbkombination grün und gelb ist eine traditi onell beliebte beim Masters Turnier. Im Fall von Kokrak, der von William Murray Golf Clothing ausgestattet wird, ging das aber in diesem Jahr ordentlich daneben. VIKTOR HOVLAND Die pinkfarbene Hose mit weißen Streifen auf den Seiten war der modische Gesprächsstoff an Tag 1. Die Geister schieden sich zwar bei dem Outfit. Als Reminiszenz an die An fänge von Viktors Ausrüster JLindeberg, als Jesper Parne vik in knallpinken Hosen die Golfmode für immer ver änderte, hat es aber durch aus seine Legitimation.

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TONY FINAU Nicht nur wir dachten uns: „Was ist denn da passiert?“ Eigentlich fehlen einem die Worte über das von Nike für Tony zusammengestellte Outfit an Tag 3. Helles Braun mit Neon Pink zu kombinie ren hat noch nie funktio niert. Oder besser gesagt, hat das wohl auch noch niemand probiert. Der Mode-Eklat der Woche geht damit klar an Tony Finau.

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GLAUBE VERSETZT BERGE Und er habe am Finalsonntag Gottes Ge genwart auf dem Platz gespürt, gab der gläubige Christ zu Protokoll. Und weiter: „Der Grund, warum ich Golf spiele, ist, dass ich versuche, Gott und alles, was er in meinem Leben getan hat, zu verherrlichen. Meredith sagte heute Morgen zu mir: Ob du heute dieses Golfturnier gewinnst oder mit zehn Schlägen verlierst oder nie wieder ein Golfturnier gewinnst, ich werde dich immer noch lieben, du wirst immer noch dieselbe Person sein, Jesus liebt dich und nichts än dert sich.“ Eine weitere beruhigende Präsenz für Scheff ler war sein Caddie Ted Scott, der schon für Bubba Watson an der Tasche war, als dieser 2012 und 2014 das Masters ge wann. Scott kennt den Augusta National so gut wie kaum jemand sonst. „Ich kann Ted als Person und als Caddie nicht genug lo ben“, erklärte Scheff ler. „Er ist so ein lustiger Typ, es macht Spaß, mit ihm zusammen zu

sein und er ist ein Mann des Glaubens. Ted verkörpert so ziemlich alle Eigenschaften, die man in einer Person sucht.“ Einer der wichtigsten Gründe, warum Scheff ler mit Scott zusammenarbeiten wollte, war, dass sie beide Christen sind. Sie trafen sich erstmals bei einer Bibelrunde vor etwa einem Jahr und beschlossen in der Folge auch eine Zu sammenarbeit auf dem Golfplatz. Ihr erstes gemeinsames Turnier war das RSM Classic im November. Seitdem ging es mit Scheff ler steil bergauf und der Erfolg der beiden in den letzten Monaten spricht eine deutliche Sprache. Und als Masters-Champion hat Scheff ler nun beim ersten Major des Jahres ein lebens langes Spielrecht. „Das ist wahrscheinlich das Beste an dem ganzen Deal. Ich liebe es, diesen Golfplatz zu spielen. Ich meine, es ist der Augusta National. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, was es bedeutet, dass ich nun jedes Jahr hierherkommen darf.“ GT

FAMILIENAUSFLUG → Bevor der Ernst des 86. Masters Turniers einsetzte, stand beim Par-3-Contest noch einmal der gesellige und familiäre Teil des Events im Vor dergrund. Nach zwei coronabedingten Ausfällen kam es in diesem Jahr endlich wieder zur Rückkehr der liebgewonne nen Tradition des Par-3-Bewerbs. Am Tag vor Turnierbeginn tummelten sich die Kinder und Frauen der Spieler in weißen Caddie-Uniformen auf dem landschaftlich reizvollen Par-3-Platz des Augusta National Golf Clubs. „Das Wichtigste im Leben ist die Familie“, brachte es der Masters-Champion von 2017, Sergio García, auf den Punkt. Gemeinsam mit Frau Angela und den beiden Kids Azalea und Enzo verbrachte der Spanier einen stressfreien Tag in ver trauter Atmosphäre. Wegen einer Sturm warnung wurden die Abschlagszeiten um eine Stunde nach hinten geschoben. Um 15.42 Uhr musste schließlich der Bewerb wegen erneut einsetzenden Starkregens abgebrochen werden. Zu diesem Zeitpunkt führten die beiden Kanadier Mike Weir und Mackenzie Hughes mit 4-unter-Par. Sie wurden von den Veranstaltern zu Co-Siegern erklärt. Auch ein Hole-in-One gab es zu vermel den. Jason Kokrak schlug auf Loch 4 ein Ass, übrigens das 91. seit Einführung des Bewerbs im Jahr 1960.

