GOLFTIME weekly 1/2019 - 7. Januar 2019

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1/2019

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WEEKLY

GEWINNSPIEL 1 DUTZEND VOLVIK DS55 BÄLLE

PGA TouR

Xander der Große

Kolumne Das große Sterben?

NEUE CALLAWAY EPIC FLASH UND TAYLORMADE M-SERIE

GOLF TIMEweekly | 1-2018

MY PERFECT DAY.

Für viele Golfer ist der TiCad Liberty nicht nur der komfortabelste Elektrotrolley der Titan-Klasse, sondern eine echteWertanlage. Der TiCad Liberty ist die perfekte Wahl für all jene, die keinerlei Kom- promisse bei Design, Ausstattung, Funktionalität und Langlebig- keit machen wollen. Nehmen Sie sich ganz einfach diese Freiheit

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DER GOLF-TITAN.

EDITOR‘S INTRO

S o richtig wohl fühle er sich noch nicht dabei, als Weltklasse-Spieler bezeichnet zu werden. Xander Schauffele mag seine Underdog-Rolle. Doch nach seinem furiosen Sieg beim Tournament of Champi- ons muss sich der Amerikaner mit deutschen Wur- zeln damit abfinden, endgültig im Konzert der ganz Großen angekommen zu sein. Die ganz großen Equipment-Hersteller haben ver- gangene Woche ihre neuen Wunderwaffen vorge- stellt. Wir stellen Ihnen die neuen Hölzer aus dem Hause Callaway und TaylorMade vor. Mit der Zukunft des Golfsports setzt sich unser Ko- lumnist Götz Schmiedehausen auseinander. Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Start in das neue Jahr und viel Spaß beim Lesen, Ihr

Thomas Fischbacher Chefredakteur Golftime.de

TOP-THEMEN

Xander, der Große schockt die Konkurrenz

Callaway setzt auf künstliche Intelligenz.

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TaylorMade präsentiert die M5- und M6-Serie.

Götz-Zitat: Sonst folgt das große Golfclubsterben...

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GOLF TIME | 8-2017

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TOUR

PGA Tour: Xander der Große 62 zum Sieg - Xander Schauffele schockt auf Hawaii die Konkurrenz.

David Lipsky hat allen Grund zur Freude

X ander Schauffele hatte vor der Finalrunde des Tournament of Champions die wenigsten auf dem Zettel, wenn es um die Top-Kandidaten für den Sieg beim Tournament of Champions ging. Der Amerika- ner mit schwäbischem Vater hatte vor der Schluss- runde fünf Schläge Rückstand auf den führenden Gary Woodland. Und fiel in Runde vier beim Turnier

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der Turniersieger aus dem vergangenen Jahr gleich mit einem Bogey weiter zurück. Doch das Tempo, das Schauffele, 25, dreimaliger Sieger auf der Tour, im Anschluss auf dem Planta- tion Course in Kapalua, Maui, einschlug, war selbst der davongelaufenen Konkurrenz zu hoch. In Zah- len: Acht Birdies, zwei Eagles, 62 Schläge.

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Schauffele schraubte sein Gesamtergebnis auf 23 unter Par. Spielpartner Marc Leishman fasste das Spektakel passend zusammen: „Ich habe zwei un- ter Par gespielt, aber an seiner Seite hat sich das wie eine 80 angefühlt.“ Woodland, als Führender in das Finale gestartet, verpasste auf der 18 den Putt

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zum Birdie, um gleichzuziehen. Ein Überraschungs- sieger ist Schauffele schon lange nicht mehr. Er gewann 2017 sowohl Greenbrier Classic als auch die Tour Championship. Er triumphierte im Okto- ber beim WGC-HSBC Champions und war auch bei der U.S. Open sowie der Open Championship ganz vorne dabei. In der Weltrangliste wird er aktuell auf Rang sechs geführt. Schauffele hat sich innerhalb kürzester Zeit in der Weltspitze etabliert.

