GOLF TIME 5/2020

Die GOLF TIME Ausgabe 5/2020 als E-Paper, Erscheinungstermin 17.08.2020.

TRAINING 9 SEITEN TIPPS & TRICKS

23. JHG. | AUSGABE 5 | AUGUST/SEPTEMBER 2020 € 6,00 | CHF 7,50 | US $ 8,00

5-2020

GROSSES GOLF SO WAR DER AUFTAKT DER EUROPEAN TOUR IN ÖSTERREICH

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ANDERMATT CORONA-SICHERER GEHT NICHT N o 1 Die

NAH- ZIELE SLOWENIEN, SÜDTIROL, ÖSTERREICH UND DIE SCHWEIZ IM FOKUS

ROBO TEST

BÄLLE TEIL 1 – 15 MODELLE IM HÄRTETEST DURCH MENSCH & MASCHINE

NEUE SERIE PUTT-TRAINING NACH DER LEHRMETHODE VON WIESTAW KRAMSKI DIE NEUE

DAS SAGT JACK NICKLAUS ÜBER DEN FRISCHGEBACKENEN PGA CHAMPIONSHIP-SIEGER COLLIN MORIKAWA (23) GENERATION

FOTO TIME HICKORY GOLF FUN TALK JIM MCLEAN REGEL TIME SCHLÄGERBRUCH GEWINNSPIEL GOLFEN MIT GAL

EDITOR’S INTRO

ERFRISCHEND Er ist alles andere als ein Haudrauf, ist kein Muskelpaket à la DeChambeau, Johnson, Koepka und Co., liegt in der Statistik der Driving Distances weit außerhalb der Top 100 und hat meist einen 30 Meter längeren Schlag ins Grün als seine muskelbepackten Konkurrenten: Collin Morikawa, 23, optisch eher der Typ Buchhalter (hat am College Betriebswirt studiert) als ein Top-Golfer, seit 2019 auf der Profi-Tour und neben drei Siegen auf der PGA-Tour frischgebackener Major-Sieger 2020. Der neue Tiger Woods? Herrlich die Szene bei der Siegerehrung der PGA Neue Generation

Championship im TPC Harding Park/San Francisco, als er die riesige Wanamaker-Trophäe über seinen Kopf hob und der Deckel zu Boden fiel. Nach einer Schreck- sekunde quittierte der Jungspund aus Kalifornien seine Tollpatschigkeit mit dem für ihn typischen sympathisch ansteckenden Lächeln. Kein Geringerer als Jack Nicklaus meint, dass er ohne Weiteres das Zeug habe, der neue Tiger Woods zu werden. Nicklaus: „Tiger, Rory und ich heißen ihn in der Gruppe

„Er hält es wie Collin Morikawa – ein stiller Profi, der nicht auf Protein-Shakes und Ellenbogen- Technik schwört, sondern Teamwork und die elegante Feder bevorzugt“

WELCOME Collin Morikawa

der PGA Championship-Sieger im Alter von 23 Jahren willkommen. Ich denke, dass dieser junge Mann den Fokus, die Gelassenheit und die Herangehensweise an das Spiel hat, die weit über sein Alter hinaus ausgereift sind.“ Lesen Sie die Cover Story über Collin Morikawa „Gekommen, um zu bleiben“ ab Seite 28. Es ist nicht nur die Premiere Morikawas als Major-Sieger, es ist dies zugleich auch die Einstandsgeschichte von Markus Scheck, der ab dieser Ausgabe als Chefredakteur-Stellvertreter das Team von GOLF TIME verstärkt.

Markus ist kein Jungspund mehr, ist mit 48 Jahren ein absoluter Profi, war zwölf Jahre Chefredakteur von Golf Week und fast vier Jahre Chefredakteur von Perfect Eagle. Der Betriebswirtschaftler aus Wien, eine Tochter, hält es wie Morikawa: ein stiller Profi, der nicht auf Protein- Shakes und Ellenbogen-Technik schwört, sondern Team- work und die elegante Feder bevorzugt. Herzlich willkommen im GOLF TIME-Team.

EINSTAND Markus Scheck

OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur

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INHALT

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COVER 28 COLLIN MORIKAWA Siegt bei seinem erst zweiten Major-Antritt und krönt sich in San Francisco zum PGA Champion 2020. TURNIERE 34 AUSTRIA-NACHLESE So war der European- Tour-Auftakt im Diamond Country Club und im GC Adamstal. AUSRÜSTUNG 38 ROBO TEST BÄLLE (TEIL 1) 15 Premium- Modelle der führenden Hersteller auf dem Prüfstand durch Mensch und Maschine. 44 NEUES & INTERESSANTES Ein Blick auf die Neuheiten und Innovationen der Kategorie Ausrüstung. BUSINESS 52 INTERVIEW EURAM Bank-Chef Manfred

Huber über den Erfolg der vergangenen 20 Jahre und die Stärken seines Hauses.

28 COLLIN MORIKAWA Alles über den neuen Shooting Star, manche meinen gar, Tigers Nachfolger Abstecher nach Ljubljana 66 SLOWENIEN Golferisch im Aufwind, gut mit dem Auto zu erreichen. Ein

CLUBS 54 AWGC Zur Saison-Halbzeit feiert

Deutschlands größte 9-Loch-Turnierserie einen erstaunlichen Rekord.

56 ABSCHLAG SCHANZE Nach Pandemie- bedingter Absage im Frühjahr, ist nun ein neuer Termin für die 2. Auflage der Vierplätzetournee im Allgäu gefunden. 58 JUBILÄUM Große Sause zum 9-Jährigen der Münchner Golf- und Event-Location Open.9 Golf Eichenried. 59 ALPINES GOLFVERGNÜGEN Seit diesem Jahr ist der GC Zell am See-Kaprun wieder ein Leading Golf Course. 62 GEWINNSPIEL Wir verlosen eine 9-Loch- Golfrunde mit Sandra Gal, inklusive Anreise im Mercedes-Benz und Übernachtung.

DIE NEUESTEN MODELLE IM HÄRTETEST ab Seite 38 ROBOTEST BÄLLE

STANDARDS 3 Editor‘s Intro / 6 Foto-TIME / 8 Go ask ... Jim McLean / 10 Countdown | News / 18 Tweet it / 86 Cartoon / 88 Impressum / 90 TIME-OUT

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REISE 64 PANDEMIE-SICHER Warum aktuell Andermatt zu den wohl sichersten Golfdestinationen weltweit gehört. 66 IM AUFWIND Für einen golferischen Ausflug nach Slowenien bietet sich Ljubljana perfekt als Ausgangsbasis an. 68 EINFACH ERFRISCHEND 41 Golfanlagen warten in Österreichs größtem Bundesland Niederösterreich darauf, entdeckt zu werden. 70 BESONDERS REIZVOLL Kaum eine Golfregion ist so abwechslungsreich wie Südtirol. Acht Anlagen laden zum Spiel ein. TRAINING 74 THE MOVE ACADEMY Jonathan Taylor erklärt Schritt für Schritt den Weg zum optimalen Abschwung. 76 TOP-DUO Nicole und Thomas Gögele gehen mehr Länge sowie der richtigen mentalen Einstellung auf dem Golfplatz auf den Grund. 78 MATTHIAS SCHWAB Der Tour-Star aus Österreich im Interview über die Rolle der Psychologie im Golfsport. 79 NEUE SERIE Kramski Putter-Gründer Wiestaw Kramski über die Bedeutung des dominanten Auges beim Putten. 80 DR. CHRISTIAN HAID Der Biomechaniker der Universität Innsbruck über die erlernbare Fähig- keit, mit wenig Kraft gute Längen zu erzielen. 81 BEWEGLICHKEIT Langer-Coach Dr. Norbert Dehoust über Veränderung der Körperwahr- nehmung zur Verbesserung des Schwungs.

