GOLF TIME 7-2016

COVER | RYdeR Cup 2016

TOp-pAARuNG Thomas Pieters und Rory McIlroy spielten groß auf – da gabs noch Hoffnung auf einen Sieg der Europäer

SpANISCHE ARMADA Sergio Garcia und Rafa Cabrera-Bello überraschten durch großartiges Golf

daS geheimniS der aufStellung Ein Ryder Cup-Kapitän sollte sich darauf verstehen, vor Ort clever zu taktieren. Er muss die Stärken und Schwächen seines Teams kennen und genau wissen, welche Spieler sich optimal ergänzen.

Bernhard Langer war der Prototyp des prag- matisch-erfolgsorientierten Ryder Cup-Kapi- täns. Beim Ryder Cup 2004 im Oakland Hills Country Club wies er einen übermächtigen Gegner bei dessen Heimspiel eindrucksvoll in die Schranken. Clarke war Teil dieses sieg- reichen Underdog-Teams. Gelernt hat er von dieser Erfahrung offenbar nicht allzu viel. Anders ist kaum zu erklären, dass er gleich zu Beginn des Ryder Cups inHazeltine wohl unbedingt sich und der Welt beweisen wollte, wie clever seine Wild Cards von ihm verteilt worden waren. Neben dem Captain’s Pick Nr. 1 Martin Kaymer (im Foursome mit Sergio Garcia) schickte er auch seine beiden anderen Wunschspieler, Thomas Pieters und Lee Westwood, Seite an Seite in die Schlacht. Westwood ließ in diesem Foursome-Match (beide Spieler

AuFHOLJAGD Den ersten Punkt holten die Europäer Henrik Stenson und Justin Rose gegen Jordan Spieth und Patrick Reed (5&4) exakt am ersten Spieltag um 17.36 Uhr – absoluter Negativ-Rekord. So schlecht startete noch kein europäisches Team in dieser Konstellation bei einem Ryder Cup. Bis 1975 stellten das Ryder Cup-Team nur Spieler aus Großbritannien und Irland

MOTIvaTIOn

noch Pieters durch sein über weite Strecken beschämend schwaches Spiel schlecht aus- sehen. Der Belgier sollte sich an den folgen- den vier Wettkampfrunden nicht nur als bester Rookie der europäischen Ryder Cup- Geschichte, sondern sogar als einer der besten Spieler im gesamten Wettbewerb entpuppen. KATASTROpHALER AuFTAKT Die morgendlichen Foursomes endeten mit dem ersten „Whitewash“ seit 1975, als es zuletzt einem U.S.-Team gelang, alle vier Auftaktmatches zu gewinnen. Damals hieß der Gegner allerdings nur Großbritannien und Irland. Drei der vier Zusammenstel- lungen, die Clarke aufgeboten hatte, ließen vermuten, dass der Kapitän die Spielerpaa-

Michael Phelps, mit 21 olympischen Goldmedaillen erfolgreichster Olym- pionike aller Zeiten, spielte nicht nur beim „Celebrity Match“ am Montag vor dem Ryder Cup

mit, sondern nahm die Gelegenheit wahr, die Mannen um Captain Davis Love III auf das bevor- stehende Event heiß zu machen. „Ihr seid die besseren Golfer, also wird es höchste Zeit, dass ihr das auch unter Beweis stellt. Wir stehen alle voll hinter euch.“

schlagen abwechselnd denselben Ball) keinen Zweifel daran auf- kommen, dass er sich aktuell weder mental noch spiele- risch auf der Höhe befin- det. Vielmehr ließ er sogar

32

GOLF TIME | 7-2016

www.golftime.de