GOLF TIME 8/2016
TURNIERE | Ladies european Tour
Caroline Masson Proette auf der LPGA Tour
SaiSon-endSpurt GASTKOMMENTAR Caro Masson über ihre vergangenen Wochen auf der Tour. Ich melde mich von unserem letzten Turnier der LPGA Tour-Saison, dem CME Group Tour Championship in Naples, Florida. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht – mir kommt es vor, als wäre ich gestern noch in Rio gewesen. In der Zwischenzeit habe ich meinen ersten LPGA Tour-Titel gewonnen, war fünf Wochen am Stück beim „Asia Swing“ unterwegs, letzte Woche in Mexiko und jetzt das Saisonfinale. Es ist schon toll, wie viele verschiedene Orte der Welt ich durch meinen Beruf bereisen darf. Leider sehen wir in der Turnierwoche meist nur Flughafen, Hotel und Golfplatz, bevor es dann oft schon weitergeht zum nächsten Event. Da bleibt kaum Zeit für das Kennenlernen von Land, Menschen und Kultur. Ich bin sehr gerne in Asien und jedes Mal von der Freundlichkeit der Menschen und deren Leidenschaft für Golf überwältigt. Vor allem das Turnier in Südkorea ist der Hammer: Die koreanischen Spielerinnen haben fast alle ihre Fanclubs dabei und es ist unglaublich, wie viele Zuschauer dort auf die Anlage kommen. Da läuft im TV rund um die Uhr Damengolf und es gibt wohl kein Land, in dem Damengolf mehr Wertschätzung entgegengebracht wird. Aus sportlicher Sicht war die LPGA KEB Hana Bank Championship mit einem geteilten 56. Platz leider durchwachsen. Danach stand das LPGA Blue Bay Turnier in Sanya auf dem Programm. Eigentlich war geplant, dass der gesamte LPGA Tour-Tross am Sonntagabend von Südkorea nach Sanya fliegen sollte. Das Problem war nur, dass ein Taifun genau dorthin unterwegs war und ich deshalb erst am Mittwoch dort ankam und keine Zeit für eine Proberunde blieb. Ich wusste allerdings, dass mir der Platz sehr gut liegt, und daher beschloss ich, einfach das Beste daraus zu machen. Am Ende kam ein geteilter 4. Platz dabei heraus, meine beste Platzierung beim diesjährigen Asia Swing. Jetzt hoffe ich, dass ich diese Woche nochmal einen raushauen kann und dann freue ich mich auf die Off-Season. Eure
Erfolgs-Duo: Turnier- Siegerin und aktuell Führende der Geldrang- liste auf der LET: Beth Allen (r.) mit Caddie Sophie Gustafson
dynamisches duo a ls Beth Allen am Sonntagnachmit- tag die Trophäe der Lacoste Ladies Open de France, ausgetragen Mit- te Oktober im Golf de Chantaco Lacoste Ladies open de france Beth allen und caddie sophie Gustafson schlagen in Frankreich erneut zu.
druckenden Karriere insgesamt 26 Titel ge- winnen konnte, davon 16 auf der LET. Die von 1996 bis 2011 viermal die Geldrangliste für sich entschieden hatte und – ganz nebenbei – insgesamt achtmal im Europäischen Team beim Solheim Cup an den Start gegangen war. 2015 hatte die „Super-Schwedin“, die beim Solheim Cup im GC St. Leon-Rot noch als Vize-Kapitänin des Europäischen Teams agiert hatte, für sich beschlossen, ihre aktive Karriere als Spielerin an den Nagel zu hän- gen und stattdessen die Schläger gegen das Bag von Beth Allen zu tauschen. Gleich in der ersten Woche dieser durchaus ungewöhn- lichen Zusammenarbeit folgte prompt der erste Triumph: Gemeinsam gewannen Allen und Gustafson das ISPS Handa Ladies Euro- pean Masters, damals noch in Großbritan- nien ausgetragen. Darauf angesprochen, warum sie diesen Schritt nach ihrem Karriere-Ende wählte, meinte Gustafson: „Ich wollte meine Karriere als Tourspielerin beenden, mich gleichzeitig aber nicht komplett aus dem Turniergesche- hen zurückziehen. Ich hatte schon einmal 2008 darüber nachgedacht, ins Caddielager
in Saint-Jean-de-Luz, Frankreich, überreicht bekam, war dies ein weiteres Kapitel in der jüngsten Erfolgsgeschichte der Amerikane- rin: Nach einem spannenden Kopf-an-Kopf- Rennen, das die 35-Jährige über die vier Runden des mit 250.000 Euro dotierten Tur- niers mit der Italienerin Diana Luna sowie der Hamburgerin mit englischem Pass, Floren- tyna Parker, ausgefochten hatte, war sie es, die letztlich die Oberhand behielt. Am Ende mit dem deutlichen Vorsprung von vier Schlägen, den sie sich vor allem während der letzten Runde herausspielen konnte. Doch den Erfolg schrieb sich Allen nicht alleine aufs Revers: Maßgeblich beteiligt am zweiten Sieg innerhalb von etwas über einem Jahr – der dritte folgte übrigens drei Wochen später bei der Fatima Bint Mubarak Ladies Open in Abu Dhabi – war ebenso ihr Caddie Sophie Gustafson. Das ist korrekt: Genau die Sophie Gustafson, die bis 2015 selbst noch aktiv auf der Tour spielte und in ihrer beein-
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