64 SCHWEIZ Warum gerade Andermatt für den aktuellen Golfurlaub ganz besonders sicher ist

62 GEWINNSPIEL Wir verlosen eine 9-Loch-Runde mit LPGA-Tour-Siegerin Sandra Gal

34 AUSTRIA-NACHLES E European-Tour-Auftakt im Diamond CC und im GC Adamstal

€ 1.350.000,–

FOTO TIME

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GOLF-NOSTALGIE Wallende Kleider, Knickerbocker, Krawatte und Schiebermütze – einmal mehr war die 12. German Open Hickory Championship Anfang August in der Golfanlage Kallin bei Berlin das optische Highlight der Saison. 36 Spieler aus elf Nationen, allesamt im nostalgischen Look, traten für die Championship über 36 Löcher an. Den Wanderpokal der German Open Amateur Champions, den „Tanfani-di-Montalto-Pokal“, holte sich der erst 13-jährige Louis Dudzus (89 und 79 Schläge) vor Vorjahressieger Alexander Huchel (87/86). Bei dem Pokal handelt es sich um die Amateur-Trophäe der 1912 in Baden-Baden ausge- spielten German Open, die in der Berufsspieler-Konkurrenz vom damaligen British-Open-Gewin- ner John Henry Taylor gewonnen wurde. Schön, dass in der über 100-jährigen Geschichte der Ger- man Open die Tradition gewahrt bleibt – immerhin gewann ein gewisser Harry Vardon, fünffacher Open-Sieger, die im August 1911 erstmals ausgetragene „Open Championship of the Baden- Baden Golf-Club“ – wie es ganz offiziell und sehr britisch so schön heißt. GT

ELEGANT Gertraud Hofer aus Österreich

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GLEICHSCHRITT Klaus und Gabriele Sasse

SIEGERBILD Louis Dudzus mit Wanderpokal

DYNAMISCH Paul East aus Cornwall

TITELVERTEIDIGER Alexander Huchel aus München

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COUNTDOWN NEWS LEUTE HIGHLIGHTS

FUNTALK Jim McLean über seine emotionalsten Momente, die Fähigkeit, sich stets bis zum Schluss reinzuhängen und warum er Schlaflosigkeit als seine größte Schwäche bezeichnet.

GO ASK JIM D er 70-jährige Star-Coach Jim McLean gilt heute als einer der renommier- testen Golftrainer der Welt. Nach einer erfolgreichen Amateurzeit, in der er u. a. für die University of Houston College Golf spielte, entdeckte er wenige Jahre nach seinem Wechsel ins Profilager die Liebe zum Unterrichten. Seit 1991 residiert er in Südflorida und leitet mit der Jim McLean Golf School eine der anerkanntesten Golfschulen der Welt. 26 Jahre lang war er in Doral stationiert, doch seit der Übernahme des Resorts durch Donald Trump im Jahr 2012 ticken dort die Uhren anders, was auch Jim McLean zu spüren bekam. Das angespannte Verhältnis zum Egozentriker Trump, der mitt- lerweile zum Präsidenten der USA aufstieg, war ein wesentlicher Grund, warum McLean sich um eine neue Basis für seine Golfschule umschaute. Gefunden hat er sie nicht allzu weit entfernt im Nobelviertel Coral Gables, wo seit 1926 das Biltmore Miami thront.

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Ihr Leben steht auf dem Spiel und es gilt, einen Downhill-Putt mit starkem Break aus drei Metern zu lochen. Sie dürfen den Putt nicht ausführen – wen wählen Sie für diese Aufgabe? Jack Nicklaus.

Ihre Top-3-Golfer (tot oder lebendig)? Ben Hogan, Freddie Couples und Gary Woodland.

Ihr Lieblingsschläger im Bag? Der Driver.

Ihr emotionalster Moment auf dem Platz? Mein erster Abschlag beim Masters Turnier in Augusta.

Ihr emotionalster Moment abseits des Platzes? Die Geburt meiner beiden Söhne.

Welcher Sieg bedeutet Ihnen am meisten? Trotz meiner erfolgreichen Amateurkarriere war es wohl mein erster Sieg als Profi bei der Westchester PGA Championship 1987. Gibt es einen Schlag in Ihrer Karriere, auf den Sie besonders stolz sind? Vor den Augen von 2.000 Zuschauern einen perfekten Drive von den Knien geschlagen zu haben. Gibt es einen Schlag in Ihrer Karriere, den Sie gerne noch mal spielen würden? Ja, den Putt, der am 68. Loch der US Amateurs auslippte, als ich geteilt zur Führung lag. Was ist Ihre Stärke auf dem Platz? Die Fähigkeit, sich reinzuhängen und weiterhin stark und positiv zu bleiben. Gibt es Schwächen? Woran müssen Sie noch arbeiten? Ja, meine größte Schwäche ist die mangelnde Fähigkeit, während eines Turniers gut schlafen zu können. Was wären Sie geworden, wenn nicht Golf-Pro? Ich würde etwas mit Immobilien machen.

FUNTALK Jim McLean mit Markus Scheck im Headquar- ter der Jim McLean Golf School im The Biltmore Miami

Fisch, Fleisch oder vegetarisch? Fleisch.

Hund oder Katze? Hund.

Wir nehmen Sie mit auf eine Faschingsparty. Als was verkleiden Sie sich? Als Flaschengeist-Genie.

Welche übernatürlichen Kräfte hätten Sie gerne? Allumfassendes Wissen zu haben.

Ein Quick-Tipp für unsere Leser: Woran sollten sie am meisten arbeiten? Achten Sie auf einen Kontakt in der Mitte des Schlägerkopfs – das ist das grundlegende Fundament für ein gutes Golfspiel. GT

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Anlässlich des 10. Jahrestages der Durchführung des Ryder Cups in Wales trug der siegreiche Kapitän des europäischen Ryder Cup Teams von 2018, Thomas Bjørn, die prestigeträchtige Trophäe von Wentworth, dem Sitz der European Tour, insCeltic Manor Resort in Wales. Der Däne legte an vier Tagen 210 Kilometer zu Fuß zurück und traf erschöpft, aber glücklich am Ziel ein, wo er von European Tour-Boss Keith Pelley und mehreren Spielern empfangen wurde. Das Ganze hatte vor allem einen karitativen Zweck, konnte unter dem Hashtag #wentworth2wales doch Geld für die UNICEF und Golf for Good Foundation der European Tour gespendet werden. Zwischendurch erhielt der dänische Tourveteran auch digitale Unterstützung von Golfass Rory McIlroy und FC Liverpool-Coach Jürgen Klopp. Bjørn gilt ja als fanatischer Liverpool-Anhänger und zeigte sich insbesondere ob der Videobotschaft des deutschen Startrainers hocherfreut. GUT ZU FUSS

STEPHAN JÄGER Vier Mal bereits gewann der gebür- tige Münchener in seiner Karriere auf der Korn Ferry Tour, doch auf der PGA Tour wollte es die letzten Jahre nicht so recht klappen. Also ging es 2020 zurück in die „2. Liga“, und auch da lief der Karren zuletzt mit drei verpassten Cuts in Folge nicht mehr rund. Doch dann kamen die Albertsons Boise Open presented by Kraft Nabisco. Mit Runden von 65, 64, 65 und 68 Schlägen holte sich „Sedl“, wie er von seinen Freun- den in der Heimat genannt wird, im Hillcrest Country Club mit dem Gesamtscore von 262 Schlägen (–22) den ersten Saisonsieg und seinen mittlerweile fünften Titel auf der Korn Ferry Tour. In der Order of Merit bugsierte er sich auf Rang 12 nach vorne und auch eine Teilnahme bei den U.S. Open (17. bis 20. September in Winged Foot) ist so gut wie fix in der Tasche. „Ich fühle mich wohl, mich unwohl zu fühlen“, erklärte der Exil-Deutsche, dessen Frau Shelby ebenfalls vorort war, seinen Sieg auf philoso- phische Art. „Ich fühle mich immer nur unwohl, wenn ich in Führung liege. Mein Ziel ist es aber jedes Mal zu gewinnen, ob auf der PGA Tour oder auf der Korn Ferry Tour.“

