GOLF TIME 1/2016
Am 25. Februar erschien die GOLF TIME Ausgabe 1/2016. Wie immer liegt GOLF TIME in deutschen, österreichischen und schweizer Golfclubs sowie ausgewählten Golfhotels, -Akademien und Pro-Shops aus. Selbstverständlich erhalten Sie Ihr Exemplar auch am Kiosk und im Abonnement.
DIE NEUEN RULES & DECISIONS 2016
19. JHG. | AUSGABE 1 | FEBRUAR 2016 € 6,00 | CHF 7,50 | US $ 8,00
1-2016
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MARTIN KAYMER FACEBOOK-AKTION: Leser fragten, der zweifache Major-Sieger antwortet
PGA MERCHANDISE SHOW PRODUKT- HIGHLIGHTS TEIL 1
REISE ZYPERN Wo die GÖTTER zu Hause sind
ROBOTEST DRIVER TEIL 1 Die neuen Driver im Härtetest durch Mensch und Maschine
AUF GEHT’S INDIE SAISON 2016 VORSCHAU • DIE FAVORITEN • DIE WICHTIGSTEN EVENTS
13FRAGENAN . . . COLIN MONTGOMERIE 13SEITENTRAININGS-TIPPS SO KOMMEN SIE AM BESTEN ÜBER DEN WINTER FERNWEH MIT GOLF TIME TOURS ZU TOP-DESTINATIONEN GOLF TIME ZEITMASCHINE MATCH-PLAY-DUELL: JORDAN SPIETH GEGEN JACK NICKLAUS
LIEFERT MAXIMALE PERFORMANCE FÜR MEHR GOLFER DURCH DIE MULTI-MATERIAL TECHNOLOGIE. - DIE DEFINITION VON DISTANZ. IA
MAXIMIERT MAXIMALE DISTANZ UND FEHLERVERZEIHUNG SIND BEIM M2 STANDARD. DIE MULTI-MATERIAL TECHNOLOGIE ERZEUGT EINEN NIEDRIGEREN SCHWERPUNKT UND EINEN MASSIVEN SWEET SPOT FÜR HEISSE UND KONSTANTE DRIVES.
PERSONALISIERT M1’S MULTI-MATERIAL TECHNOLOGIE ERMÖGLICHT INDIVIDUALISIERTE DISTANZ UND KONTROLLE WIE NIE ZUVOR. PASSEN SIE DIE GEWICHTE DES T-TRACK SYSTEMS AN, UM DIE PEERFORMANCE ZU OPTIMIEREN DIE ZU IHREM SCHWUNG PASST.
© 2016 TAYLOR MADE GOLF COMPANY LIMITED. #1 DRIVER IN GOLF CLAIM BASED ONCOMBINED 2015 WINS ANDUSAGE ONTHE PGA, EUROPEAN, JAPAN GOLF,WEB.COM, CHAMPIONS AND LPGA TOURS, AS REPORTED BY THE DARRELL SURVEY CO.AND SPORTSMARKETING SURVEYS, INC.
FEHLERVERZEIHUNG UND GESCHWINDIGKEIT VEREINT
Der NEUE XR ist anders als alle anderen Driver, die wir je konstruiert haben. Einfach aus dem Grund, weil schon der Entwicklungsprozess anders als bei den zuvorigen Drivern war. Mit Hilfe einer einzigartigen Partnerschaft mit Boeing haben wir es uns zum Ziel gemacht, einen extrem fehlerverzeihenden und schnellen Driver zu erschaffen. Wir haben mit Boeing zusammengearbeitet, um die Gre, Kopfform und Position des Speed Steps neu zu definieren. Unsere Ingenieure von Callaway haben dabei die Kopfform stromlinienfrmiger gemacht und die Schlagflche neu entwickelt. Der NEUE XR Driver ist ein auergewhnlich fehlerverzeihendes und schnelles Produkt. DER XR DRIVER WAR BEREITS FEHLERVERZEIHEND. JETZT HAT BOEING IHN DAZU NOCH SCHNELL GEMACHT.