„Es klingt etwas befremdlich.“

Xander Schauffele

Eine Entwicklung, die für den Senkrechtstarter noch nicht wirklich greifbar ist. „Es klingt noch etwas be- fremdlich“, so Schauffele. „Ich weiß auch nicht. Ich fühle mich immer noch als Underdog.“ Es war ein hochklassiges Feld in dieser Woche, das dem Tournament of Champions zu neuem Glanz verhalf. In den vergangenen Jahren stand das Tur- nier vor allem wegen der Namen, die nicht dabei waren, im Fokus. Nicht so 2019. Bis auf Tiger Woods, Phil Mickelson und Justin Rose waren alle Hochkaräter am Start. GT

Fototime

Der Stock bleibt ste- cken. Bryson De- Chambeau nutzt die neuen Golfregeln. Noch ist der Anblick ungewohnt. GT

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QUICK‘N‘DIRTY

... Wochen nach dem großen Triumph von Paris lös- te Kapitän Thomas Bjørn sein Tattoo-Versprechen ein und ließ sich den Ryder Cup und das Ergebnis auf seinen Allerwertesten stechen. 12 1.100 ... Yards hatte Dustin Johnson im Vorfeld des ToC zu bewältigen. Die Tour steckte dem Longhitter ein Par 8. Johnson puttete zum Albatross und lochte zum Eagle. „Doch eher ein Par 7“, analysierte er. u

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... endete die Karriere von Tennisspieler Mardy Fish auf der ATP Tour. Seitdem konzentriert sich der heute 37-Jährige auf seine zweite sportliche Lei- denschaft: Golf. Bereits kurz nach dem Ende sei- ner Laufbahn schraubte er sein Handicap nahe an die Null. Zuletzt ging er zusammen mit Golflegende Jack Nicklaus auf die Runde, und der 18-malige Ma- jor-Sieger staunte nicht schlecht, als er Fish beim Golfen zusah. „Er ist der beste Amateur, den ich jemals gesehen habe“, adelte der 78-Jährige beim World Tennis Magazine. 10 ... Schläger seines neuen Ausrüster wird Justin Rose ab 2019 in die Tasche stecken. Auf seinen So- cial-Media-Kanälen gab Rose, 38, den neuen Deal bekannt: „Ich freue mich sehr, zu Honma zu wech- seln“, erklärte er. „Ich habe eines meiner besten Jahre als Profi hinter mir, glaube aber, mich noch weiter verbessern zu können. Ich bin mir sicher, dass die Honma-Ausrüstung und die legendäre Handwerkskunst dazu beitragen können.“ u

... Starts gab Martin Kaymer zuletzt bekannt. Der Deutsche eröffnet die Saison wie üblich in Abu Dhabi und Dubai, setzt den Desert Swing dann in Arizona bei der WM Phoenix Open fort. 3 186 ... Yards ins Glück. Patton Kizzire versenkte seinen Ball vom Abschlag der achten Bahn in Runde eins des Tournament of Champions. Das erste Ass der PGA Tour 2019.

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HTTPS://WWW.YOUTUBE.COM/ WATCH?V=RM3YNMSFEBG

... der Weltrangliste ist mittlerweile Xander Schauf- fele. Damit gehört der 25-Jährige spätestens nach seinem Sieg beim Tournament of Champions zur absoluten Weltspitze. Und zum heißen Kandidaten für zukünftiige Major-Titel. Ein Status, mit dem sich der Amerikaner mit deutschen Wurzeln aber noch nicht wirklich angefreundet hat. 6. „Es klingt noch etwas befremdlich. Ich weiß auch nicht. Ich fühle mich immer noch als Underdog.“ Xander Schauffele 16 ... Jahre und schon ein Werbe-Star. Lucy Li, eine der besten Amateur-Spielerin der Welt, war Teil eines Spots von Apple Watch. Das Problem dabei: Ihr Amateur-Status. Die USGA ermittelt. GT

Social Hattrick

Jiménez Yacht-Selfie und Bjørns Allerwertester - die Highlights aus den sozialen Medien.

1.

_marcelschneider #golf #practice #thereisalwaysasolution #wintergolf —> es war nicht gefroren :-)

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2.

Thomas Bjørn und die Ryder-Cup-Wette ...

3.

Miguel Ángel Jiménez wird 55. Und feiert so ...

Gewinnspiel

Der Preis ist heiß: Ein Dutzend Volvik DS 55

Die Gewinnspielfrage: Wo fand vergangene Woche das Tournament of Champions der PGA Tour statt? Hawaii oder Flori- da? Ihre Antwort schicken Sie an gewinnspiel@golftime. de , Stichwort „Champions“. Einsendeschluss: 12. Ja- nuar 2019. Sollten mehr korrekte Antworten als Preise eingehen, entscheidet das Los. Gewinner der Vorwoche: H. Becher GT

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Equipment

Callaway Epic Flash The next big thing? Callaway setzt bei Epic Flash auf künstliche Intelligenz.