210 Kilometer an vier Tagen: Thomas Bjørn marschiert für die gute Sache

Die traurigste Nachricht der letzten Wochen erreichte die Golfwelt vom Kolumbianer Camilo Villegas. Erst im Juni machte er bei der Korn Ferry Challenge im TPC Sawgrass die Krebserkrankung seiner VILLEGAS TRAGÖDIE

22 Monate alten Tochter Mía öffentlich. Nur wenige Wochen später verlor das bislang einzige Kind von Camilo und Maria Villegas den Kampf mit der heimtückischen Erkrankung, die im März bei einem Scan im Nicklaus Kinderkrankenhaus in Miami entdeckt worden war. Die Ergebnisse zeigten, dass Tumore in ihrem Gehirn und ihrer

Wirbelsäule wuchsen. „Die PGA TOUR ist zutiefst traurig, ein Mitglied unserer Familie, Mía Villegas, verloren zu haben“, sagte PGA TOUR-Kommissar Jay

Monahanin einer offiziellen Erklärung. „Wir trauern mit Camilo und Maria und unsere Gedanken und Gebete sind bei der Familie Villegas.“

SIEGFORMEL STEPHAN JÄGER (Albertsons Boise Open)

22 unter Par

23 Birdies, 3 Eagles 65,5 Rundenschnitt

180.000 Dollar Preisgeld

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2010

bevor er das Turnier am 23. Mai 2010 mit einer 66er-Runde am Schlusstag für sich entschei- den konnte. Für diesen Sieg erhielt er 750.000 Euro und sicherte sich die Qualifikation für die European Tour für die nächsten fünf Jahre. Danach wurde es aber, auch bedingt durch verschiedenste Verletzungen, ruhig um den glühenden FC Arsenal Fan. Nur ein- mal ließ er sein Können noch so richtig auf- blitzen. Und wie könnte es anders sein, wieder bei der BMW PGA Championship in Wentworth. 2013 musste er sich aber im Stechen dem Italiener Matteo Manassero hauchdünn geschlagen geben. Nach dem Verlust der Tourkarte fokussiert sich Simon Khan nun mehr und mehr auf das Coaching von Spielern. Vor allem als Trainer seines langjährigen Freundes Oliver Fisher macht sich der mittlerweile 48-Jährige einen Namen in der Branche. Und während des Corona-Lockdowns beglückte er auf Twitter seine mehr als 13.000 Follower mit kurz- weiligen Trainingsvideos aus seinem Garten. Und so ganz abgeschlossen hat er mit seiner eigenen Profikarriere auch noch nicht ...

2019

Genau vor zehn Jahren sorgte der Engländer Simon Khan beim Flaggschiffevent der Euro- pean Tour, der BMW PGA Championship in Wentworth, für einen Pauken- WAS MACHT EIGENTLICH... SIMON KHAN? 6 schlag. Er kam lediglich mit einer Sponsoreneinladung ins Feld und düpierte dort die gesamte euro- päische Elite, angeführt von Khans Landsmann Luke Donald.

Als Zwölfjähriger schaute er einst Seve Ballesteros bei dessen Open Sieg zu und be- schloss daraufhin, mithilfe seines Großvaters das Golfspiel zu erlernen. 1991 wurde er Pro, aber erst nach der Jahrtausendwende gelang es Khan, sich auf der European Tour zu etab- lieren. In der Saison 2004 gelang ihm der erste Turniererfolg bei den Celtic Manor Wales Open und er erreichte Platz 27 in der European Tour Order of Merit. 2006 schaffte Khan den zwei- ten Platz bei der BMW PGA Championship,

Dein peinlichster Moment auf dem Platz? Vor rund fünf Jahren spielte ich in Doral zusammen mit Adam Scott und Tiger Woods. Und am zweiten Loch schlug ich mit einemGapWedge einen Socket rechts in den Busch. Dein extravagantester Einkauf? Ich habe in Schweden ein zehnMeter langes Boot, das einen Preis von rund 300.000 Dollar hat. Der fünffache europäische Ryder Cupper aus Schweden ist bekannt für seinen trockenen Humor auf und abseits des Platzes. FÜNF FRAGEN AN… Henrik Stenson

Welchen Spitznamen hast du auf der Tour?

Robert Lee hat sich den Namen „Iceman“ einfallen lassen. Und in Amerika wird aus Henrik manchmal „Hank“. Ich nehme an, weil drei Buchstaben gleich sind... Erzähl uns deinen Lieblingswitz? Ich möchte in Frieden sterben so wie mein Großvater und nicht schreiend und brüllend wie die Insassen in seinemAuto. Bist du bei irgendetwas abergläubisch? Ich mag keine Nummer 4 auf meinen Bällen sehen. Die verwende ich nur auf meinen Trainingsrunden.

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TOPS

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FLOPS

Stacy Lewis: Retour aus der Baby-Pause

EMOTIONALES LPGA-COMEBACK

Dustin Johnson erlebte bei der 3M Open einen „Tin Cup“- Moment. Der Longhitter fabri- zierte am ersten Tag an der 18. Spielbahn einen starken Abschlag, wollte das Par 5 mit dem Eisen 6 attackieren, verzog aber die nächsten drei Schläge ins Wasser. Die Folge: Ein Quadrupel-Bogey, eine daraus resultierende 78 und die Auf- gabe des Turniers. Offizieller Grund: Rückenprobleme.

Sam Horsfield ist der Mann der Stunde auf der European Tour. Nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach dem Corona- Lockdown holte sich der Eng- länder sowohl den Sieg bei der Hero Open als auch bei der Celtic Classic in Wales. Damit führt er die UK Swing Order of Merit an und hat die Teilnahme bei den U.S. Open in der Tasche.

Nicht nur die PGA Tour und die European Tour nahmen nach dem monatelangen Corona- Shutdown wieder ihren Spiel- betrieb auf. Auch die Eliteliga der Damen, die LPGA Tour, kehr- te jüngst wieder zur „Norma- lität“ zurück. Dabei spielte sich die US-Amerikanerin Danielle Kang ins Rampenlicht. Die Sol- heim Cupperin dominierte die ersten beiden Turniere beim LPGA-Comeback und sicherte sich sowohl bei der LPGA Drive On Championship als auch der Marathon LPGA Classic presen- ted by Dana den Sieg. Lohn der zwei Wochen Arbeit war ein stolzes Taschengeld in Höhe von 405.000 Dollar und die Tatsache, als Weltranglistenzweite nun die bestplatzierte Amerikanerin im Ranking zu sein. In der Woche darauf übersiedelte die LPGA Tour von den USA nach Schottland. Die Siegerin kam aber gleichfalls aus den USA und war keine Geringere als Stacy Lewis . Seit ihrem letzten Sieg vor

drei Jahren bei der Cambia Port- land Classic ist viel passiert für die 35-jährige ehemalige Weltrang- listenerste. Zu allererst begrüßte sie mit ihrem Ehemann, dem Golf-Trainer der University of Houston, Gerrod Chadwell, 2018 ihr erstes Kind, Chesnee. „Es ist erstaunlich“, sagte Lewis nach ihrem ersten Sieg als Mut- ter bei der Aberdeen Standard Investments Ladies Scottish Open. „Das einzig Enttäuschende ist, dass meine Tochter nicht hier ist, um ein Foto mit dieser Trophäe zu machen. Ich hatte mir vom Tag ihrer Geburt vorgenommen, eine solche für sie zu gewinnen. Ich habe sie gerade über Face- Time angerufen. Mein Mann sagte, sie habe mit ihren Plastik- golfschlägern auf den Fernseh- bildschirm geschlagen, als ich diesen Putt machte. Es ist einfach ziemlich cool. Ich kann es kaum erwarten, in ungefähr einer Woche nach Hause zu kommen und mit ihnen zu feiern.“

Der langjährige Caddie von Phil Mickelson, Jim „Bones“ MacKay , nahm erstmals seit vielen Monaten wieder eine Caddie-Gastrolle ein. Justin Thomas, dessen regulärer Caddie Jimmy Johnson gerade medizinische Checks absolviert, fragte „Bones“, ob er für das WGC FedEx St.Jude Invitational einspringen könne. Mit dem Er- gebnis, dass JT gleich den Sieg landete und MacKay bis auf Weiteres die Tasche der neuen Nummer eins der Welt trägt.