FEHLERVERZEIHUNG. . . bedeutet schnellere Ballgeschwindigkeiten auf der gesamten Schlagflche. Daher haben wir mit einem leichteren und greren Kopf angefangen. Dazu haben wir die Form gestreckt, das CG niedriger gemacht und eine dnnere, leichtere und strkere R MOTO Schlagflche hinzugefgt.
UNCOC
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TANGENTIAL FORCE (N)
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RADIAL FORCE (N)
GESCHWINDIGKEIT Wir haben mit den Experten von Boing zusammengearbeitet, um das Speed Step neu zu designen und zu entwickeln. Das Ergebnis ist unsere fortschrittlichste und aerodynamischte Kopfform aller Zeiten.
EXTREME FEHLERVERZEIHUNG + FORTSCHRITTLICHSTE AERODYNAMIK
©2015 Callaway Golf Company. Callaway, das Chevron Device, XR und R•MOTO sind Markenzeichen und/oder eingetragene Markenzeichen der Callaway Golf Company. Danny Willett verwendet im Wettkampf einen XR Driver. Alle anderen Markenzeichen sind Eigentum ihrer jeweiligen Besitzer.
I nnova t i ve Pu t te r -Techno l og i e nach Maß
Caledonia steht für High-Tech aus Deutschland, und das nicht nur in der Entwicklung, sondern auch in der Produktion. Ausschließlich erstklassige, ausgesuchte Materialien und Oberflächenveredelungen tragen entscheidend zur Spielbarkeit der Caledonia Putter bei. Das Ergebnis: außergewöhnliche Putter, angelehnt an klassische Formen, dennoch mit einem unverwechselbaren Design. Ausgestattet mit einzigartigen technologischen Lösungen, kann jeder Caledonia Putter ganz individuell an den jeweiligen Spieler angepasst werden und erzielt so eine spürbare Leistungssteigerung.
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Weitere Farben über den Online-Konfigurator wählbar.
Mehr Informationen, Details zu allen Caledonia-Modellen sowie den Online-Konfigurator mit seinen vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten finden sich unter: www.caledonia-golf.com
EDITOR’S INTRO
Frischer Wind
VOLLJÄHRIG Wie rasch doch die Zeit vergeht – eine wahrlich banale Binsen- weisheit. Aber am deutlichsten wird uns an den Kindern vor Augen geführt, wie die Tage, Wochen, Monate, ja Jahre, verfliegen. Bestes Beispiel: Unser „Baby“ GOLF TIME, scheinbar gerade mal aus der Taufe gehoben. Tatsächlich ist die Gründung nicht weniger als 18 Jahre her, und inzwischen ist die junge Dame tatsächlich „volljährig“ geworden. Anlass, ihr wieder einmal ein neues Kleid zu schenken. Dem letzten Relaunch im Jahre 2006, schon wieder zehn Jahre her, folgt mit dieser Ausgabe nunmehr eine neuerliche Überarbeitung des Produktes „GOLF TIME“. Neues Erscheinungs- bild, neues Aussehen, neues grafisches Design, moderneres Layout, überarbeitetes redaktionelles Konzept, schließlich auch noch wertigeres Papier. Tatsächlich geht mit der Volljährigkeit auch eine größere Verantwortung, ein größeres Selbst- verständnis, aber auch ein größeres Selbstbewusstsein einher. Verantwortlich für den „New Look“ ist der Münchener Grafiker Patrick Birnbreier, der tief in seine Kreativ-Kiste gegriffen und eine tolle Arbeit abgeliefert Vom gewohnten Countdown als Hefteinstieg in neuer, umfangreicherer und lebhafterer Aufmachung bis hin zur Cover-Story und den folgenden Standards wie Robo-Test, Produkte-Seiten, vom umfangreichen Reise-Teil bis zur großen Trainingsstrecke über 13 Seiten: alles frisch. Wir sind gespannt, wie Ihnen die „neue“ GOLF TIME gefällt, sagen Sie uns gerne Ihre Meinung unter redaktion@golftime.de . Wir wünschen Ihnen jedenfalls viel Vergnügen und Lesespaß mit der ins 19. Lebensjahr gehenden GOLF TIME, einen erfolgreichen Saison-Start und danken für Ihre langjährige Treue, New Look! hat. Wir jedenfalls, die Redaktion, sind von dem neuen Auftritt begeistert und hoffen, auch Ihren Geschmack getroffen zu haben.
OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur
»Kaum zu glauben, aber inzwischen ist die junge Dame tatsächlich volljährig geworden. Anlass, ihr wieder einmal ein neues Kleid zu schenken«
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IN HALT
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COVER-STORY 26 WER STÖSST AUF GOLD?
Große Bühnen, hochkarätige Besetzungen und jede Menge Drama. Das ist der Stoff, aus dem das Golfjahr 2016 gemacht ist. Eine Vorschau.
STAR-INTERVIEWS 14 COLIN MONTGOMERIE:
„ICH WÜRDE ZU GERNE WISSEN, WAS ANDERE LEUTE DENKEN“ GOLF TIME trifft Colin Montgomerie beim Saison- finale der European Senior Tour auf Mauritius und entlockt dem Superstar ein paar Geheimnisse. 38 MARTIN KAYMER: „HAUPTSACHE, ES WIRD EINE MEDAILLE GEHOLT!“ GOLF TIME-Leser fragen Martin Kaymer im Rahmen
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DAS SUPER-TRIO Wer 2016 erfolgreich sein möchte, muss diese drei Stars besiegen können
der Abu Dhabi HSBC Golf Championship via Facebook, was ihnen auf der Seele brennt.
TURNIERE 41 WGC-CADILLAC CHAMPIONSHIP
Auf dem „Blue Monster“ im sonnigen Florida tritt Sunnyboy Dustin Johnson an, um beim ersten WGC-Event des Jahres seinen Titel zu verteidigen.
FANTASYMATCHPLAY 42 THE MAGIC GOLF TIME MACHINE
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MARTIN KAYMER stellt sich den Fragen der GOLF TIME-Leser
Was würde passieren, wenn Jack Nicklaus und Jordan Spieth in Bestform gegeneinander antreten?
KARRIERE 44 THERAPIE
REISE 66 GOLFEN WIE DIE GÖTTER!
ERFOLGREICH! Wie der U.S. Star-Psychologe Dr. Michael Gervais die beiden Spitzensportler Luke Donald und Himmelsstürmer Felix Baumgartner vor ihrem fast sicher scheinenden Karriereende bewahrte
Begleiten Sie uns auf einen Ausflug ins Golfzentrum Paphos auf Zypern, der sagenumwobenen Insel der Aphrodite, Göttin der Liebe.
. ROBOTEST DRIVER 46 HIT GEAR
70 GOLF TIME TOURS
Entdecken Sie mit unserem hauseigenen Golfreise- Veranstalter GOLF TIME tours die schönsten Golf- Destinationen der Welt.
Sechs Driver der führenden Schlägerhersteller im Härtestest durch Mensch und Maschine. Teil 1.
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6 DRIVER IM TEST AB SEITE 46
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ZYPERN Ein Golf-Ausflug auf die Insel der Aphrodite: Einfach göttlich!
50 63. PGA MERCHANDISE SHOW Wir haben uns in Orlando für Sie umgesehen. Teil 1
STANDARDS 7 Editor’s Intro 10 Mailbox 11 Golf-Tagebuch 12 Foto-Time 14 Countdown | News 69 Götz-Zitat
44 LUKE DONALD, FELIX BAUMGART- NER Eine Psycho- therapie konnte ihre Karrieren retten
89 Martinas Ecke 93 Börsen-Time 94 Cartoon 95 St. Pauli News 96 Impressum 98 Time-Out
TRAINING 78 DAVID LEADBETTER So trainieren Sie erfolgreich, auch wenn das Wetter noch nicht so recht mitspielen will. 80 JONATHAN TAYLOR Der richtige Golfschwung geht vom Körper aus und kommt definitiv nicht aus den Armen. 82 KARZ/CEJKA Exklusiv für Sie: Die besten Trainings-Tipps von PGA Tour-Pro Alex Cejka und seinem Coach. 84 MARCO ZAUS Natürliches Lernen . . . und warum Hobby- Golfer nicht regelmäßig zum Pro gehen. 85 GOLF ROUTINES Trainieren Sie unterschiedlich lange Putts! 86 KAGAMI Proette Astrid Kohlwes verrät, wie Sie vor Ihrem Schwung Selbstvertrauen tanken können. 88 DR. CHRISTIAN HAID So vermeiden Sie unnötige Belastungen Ihres Bewegungsapparats!