Callaways Ingenieure lassen den Computer arbeiten

E s gibt viele Geschichten zu erzählen über die neuen Epic-Flash-Hölzer von Callaway. Die Top- Story zur Vorstellung der neuen Modelle ist aber schnell zu identifizieren. Sie dreht sich um die Schlagfläche, dem sogenannten Flash Face. Denn erstmals setzten die Ingenieure bei der Entwicklung auf künstliche Intelligenz. Sowohl die

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Vorgänger Epic als auch Rogue konnten mit der Jailbreak-Technologie ihre Leistung steigern. Nun ging es darum, die ewige Suche nach mehr Ballge- schwindigkeit durch eine optimierte Schlagfläche fortzuführen. Die Idee: Maschinelles Lernen; einem Computer beizubringen, wie er sich dem Design der perfekten Schlagfläche durch etliche numerische Rechenprozesse immer weiter nähert.

„Wir hätten ohne künstliche Intelligenz gar nicht diese Richtung eingeschlagen.“

Dr. Alan Hocknell

Die Computer produzierten dabei mehr als 15.000 unterschiedliche virtuelle Prototypen, bis das Er- gebnis feststand: das Flash Face. Die aus einem speziellen Titan geschmiedete Schlagfläche besteht aus Dutzenden von feinen Wellen, die von der Ferse bis zur Spitze verlaufen. Etwa 1,5 Meilen pro Stun- de soll sich die Ballgeschwindigkeit im Vergleich zum Epic-Flash-Vorgänger Rogue verbessern, was in etwa einen Distanzgewinn von fünf Metern ent- spricht. Zugleich verbessert sich die Abweichung bei Fehlschlägen. u

Die weiteren Technologien im Epic Flash Driver Jailbreak: Der Epic Flash Driver verfügt wie seine Vorgänger über die Jailbreak-Technologie, die eine hohe Ballgeschwindigkeit für Schläge von der ge- samten Schlagfläche fördert. Zwei Stäbe verbinden die Krone mit der Sohle, stabilisieren und versteifen diese zwei Teile beim Aufprall und gestatten es der Schlagfläche, eine größere Aufpralllast aufzuneh- men und damit eine schnellere Ballgeschwindigkeit zu erzeugen. u

Epic Flash beinhaltet ein neues Material namens T2C in der Krone, das über ein dichteres Gewebe verfügt, welches es gestattet Gewicht von der Kro- ne auf strategische Weise neu im Schlägerkopf zu positionieren, um ein hohes MOI für bessere Wei- ten und genauere Performance bei Fehlschlägen zu erzielen. „Noch nie zuvor hat es in der Golf- ausrüstung etwas wie Flash Face gegeben, und die Auswirkung auf die Leistung ist riesig.“ Verstellbares Perimeter Weighting für die Kontrol- le des Ballfluges: Ein verschiebbares 16 Gramm Ge- wicht ermöglicht Golfern einfachere Draws, Fades oder eine geradere Ballflugbahn. Weitere Möglich- keiten beim Fitting bietet das OptiFit-Hosel. Durch diese Optionen kann ein und derselbe Schlag je nach Driver-Setting um knapp 20 Meter in der Rich- tung und um 450 rpm seitlichen Spin variieren. Epic Flash bietet auch in der neuen Kollektion die etwas kompaktere Sub-Zero-Variante . Die Ziel- gruppe: Bessere Spieler und Tour-Profis. GT

TaylorMade M5 & M6 TaylorMade begibt sich kurzzeitig in den illegalen Bereich.

D er COR-Wert (Coefficient of Restitution) be- schreibt den Energietransfer zweier aufeinander treffender Körper. Im Golf hat dieser Wert eine be- sondere Bedeutung. Denn der COR-Wert von 0,83 dient als Grenze des Erlaubten. Ein Schläger, der beim Ballkontakt höhere Werte zulässt, wird von der USGA als „non conforming“ abgestempelt. Er darf bei Turnieren nicht zum Einsatz kommen. EIn Blick auf den neuen M5-Driver u

TaylorMade hat bei der Entwicklung der neue 2019er-Kollektion der M5 und M6-Modelle die- se Grenze überschritten. Zunächst. Die Modelle (analog der Vorgänger M3 und M4) weisen eine leistungsstärkere und flexiblere Schlagfläche (20 Prozent dünner) auf, die Werte über dem von den Verbänden vorgeschriebenen COR-Maximalwert ermöglicht, bevor sie einen Prozess durchlaufen, bei dem an zwei kleinen Löchern Kunstharz einge- spritzt wird. Ein Algorithmus stellt bei jedem ein- zelnen Schlägerkopf in der Produktion sicher, dass exakt die nötige Menge davon injiziert wird, um den Schläger zurück in den Bereich des Erlaubten zu drosseln. u

