GOLF TIME 5/2019

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Mit Xander Schauffele, Paul Casey, Matt Kuchar und Patrick Reed werden vier Hochkaräter der PGA Tour bei der Porsche European Open in Hamburg (5. – 8. Sept.) abschlagen. Schauffele hatte seinen ersten Auftritt auf deutschem Boden bereits vor längerer Zeit bestätigt. Er freut sich besonders, das Heimatland seines Vaters, seiner Groß- und Urgroßeltern kennenzulernen und hier ein Turnier zu bestreiten. Bereits zum dritten Mal in Folge wird Patrick Reed, Masters-Sieger von 2018, in Green Eagle abschlagen. Eben- falls mit dabei sind die Ryder-Cup-Spieler Paul Casey und Matt Kuchar. Aus deutscher Sicht versucht Allen John STAR-QUARTETT TREY BILARDELLO „Seine Runde hat ganz normal begonnen“, sagte Kristian Fortis, der in der ersten Runde des U. S. Amateur Qualifiers zusammen mit Trey Bilardello unterwegs war. „Er war kein schlechter Golfer und hat mit zwei Pars begonnen.“ Danach ging es bergab. Nach einem Triple-Bogey an der Drei und einer Zehn (+5) am vierten Loch schien ihn die Moti- vation zu verlassen. Bilardello ist normalerweise als Caddie an der Seite von PGA-Tour-Spieler Matt Every unterwegs. Da dieser aber in der Woche seine Dienste nicht be- nötigte, versuchte sich Bilardello, selbst ein Handicap-2-Spieler, in Florida an der Qualifikation zur U.S. Amateur. „Nach den ersten Neun hat er uns gesagt, er wolle das höchste Ergebnis in der Geschichte der USGA erzielen“, erinnerte sich Fortis. „Auf den Ab- schlägen chippte und schubste er seinen Ball umher, um Strafschläge zu kassieren. Danach feuerte er sein Eisen 2 in die Mitte der Spiel- bahn, schlug den Ball aufs Grün und schubste ihn dann wieder mit dem Putter umher.“ Am Ende unterschrieb Bilardello eine 202 – exakt 131 Schläge über Par. Und kassierte die Disqualifikation. 202 SCHLÄGE, DANN DISQUALIFIKATION

MATTHEW WOLFF Es gibt diese Spielertypen, die passen nicht in die Masse der feinen Techniker. Sie bringen ihren Schläger in komisch anmutende Positionen, die so manchen Beobachter dazu ver- leiten, ihnen die Qualität abzusprechen. Jim Furyk war so ein Fall. Der Amerikaner wirkte mit seinem Schwung, als würde ein Tintenfisch aus einem Baum fallen, so beschrieb Fernsehkommentator David Feherty die Bewegungsfolge. Furyks Schwung mit den diversen Schleifen war gut für eine eindrucksvolle Karriere inklusive Major-Sieg. Den Ball interessiert es nunmal wenig, was vor dem Kontakt passiert.  Neu-Profi Matthew Wolff gehört ebenfalls in diese Kategorie. Auch seine Technik wirkt gewöhnungs- bedürftig: Erst ganz steil, dann sehr flach, die Ferse des linken Beines so angehoben, als würde er High Heels tragen – ganz weit weg vom Lehrbuch. Doch die Trainer der Oklahoma State University waren klug genug, diesen Schwung so zu lassen, wie er ist; nämlich hochgradig effizient. Nach seinem Profi- Debüt bei der Travelers Championship holte sich Wolff, 20, nur kurze Zeit später seinen ersten Titel bei der 3M Open auf der PGA Tour. Nicht irgendwie, sondern mit einem Eagle auf der 18. Die Folge: 1,15 Millionen U.S.-Dollar, die Tour-Karte für die kommenden zwei Jahre. Zuvor hatte er einen lang-

seine herausragende Leistung aus dem vergan- genen Jahr (Rang zwei) zu wiederholen. Auch Bernd Ritthammer, Marcel Siem und

Max Kieffer haben für das Event zugesagt. Martin Kaymer wird hingegen aller Voraussicht nach nicht beim zweiten

jährigen Vertrag mit TaylorMade unter- schrieben. Die Weichen für die Zukunft sind gestellt. Wolff kann mithalten im Konzert der Großen. Die PGA Tour hat einen neuen Tintenfisch.

deutschen Turnier der European Tour in diesem Jahr dabei sein.

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