GOLF TIME 3-2017

TRAINING | SPORTPHYSIO

DR. CHRISTIAN HAID Biomechaniker, Universitätsklinik Innsbruck DYNAMSICHE EFFEKTE SELBSTVERSUCH Können Sie im Rückschwung Ihren Schultergürtel noch weiter gegenüber dem Beckengürtel verdrehen? Oder spüren Sie bereits das Ende der Beweglichkeit? V iele Golfer klagen immer wieder über Schmerzen im Kreuz und in den Gelenken. Aus diesem Grund möchte ich ganz allgemein formu- stellungen herbeiführen, die extrem hohe Be- lastungen verursachen. Besonders gefährdet sind in diesem Zusammenhang die Wirbel- säule und das Kniegelenk.

erreichen, dann induziert das hohe Gelenks- belastungen und Sie machen gesundheitlich gesehen etwas falsch. Probieren Sie das einfach aus. Können Sie im Rückschwung Ihren Schul- tergürtel noch weiter gegenüber dem Becken- gürtel verdrehen? Oder spüren Sie bereits das Ende der Beweglichkeit? In diesem Fall über- nehmen die äußeren Fasern der Bandscheiben die Stabilisierung und induzieren hohe Be- lastungen in den Bandscheiben. Ist in Ihren Schultergelenken der maximale Bewegungs- umfang ausgeschöpft, dann gilt derselbe be- lastende Mechanismus auch für die Schultern. Im Rückschwung finden alle Bewegungen eher langsam statt, daher sind die Auswir- kungen nicht so schlimm wie im

lieren, wann es zu hohen Gelenksbelastungen kommt. Perfektioniert man die von mir propa- gierte schonende Vorgehensweise, dann kommt es so weit wie bei meinen Schülern, die Golf als Therapie betrachten. Unsere Gelenke werden von Muskeln und Bändern gesichert. Bei normalen Bewegungen steuern die Muskeln den Bewegungsablauf und sichern gleichzeitig das Gelenk. Erreicht man in einem Gelenk den maximal möglichen Bewegungsausschlag, dann entstehen Span- nungen und Kräfte im Band- und Kapsel- apparat. Die Gelenksbelastung steigt. Testen Sie sich nun einmal selbst. Nehmen Sie die Setup Position ein und machen Sie einen Rückschwung. Wenn Sie dabei den End- anschlag Ihrer Beweglichkeit in einem Gelenk

Wie in früheren Artikeln bereits beschrieben, kann bei günstiger Bewegungsdurchführung für Sie das Gefühl von Leichtigkeit im Schwung entstehen. Zu viele Anleitungen verlangen vom Golfer endgradige Bewegungen, die letzt- endlich zu Überlastungen führen können. Aus diesem Grund habe ich das Konzept Healthy- Swing.at entwickelt und unterrichte Möglich- keiten, wie Golf zu einer wesentlich weniger belastenden Sportart werden kann. Auch meine Golf-Kliniken helfen, einen

Schwung zu entwickeln, der be- lastungsarmes und sehr gutes Golf möglich macht. GT

»Damit Ihnen Verletzungen und Schmerzen erspart bleiben, sollten Sie den Bewegungsanschlag in den Gelenken meiden«

Durchschwung, wenn dynami- sche Effekte zusätzlich wirksam werden.

Führen Sie nun Ihren Durch- schwung langsam durch und spüren Sie dabei, ob Sie bei dieser Bewegung wieder Ihre Beweglich- keit maximal ausnützen. Ist das der Fall, dann wird es wirklich gefährlich. Das bedeutet,

dass Sie bei Ihrer Bewegungsdurch- führung mit Schwung und unter Einsatz IhrerMuskelkraft Gelenks-

120 GOLF TIME | 3-2017

www.golftime.de

Made with