DIE TOP TEN MASTERS-VERDIENER

→ Bei den 86. Masters in Augusta war die Crème de la Crème am Start, zusammen gerechnet $ 47.528.695 Dollar schwer. Das ist jene beachtliche Summe, die die Top-Ten-Verdiener, die 2022 an der Washington Road am Start waren, bisher an Preisgeld bei den Masters kassiert haben. An der Spitze dieses Feldes der Golf-Dollar-Millio näre steht natürlich Tiger Woods, der bisher alleine fast doppelt so viel wie der zweite im Bunde, näm- lich Jordan Spieth, einstreifte. Übrigens gehört Bernhard Langer mit allein in Augusta verdienten $ 2.035.183 an Preisgeld, zum oberen Mittelfeld der Masters-Millionäre.

Tiger Woods Jordan Spieth Patrick Cantlay Dustin Johnson

$ 9.588,236 $ 5.271,828 $ 5.161750 $ 4.586.457 $ 4.132,769 $ 4.111.230 $ 3.779.280 $ 3.777.748 $ 3.687.867 $ 3.431.530

Justin Rose

Bubba Watson

Adam Scott

Lee Westwood

Hideki Matsuyama

Sergio García

→ Es ist kaum zu glauben: Da gibt es jeman den, der 70 Mal in Folge beim Masters war. Es ist dies ein gewisser Dan LaSure aus Augusta, der im Juni 89 Jahre alt wird und das erste Mal beim Masters 1952 war (Sieger Sam Snead). Damals kostete das Badge (Eintrittskarte) zehn 70 MASTERS-TURNIERE UND KEIN BISSCHEN MÜDE

ERGEBNISSE 86. AUGUSTA MASTERS 2022

1. Scottie Scheffler (USA)

-10 69 67 71 71 278 $ 2,700.000 -7 73 73 71 64 281 $ 1,620.000 -5 73 68 73 69 283 $ 870.000 -5 68 74 68 73 283 $ 870.000 -4 73 70 74 67 284 $ 600.000 -3 71 72 75 67 285 $ 521.250 -3 70 73 72 70 285 $ 521.250 -1 76 67 72 72 287 $ 450.000 -1 67 74 71 75 287 $ 450.000 E 72 75 71 70 288 $ 390.000 E 72 69 73 74 288 $ 390.000 +2 72 69 77 72 290 $ 225.333

2. Rory McIlroy (NIR) T3 . Shane Lowry (IRL)

Cameron Smith (AUS)

5. Collin Morikawa (USA) T6. Will Zalatoris (USA)

Corey Conners (CAN)

Dollar und beinhaltete die Übungsrunden, Turnierrunden, das Parken und ein Programm. Das Ticket alleine für die vier Turniertage kostet heute 375 Dollar (offiziell). Interessant: 1952 wurde das Masters noch nicht im Fernsehen übertragen, weder die drei Brücken (die Hogan auf Nr. 12, die Nelson auf Nr. 13 und die Sarazen auf Nr. 15) noch den Par-3-Kurs gab es damals. „Das Masters ist für mich alles“, sagt Dan, der nimmermüde Masters-Patron, „das ist wie Frühlings anfang. Solange ich hier herumschlendern kann, werde ich immer wiederkommen.“

T8. Justin Thomas (USA)

Sungjae Im (KOR)

T10. Cameron Champ (USA)

Charl Schwartzel (RSA)

