GOLF TIME 8/2016

CLUB FITTING

Augen Auf bei dEr SchaFTwahL

DerWeDge-Schaft – das unbekannte Wesen.

i n den letzten Ausgaben haben wir ja schon viel über den Bereich Wedges/ Kurzes Spiel geschrieben. Doch einen Aspekt hierbei haben wir noch außen vor gelassen – den Schaft. Dieser Bereich ist wahrscheinlich das am meisten ver- nachlässigte Segment, wenn man sich mit dem Thema Wedges auseinandersetzt. In den allermeisten Fällen werden Wedges zwar in unterschiedlichen Loft- und Bounce/Grind-Kombinationen emp- fohlen. Doch im Normalfall wird der StandardWedge-Schaftin„Wedgeflex“dazu- bestellt – unabhängig davon, wie der rest- liche Schlägersatz konfiguriert wurde. Die wichtigste Frage in diesem Zusam- menhang lautet: „Mit welchem Schläger machen Sie als Spieler noch überwiegend volle Schwünge?“ Wir empfehlen, das kür- zeste Eisen/Wedge, mit dem überwiegend volle Schwünge gemacht werden, dem rest- lichen Eisensatz anzupassen. Wenn also ein Spieler ein 50° Wedge einem Gapwedge vorzieht, dieses aber hauptsächlich für den vollen Schwung nutzt, so ist es sinnvoll, diese Wedge mit dem gleichen Schaft zu versehen, der auch im restlichen Eisensatz verwendet wird. Interessant wird es, wenn es darum geht, was danach kommt. Nehmen wir einen Spieler, der in seinen Eisen einen Schaft nutzt, der ca. 80 Gramm wiegt. Der Stan- dard-Wedge-Schaft ist in den allermeisten Fällen ein Dynamic Gold von True Temper inS-FlexmiteinemGewichtvon130Gramm.

KBS Hi-Rev 2.0 Entwickelt für einen hohen Ballflug mit viel Spin. Eignet sich hervorragend für Spieler, die einen steilen Landewinkel unterstützen wollen, und für Wedges mit viel Loft. KBS 610 Wedge Unterstützt einen flacheren Ballflug mit viel Spin. Eignet sich sehr gut für Wedges, die gerne für Knock-down-Shots genutzt werden oder für Spieler, die ihren Ball sowieso schon sehr hoch schlagen. TRue TempeR SpinneR Hoher Ballflug und viel Spin. Wie der KBS Hi-Rev 2.0 für einen steilen Landewinkel designed mit viel Spin. Laut True Temper generiert das Modell bis zu 700 rpm mehr Spin im Vergleich zum normalen Dynamic Gold. TRue TempeR SpinneR+ Flacherer Ballflug mit höheren Spinraten. Auch hier ist die Eignung sehr gut für flach gehal- tene Pitches, die mit viel Stopping Power die Kontrolle beim Anspielen der Grüns verbessern helfen. nippon moduS³ Wedge 105/115/125 Nippon ist der einzige Hersteller, der ein Schaftprofil in unterschiedlichen Gewichten anbietet. Von den Härtegraden her entspricht der 105 einem Regular Flex, 115 einem Stiff und 125 einem X-Stiff. Zusammenfassend lässt sich also sagen: Achten Sie bei Ihrem nächsten Wedgekauf darauf, dass die Konfigurationen ihrem gewünschten Einsatzzweck entsprechen. Und lassen Sie sich auch bezüglich der speziellen Wedge-Schäfte beraten, damit Sie von den Gewichten zu Ihren Möglich- keiten passen. gT

Hier ist der Gewichtsabstand zu den Schäf- ten in den Eisen sehr groß, was dazu führt, dass sich die Wedges nur mit einem deut- lich höheren Aufwand bewegen lassen als die restlichen Eisen. Dies führt häufig zu einer hohen Anzahl an Fehlschlägen – meist Pulls oder fette Treffer. Wir empfehlen in einem solchen Fall, den Schaft in den Wedges maximal mit 100 Gramm (also 20 Gramm schwerer) zu wählen. Er sollte aber auf jeden Fall schwe- rer sein, da bei Teilschwüngen ein anderes Beschleunigungsmuster abgerufen wird und das höhere Gesamtgewicht die Kon- trolle über den Schläger verbessert. Was nicht funktioniert, ist die Prämisse: Viel hilft viel. Es gibt auch hier einen Punkt, an dem es insgesamt zu schwer wird. Und dann gibt es im Markt noch einige spezielle Lösungen für den Wedgebereich, die man durchaus in Erwägung ziehen kann, wenn es von den Gewichten her passt. SpIelgerät Für den kontrollierten Umgang mit Wedges bedarf es neben Loft und Bounce- Konfigurationen auch eines passenden Schafts

JoHAnneS HeRBig Jahrgang ’61, Inhaber der Fitting- Schmiede Clubmate Golf

mit Stützpunkten in Pfungstadt und im Jordan Golfdom, Köln

INFO: www.clubmategolf.com

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