GOLF TIME 6/2018 als E-Paper

der beste Spieler, sondern der beste Kumpel den Vorzug erhält. Kapitän Darren Clarke schenkte seinem guten Freund Lee Westwood trotz Karrieretief eine Wild Card und zeigte dem auf der PGA Tour groß aufspielenden Schotten Russell Knox die kalte Schulter. Westwood verlor jedes seiner Matches und Europa den ersten Ryder Cup seit 2008. In diesem Jahr scheint es glücklicherweise so, als wäre Thomas Bjørn der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt. Nie zuvor verfügte Europa über so viele Spieler, die sich in glän- zender Form präsentieren. Mit Paul Casey und Ian Poulter streiten sich derzeit zwei alte Haudegen um den achten Qualifikations- platz. Beide präsentieren sich seit geraumer Zeit in sehr guter Form, jeder gewann in diesem Jahr ein PGA Tour-Event, zudem verfügen sie über reichlich Ryder Cup- Erfahrung. Bei seiner Wild Card-Vergabe (5. September) wird Thomas Bjørn höchst- wahrscheinlich auf keinen der beiden Eng- länder verzichten wollen. Auch Thorbjørn Olesen mischt noch mit. Bjørns Landsmann Olesen und der Schotte Russell Knox werden wohl nur dann keine Wild Card erhalten, sollten sie bis zum Ende des Qualifikationszeitraums komplett ver- sagen. Die Pole-Position im Rennen um

1997 erlebte die Golfwelt die „Seve Ballesteros- Show“, als der exzentrische Kapitän im spanischen Valderrama das europäische Team zu einem knappen 14,5 zu 13,5-Sieg führte. Am Sonntag machten es die europäer unnötig spannend und gaben acht der zwölf möglichen Matchplay-punkte ab. In The Belfry, england, waren 2002 nach zwei ausgeglichenen Tagen erneut die Singles am Sonntag entscheidend, bei denen sich die europäer jedoch durchsetzen und mit 15,5 zu 12,5 punkten gewinnen konnten. 2006 erteilte das auf dem papier erneut deutlich schwächere europäische Team den Mannen um Tiger Woods und phil Mickelson im irischen K Club eine 18,5 zu 9,5-Abreibung. Beim regendurchtränkten Heimspiel in Celtic Manor (Wales) gewann europa nach einem heißen Kampf über vier Tage knapp aber verdient mit 14,5 zu 13,5 Zählern. Weniger auf- regend ging es zwei Jahre später im schottischen Gleneagles zu. 16,5 zu 11,5 lautete das endergebnis, wobei Team europa mit vier Zählern Vorsprung in den Sonntag starten konnte und, anders als die Amerikaner beim „Wunder von Medinah“ zwei Jahre zuvor, nichts anbrennen ließ. Team Europas letzte Heimniederlage war 1993. Seither gewannen die Blauen meist sogar ziemlich souverän:

1997

2006

2002

2010

2014

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