Twist Face hat jetzt richtig Power

„Der M5 Driver kommt mit der neu- en Technologie in der Schlagfläche sehr nahe an die Grenzwerte heran.“ Todd Beach Vier Hauptmerkmale ermöglichen Speed Injected Twist Face und die Ballgeschwindigkeit bis zum zu- lässigen Limit. 1. ultradünne Titan-Oberfläche mit neu entwickelter Inverted Cone Technology (ICT) 2. neu entwickelter Hammerhead 2.0 Slot Mit dieser Technologie soll auf auch bei Fehlschlä- gen ein höchstmöglicher COR-Wert sichergestellt werden, der Sweetspot wächst nach Angaben von TaylorMade um 66 Prozent. So will TaylorMade das bewährte Twist Face der erfolgreichen M3- und M4-Driver (einer leicht „gedrehten“ Schlagflächen, die typische Fehlschläge ausgleichen soll) auf eine neue Stufe heben.

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3. interner Stützschaum mit variablen Mengen an eingespritztem Harz 4. ein speziell entwickelter Algorithmus zur Optimie- rung jedes einzelnen Schlägers Die M5 & M5 Tour haben neben den Twist-Face- und Speed-Injected-Technologien den T-Track zu bieten. Die M6-Modelle sind mit der gleichen Krone ausgestattet, die Sohle aus Carbon-Faser ermög- licht es, deutlich mehr Gewicht auf andere Bereiche des Schlägerkopf zu verteilen, um die Leistung zu stei gern. GT

training

Profi-Tipp: Mike schy Star-Coach Mike Schy, der Trainer von Bryson DeChambeau, erklärt, woran die meisten Amateure arbeiten sollten, um ihr Spiel zu verbessern.

Mike Schy und Schützling Bryson DeChambeau

M ike Schy ist seit mehreren Jahren Trainer von Bryson DeChambeau, einem der besten Golfer der Welt. Wir haben den Star-Coach, der auch Amateu- re, vor allem den Nachwuchs trainiert, gefragt, was

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der größte Fehler der Hobby-Spieler ist. Laut Schy hat sich ein Gefühl bei den meisten Frei- zeit-Golfern eingeschlichen. Und zwar das, nach dem Ball zu schlagen, anstatt durch den Ball zu schwingen. GT

„Sie sehen den Ball, und schlagen zu.“

Mike Schy

Meinung

Kolumne: Götz-Zitat Die neue Gemengelage bedeutet für viele Clubs, die bisher sorgen- frei in romantischer Abgeschie- denheit dahindämmern durften, ein jähes Erwachen.

von Götz Schmiedehausen

Z um Jahresende befinden sich die Menschen in Wechsellaune. Egal ob Autoversicherung oder Le- bensabschnittsgefährte, ein herbstlicher „Wind of Change“ kühlt die vom Dauersommer überhitzten Köpfe auf Betriebstemperatur und das große Grü- beln über die Optimierung der eigenen Lebenssitu- ation beginnt. Auch die Golfclubmitgliedschaft, einst heiliger als der Bund der Ehe, bleibt heutzutage nicht mehr ver- schont. Denn auf dem Golfmarkt buhlen viele Clubs um neue Mitglieder und überschlagen sich mit

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preisgünstigen Angeboten. Vor allem in den Achtzi- ger- und Neunzigerjahren entstanden in ländlichen Gegenden Golfanlagen, die nicht selten von hoch motivierten Enthusiasten ohne viel Federlesen in die Botanik gefräst wurden. Oft befinden sich diese Clubs in einer halbwegs vertretbaren Erreichbarkeit zu den Qualitäts- und natürlich auch Preismarktfüh- rern einer Metropolregion. Früher klaffte die Preis- schere zwischen diesen Wald- und Wiesenclubs und einer Top-Adresse klar und deutlich ausein- ander. Und wem Golf auf einer Anlage in perfekter „Heute jedoch hat sich ein deutlich sichtbarer Wandel in der deut- schen Golflandschaft vollzogen.“ Lage, mit kostenintensiven Qualitätsstandards und dem entsprechend gut situierten Klientel zu teuer war, der orientierte sich eben in Richtung offenes Gelände. Heute jedoch hat sich ein deutlich sicht- barer Wandel in der deutschen Golflandschaft voll- zogen. Viele der Mitglieder von damals fallen suk- zessive der natürlichen Auslese zum Opfer, während der Neugolfer im 21. Jahrhundert häufig noch in sei- nen Vierzigern oder Fünfzigern im zeitfressenden Bermuda-Dreieck „Familie, Job und gesellschaftli- u

