GOLF TIME 4/2017

TIME OUT

E r streckt frech die Zunge raus, will sagen: „Euch verarsch‘ ich noch allemal ...“ und glaubt, ein ganz besonders cleveres Bürschchen zu sein. Der Herr auf dem Foto, der uns da die Zunge zeigt, hört auf den Namen Frank S. und grüßt so auf seinem Facebook-Profil. Warum dieser Zungenrausstrecker ein Thema ist? Nun: Es gibt bei uns eine seit Neuestem explizit hervorgehobene Regelung zur Teilnahme an Gewinnspielen: Jeder darf nur einmal teilnehmen, nur einmal sein Votum abgeben. Eigentlich eine klare Sache. Aber, was war passiert? Im Rahmen unseres diesjährigen Masters-Gewinnspiels auf der GOLF TIME-Facebook- Seite wurde als einer der Gewinner eben dieser Frank S. gezogen. Der freute sich nicht ohne Grund über seinen Volltreffer und dankte ganz artig mit „Grüße vom Schreibtisch“. Dies ließ uns stutzig werden: Hatte sich nicht schon vergangene Saison ein Gewinner mit genau diesem Gruß bedankt? Wir forschten nach und siehe da – Frank S. hatte schon 2016 einen nagelneuen Putter, inklusive Fittings, im Rahmen eines Gewinnspiels eingesackt. Damals hatte er jedoch unter einem anderen Facebook-Account teilgenommen. Das fanden wir seltsam, ein Verdacht kam auf: Nach weiterer Recherche stellte sich heraus, dass Frank S. mindestens vier Facebook-Accounts mit jeweils unterschiedlichen Variationen seines Namens betreibt, sechs, wenn man sein näheres familiäres Umfeld hinzuzieht. Diese scheinen, wenn man die geposteten Inhalte vergleicht, vor allem dem einen Zweck zu dienen: an Gewinnspielen teilzunehmen. Die Logik unseres ganz Gescheiten: Warum nur mit einer Stimme an einem Gewinnspiel teilnehmen, wenn man mit mehreren (Fake-)Accounts die Gewinnchancen drastisch erhöhen kann? „ Grüße vom Schreibtisch ...“

Darauf angesprochen, gab sich Frank S. kleinlaut, „... wusste nicht, dass dies nicht erlaubt ist ...“, er „... werde es nicht mehr tun ...“ und „... es lag bestimmt keine böse Absicht dahinter ...“. Schon klar. Böse Absicht ist hier auch nicht das Thema. Vielmehr Fairness, Anstand und Charakter. Einfach Fairplay. Also noch einmal, für alle Fake-Accounter da draußen und Frank S. im Speziellen: Jeder darf nur einmal an unseren Gewinnspielen teil- nehmen, nur einmal sein Votum abgeben. Aber ich denke, das war ohnehin klar, oder würde Ihnen jemals in den Sinn kommen, mit sechs Bällen im Turnier abzuschlagen? Vielleicht, wenn man glaubt, dass es niemand bemerkt! Frank S. hat sich da aber offensichtlich verzockt.

SICH SELBST ENTLARVT Zungenzeiger Frank S. auf einer seiner zahlreichen Facebook-(Fake-)Accounts

OSKAR BRUNNTHALER ob@golftime.de

Die nächste erscheint am 17. Juli 2017

Foto: Facebook

114 GOLF TIME | 4-2017

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