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MAIL BOX
AUSGEPUTTET? REGELÄNDERUNG Bezug- nehmend auf Ihren Artikel auf www.golftime.de zum Thema Regeländerung Long- Putter hätte ich eine Frage: Trifft das Verbot ab 2016 bereits auch auf Amateure zu oder gilt es nur im Profi-Bereich (und für Amateure zu einem späteren Zeitpunkt)? Michael Götzfried, per E-Mail Anm. d. Red.: Ja, die Amateure fallen seit diesem Jahr auch unter die neue Regeländerung. NEUGIERIG ROBOTESTS Ich beschäftige mich mit den Daten, die seit 2009 mit den Robogolf.com- Drivertests erhoben wurden, als Verbindung (...) von zwei Lieben: einer längeren, anhal- tenden zu Golf und auf der Suche nach Anhaltspunkten für den nächsten Driver-Kauf sowie einer früheren zur Sta- tistik. Ich möchte Ihnen und dem Robogolf-Team ein großes Kompliment für das, was Sie hier ins Leben gerufen haben und konsequent, mit nicht geringem Aufwand seit Jahren fortführen, übermitteln (. . .). Wenn Sie gestatten, zwei Anmerkungen: » 1. Der Slice wird mit 6° ge- öffnetem Schlägerblatt gespielt. Beim Hook sagt die erste Web- Seite ebenfalls 6°, natürlich
ENTSCHULDIGUNG
MAILBOX 8/15 Ich hatte Ihnen eine Anfrage zu Ihrem Gewinnspiel geschickt und mich dabei vertippt. Das Er- gebnis ist zwar lustig, aber ich weise Sie darauf hin, dass ich Ihnen keine Erlaubnis gegeben habe, meine E-Mail-Anfrage in Ihrem Heft (siehe Ausgabe 8/2015 „Nicht alles Gold ...“) abzudrucken und dann noch mit meinem Namen. So wie Sie sich gebaren, haben Sie sich noch nie vertippt. Bravo. Sie stellen mich hier vor der Öffentlichkeit bloß, als ob ich nicht F von D unter- scheiden könnte. Ich fordere Sie zu einer Entschuldigung an gleicher Heft-Stelle in der nächsten Ausgabe auf. Unter- lassen Sie die Nennung meines Namens. Ich habe Ihnen keine Meinungsäußerung oder einen Leserbrief geschickt (. . .). Wolfgang Meier, per E-Mail (Name v. d. Redaktion geändert) Anm. d. Red.: Wir möchten uns hiermit erneut ausdrücklich entschuldigen, sollten wir Sie in aller Öffentlichkeit lächerlich gemacht haben. Dies lag abso- lut nicht in unserer Absicht.
GOLF- MARKETING , kritisch hinterfragt von Daniela Schön-Horder
WEGVOMEHRENAMT STATEMENT 8/15 Danke für den Kommentar von Daniela Schön-Horder. Sie bringt eine der größten Proble- matiken im Golfmarkt auf den Punkt. Leider werden noch immer viele Golfclubs wie – mit Verlaub – Hühnerzüchter- vereine geführt, ohne zu berücksichtigen, dass sie von der Größe her durchaus mittelständische Betriebe sind. Es gilt, für die Zukunft die Leitung von Golfanlagen weg vom Ehrenamt in professionelle Hände zu legen. Dies sollte auch das Anliegen des DGV sein, denn mit 0,2 % „Wachstum“ würde jeder Manager eines KMU gefeuert! Eva Zitzler, Clubmanagerin GC Abenberg e. V.
geschlossen, die Folgeseite nennt 10°. Ich vermute, dass in beiden Fällen 6° zutreffen. » 2. Die Roll-Länge beim 2015er Driver-Test ist drama- tisch länger als in den Jahren zuvor (...). Mir sind auch keine (...) Konstruktionsverbesserun- gen bekannt. Demnach lagen beim 2015er Driver-Test mög- licherweise andere Rahmen- bedingungen vor, also ge- änderte Software oder Ähn-
liches? Zumal sich die Ein- flussparameter wie Landing Angle usw. kaum unterscheiden. Wolfgang Kuner, per E-Mail Anm. d. Red.: Unseren aufrich- tigen Dank. Zu 1.: Das muss natürlich ebenfalls 6° heißen und wurde korrigiert. Zu 2.: Das lag an den extrem harten Bodenbedingungen in Folge der Hitzewelle 2015 und daraus resultierenden längeren Rolls.
