GOLF TIME 8/2016
M artin Kaymer hingegen verlagerte seine golferischenAktivitäten 2016 vornehmlich nach Europa. Dort verpasste er kaum einen Cut, Zuwachs für seinen Trophäenschrank gab es jedoch schon seit 2014 nicht mehr. Trotzdem wollte Ryder Cup-Kapitän Darren Clarke beim Kontinentalvergleich nicht auf Martins Erfahrungsschatz verzichten. Aus seinen vier Matches holte Kaymer einen Punkt. Himmelweit von einem Ryder Cup-Platz sind Martins European Tour-Kollegen Mar- cel Siem und Maximilian Kieffer entfernt. Kieffer entwickelt sich zum „Journey Man“, der viel spielt, oft den Cut übersteht und fleißig (vergleichsweise) kleine Schecks ein- sammelt. Mit einem Sieg hatte „Kiwi“ 2016 jedoch erneut nichts zu tun. Sein größter Erfolg war ein geteilter fünfter Platz bei der Irish Open, der 143.000 Euro in seine Kasse spülte. Über eine ähnliche Summe konnte sich Marcel Siem bei der Volvo China Open freuen, als er in Peking den geteilten dritten Platz belegte. Beide Spieler rangieren im Nie- mandsland jenseits von Gut und Böse rund um Position 80 der European Tour-Rangliste. In ähnlichen Gefilden operiert auch Alex Cejka, unser Mann auf der PGA Tour, wobei Alex in den USA schon doppelt so viel ver- dienen musste wie Max und Marcel zusam- mengenommen, um seinen 82. Rang im FedExCup abzusichern. Gerne hätte Stephan Jäger Cejka auf der PGA Tour Gesellschaft geleistet, doch trotz eines spektakulären Turniersieges verpasste der Münchner in den Web.com-Finals knapp den Sprung ins Oberhaus des Profigolf. Da legten Bernd Ritthammer und Alexan- der Knappe deutlich mehr Konstanz an den Tag. Sie gewannen so viele Turniere auf der Challenge Tour (bzw. belegten Top-Platzie- rungen), dass sie sich direkt für die European Tour qualifizieren konnten. Bei den Damen machte vor allem Caroline Masson von sich reden, die ihren ersten Sieg auf der LPGA Tour feiern konnte und sich nun „Beste deutsche Golferin“ nen- nen darf. Sandra Gal erlebte ein enttäuschendes Jahr in den USA. Zwei Top-10-Platzierungen und viel Kleinvieh ließen die Düssel- dorferin aus der Top 50 der Welt ins Niemandsland rund um Rang 70 ab- rutschen. Doch ihr dritter Platz bei ihrem Heimspiel, dem Ladies European Masters, wird sie für die durchwachsene Saison etwas versöhnt haben. Olivia Cowan wurde in ihrem Rookie-Jahr 45. der LET-Order of Merit und war damit die beste Deutsche, die ausschließlich auf der Ladies European Tour spielte. gt
alexander Knappe
Zwei Challenge Tour-Siege und viele Top-Platzierungen ebneten Knappes Weg auf die European Tour. Als Dritter im Race to Oman konnte sich der 27-jährige Paderborner direkt für Europas Belle Etage qualifizieren, auf der er 2017 seine Rookie- Saison spielen wird.
alex CeJKa Neun Top-25-Plätze auf der PGA Tour, vier Top-10- Platzierungen, darunter ein ge- teilter zweiter Rang bei der Shriners Hospitals for Children Open in seiner Wahlheimatstadt Las Vegas, ein Hole in One sowie eine Olympia-
Teilnahme – mit anderen Worten, ein erfolgreiches Jahr für Alex Cejka.
Bernd ritthaMMer
Nur ein Jahr benötigte Bernd Ritthammer, um seine Spiel-
berechtigung für die European Tour wieder zu erlangen. Mit drei Siegen, darunter beim Challenge Tour- Saisonfinale im Oman, sorgte der Nürnberger für mächtig Furore und ist nun reif für das nächste Level.
Martin KayMer
2016 spielte Kaymer fast aus- schließlich in Europa, doch auch im zweiten Jahr in Folge war ihm kein Sieg vergönnt. Dafür sammelte er fleißig Preisgeld und erhielt als Dankeschön eine Wild Card für den Ryder Cup. Ob diese Ausbeute seinen An- sprüchen genügt?
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GOLF TIME | 8-2016
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