Für Aufregung vor der Final- runde der PGA Championship sorgte der zweifache Titel- verteidiger Brooks Koepka . Er fühle sich in einer guten Position, da die anderen Spieler am Leaderboard über wenig Siegerfahrung verfügen. „DJ hat meines Wissens gerade Mal einen Titel“, gab es noch eine Breitseite für Ex-Kumpel DustinJohnson. Koepka ließ den Worten aber keine Taten folgen: Statt dem Sieg fiel er mit einer 74 auf Rang 29 zurück.

Danielle Kang: Comeback

Sophia Popov steigert sich von Woche zu Woche. Bei der Mara- thon LPGA Classic presented by Dana gelang der Deutschen ein toller 9. Platz. In der Woche darauf auf der Symetra Tour lag Popov sogar lange Zeit in Füh- rung und landete am Ende auf Rang 2.

Martin Kaymer ließ an Tag 1 der PGA Championship die deutschen Fans mit einer tollen 66 hoffen. Tags darauf notierte er aber 16 (!) Schläge mehr auf der Scorekarte und mit der 82 war dann selbst der Cut außer Reichweite.

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Der frisch gebackene US Amateur Champion: Tyler Strafaci

COVID-19-FÄLLE AUF DER TOUR

1. NICK WATNEY Der fünffache PGA-Tour-Sieger war der erste öffentlich gemachte Fall in der Golfszene. Nach leichten Symptomen zog er von der RBC Heritage zurück. 2. CAMERON CHAMP Der US-Longhitter wurde ebenfalls positiv auf COVID-19 getestet und musste sich in Quarantäne begeben. Er blieb ohne jegliche Symptome und ein weiterer Test war negativ. „Es ist völlig klar, dass ich es niemals hatte“, meinte Champ. 3. DYLAN FRITTELLI Nachdem der Südafrikaner den Cut bei der Travelers Championship verpasst hatte, wurde er positiv auf COVID-19 getestet. Ein Antreten bei der Rocket Mortgage Classic in der darauffolgenden Woche war damit schnell vom Tisch. 4. BRANDEN GRACE Nach Tag 2 der Barracuda Championship lag der Südafrikaner als einer der Zweit- platzierten in aussichtsreicher Position für eine Top-Platzierung. Nach leichten Symptomen ließ er sich auf COVID-19 testen. Ergebnis: positiv! 5. ALEXANDER LEVY Der Franzose ist der erste Fall auf der European Tour und wurde vor der Celtic Classic ausgeladen. Landsmann Romain Wattel, der mit Levy Kontakt hatte, musste trotz negativem Test auch vom Turnier zurückziehen.

Die US Amateur Championship ist jedes Jahr Gradmesser dafür, wer in Zukunft eine große Rolle im Golfbusiness spielen könnte. Tiger Woods gewann drei Mal die begehrte Trophäe (1994, 1995, 1996) und auch in den letzten Jahren konnten sich mittlerweile große Namen wie Bryson DeChambeau (2015) oder Viktor Hovland (2018) in die Siegerlisten eintragen. Der aktuelle Champion heißt Tyler Strafaci und gewann im Bandon Dunes Golf Resort in einem packenden Duell gegen seinen Landsmann Ollie Osborne mit 1 auf. Strafaci hat damit auch die Teilnah- me für das Masters, die US Open und Open Championship in der Tasche. DER NÄCHSTE TOPSTAR?

KIRK UNTERSTÜTZT BLM

Kirk Triplett zeigte sich bei der Bridgestone Senior Players Cham- pionship in Akron, Ohio, mit dem „Black Lives Matter“-Logo auf sei- ner Golftasche. Das zog natürlich die Aufmerksamkeit auf sich. Für den Tour-Veteranen hat die In- itiative vor allem persönlichen Charakter. Triplett und seine Frau Cathi adoptierten zwei ihrer vier Kinder, und eines davon ist Afro- amerikaner. Die leibliche Mutter ihres 18-jährigen Sohnes Kobe ist Japanerin, sein leiblicher Vater ist

schwarz. „Ich versuche nicht groß, ein Statement zu machen“, sagte Triplett. „Manchmal ist es zu ein- fach, nicht einmal darüber nach- zudenken. Ich denke, deshalb habe ich es dort aufgebracht.“

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MEISTERLICH Die österreichische Amateurin Emma Spitz ist mo- mentan kaum zu stoppen. Bei den Internationalen Österreichischen Amateur-Meisterschaften gewann sie mit 17 unter Par (66, 70, 68, 67) vor der Deutschen Anna-Maria Diederichs (–12) und der aktuellen Nummer eins der Damen-Amateur- weltrangliste Pauline Roussin-Bou- chard aus Frankreich (–11).

TOP ERGEBNIS Matthias Schwab sorgte mit einem dritten Platz bei der Barracuda Championship im Tahoe Mt. Club in Truckee, Kalifor- nien, für das beste Ergebnis aller Zeiten eines Österreichers auf der PGA Tour. Bei dem im modifizierten Stablefordmodus ausgetragenen Turnier sammelte der Schladminger eifrig Punkte und notierte am Ende einen Score von +37.

ROOKIE SIEG Besser hätte das Seniorendebüt von Jim Furyk nicht laufen können. Bei der The Ally Challenge holte er auf Anhieb den Sieg. In der Woche darauf beim ersten Senior Major des Jahres, der Bridgestone Senior Players Cham- pionship, hatte dann Jerry Kelly die Nase vorne. Bernhard Langer musste sich mit dem geteilten 10. Platz zufriedengeben.

BOOTSFAHRT Sechs Schläge benö- tigte Joel Sjøholm auf dem 17. Loch des Forest of Arden Marriott Hotel & Country Club. Der Ball des Schwe- den kam auf einer kleinen stand aber bereit, das der Schwede nutzte, um seinen Ball zurück ins Spiel zu bringen. 3 Insel im Wasserhinder- nis zur Ruhe. Ein Boot

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Urlaubsfotos, ein Charity-Fußmarsch, ein freudiger Wiederbeginn der Tour- aktivitäten und ungewohnte Garderoben – die Höhepunkte aus den sozialen Medien. TWEET IT!

Olivia Cowan macht Urlaub mit Freundinnen in Griechenland. #girlstrip“

Thomas Bjørn als Forrest Gump. @rydercupteameurope erlaubt sich einen Spaß mit dem siegreichen Kapitän von 2018.

Leider keine „The Open“ dieses Jahr. Doch Martin Kaymer zeigt bereits die neue BOSS-Kollektion für die Open 2021.

Die „Social Distance“-Garderoben während der PGA Championship sind nicht jedermanns Sache.

Golf-Starlet Paige Spiranac vermisst das Reisen diesen Sommer.

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Caro Masson macht sich mit ihrem Verlobten Jason auf die Reise zum ersten LPGA-Turnier nach dem Shutdown.

