GOLF TIME 7-8/2021

TIME OUT Das Millionen-Rennen J etzt haben wir’s schwarz auf weiß: Beim großen deutschen Sport-Ranking rangiert Golf

lich der Potas-Präsentation in Berlin im September. Er kritisiert in dem Zusammenhang das Potas-System generell. „Es gibt Dinge, die man im Sport nicht berechnen kann“, stellt Schimmelpfennig fest. Das Potas-Ranking soll maßgeblich für die Verteilung der 38 Mio., die vom Bundesinnenministerium aus- geschüttet werden, verantwortlich sein. Ausschlaggebend für die 2017 vom damaligen Innenminister Thomas de Maizière (CDU) initiierte Potas-Kommission war das generell schlechte Abschneiden deutscher Athleten bei den Olympischen Spielen:

unter „…ferner liefen“. Konkret: Von 26 Sportverbänden liegt der Deutsche Golf Verband (DGV) an 22. Stelle. Nicht gerade toll, auch wenn die deutschen Amateure im direkten Vergleich derzeit absolute Spitze sind und in letzter Zeit eine Menge Titel – sogar EM-Trophäen – abgeräumt haben. Allerdings nicht

in Tokio: Bei den Olympischen Spielen erreichte Hurly Long den geteilten 35. Platz und Maximilian Kieffer den geteilten 45. Rang, bei den Frauen landeten Caro Masson und Sophia Popov gemeinsam auf Platz 40.

OLYMPIA-GOLD Die Medaille kostet uns über eine Mio. an Förderung des Innenministeriums

37 Medaillen, davon zehn goldene, ist das absolut schwächste Ergebnis seit der Wiedervereinigung vor über dreißig Jahren. Und seit den Spielen in Barcelona 1992 ist die Medaillenausbeute ständig rückläufig. Grob könnte man nun polemisieren, dass jede gewonnene Medaille in Japan knapp über eine Million Euro an Fördermitteln alleine seitens des Innenministeriums kostet. Machen wir aber nicht. Wir halten uns lieber an das klassische historisch- olympische Credo „… Hauptsache, dabei gewesen zu sein“. Und kommen nicht auf die Idee zu fragen, ob uns eine Olympia-Medaille – egal ob Gold, Silber oder Bronze – über eine Million an Fördergeldern wert ist.

Die sogenannte „Potas“-Studie legt den Wert fest, zu wie viel Prozent finanzielle Mittel vergeben werden. Die ominöse Potenzial-Analyse (Potas) muss als Basis für die Verhandlungen des Bundesinnenministeriums und des Deutschen Sportbundes mit den Sommersportverbänden über die Zuschüsse von 38 Mio. Euro herhalten. Am erfolgreichsten schnitt der Deutsche Leichtathletik Verband ab, gefolgt vom Deutschen Tischtennis-Bund und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. An letzter Stelle rangiert der Deutsche Basketball-Bund, wobei fest- steht, dass Mannschafts-Sportarten immer schlechter abschneiden als „Einzelkämpfer“.

„Die Ergebnisse sind nicht ganz so überraschend“, meint DOSB-Leistungsvorstand Dirk Schimmelpfennig anläss-

OSKAR BRUNNTHALER ob@golftime.de

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erscheint am 21. Februar 2022

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GOLF TIME | 7/8-2021

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