GOLF TIME 8/2018

TIME OUT

Verprellte Sky-Abonnenten

E

rfreulich: Es gibt eine ganze Menge Sky- Abonnenten. Einmal aber in der Runde das Thema Sky-Abo angesprochen, scheint es tatsächlich noch wesentlich mehr Sky-Fans zu geben, die haarsträubende Geschichten über ihr Abenteuer „Sky-Abo“ erzählen können. Hier z. B. die unglaubliche Abo-Story eines gewissen O. B. (Name der Redaktion bekannt). Der jahrelange treue Sky-Zahler entdeckte im Januar 2017, dass auf einmal Sky 68,99 Euro von seinem Konto abbuchte – ohne Angabe von Gründen. Als auf Anfrage weder via Hotline-Endlos- schleife noch per Mail eine Antwort kam, ließ der irritierte Sky-Abonnent die Summe via Bank zurückholen. Aus diesem simplen Vorgang wurde eine wahre Causa „Abenteuer Sky-Abo“: Nach sieben (!) Mahnungen seitens Sky, in denen jeweils neue, nicht nachvollziehbare Summen eingefordert wurden, sperrte im April 2018 Sky den Sender-Zugang. Gleichzeitig schaltete sich ein Inkasso-Büro „wegen überfälliger Forderungen unserer Auftraggeberin“ ein. Der offene Gesamtbetrag von 572,55 (!) Euro sei zahlbar bis 17.08.2018. Nettes Schreiben von Sky: „ Da Sie unseren mehrmaligen Zahlungsaufforderungen bis zum heutigen Tage nicht nachgekommen sind, ist Ihr Abonnement mit sofortiger Wirkung beendet.“ Auszug aus dem Antwortschreiben von RA sowie Fach- anwalt für Urheber- und Medienrecht, Dr. Matthias Schaefer, München, vom 05.09. 2018: „Völlig haltlos ist Ihre Behauptung, mein Mandant ‚habe auf Grund mangel- hafter Zahlungen Rücklastschriften gehabt‘. Wie Sie dem Kontoauszug Ihrer Mandantin ohne Schwierigkeiten entnehmen können, hat mein Mandant seine monatlichen Abonnementgebühren von 36,99 Euro pünktlich per Dauer- auftrag bezahlt.“ Und weiter: „Offensichtlich hat Ihre Mandantin selbst erkannt, dass Ihre Forderungen völlig haltlos sind. Denn ausweislich des eigenen Kontoauszugs hat Ihre Mandantin bereits im Juni 2017 sämtliche bis dahin geltend gemachte Mahn- und Rücklastschriftgebühren storniert.“ Jetzt kommt’s aber: „Allerdings hat sie direkt im

Folgemonat ihr unsinniges Geschäftsgebaren direkt wieder fortgesetzt, obwohl mein Mandant auch dort weiterhin die Abonnement-Gebühren per Dauerauftrag pünklich weiter- gezahlt hat.“ Dr. Schaefers letzte Antwort: „Im Schreiben von Sky versucht man jetzt die Taktik zu ändern: Während Sky seine Forderungen bislang damit begründet hatte, mein Mandant habe ‚aufgrund mangelhafter Zahlungen Rück- lastschriften gehabt‘, behauptet man nun plötzlich, die Kosten wären durch Rücküberweisungen entstanden, weil mein Mandant Überzahlungen an Sky geleistet habe...“ Absurd! Man mahnt einen Kunden und stellt ihm Kosten in Rechnung, weil er zuviel gezahlt hat?! Seither Funkstille. Peinliches Schweigen. Sky und auch das Inkassobüro halten es nicht für notwendig, auch nur in irgendeiner Weise zu reagieren. Keine Antwort mehr, keine Forderung mehr. Aber auch keine Entschuldigung, kein Versuch, sich „auf dumm gelaufene Bürokratie“ auszureden. Ja, nicht einmal der Ansatz, einen verprellten Kunden irgendwie zurückzugewinnen. Wie gut muss es einem Unternehmen gehen, das sich den Luxus leisten kann, mit Kunden so dämlich umzugehen? Meine Empfehlung an O. B.: Schreibe ein TIME OUT über dieses unglaubliche Sky-Abo-Desaster – vielleicht wachen die Sky-Macher einmal auf und realisieren, wieviele Abonnenten sie verlieren, weil nicht der Sky- Kunde König ist, sondern irgendwelche Manager meinen, der Himmel gehöre ihnen.

Oskar Brunnthaler ob@golftime.de

Die nächste

erscheint am 25. Februar 2019

98

GOLF TIME | 8-2018

www.golftime.de

Made with FlippingBook - Online Brochure Maker