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STECKBRIEF COLLINMORIKAWA » Geboren am 6. Februar 1997 » Geburtsort: Los Angeles, CA » Wohnort: Las Vegas, NV » Freundin: Katherine Zhu » College: University of California, Berkeley

» Profi seit: 2019 » Profi-Siege: 3 » Major-Siege: PGA Championship 2020

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COLLIN MORIKAWA siegt bei seinem erst zweiten Major-Antritt und krönt sich in San Francisco zum PGA Champion. Dass der US-Jungspund nur ein „One Hit Wonder“ wird, darf bezweifelt werden. Vielmehr gilt der 23-jährige Senkrechtstarter als Leader einer neuen Generation an aufstrebenden Stars. GEKOMMEN, BLEIBEN UM ZU

Von Markus Scheck

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TROPHÄENSAMMLER Seit seinem Wechsel ins Profilager konnte Collin Morikawa bereits drei Siege auf der PGA Tour verbuchen

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Auf dem Weg zu seinem ersten Major-Sieg bei der zweiten Major-Teilnahme überhaupt hatte der junge Amerikaner bisweilen einen gut 30 Meter längeren Weg ins Grün als viele seiner muskelbepackten Kontrahenten, doch als alle Spieler wieder auftauchten aus der kalten Wolkensuppe über dem Lake Merced imSüdwesten San Franciscos und ihre Schläge zählten, hatte keiner weniger als der Senk- rechtstarter. Morikawa liegt außerhalb der Top 100 in der Kategorie „Driving Distance“, hat aber den- noch eine furchteinflößende Bilanz in seinem ersten Jahr auf der Tour: 18 Starts, zwei Siege, einmal Zweiter, elf Mal unter den Top 25 und nur einen einzigen verpassten Cut. Es sind

ls Collin Morikawa nach seinem Sieg bei der PGA Championship die riesige Wanamaker- Trophäe über seinen

zum angesichts der Corona-Pandemie-Ver- schiebungen zum längst überfälligen ersten Major-Champion des Jahres 2020 zu küren. In Zeiten, in denen im Profi-Golf viel über rohe Gewalt, Protein-Shakes, Athletik und Bälle, die viel zu weit fliegen, diskutiert wird, hatte der Finalsonntag der PGA Champion- ship etwas Erfrischendes. Collin Morikawa ist 23 Jahre alt und in seinem Körper steckt nicht die furchteinflößende Schlagkraft der DeChambeaus, Johnsons, Koepkas und Co., sondern vielmehr Finesse. Langsamer Rück- schwung, knackiger Durchschwung, stabiles Finish – Morikawas Schwünge erinnern an die Eleganz, die einst Ernie Els’ Golfspiel aus- zeichnete.

Kopf hobund jubelnd schüttelte, fiel unter dem Raunen der Handvoll anwesender Offiziellen der Deckel ab. Man war geneigt zu sagen: „Das ist genau das, was Golf in dieser seuchen- geprägten Saison noch brauchte.“ Der Jung- spund aus Kalifornien quittierte den Lapsus aber nach einem kurzen Schreckmoment mit seinem typischen sympathisch ansteckenden Lächeln. Grund zur Freude hatte Morikawa ja zur Genüge, hatte er doch zuvor eine wahr- lich eindrucksvolle Finalrunde abgeliefert, um sich in San Franciscos TPC Harding Park

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im TPC Harding Park. „Um ehrlich zu sein, war das damals nicht mein Lieblingsplatz", sagte er. „Sehr gut habe ich hier eigentlich nie gespielt." Der Sohn von Debbie und Blaine Morikawa spielte von 2015 bis 2019 College-Golf für die Traditionsuniversität und konnte insgesamt fünf Siege, einschließlich der Pac-12-Meister- schaft 2019, einfahren. Abgesehen von seinen College-Titeln gewann er das Western Junior, die Trans-Mississippi Amateur, die Sunne- hanna Amateur und die Northeast Amateur Championship. Er spielte 2017 und 2018 im siegreichen Arnold-Palmer-Cup-Team, 2017 im siegreichen Walker-Cup-Team und 2018 im Eisenhower-Trophy-Team, das mit einem Schlag Rückstand Zweiter wurde. Im Mai 2018 stand er darüber hinaus auch drei Wochen lang an der Spitze des World Ama- teur Golf Rankings. Und Morikawa tat auch etwas für seine Bildung und schloss sein Studium 2019 in Betriebswirtschaft ab. Nur etwas mehr als ein Jahr nachdem er ins Profilager wechselte, hat Collin Morikawa nun bereits dreimal auf der PGA Tour gewon- nen, davon zweimal in der relativen Stille der zuschauerfreien Turniere dieses Sommers. Ob mit oder ohne Fans, der 23-jährige Shootingstar gilt als Leader einer neuen

erstaunliche Werte, bedenkt man, dass der Major-Sieger weder überdurchschnittlich gut puttet oder chippt noch den Ball besonders weit ins Spiel bringt. Doch auf dem Weg vom Abschlag bis zum Grün ist kaum einer auf der Tour besser. Beim Major im TPC Harding Park auf den eher mittelschwierigen Grüns und dem safti- gen und griffigen Rough der öffentlichen Anlage, die Fehlversuche vom Abschlag – egal welcher Länge – bitter bestrafte, herrschten demnach Bedingungen, die Morikawa in die Score-Karten spielten. Und die ehemalige Nummer eins der Amateur-Weltrangliste nutzte dies, brachte ihren Putter zum Glühen und hielt mit vier Runden unter Par (69, 69, 65 und 64 Schläge) die Konkurrenz um mindes- tens zwei Schläge auf Abstand. Morikawas Vertrautheit mit dem Platz mag sicherlich zum historischen Triumph beige- tragen haben. Nach eigenen Berechnungen wettkämpfte er während seiner College-Zeit an der nahe gelegenen University of California in Berkeley, die gerade einmal 35 Kilometer entfernt liegt, mindestens ein Dutzend Mal

JACK NICKLAUS „Wie ich Collin Morikawa beim Memorial Golf Tournament sagte, hat er einen wunderschönen Golfschwung und einen groß­ artigen Rhythmus. Aber was noch wichtiger ist, da Tiger, Rory und ich ihn in der Gruppe der PGA ChampionshipSieger im Alter von 23 Jahren willkommen heißen, ich denke, dass dieser junge Mann den Fokus, die Gelassenheit und die Herangehensweise an das Spiel hat, die weit über sein Alter hinaus ausgereift sind. Wir werden uns vielleicht für viele Jahre daran gewöhnen zu sagen: „Herzlichen Glückwunsch, Collin!“

TONY FINAU „Er wird uns nicht mehr so schnell abhanden kommen“

J. J. JAKOVAC Collin Morikawas Caddie

„Alle meine CaddieFreunde sagen dasselbe: Ich fasse es nicht, wie reif dein Spieler ist. Er ist wie so eine alte Seele"

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COVER | PGA TOUR

WETTBEWERB

Generation an aufstrebenden Supertalenten, die sich innerhalb kürzester Zeit bereits einen Namen gemacht haben. Landsmann Matthew Wolff (21 Jahre)undderNorwegerViktorHov- land (22 Jahre)werdengenausohochgehandelt wie Morikawa und konnten in ihrer jungen Profikarriere ebenfalls bereits Siege auf der PGA-Tour holen. Dass es aber gerade Morikawa geschafft hat, so schnell einen Major-Sieg zu ver- buchen, mag bei näherem Hinblicken nicht überraschen, wird dem 23-Jährigen doch eine fast schon unnatürliche Reife trotz seines jungen Alters zugeschrieben. Und manch langjähriger Beobachter der Szene fühlt sich angesichts der Lässigkeit und Souveränität im Auftreten sogar an den jungen Tiger Woods erinnert. „Für mich hört es hier nicht auf“, ließ Collin Morikawa dann auch nach seinem PGA Championship Triumph keck verlaut- baren. „Ich habe einen sehr guten Eindruck davon gewonnen, wie das bei Majors so läuft. Das ist genau der Ort und die Situation, wo ich sein möchte.“ GT PAUL CASEY „Einfach tolles Golf. Man kann nur den Hut vor ihm ziehen. Collin nahm die Herausforderung an. Das ist, was Champions machen“ BROOKS KOEPKA „Er ist ein WahnsinnsSpieler. Er hat eine große Zukunft vor sich"

