GOLF TIME 5-2016
TOUR-TIPPS MIT ALEX CEJKA | TRAINING
TOUR TIPP VON PETER KARZ Diese Trainings- Tipps kommen direkt von der Tour – und ich bin sicher, sie können auch Ihr Spiel verbessern! „SCHRECKLICHE DIE BANANE“
Alex Cejka macht‘s vor: Den Ball so nah wie möglich an die Fahne spielen
D er Slice ist eines der größten Ärgernisse auf dem Golfplatz. Ich sehe täglich Golfer auf der Range stehenundmit demDriver in der Hand gegen die Banane nach rechts ankämpfen. Der Slice raubt uns Länge, wir brauchen mehr Platz auf der Bahn, um den Ball landen zu lassen, und meistens ist irgendwas auf der rechten Seite, was den Slice bestraft, etwa ein Bunker, ein Wasserhindernis oder das Aus. Rein technisch gesehen ist der Slice folgen- dermaßen zu erklären: Vorausgesetzt, Ihr Körper hat sich im Rückschwung gut aufgedreht, pas- siert es dennoch sehr oft, dass unser Schläger sich im Abschwung auf einer zu steilen Ebene nach unten in Richtung Ball bewegt. Dadurch wird der Schläger unsere geplante Ziellinie kurz vor dem Treffmoment von außen nach innen kreuzen. Als Folge wird sich die Schlagfläche öffnen bzw. nach rechts verkanten. Dafür sor- gen nämlich unsere Hände, die versuchen, den Ball in dieser Situation überhaupt noch in die Luft zu bekommen. Das heißt: Je stärker sich unser Schläger auf der falschen Bahn bewegt, desto mehr ver- suchen unsere Hände, es auszugleichen, und wir öffnen die Schlagfläche. Desto stärker geht natürlich die Banane nach rechts. Dies wollte ich nur noch einmal erwähnt und erklärt haben, auch wenn das Phänomen sicherlich bekannt ist. WIE WEHRE ICH DIE „SCHRECKLICHE BANANE“ AB? Wir haben gesagt, der Schläger bewegt sich im Abschwung auf einer zur steilen Bahn, das heißt, dass etwas mit der Reihenfolge Ihrer
können Ihre Schultern ihre volle Geschwindig- keit entfalten, der Schläger nähert sich dem Treffpunkt auf einer flacheren Schwungbahn und kann dann mit der maximalen Geschwin- digkeit durch den Treffmoment hindurch beschleunigt werden. Die Schlagfläche hat somit beste Chancen, „square“ an den Ball zu kommen, und ein gerader Drive kann seine zielsichere Reise Richtung Fairway antreten. BEWEGLICHKEIT IST DAS A UND O Soweit die Theorie, die Sie wahrscheinlich schon mal gelesen oder so ähnlich gehört haben. Jetzt kommt das kleine „Aber“: Natürlich brauchen wir für diese Bewegung die körper- lichen Voraussetzungen, das heißt, Sie müssen in der Lage sein, eine gute Gewichtsverlage- rung auszuführen. Wir brauchen eine gute Hüftbeweglichkeit, um – wie bereits erwähnt – den Start des Abschwunges mit der Hüfte zu beginnen. Und wir müssen das Verständnis für die richtige Reihenfolge haben. Zum Abschluss ein kleiner Test für Zuhause, um herauszufinden, wie gut Sie Ihre Hüfte vom Oberkörper trennen können: Nehmen Sie Ihre Eisen-5-Ansprechposition ein. Halten Sie jetzt über Kreuz Ihre Schultern fest und versuchen Sie, Ihre Hüfte zu drehen, ohne dass sich Ihre Schultern bewegen. So können Sie feststellen, ob Sie wirklich in der Lage sind, mit der Hüfte zu starten. Funkti- oniert das bei Ihnen? Oder nicht so gut? Dann kann ich nur raten: Üben, üben, üben. Etwas anderes bleibt Ihnen leider nicht übrig. Ich wünsche Ihnen, wie immer, viel Erfolg und weiterhin eine gute Saison! GT
Bewegung nicht stimmt. Der Schläger kommt immer nur dann auf eine steile Schwungbahn, wenn wir den Abschwung mit den Schultern beginnen. Der Startschuss zum Abschwung sollte aber aus dem Unterkörper kommen. Die perfekte Abfolge der Bewegung wäre, wenn wir uns im Abschwung von unten nach oben bewegen würden. Das heißt, dass in diesem Fall der Fehler unterhalb der Schul- tern passiert. Ich höre auch öfter von meinen Schülern, dass sie das Gefühl haben, dass ihre rechte Schulter zu weit vorne ist. Das fühlt sich auch bestimmt so an, die Ursache für dieses Gefühl liegt aber ein paar „Stockwerke“ weiter unten. Der Start der Vorwärtsbewegung sollte mit einer Gewichtsverlagerung beginnen. Diese und eine laterale Schiebe-Bewegung der Hüfte vom rechten Bein auf das linke Bein hat zur Folge, dass die Hände – und somit auch der Schläger – etwas nach unten fallen und auf eine flachere Schwungbahn kommen. Übrigens ergibt sich dadurch auch, dass der rechte Ellenbogen sehr nah am Körper bleibt. Wenn sich jetzt die Schultern der Hüfte „hinterherdrehen“ und die Hüfte ja schon auf dem korrekten Weg Richtung Ziel ist, dann kann so gut wie nichts mehr passieren. Nun
PETER KARZ Jahrgang ’68, Fully
Qualified PGA Professional mit Stützpunkt im Golfpark
München-Aschheim. Seit 1996 Trainer von Alex Cejka. www.peter-karz.de
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GOLF TIME | 5-2016
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