BEWUSST AUF LANGER VERZICHTET? RYDER CUP 2022 Als 1997 der Ryder Cup erst- mals aufs europäische Festland (Spanien) ver- geben wurde, geschah dies in Anerkennung der Verdienste von Severiano Ballesteros um den Ryder Cup zum einen und den europäischen Golfsport im Besonderen. Und das war, finde ich, sehr gut so! Bei der Bewerbung für den Ryder Cup 2022 hat Golf-Deutschland (bewusst?) auf die Heraus-
stellung der Verdienste von Bernhard Langer um den Ryder Cup zum einen und den europäischen Golfsport im Besonderen verzichtet – als Ergeb- nis wird der Ryder Cup 2022 nicht im Regen (oder Schnee?) auf deutschem Boden stattfinden und er wird auch nicht zur Vermehrung des Ver- mögens eines Unsympathen namens Sir Nick Faldo beitragen. Und das ist sehr gut so! Hella Schoepe-Praun, per E-Mail aus Peking
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GOLF TAGE BUCH
Kompa… was? I n diesem milden Winter herrschte emsiges Treiben auf dem Platz. Nachts waren die Sauen unterwegs und am Tag die Senioren, deren sportliche Herausforde- rung darin bestand, die wenigen Flächen zu treffen, die nicht von Wildschweinen Körperbau in Pykniker, Athletiker, Leptosome sowie Dysplastiker unterscheidet. Aber was glauben Sie würde passieren, wenn ich unseren Spartenführer Herrengolf einen Dysplastiker nennen würde? Da bekäme ich eine aufs Maul, von diesem Choleriker! Leider wurde jegliche Typenlehre von Frau Willig, unserer Frauen- beauftragten, als diskriminierend untersagt.
aufgebrochen waren. Mit roten Backen saßen sie dann im Clubhaus, um die in deutschen Club- häusern üblichen niveauvollen Gespräche zu pflegen. Beim Punsch lauschten wir Jüngeren, wenn die Generation Ü80 von Hogans Geheimnis, „Plus fours“ und dem innovativen Golfplatz- Design eines Bernhard von Limburger schwärmte. Nach dem Punsch, wenn die alten Herren in vagen Erinnerungen nach dem Heimweg stocherten, machten wir uns an die Arbeit. Die Mitarbeiter des „Golftherapeutischen Pflege- dienstes“ (GTP) Schunk, Janzen und ich, schoben die Sessel zusammen, während Clubsekretärin Helga die Agenda verteilte. Dass wir wegen der Änderungen im Vorgabensystem keinen Regel- abend bräuchten, war schnell geklärt. Was unter „wirre Ideen des DGV“ in einem Leitz-Ordner abgeheftet lag, war in Bauernburg ohnehin weder wahrgenommen, geschweige denn verstanden worden. Bei uns ist es wie in der Medizin: Neues setzt sich erst in der nächsten Generation durch – sofern es sich bis dahin bewährt hat. Für ein Rückrudern auf den Wissensstand unserer Mit- glieder bedurfte es keines Regelabends. Seit das Leder-Wedge gesellschaftsfähig ist und die Addi- tion von acht Schlägen fünf ergibt, sind kleinka- rierte Regelkundler ohnehin verpönt. Für unser Club-Leben ist die jährliche Kom- patibilitätsliste sowieso viel wichtiger! Um ein Hauen und Stechen auf dem Platz zu vermeiden, werden die Flights unter Berücksichtigung per- sönlicher Sympathien und Aversionen eingeteilt. Als wissenschaftliche Grundlage dient mein Bestimmungsbuch „Schlägertypen in Wald und Flur“, in dem ich mich mit den klassischen Methoden zur Unterscheidung des Menschen befasst habe. Im antiken Griechenland kannte man zum Beispiel die vier Temperamente. In den 1920er- Jahren dachte sich der Psychiater Ernst Kretschmer eine Typenlehre aus, die Menschen nach dem