SPORNT AN

Wer große Siege feiert, muss auch damit rechnen, dass sein Privatleben näher unter die Lupe genommen wird. Im Fall von Collin Morikawa eröffnen sich da durchaus spannende Perspektiven, ist seine Freundin alleine schon optisch ein absoluter Blickfang. Doch Katherine Zhu ist nicht irgendeine gewöhnliche Beglei- tung. Sie ist selbst Golferin – noch dazu eine richtig gute –, die selbst Karriere macht und sich mit Collin gerne private Matches liefert. Die 24-Jährige in Vancouver geborene Kanadierin spielte vier Jahre lang an der Pepperdine University College-Golf und wurde mit mehreren WGCA All- American Awards versehen. Am College in Kalifornien lernte sie auch Morikawa kennen und die beiden verstanden sich auf Anhieb. „Es hat sofort Klick gemacht“, lacht Collin. „Es ist verrückt, weil ich in der nächsten Woche gleich mein erstes College-Turnier gewonnen habe und seitdem läuft es richtig gut – es macht wirklich Spaß.“ Im letzten Jahr begleitete Zhu ihren Lebensgefährten sogar mehrere Male bei Turnieren der PGA Tour als Caddie. Ihre Be-

ziehung sei „sehr wettbewerbsfähig", wenn sie zusammen auf den Platz gehen. „Ich denke, sie schlägt mich bei wahrscheinlich 70 Prozent unserer Chipping-Wettbewerbe“, gibt Morikawa zu. „Das macht mich aber tatsächlich zu einem besseren Spieler.“ Denn Katherine Zhu empfindet eine extrem ausgeprägte Leidenschaft für den Golfsport: „Golf ist ein so großer Teil meines Lebens. Es hat mich gelehrt, stark zu sein, wenn die Dinge nicht gut laufen. Es hat mich gelehrt, andere um mich herum zu respektieren. Vor allem hat Golf mir Möglichkeiten geschaffen, lebenslange Erinnerungen zu wecken, die ich für immer schätzen werde. Ich bin so dankbar für dieses großartige Spiel.“

Das Golf-Power-Paar ist seit April 2017 offiziell miteinander liiert. Morikawa ver- öffentlichte im folgenden Monat deren erstes gemeinsames Foto in den sozialen Medien und scherzte: „Wahrscheinlich ist es keine gute Idee, dein Date auf ein Dach zu bringen, wenn es Höhenangst hat.“ Dabei macht es den beiden rein gar nichts aus, ihre Beziehung in die Öffent- lichkeit zu bringen, besonders auch mit Zhus massiver Gefolgschaft. Die Brünette hat mittlerweile bereits mehr als 41.000 Instagram-Follower – Tendenz steigend –, denn sie weiß die Fans mit ihren atem- beraubenden Bikini-Bildern und Selfies zu begeistern. GT

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TURNIERE | INTERNATIONAL

ADAMSTAL Dr. Peter Enzinger, Franz Wittmann, Manfred Huber, Joel Stalter, Mag. Jochen Danninger

PERFEKTES DOPPEL

EUROPEAN TOUR Auftakt in Österreich nach dem coronabedingten Lockdown. Der Diamond Country Club und der GC Adamstal waren perfekte Austragungsorte trotz medizinischer Hürden. Von Oskar Brunnthaler W as für ein Jahr, was für eine Saison: Am 13. März der totale Lockdown und weltweit die große Ohnmacht – keine Reisen,

keine Events, keine Sportveranstaltungen, alles bekannt. Und heute? Vielleicht das beste Jahr in seiner Golf-Geschichte: Die Rede ist von Österreichs Rallye-Staatsmeister Franz Wittmann, Präsident und Eigner des Leading Golf Courses Adamstal in der Ramsau/ Niederösterreich. Am 8. August zelebrierte der engagierte Golfer nicht nur seinen 70. Geburtstag, es galt auch das 25-jährige Jubiläum des GC Adamstal mit einem Turnier zu feiern. Der absolute Höhepunkt der corona- bedingt totgesagten Golf-Saison war freilich der sportliche Auftakt Anfang Juli in Öster- reich mit den beiden European Tour Events, der Austrian Open im Diamond Country Club Atzenbrugg und der EURAM Bank Open im GC Adamstal. „Für uns war die Durchführung der beiden Turniere in Atzen- brugg und im Adamstal sportlich ein großer Erfolg“, zog Organisationschef Ali Al-Khaffaf Bilanz, „was aber auch besonders wichtig war, wir konnten alle behördlich vereinbarten medizinischen Corona-Auflagen gemeinsam mit den Verantwortlichen der European Tour ohne Beanstandungen umsetzen.“ Die gesamte Golfwelt blickte nach Nieder- österreich, wo schließlich der Bann gebrochen wurde und die ersten offiziellen Turniere nach dem Corona-Lockdown stattfanden. European Tour Direktor Mikael Eriksson, sichtlich von beiden Veranstaltungen beein- druckt: „Ich möchte auch im nächsten Jahr die EURAM Bank Open im Adamstal im European Tour Kalender finden.“

Sieger Marc Warren

TRAUMANLAGE Der Leading Golf Course Adamstal in der Ramsau/Niederösterreich

Sieger Joël Stalter

„Im Vorfeld gab es viele Zweifler, ob wir in der Lage wären, ein Turnier der European Tour durchzuführen“

Die Austrian Open sind ja ein fixer Bestand- teil im Tour-Kalender, schließlich wurden sie bereits zum 10. Mal im Diamond Country Club ausgetragen. Im Gegensatz zu Adams- tal, wo ein European Tour Turnier zum ersten Mal stattfand. Franz Wittmann: „Nächstes Jahr wieder als European Tour Event – das wäre natürlich ein Wunschtraum von mir, schau’n wir mal...“ Niederösterreichs Lan- desrat für Tourismus, Wirtschaft und Sport, Mag. Jochen Danninger, begeistert: „Ich freue mich, dass nach Atzenbrugg auch das zweite Turnier der European Tour im Sportland Niederösterreich im Adamstal so reibungslos über die Bühne gegangen ist.“

Franz Wittmann

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Ich habe zwei sehr schwierige Jahre hinter mir, in denen ich nur Rückschläge einstecken musste, und jetzt stehe ich hier als Sieger da. Und das nach einem irrsinnig harten Tag. Der Regen hat uns allen sehr zugesetzt, aber meine Verlobte hatte immer ein fröhliches Gesicht, das war eine unglaubliche Hilfe für mich. Ich muss jetzt das Ganze einmal verarbeiten.“ Als bester Deutscher landete Alexander Knappe auf dem geteilten dritten Platz (23.408 Euro), und der wohl prominenteste Österreicher im Feld, Markus Brier, spielte am Schlusstag mit plus 1 die beste Runde der verbliebenen vier Österreicher und kam mit insgesamt 1 über Par auf den 50. Rang. Brier realistisch: „Es ist nicht lustig, wenn es von der Driving Range in der Früh weg nur regnet. Aber es ist nun mal kein Wunsch- konzert. Mit dem heutigen Tag bin ich trotz- dem relativ zufrieden. Der Cut war mein Ziel, das ich erreicht habe.“ BILANZ Schließlich zieht EURAM Bank Chef Manfred Huber Bilanz: „Nach den beiden Turnieren darf man feststellen, dass alle daran Betei- ligten Gewinner sind. Österreich, speziell Niederösterreich, hat sich als perfekter Gast- geber erwiesen.“ GT

ATZENBRUGG Christian Guzy, Peter Enzinger, Marc Warren, Jochen Danninger (v. l.)

