GOLF TIME 5/2022
TEE OFF | NEWS
Rory McIlroy gewann die TOUR Championship und sicher te sich damit als erster Spieler nach 16 Austragungen zum dritten Mal den FedExCup. Der Lohn: Insgesamt 18 Millionen U.S.-Dollar und die stehenden Ovationen der Fans, die den 33-jährigen Nordiren als den Retter des Golfsports betrachten.
Rory McIlroy gewinnt als erster Spieler der Geschichte zum dritten Mal den FedExCup
Von Markus Scheck
DER HEILAND AUS NORDIRLAND
weiß damit, dass ich das Zeug dazu habe, jederzeit gegen die besten Spieler der Welt gewinnen zu können.“ McIlroy konnte zwar seit 2014 kein Major mehr gewinnen, doch dieser Sieg fühlte sich in den turbulenten Zeiten des Konf likts zwi schen LIV Golf und PGA Tour wohl ein we nig wie einer an. Rory avancierte in den ver gangenen Monaten – neben Tiger Woods und Justin Thomas – zu den glühendsten Verfechtern des Status Quos, sprich PGA Tour. Seine Aversion gegenüber den Spie lern, die zur von Saudi-Arabien gestützten LIV-Liga wechselten und insbesondere de ren CEO Greg Norman, wird in jedem Inter view, das der Nordire gibt, nur allzu deut lich. Mit dem Sieg in Atlanta setzte McIlroy ein deutliches Statement, das auf der ganzen Welt gehört wurde. Die Fans feierten den Nordiren mit stehenden Ovationen und se hen in ihm den Heiland, der den momentan total zerstrittenen Golfsport vielleicht retten könnte. Als Resultat wurde kurz nach Been digung jedenfalls das Preisgeld für die kom mende Saison der PGA Tour von Commissi oner Jay Monahan ordentlich in die Höhe geschraubt und so sollen vermehrt Elite Events, zu denen die besten Spieler der Welt verpf lichtet werden, daran teilzunehmen, Einzug halten. Ob das jedoch die Lösung des Problems ist, wird die Zukunft zeigen … GT
Die TOUR Championship 2022, das Finale der FedExCup-Playoffs im East Lake Golf Club, Atlanta, hätte für Rory McIlroy nicht schlechter beginnen können: Am Donnerstag startete der 33-Jährige an Loch 1 mit einem Out-of-Bounds-Drive, der in einem Triple-Bogey mündete. An Loch 2 musste der Nordire auch noch ein Bogey no tieren und lag nach dem modifizierten Punktesystem der Playoffs prompt zehn Schläge hinter dem Führenden der Rangliste und der Nummer 1 der Welt, Scottie Scheff ler. Aber McIlroy ließ sich nicht unterkrie gen. Er beendete den Donnerstag mit einer fast schon unglaublichen 67 (-3), den Freitag ebenfalls mit einer 67. Am Samstag dann, als die dritte Runde wegen Regens unterbro chen werden musste und diese am Sonntag zu Ende gespielt wurde, kam Rory mit einer furiosen 63 ins Clubhaus. Sechs Schläge Rückstand hatte er zu Be ginn der Schlussrunde auf Scheff ler, der wie der sichere Sieger aussah, dem aber ein Black out in Form einer 73 (+3) einen herben Strich durch die Rechnung machte. Rory gewann mit einer abschließenden 66 (-4), insgesamt 263 Zählern (-21) und einem Schlag Vor sprung vor Scheff ler und dem Südkoreaner Sungjae Im (66, -4) das Turnier und in Folge auch den Bonuspool. Alles in allem 18 Mil lionen U.S.-Dollar und den Rekord als erster
Triple-Champion des FedExCup nach 2016 und 2019. „Es passt ganz gut ins Gesamtbild, dass ich das hier heute geschafft habe,“ er klärte ein gehypter Rory McIlroy nach dem FedExCup-Triumph. „Es komplettiert ein Jahr, das für mich sehr herausfordernd war. Damals, 2019, habe ich die Nummer 1 der Welt, Brooks Koepka, geschlagen, heute die Nummer 1 der Welt, Scottie Scheff ler. Ich
Scottie Scheffler sah schon wie der sichere Sieger aus, begrub aber mit einem schwarzen Tag während der Finalrunde seine Chancen
14 GOLF TIME | 5-2022
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