T14. Hideki Matsuyama (JAP) T30. Sepp Straka (AUT) 47. Tiger Woods (USA) MC Bernhard Langer (GER)

+5 74 72 76 71 293 +13 71 74 78 78 301

$ 93.150 $ 43.500

76 76

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Beim Masters schaffte Straka auf Anhieb den Cut. Nach zwei windigen und kalten Tagen präsentierte sich der Augusta Natio nal Golf Club zur Finalrunde wieder be- deutend freundlicher. „Die Bedingungen waren heute viel besser. Tolles Wetter. Einfach perfekt“, meinte der Österreicher nach Beendigung der vierten Runde. Straka kam mit zwei Birdies heiß aus den Startlöchern. Zwei Bogeys auf den Löchern 3 und 4 warfen ihn kurzzeitig wie der zurück. „Es schien so, als hätte sich alles ein wenig gegen mich verschworen“, erklär te Sepp im Anschluss. „Ich habe eigentlich nicht so schlecht gespielt, aber ich habe im mer ganz knapp die richtigen Seiten verfehlt und so leider ein paar Bogeys gemacht. Auf den Back Nine fing ich mich dann aber und konnte noch einige Birdies spielen.“ Die 71 (-1) war seine erste Runde in die- ser Woche in den roten Zahlen. Im End- klassement stand mit dem Gesamtscore von 5-über-Par ein geteilter 30. Platz zu Buche, der mit 93.150 US-Dollar honoriert wurde. „Ich bin einfach glücklich, dass ich dabei sein konnte“, fasste Straka die Woche zu sammen. „Diese Tage waren unglaublich. Ein Traum wurde wahr.“

LANGER NICHT TRAURIG → Wer glaubt, nach dem verpassten Cut einen verzweifelten oder nieder geschlagenen Bernhard Langer unter dem Oaktree im Augusta National Golf Club anzutreffen, irrt gewaltig. Der zweifache Masters-Sieger (1985 und 1993) kam zwar müde, aber ausgesprochen gut gelaunt von der Runde. Er habe den Cut nach zwei 76er Runden in Folge zwar um vier Schläge ver passt, aber wie er sagte: „Ich bin glücklich, hier in Augusta 40 Mal dabei gewesen zu sein…“ Zu seiner Runde meinte der 64-jähri ge Paradegolfer: „Der Platz spielte sich heute extrem lang und ich habe super abgeschla gen, nur das kurze Spiel lief überhaupt nicht. Außerdem hatten wir mit dem böigen Wind so unsere Probleme.“ Langer schätzt, dass alleine durch den Wind drei bis sechs Schläge liegen blieben, was sich auch bei den Ergebnissen der anderen Spieler zeigte. Schließlich zieht der nach wie vor beste deutsche Golfer aller Zeiten nüchtern Bilanz: „Inzwischen ist der Platz für mich schon schwer zu spielen. Die Bahnen werden immer länger, ich werde immer kürzer, das passt einfach nicht mehr zusammen.“ Der Austro-Amerikaner, der seit Jugend tagen im US-Bundesstaat Georgia lebt und an der University of Georgia studierte, kennt den Augusta National von seiner College Zeit. „Ich habe ihn fünf Mal gespielt, aber die Bedingungen waren damals um einiges weicher.“ STRAKAS MASTERS-DEBÜT → Sepp Straka feierte in diesem Jahr sein Masters-Debüt. Mit dem Sieg bei der Honda Classic im Februar qualifizierte sich der 28-jährige gebürtige Wiener erst mals für das erste Major des Jahres.

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Interessant: Gegenüber seinem ersten Masters-Sieg 1985 und heute ist der Platz an der Washington Road um 500 Meter länger zu spielen. „Und dann driven die jungen Spieler mich zwischen 30 und 50 Meter aus. Das ist das moderne Golf, da kann ich nur schwer mithalten.“ Dennoch war Langers ehrliche Absicht, den Cut zu schaffen, und solange er daran glaubt, dieses Ziel auch erreichen zu können, wird er in Augusta aufteen. Ein trotz verpassten Cuts fröhlicher Bernhard Langer: „Ich kom me jedenfalls nächstes Jahr wieder.“

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