LOKALMATADOR Markus Brier

ZUM SPORTLICHEN Der 39-jährige Marc Warren aus Schottland triumphierte bei den Austrian Open. Er ging als Führender in die Finalrunde und setzte sich mit nur einem Schlag Vorsprung vor dem Deutschen Marcel Schneider durch, Dritter wurde der Holländer Will Besseling mit zwei Schlägen Rückstand. Erfreulich das Abschneiden von Marcel Schneider, der in Atzenbrugg sein bisher höchstes Preisgeld (49.709 Euro) einstreifte. Am zweiten Tag führte noch der Wahl- Wiener Miguel Ángel Jiménez, landete schließlich am Turnierende auf dem geteilten fünften Rang, am dritten Tag kam der

charismatische Spanier mit den schwierigen Wetterverhältnissen überhaupt nicht zurecht und musste fünf Bogeys und zwei Doppel- bogeys in Kauf nehmen. DieWoche darauf inAdamstal ging es nicht minder spannend zu: Joël Stalter (Frankreich) siegte vor dem Engländer Richard Mansell. Stalter holte mit 14 Schlägen unter Par als erster Franzose den Sieg bei der zur European Tour und Challenge Tour zählenden EURAM Bank Open. Der Franzose umarmte seine als Caddie fungierende Verlobte Flora auf dem 18. Grün und konnte sein Glück kaum fassen – am Ende flossen gar Tränen der Erleichte- rung: „Dieser Sieg bedeutet die Welt für mich.

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PRODUKTE ROBOTEST NEUHEITEN LIFESTYLE

ROBOTEST BÄLLE 2020 15 Premium-Ball-Modelle von Bridgestone bis XXIO treten zum Test im Schwungroboter an. PREMIUM- BALLTEST

DRIVER DATA

ABFLUGWINKEL (Grad) 14,5 Srixon Q-Star Tour 14,5 Komperdell Velocity Silver 14,5 Bridgestone Tour B XS 14,4 Titleist AVX 14,3 Titleist Pro V1 14,2 Vice Pro

BALL SPEED (km/h) 208,2 Vice Pro

SPIN RATE (rpm) 2.910 XXIO Eleven 2.920 Komperdell Velocity Silver 2.959 Srixon Q-Star Tour 3.006 Titleist AVX 3.027 Bridgestone Tour B RXS 3.053 SNY Pro X 3.100 Pearl Pure Pro X 3.106 Callaway Chrome Soft 3.111 Vice Pro 3.117 Srixon Z-Star XV 3.179 Titleist Pro V1 3.195 Bridgestone Tour B XS

PEAK HEIGHT (m) 25,1 TaylorMade TP5 25 Vice Pro 24,9 Bridgestone Tour B XS 24,8 Titleist AVX 24,8 Titleist Pro V1 24,6 Srixon Q-Star Tour 24,6 Srixon Z-Star XV 24,5 Callaway Chrome Soft 24,5 Wilson Staff FG Tour 24,4 Pearl Pure Pro X 24,4 Mizuno RB Tour 24,4 Bridgestone Tour B RXS 24,3 Snyder SNY Pro X 24,3 Komperdell Velocity Silver 23 XXIO Eleven

207,5 TaylorMade TP5 207,4 Srixon Z-Star XV 207,2 Callaway Chrome Soft 207,1 Mizuno RB Tour 206,8 Bridgestone Tour B RXS 206,7 Titleist AVX 206,7 Titleist Pro V1 206,6 Pearl Pure Pro X 206,6 Wilson Staff FG Tour 206,4 Srixon Q-Star Tour 206,4 SNY Pro X 205,4 Bridgestone Tour B XS 205,4 XXIO Eleven 205,2 Komperdell Velocity Silver

14,2 Pearl Pure Pro X 14,1 TaylorMade TP5 14,1 Srixon Z-Star XV

14,1 Callaway Chrome Soft 14,1 Bridgestone Tour B RXS 14,1 SNY Pro X 13,9 Wilson Staff FG Tour 13,8 XXIO Eleven 13,8 Mizuno RB Tour

3.329 Mizuno RB Tour 3.369 TaylorMade TP5 3.382 Wilson Staff FG Tour

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M ehr als 2.000 Golfbälle haben wir für den Robotest 2020 vom Miya Shot Robo V Testroboter schlagen lassen, um Sie mit allen nötigen Testdaten versorgen zu können, die Sie beim nächsten Ballkauf in Ihre Ent- scheidung einfließen lassen sollten. Auch wenn die Bälle rund und mit Dimples ver- sehen sind, unterscheiden sich die Modelle doch erheblich. Im ersten Teil unseres großen Balltests kamen die Premium Modelle – 3-Piece und mehr – auf den Prüfstand. Um für Sie die bestmöglichen Ver- gleichsdaten zu generieren und Ihnen somit auch den besten Überblick zu verschaffen, wie die Bälle in den wichtigsten Spielsitua- tionen performen, wurden die 15 Modelle mit dem Driver , einem mittleren Eisen sowie einem Lob Wedge an die Grenzen der Belast- barkeit geführt. TESTVERFAHREN Jeder Ball wurde mit dem Miya Shot Robo V Schwungroboter insgesamt 30 Mal geschlagen: jeweils zehnmal mit dem Driver bei 90 mph (ca. 145 km/h) 6er-Eisen bei 80 mph (ca. 129 km/h) Lob Wedge bei 65 mph (ca. 105 km/h) Alle Testschläger kommen von PING. So können wir vermeiden, dass sich Bälle, die aus dem gleichen Stall stammen, auf diese Weise einen Vorteil verschaffen. Sowohl der G410- Driver , das G700-Eisen als auch das Glide Lob Wedge waren mit Regular-Schäften ausge- stattet. • • •

EIN-BALL-REGEL Eine der wichtigsten Regeln, die Sie bei Golfbällen beherzigen sollten, lau- tet: „Spielen Sie nur einen Ball.“ Dabei ist es egal, ob es sich um ein Premium-Modell für fünf Euro pro Ball oder ein Performance-Modell für zwei Euro pro Ball handelt. Nur mit dem gleichen Ballmodell können Sie sich auf die Ergebnisse des Schlags wirklich verlassen. Diese Weisheit bestätigt sich auch mit Blick auf die Ergebnisse aus unserem Robotest. Die Werte der einzelnen Bälle unterscheiden sich teilweise so sehr, dass ein Wechsel von einem Ball zu einem anderen während der Runde – z. B. weil man seinen Ball verloren und einen anderen im Rough gefunden hat – extreme Veränderungen mit sich brächte. Selbst wenn Sie den Ball nicht immer gleich treffen, gehen Sie doch von den gesammel- ten Erfahrungen der Vergangenheit aus. Wenn der neue Ball nun plötzlich fünf oder gar zehn Meter weiter fliegt und deutlich weiter aus- rollt – beides können Sie an den gewonnenen Daten dieses Tests ablesen – kann von einem kontrollierten Anspiel der Fahne nicht mehr die Rede sein. Und diese Unterschiede er- geben sich bei vergleichbaren Ballmodellen der Premium-Klasse. Zwischen den hier ge- testeten 3-Piece-Bällen und 2-Piece-Perfor- mance-Modellen sind die Unterschiede noch drastischer. FEEDBACK Sie haben Fragen zu unseren Robo- tests? Senden Sie uns gerne eine E-Mail an robotest@golftime.de. GT

