GOLF TIME 3/2023
TIME OUT
LÄNGER LEBEN
D
ass Sporteln nicht verkehrt sein kann, leuchtet ein. Auch wenn der einstige Premier des UK, Sir
Professor Les Mayhew, Associate Head of Global Research am ILC und Professor für Statistik an der Bayes Business School, sagt: „Wir wissen seit Langem, dass Sport eine Vielzahl von gesundheitlichen Vor teilen hat, aber unsere Forschung zeigt, welchen bedeutenden Ein fluss der Spitzensport auf die Lang lebigkeit der Athleten haben kann.“ Wir müssen gar nicht erst Bern hard Langer bemühen, der mit 65 Jahren nach wie vor Weltklassegolf spielt, um zu dokumentieren, dass auch die Lebenserwartung bei
Winston Churchill, meinte: „Treibe Sport oder bleibe gesund!“ Nach einer aktuellen Studie des Interna tional Longevity Centre (ILC), des britischen Think Tanks für Lang lebigkeit, können Spitzensportler über fünf Jahre länger leben als der Rest der Bevölkerung.
Gene Sarazen im Alter von 86 Jahren als Honorary Starter beim Masters 1988
Die eingehende Studie des ILC, die von der Bayes Business School finanziert wurde und auf den Aufzeichnungen der Teilnehmer an den Commonwealth Games seit der ersten Veran staltung im Jahr 1930 basiert, zeigt große Unter schiede in der Lebenserwartung von Medaillenge winnern im Vergleich zu Personen der „normalen“ Bevölkerung, die im selben Jahr geboren wurden. Hier die wichtigsten Erkenntnisse des Berichtes mit dem Titel „Marathon or sprint: Do elite-level athletes live longer than avarage?“ von Professor Les Mayhew und Ray Algar: » Bei Männern erhöht sich die Lebenserwartung im Vergleich zum mittleren Sterbealter der Allgemeinbevölkerung am stärksten beim Wassersport, nämlich um 29 Prozent, bei der Leichtathletik um 25 Prozent und beim Hallensport um 24 Prozent. Dies bedeutet 4,5 bis 5,3 zusätzliche Lebensjahre. » Über die Sportarten hinweg erhöht sich die Lebenserwartung von Frauen um 22 Prozent, was 3,9 zusätzlichen Lebensjahren entspricht. » Die Lebenserwartung von Langstreckenläu fern ist hingegen nur geringfügig höher als die von Kurzstreckenläufern.
Golfern durchschnittlich fünf Jahre höher ist als bei der nichtgolfenden Bevölkerung. Der 10. April war nicht nur der Masters-Schlusstag in Augusta (Sieger Jon Rahm), sondern auch der weltweite „Tag der Golfer“. Laut einer Studie der Universi tät von Missouri, USA, erleiden Golfer seltener Herzinfarkte oder Schlaganfälle. „Um den Ruf von Golf als lebensverlängernde Sportart zu verstehen, müsse man auch die äußeren Einflussfaktoren einbeziehen“, sagt Prof. Christoph M. Bamberger, Präventionsmediziner aus Hamburg. Golfer haben meist ein überduchschnittliches Einkommen, und finanziell bessergestellte Menschen achten auch insgesamt mehr auf ihre Gesundheit – Golfer leben daher länger. Bestes Beispiel ist der Amerikaner Gene Sarazen (7-facher Major-Sieger), der 1999 mit 97 Jahren verstarb. Das Lebensmotto von Premier Winston Churchill war ja bekanntlich: „Mein Gesundheitsrezept: No sports!“ Wer weiß, wie alt der mit 90 Jahren verstorbene Brite geworden wäre, hätte er den Sport nicht so verteufelt ...
OSKAR BRUNNTHALER ob@golftime.de
Die nächste GOLF TIME erscheint am 10. Juli 2023
98 GOLF TIME | 3-2023
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