Aber dass Golfer Geräusche von sich geben, die ein legitimes Unterscheidungsmerkmal sind, musste uns Frau Willig zugestehen. Jeder kennt Hechler, Schnaufer, Kreischhühner, Jammerer, Brüllochsen und dauerplappernde Angeber, um nur einige Typen zu nennen. Und bei der Aus- rüstung unterscheiden wir Klapperer, Trolley- Quietscher, Head-Banger und Bag-Umfaller. Das ist unser Rüstzeug, das durch die Protokolle des GTP ergänzt wird, weshalb wir mehr über unsere Mitglieder wissen als NSA und Google zusammen. Das geht dann so, dass Helga die Namen vorliest und wir antworten. Helga: „Kaulmann (Brüllochse) mit Schöpf (Angeber)?“ Wir: „Negativ. Kaulmann hat Schöpf letzten Juni in einen Bunker geschubst und Weichei genannt.“ „Kaulmann mit Drabisch (Plapperer)?“ „Erst, wenn Drabisch die Scheidung hinter sich hat.“ „Frau Drabisch (Jodlerin) mit Schöpf?“ „O.K., zumindest solange sie auch mit ihm schläft.“ „Dr. Bercelmeyer (Klapperer)? Wie immer mit Fahrenbach (Bag-Umfaller)?“ „Bercelmeyer möchte öfter mit privat Versicherten spielen.“ „Wo ist die Liste privat Versicherter?“ „Hier!“ „Brigitte Langer? Solvent bis zum Anschlag!“ „Würde Bercelmeyer psychisch nicht verkraften. Die lässt ihn am Abschlag 100 Meter kurz.“ „Und mit Versicherungsvertreter Heiner Markowski?“ „Brachial-Golfer, für Bercelmeyer zu laut, außerdem kerngesund!“ „Aber der mit Traudl Behringer?“ „Traudl mit Markowski? Großer Gott! Die Frau ist Yogalehrerin und lebt vegan! Nach einer Runde mit Heiner hat sie Löcher in der Aura…“ „Aber sie mit Waldvogel, der spielt Geige?“ „Das geht.“ Tja, und so ging das den ganzen Abend und den nächsten Tag, aber es war der Mühe wert, denn auf diese Weise findet in Bauernburg jedes Tröpfchen sein Kleckerchen. GT
EUGEN PLETSCH Jahrgang 1952, Autor von fünf satirischen Büchern (z. B. „Der Weg der weißen
Kugel“, KOSMOS-Verlag 2015), lebt als Schriftsteller bei Gießen. Legendär sind seine Lesungen in Golfclubs, wo er als Mit- arbeiter des „Golftherapeutischen Pflegediensts“ live aus der Grünen Hölle berichtet. Kontakt: home@cybergolf.de
»Seit das Leder- Wedge gesell- schaftsfähig ist und die Addition von acht Schlägen fünf ergibt, sind kleinkarierte Regelkundler ohnehin verpönt«
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FOTO TIME
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NOSTALGIE. Erstmals seit 1904 wird bei Olympia 2016 wieder Golf gespielt. Als aktuell viertbeste Spielerin der Welt kann sich die Amerikanerin Lexi Thompson berechtigte Hoffnungen machen, beim Kampf um die Goldmedaille in Rio ganz vorne mitzumischen. Für Red Bull ließ sie sich in Golf- outfits aus dem frühen 20. Jahrhundert ablichten. Lexi hatte sichtlich großes Vergnügen beim Foto- shooting im sonnigen Florida: „Es war ein Riesen- spaß, all die unterschiedlichen Kleider anzuziehen und sich vorzustellen, damals gelebt zu haben.“ Nach einigen Probeschwüngen mit den Golf- schlägern aus dem Museum weiß Lexi jedoch die Errungenschaften der modernen Golftechnologie noch mehr zu schätzen. „Alles ist anders, das Mate- rial, das Feeling. Die Schläger waren aus Holz und viel leichter, heute benutzt man Grafit oder Stahl.“ „Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie die Damen in dieser Kleidung Golf spielen konnten – vor allem bei so einer Hitze wie heute“, wunderte sich Thompson. „Man hat so viele Schichten Stoff am Körper. Gott, ich bin schon froh, im 21. Jahrhundert zu leben.“ GT GUTE, ALTE ZEIT
