GOLF TIME 4/2024
TURNIERE | 124. U.S. OPEN
Cantlays Caddie, Joe La Cava, mit dem Rory auf dem 18. Grün des Marco Simone Golf & Country Clubs beinahe eine hand greifliche Auseinandersetzung hatte, wur de mit Spannung erwartet. Doch wer auf böses Blut gehofft hatte, wurde enttäuscht: Bis auf leicht unterkühlte Handshakes zu Beginn und Ende der Runde gab es prak tisch keinerlei Interaktion der beiden. Genau elf Minuten nach Rory ging dann der Führende Bryson DeChambeau mit dem Franzosen Matthieu Pavon im letz ten Flight auf den Pinehurst Nr. 2. Wäh rend Pavon und Cantlay früh Federn lie ßen, entwickelte sich also das „Fernduell“ zwischen dem Nordiren, der seit zehn Jahren auf seinen fünften Major-Titel wartet, und dem Kalifornier, der 2020 in Winged Foot bereits einmal zuvor die U.S. Open für sich entscheiden konnte. FREUD UND LEID Während Bryson Kampfgeist bewies, schien Rory endlich seine Major-Flaute beenden zu können. Mit vier Birdies auf den Löchern 9, 10, 12 und 13 holte „Rors“ nicht nur den Rückstand auf, sondern setzte sich sogar kurzzeitig mit zwei Schlä gen Vorsprung in Führung. DeChambeau kämpfte sich aber zurück, bevor es richtig dramatisch wurde. McIlroy, der 14 Löcher lang so souverän gespielt hatte, jagte auf der 15 ein 7er-Eisen über das Grün und muss te ein Bogey notieren. Auf der 16 verschob er aus heiterem Himmel dann aus weniger als einem Meter seinen Par-Putt, bevor er auf der 18 erneut aus kurzer Distanz einen Par-Putt verschob. DeChambeau benötigte seinerseits auf der 18 ein Par zum Sieg und nach einem – ausnahmsweise nach links – verzogenen Drive und Punch in den Bun ker, sah sich der Longhitter mit einem rund 50 Meter langen Bunkerschlag konfron tiert. „Das war der Schlag meines Lebens“, hörte man Bryson hinterher sagen, als er
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Strahlender Sieger: Bryson DeChambeau holt seine zweite U.S. Open
Bonjour Tristesse: Rory McIlroy verpasste erneut fahrlässig einen Major-Titel
den Ball kurz vor dem Loch zum Stoppen brachte und danach unter dem freneti schen Jubel der Fans den Siegesputt lochte. ALLE IM CUT Ein Wort noch zum Abschneiden der deutschsprachigen Teilnehmer. Der gebür tige Münchener, Stephan Jäger, lieferte mit dem geteilten 21. Platz (+5) eine solide Vor stellung ab. Österreichs Sepp Straka sorgte mit dem ersten Ass seiner Profikarriere in Runde 2 für Furore. Am Ende reichte es bei +12 aber nur für Platz T56. Und Martin Kaymer, der bei der U.S. Open in Pinehurst 2014 gewinnen konnte, musste sich dieses Mal mit T64. Platz (+13) begnügen. GT
EPISCHES DUELL
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Bryson DeChambeau gewinnt bei der 124. U.S. Open in Pinehurst das zweite Major seiner Karriere. Rory McIlroy muss mit zwei verschobenen kurzen Putts erneut eine bittere Pille schlucken.
„Haudrauf“ Bryson DeChambeau, der gefühlt jeden seiner Abschläge am Final tag rechts verzog, fand sich immer wieder eine Gelegenheit, aus den „Sandscapes“ zu entkommen. GOLIATH GEGEN GOLIATH! Damit auch gleich in medias res: Das epische Duell – nennen wir es Goliath gegen Goliath – war faszinierend auf gan zer Linie. PGA-Tour-Star McIlroy gegen LIV-Golf-Aushängeschild DeChambeau. Europäischer Ryder-Cup-Held gegen U.S.- Publikumsliebling, der zuletzt in Rom von Captain Zach Johnson bei der Vergabe der Wildcards ausgelassen worden war. Rory McIlroy ging im vorletzten Flight mit Patrick Cantlay auf die Runde. Auch diese Paarung versprach eine Portion Drama, war es doch das erste Mal seit dem Ryder Cup in Rom, dass die beiden wieder gemeinsam auf die Runde gingen. Vor allem das Aufeinandertreffen mit
an ist versucht zu sagen, dass Bryson DeChambeau und Rory McIlroy am Final tag der 124. U.S. Open in Pinehurst Katz und Maus
M
spielten, aber es hatte mehr etwas von Katze und Katze: Zwei wahrlich großartige Spieler gaben sich auf einem großartigen Schauplatz ein episches Duell. Der Nr. 2 Course in Pinehurst gilt als einer der ikonischen Golfplätze der Welt. Braun, rau und unberechenbar sind Attribute, die man dem „Zweier“ zuordnet. Doch wenn man ehrlich ist, spielte sich der Platz 1999, als Payne Stewart hier einen unvergessli chen Triumph feierte, wohl noch wesent lich kniffliger als heute. Dort, wo früher hohes Bermudagras-Rough stand und die einzige Option ein Chip-out war, be findet sich jetzt eine Mischung aus Sand und Rispengras, „Sandscapes“ genannt, die je nach Fortune auch ein problemloses Attackieren des Grüns ermöglichten. Für
Von Markus Scheck
Solide Vorstellung: Stephan Jäger
Sepp Straka: begeisterte mit dem ersten Ass seiner Profikarriere
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