ches Leben“ gefangen ist. Auch viele renommierte Platzhirsche plagen deshalb Nachwuchssorgen und sie sind gezwungen, radikal umzudenken. Diese meist von Betreibergesellschaften geführten Anla- gen erkannten schon vor geraumer Zeit, dass ein Golfclub kein Schützenverein ist, sondern vielmehr ein Wirtschaftsunternehmen, welches ein professi- onelles Management benötigt. Über Nacht wichen unbequeme Einstiegshürden wie Aufnahmegebüh-

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Echter Nachwuchs in Sicht?

ren und langfristig bindende Verträge zugunsten von maximaler Flexibilität wie Monatsbeiträge und jährliches Kündigungsrecht. Vier Faktoren halten einen Golfer in seinem Club bzw. sorgen für einen Clubwechsel. Neben dem Preis spielt natürlich die Qualität der Anlage eine Hauptrolle. Hinsichtlich der landflüchtigen Golfer aus den Vorstadtvereinen, die nun nicht länger das Monopol auf das Totschlagar- gument „Preis“ besitzen, gibt nicht selten die indi- viduelle Anfahrtszeit zum Golfclub den Ausschlag. Wer früher bereitwillig eine halbe Stunde länger im Auto saß, um kostengünstig Golf spielen zu kön- nen, genießt plötzlich die kurzen Wege zum ersten „... gibt nicht selten die individuel- le Anfahrtszeit den Ausschlag.“ Abschlag. Wäre da noch die soziale Komponente. Diese ist nicht zu unterschätzen, jedoch muss man schon gewichtige Golffreundschaften in seinem Stammclub pflegen, um die drei für einen Club- wechsel sprechenden Argumente aufzuwiegen. Die neue Gemengelage bedeutet für viele Clubs, die jahrelang weitestgehend sorgenfrei in roman- tischer Abgeschiedenheit dahindämmern durften, ein jähes und unangenehmes Erwachen. Anstatt u

jedoch den in Scharen abwandernden Mitgliedern nachzuweinen und die neue Konkurrenz zu ver- fluchen, sollten diese Clubs die neue Situation als Chance begreifen und sich des gewaltigen Heeres der golfenden Sparbrenner bewusst werden, die seit Jahr und Tag ohne echte Clubbindung durchs Golfuniversum sausen, weil ihnen eine echte Mit- gliedschaft bislang zu teuer war. Mit Pay & Play, Monatsmitgliedschaften oder Club- partnerschaften sollte es möglich sein, diese „Golf- Zigeuner“ einzufangen und somit für den dringend benötigten echten Nachwuchs zu sorgen. Heutzuta- ge gibt es für einen Golfer, der mehr als zehn Run- den im Jahr spielt, kaum noch Argumente, nicht Teil des Systems zu werden, welches das Überleben al- ler Golfanlagen sichert. Nur so wird es nicht zum großen Golfclubsterben kommen. Denn mit schwindendem Golfangebot bei gleicher Golferzahl wird sich das Rad sukzessive zurückdrehen, weil die verbliebenen Clubs nicht un- begrenzt herrenlose Golfer aufnehmen können. Dann werden wieder Vokabeln wie „Warteliste“ und „Aufnahmegebühr“ aus der Mottenkiste geholt und Golf wird weiter vom „Volkssport“ entfernt sein als je zuvor. GT

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GOLF TIMEweekly | 8-2018

72 Grüns. 5 Golfplätze. 0 Stress. Schreiben Sie Golfgeschichte. golfclub-fleesensee.de

cartoon

Nebensaison? Pfffff ...

Das letzte Wort

„Golf is the closest game to the game we call life. You get bad breaks from good shots; you get good breaks from bad shots, but you have to play the ball where it lies.“ Bobby Jones

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G.O.L.F. - TIME Verlag GmbH Oskar-von-Miller-Str. 11 82008 Unterhaching Telefon: +49 (0) 89/42 71 81 81 Telefax: +49 (0) 89/42 71 81 71 E-Mail: redaktion@golftime.de Internet: www.golftime.de

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Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 55 Abs. 2 RStV: Marcus Brunnthaler

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GOLF TIMEweekly | 1-2018

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