Fotos: Red Bull
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COUNTDOWN NEWS LEUTE HIGHLIGHTS
INTERVIEW Colin Montgomerie über seinen emotionalsten Augenblick auf dem Golfplatz, seinen Lieblings-Flight-Partner und was er vom Fasching hält. MONTI Go ask
A nfang Dezember heißt es für die Stars der European Senior Tour noch einmal „Koffer packen“. Die lange Anreise nehmen die „Ü50 Herren“ aber jedes mal gerne in Kauf, denn das Ziel lautet: Mauritius. Auf der Anlage des Cons- tance Belle Mare Plage findet seit 2011 die MCB Tour Championship, der traditionelle Saisonabschluss der Senior Tour, statt. Angenehmes Klima und luxuriöses 5-Sterne-Ambiente machen das Event zu einer der beliebtesten Veranstaltungen auf der Senior Tour. So verwundert es nicht, dass sich auch im Dezember 2015 unter anderem mit Colin Montgomerie, David Frost, Paul Wesselingh und Barry Lane zahlreiche Top- Stars der Tour ein Stelldichein gaben! „What a great place“, schwärmte der Schotte Colin Montgomerie, der zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern anreiste und die „Presidential Villa“ des Hotels am zwei Kilometer langen Sandstrand bezog! Doch von seinem eigentlichen Job ablen- ken ließ sich der 52-jährige Schotte von der Schönheit des Resorts nicht. Mit 201 Schlä- gen (68, 64, 69) – insgesamt 15 unter Par – sicherte er sich am Ende mit drei Schlägen Vorsprung vor dem Südafrikaner David Frost den Turniersieg und die Gesamtwertung in der Order of Merit! Der Schlag des Turniers kam ebenfalls von dem bestens aufgeleg- ten Mann aus Glasgow – ein Hole-in-One an der 17 (Par 3, 152m), dem Signature Hole des spektakulären „Legend Course“. „Ich musste mein Bestes geben, denn es war kein leicht verdienter Sieg. Aber die letz- ten drei Löcher mit einem Birdie abzuschlie- ßen und damit zu gewinnen, war eine groß- artige Bestätigung“, so Colin Montgomerie. „Mit einem Sieg hier auf Mauritius die Saison zu beenden ist wirklich perfekt.“ Im Mai 2016 nehmen die Senioren wieder die Schläger in die Hand und starten in die neue Saison – in der Hoffnung, im Dezember wieder die Koffer für Mauritius packen zu können. GT Legend Course im Constance Belle Mare Plage
Ihr Leben steht auf dem Spiel und es gilt, einen Downhill-Putt mit starkem Break aus drei Metern zu lochen. Problem: Sie dürfen den Putt nicht ausführen – wen wählen Sie für diese Aufgabe? José María Olazábal… auf alle Fälle! Er würde neun von zehn treffen!
Sie spielen einen klassi- schen Vierer gegen Ben
Hogan und Jack Nicklaus (zu ihren besten Zeiten)! Wen würden Sie als Partner wählen? Bernhard Langer! Wir haben im Ryder Cup toll zusammen- gespielt – ich würde immer Bernhard wählen! Er spielt mit seinen 58 Jahren heute immer noch großartig!
HIGHLIGHT: Colin Montgomerie inmitten der freiwilligen Helfer
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FUN-TALK: Champion Colin Montgomerie,
Dawn Young (GOLF TIME)
Wir nehmen Sie mit auf eine Faschingsparty. Als was verkleiden Sie sich? Ich würde sagen – ich bin krank und würde gar nicht hingehen! Ich war noch nie auf einer Faschingsparty … da bin ich raus!
