GOLF TIME 7-8/2022

inst zählte er zur jungen Elite des englischen Golfsports, feierte schon als Amateur und nach seinem Wechsel ins Profilager 2001 früh in seiner Karriere bedeutende GEREIFTER CHAMPION NICK DOUGHERTY Der dreifache Toursieger im Interview über sein heutiges Leben als Sky-Sports-Golfexperte, seine Beziehung zu Sir Nick Faldo und wie er zum Thema LIV Golf steht ... Von Marcus Brunnthaler E

komplett vom Turnierzirkus zurück. Dem Golfsport ist der gebürtige Liverpooler, der seit 13 Jahren mit Sky-Sports-Kommentato rin Di Stewart verheiratet ist (zwei Kinder), aber nach wie vor treu geblieben: So arbei tet er heute als Golfexperte ebenfalls für Sky Sports und wurde 2022 auch zum Präsiden ten der englischen Charity Organisation „Golf Foundation“ ernannt. Wir haben den smarten Engländer, der inzwischen auch als Markenbotschafter für TaylorMade fungiert, in Dubai getroffen. Nick, wie geht es dir, wie sieht dein heutiger Arbeitsalltag aus? Spielst du überhaupt noch Golf? Nun, es geht mir sehr gut, vielen Dank. Ich habe viel zu tun und komme leider nur noch sehr selten zum Golfspielen, da fehlt mir meist die Zeit. Für TaylorMade bin ich bereits das zweite Jahr als Markenbotschaf ter aktiv, worüber ich mich sehr freue. Das

gesamte Team ist einfach großartig und es macht einfach Spaß, mit so einer tollen, in novativen Firma zusammenzuarbeiten. Für Sky Sports moderiere ich imMoment 23 Tur niere pro Jahr. Davon überwiegend Events der PGA Tour und die Majors, aber auch die größeren Turniere auf der DP World Tour. Von diesen 23 Turnieren bin ich zwischen Ende Februar und Anfang Oktober bei 17 live vor Ort. Und dann mache ich auch noch ein paar andere Dinge wie zum Beispiel Tee Time-Tipps und natürlich habe ich ja auch noch meine Familie. Da bleibt dann nicht mehr viel Zeit zum Golfspielen. Aber ja, hin und wieder spiele ich auch selbst, aber, ehr lich gesagt nicht so viel, wie ich gerne würde, denn es macht mir wirklich nach wie vor sehr viel Spaß. Meine beiden Kinder schauen zum Glück gerne Golf im Fernsehen, wor über ich mich natürlich sehr freue. Und mein Sohn hat dafür sogar eine echte Leidenschaft entwickelt, was ich noch toller finde. Wie steht es um deine Beziehung zu Sir Nick Faldo? Seid ihr noch gute Freunde? Ja, Nick und ich sind unverändert sehr gute Freunde. Er war ein echter Stützpfeiler und gerne auch so etwas wie ein Mentor während meiner gesamten Spielerkarriere, sogar schon als Amateur. Als er selbst noch aktiv spielte, hatte man ihn immer als sehr fokussierten Spieler erlebt. Ich denke, egois tisch trifft es nicht, weil das Wort so negativ behaftet ist. Aber er war einfach so von sei nem eigenen Spiel eingenommen, weil es für ihn notwendig war, um all diese unglaubli chen Erfolge zu erzielen, dass man als Au ßenstehender vielleicht dieses Bild von ihm vermittelt bekam. Unfreundlich trifft es viel leicht ebenfalls. Aber er sagte mir einmal, dass er selbst immer das Gefühl hatte, besser sein zu müssen als die anderen und

Erfolge. Darunter die Auszeichnung zum Sir Henry Cotton Rookie of the Year 2002 auf der European Tour sowie in Folge drei Siege beim Caltex Masters 2005, der Alfred Dunhill Links Championship 2007 und der BMW International Open 2009 in München. Doch dann wurde es schlagartig ruhig um Nick Dougherty, in Folge musste der heute 40-Jährige ein heftiges Formtief verschmer zen, von dem er sich nicht mehr erholen sollte. 2016, nach fünf vergeblichen Jahren der Versuche, sich seine European-Tourkarte über die Qualifying School zurückzuerlan gen, spielte er schließlich seine letzte Runde als Profi bei der Alfred Dunhill Links Cham pionship 2016. Und zog sich anschließend

Zweiter Titel: bei der Alfred Dunhill Links Championship 2007 in St. Andrews

GOLF TIME | 7/8-2022

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