DATENERFASSUNG Seit der Saison 2019 verwenden wir zur Erfassung der Daten einen Foresight GC Quad LaunchMonitor . Imdirekten Vergleich zu den vergangenen Robotests – durchgeführt mit TrackMan – können sich daher geringfügige Abweichungen bei den gemessenen Daten wie Ball Speed, Spin Rate und Carry ergeben. FOKUS Welche Kriterien spielen bei der Wahl des richtigen Balls eine wichtige Rolle, welches sind eher subjektive Eigenschaften? Es kommt auf das Niveau des Spielers und den Spiel- typ an. Anfänger und Golfer mittleren bis hohen Handicaps sollten wohl zunächst nach Bällen Ausschau halten, die möglichst viel Länge und Fehlerverzeihung ermöglichen. Bessere Spieler werden sich eher an Multilayer- oder Performance-Bällen orientieren, weil sie in der Regel nicht so sehr auf der Suche nach Länge sind, sondern vielmehr nach der „Eierlegenden Wollmilchsau“: Im Idealfall generieren diese Bälle niedrigen Spin mit dem Driver, bei hoher Flugbahn, moderaten Spin mit den Eisen und möglichst viel Spin rund ums Grün. Hier kommt auch der Terminus „Kompres- sionsrate“ ins Spiel, die angibt, wie weich sich ein Ball anfühlt, gemessen am Grad der Kompression im Treffmoment. Es gilt: Je niedriger der Wert, desto weicher fühlt sich ein Ball an. Das ist subjektiv, denn nicht zwingend geht dies mit Auswirkungen auf Länge oder die Spin Rate einher.

DRIVER DATA

CARRY (m) 192,3 Vice Pro 191,5 Titleist AVX 191,4 Srixon Q-Star Tour 191,1 Bridgestone Tour B RXS 191 Srixon Z-Star XV 190,9 Callaway Chrome Soft 190,3 Snyder SNY Pro X 190,2 Pearl Pure Pro X 190,2 Komperdell Velocity Silver

ROLL (m) 19,3 XXIO Eleven

TOTAL (m) 210,3 Vice Pro 210,1 Srixon Q-Star Tour 209,9 Titleist AVX 209,5 Bridgestone Tour B RXS 209,1 Srixon Z-Star XV 208,9 Callaway Chrome Soft 208,9 Snyder SNY Pro X 208,8 XXIO Eleven 208,6 Komperdell Velocity Silver 208,1 Pearl Pure Pro X 207,5 Titleist Pro V1

OFFLINE (m) 3,4 Bridgestone Tour B RXS 3,7 Snyder SNY Pro X 3,7 Callaway Chrome Soft 4,3 Titleist AVX 4,5 Komperdell Velocity Silver 5,2 Wilson Staff FG Tour 5,5 Vice Pro 5,6 Srixon Z-Star XV 5,6 Titleist Pro V1 5,8 Bridgestone Tour B XS

18,7 Srixon Q-Star Tour 18,6 Snyder SNY Pro X 18,4 Bridgestone Tour B RXS 18,4 Titleist AVX 18,4 Komperdell Velocity Silver 18,1 Srixon Z-Star XV 18 Callaway Chrome Soft 18 Vice Pro 17,9 Pearl Pure Pro X 17,7 Bridgestone Tour B XS 17,7 Titleist Pro V1

189,8 Titleist Pro V1 189,5 XXIO Eleven 189,3 TaylorMade TP5 188,7 Mizuno RB Tour

5,9 Mizuno RB Tour 6,1 Pearl Pure Pro X 6,3 TaylorMade TP5 6,6 Srixon Q-Star Tour 8,5 XXIO Eleven

206,7 TaylorMade TP5 206,3 Mizuno RB Tour

17,6 Mizuno RB Tour 17,4 TaylorMade TP5 17,3 Wilson Staff FG Tour

188,3 Bridgestone Tour B XS 187,8 Wilson Staff FG Tour

206 Bridgestone Tour B XS 205,1 Wilson Staff FG Tour

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PRODUKTE | ROBOTEST BÄLLE

BRIDGESTONE TOUR B RXS

BRIDGESTONE TOUR B XS

Beim Schlag mit dem Driver absolut überzeugend – fliegt weit und streut

Auf diesen Ball setzt Tiger Woods – und das nicht zu Unrecht. Vor allem in der Kategorie „Eisen“ eine sehr über- zeugende Leistung mit viel Power und Spin. Extrem bissig beim Wedge-Schlag: Wer auf maximalen Spin bei den kurzen Schlägen wert legt, sollte über diesen

am wenigsten aller getesteten Modelle. Liefert auch bei den Schlägen mit den Eisen starke Werte. Liegt bei jedem Carry unter den Top 4. Bei den Wedges sogar an der Spitze. Bauart: 3-Piece Preis/Dutzend: € 54,–

Ball nachdenken. Bauart: 3-Piece Preis/Dutzend: € 54,–

KOMPERDELL VELOCITY SILVER Der Velocity Silver liefert mit den Eisen und Wedges einen hohen Ballflug und bringt durch die vergleichsweise niedrigeren Spin-Werte den ein oder anderen Meter zusätzliche Roll-Distanz. Das Modell gehört in allen Test- Kategorien zu den längeren. Bauart: 3-Piece Preis/Dutzend: € 39,95

CALLAWAY CHROME SOFT Dieser Ball hat sehr viele Stärken und eigentlich keine Schwächen. Liefert durch- weg sehr gute Werte ab und streut mit am wenigsten aller Modelle. Hilft Spielern, die bei den Eisen und Wedges Probleme haben, den Ball in die Luft zu bekommen. Bauart: 4-Piece Preis/Dutzend: € 55,–

6ER-EISEN DATA

BALL SPEED (km/h) 176,2 Vice Pro

ABFLUGWINKEL (Grad) 18 Komperdell Velocity Silver 17,9 Srixon Q-Star Tour 17,9 Callaway Chrome Soft 17,8 Pearl Pure Pro X 17,5 Bridgestone Tour B RXS 17,5 Titleist Pro V1 17,5 XXIO Eleven 17,4 Titleist AVX 17,3 Bridgestone Tour B XS 17,3 Vice Pro 17,3 Srixon Z-Star XV 17,3 Snyder SNY Pro X 17,2 TaylorMade TP5 16,9 Wilson Staff FG Tour 16,9 Mizuno RB Tour

SPIN RATE (rpm)

PEAK HEIGHT (m) 22,5 Vice Pro 22,2 Srixon Q-Star Tour

5.116 Mizuno RB Tour 5.106 TaylorMade TP5 5.098 Wilson Staff FG Tour 4.936 Vice Pro 4.788 Bridgestone Tour B XS 4.754 Titleist Pro V1 4.631 Titleist AVX 4.584 Srixon Z-Star XV 4.521 Snyder SNY Pro X 4.475 Bridgestone Tour B RXS 4.396 Pearl Pure Pro X 4.347 Callaway Chrome Soft 4.228 XXIO Eleven 4.221 Srixon Q-Star Tour 4.172 Komperdell Velocity Silver

174,9 Bridgestone Tour B RXS 174,7 Bridgestone Tour B XS 174 Titleist Pro V1 173,9 Srixon Q-Star Tour 173,7 Mizuno RB Tour 173,6 TaylorMade TP5 173,5 Callaway Chrome Soft 173,4 XXIO Eleven 173,4 Wilson Staff FG Tour 173,2 Komperdell Velocity Silver

22,1 Callaway Chrome Soft 22 Bridgestone Tour B RXS 22 Komperdell Velocity Silver 22 Titleist Pro V1 21,9 Bridgestone Tour B XS

21,8 Pearl Pure Pro X 21,6 TaylorMade TP5 21,4 XXIO Eleven

21,3 Srixon Z-Star XV 21,2 Mizuno RB Tour 21,2 Titleist AVX 21,1 Wilson Staff FG Tour 20,7 Snyder SNY Pro X

173 Srixon Z-Star XV 172,9 Pearl Pure Pro X 172,1 Titleist AVX 171,3 Snyder SNY Pro X

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