Fisch oder Fleisch? Fleisch
Strahlender Sieger bei den MCB Open: Der Schotte Colin Montgomerie
Ich hab mir damals gedacht „Ja …, das war ganz okay!“
Ihre Top-3-Golfer (tot oder lebendig)?
Hund oder Katze? Hund – Ich hab selbst drei
Bernhard Langer und Seve Balles- teros sind für mich die mit dem meisten Talent. Und dann Ben Hogan für seine Technik!
Hunde zu Hause!
Ihr Lieblings-Schläger im Bag? Alle 14. Ich hab keinen Favoriten!
Geben Sie unseren Lesern einen Quick-Tipp, woran sie
am ehesten arbeiten sollten. Ich würde sagen, dass die meisten Ihrer Leser ihre Schläger viel zu fest halten, wenn sie den Ball ansprechen! Mein Tipp – greifen Sie den Schläger nur halb so fest wie Sie das normalerweise machen würden! Das Ergebnis – Ihr Schwung wird viel natürlicher, viel freier. GT
Ihr emotionalster Moment abseits des Platzes?
Gibt es einen Schlag in Ihrer Karriere, auf den Sie
Ich muss hier „meine Hochzeit” sagen. Vielleicht stimmt es nicht, aber ich sage es trotzdem (lacht). Welcher Sieg bedeutet Ihnen am meisten? Nochmals … Wentworth im Jahr 2000!
besonders stolz sind? Der Schlag bei den Dubai Desert Classic 1996. Ich hab den zweiten Schlag an der 18 mit dem Driver über den See [aufs Grün] ge- schlagen und so das Turnier ge- wonnen! Der Sieg bei der PGA Champion- ship in Wentworth im Jahr 2000 zum dritten Mal in Folge! Niemand hatte das bis dahin geschafft. Ich bin damals abends nach Hause gefahren und mir ist das echt nahe gegangen! Ihr emotionalster Moment auf dem Platz?
Welche über- natürliche
Kraft hätten Sie gerne?
Ich wüsste gerne, was andere Leute denken!
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COUNTDOWN | NEWS
Zockt in Privatrunden gerne einmal: Phil Mickelson
WETTEVERLOREN MICKELSON VS. AMATEUR
PERSON DES MONATS
PRIVATRUNDEN-ZOCK „Für weniger als 2.500 Dollar stehe ich so früh nicht auf.“ Mit diesen Worten begrüßte Phil Mickelson den 17-jährigen Australier Ryan Ruffels am ersten Tee einer mor- gendlichen Proberunde. Für Mickelson sei es eine „freundliche Offerte“ einer Wette um das bessere Rundenergeb- nis gewesen, berichtet Ruffels, der damals noch Amateurstatus hatte. Was für den millionenschweren Mickelson nicht der Rede wert ist, ist für Ruffels viel Geld. Er nimmt die Wette dennoch an. Mickelson gibt
seinem jungen Kontrahenten einen 2:1-Bonus. Gewinnt er, muss Ruffels 2.500 Dollar an ihn zahlen, gewinnt der Australier, zahlt Lefty 5.000 Dollar. „Nach den ersten Neun lag ich zurück, dann spielte ich sechs Birdies auf den letzten sieben Löchern und gewann mit einem Schlag Vorsprung“, berichtet Ruffels von seinem Zocker- Sieg gegen den Weltstar. Mickelson hätte die Aktion am liebsten nicht in der Presse gesehen: „Über solche Dinge schweigt man.“ Ausgezahlt hat er seinen Spielpartner trotzdem.
KEITH PELLEY Der 52-jährige Kanadier wurde im April 2015
zum Chef der European Tour ernannt. Zuvor hat sich der Mann mit der blauen Brille in der Sportmedienlandschaft seines Landes einen Namen gemacht. Wenn er könnte, würde Pelley wohl alles im Golf revolutio- nieren. „Wenn ich eine Sache verändern dürfte, so würde ich eine Runde auf zwölf Bahnen begrenzen.“ Damit trägt er aktuel- len Studien Rechnung, die besagen, dass 18 Loch für viele Golfer mit dem hektischen Alltagsleben oft nicht kompatibel sind. Auf der European Tour hat Pelley schon zahlreiche Neuerungen durchgesetzt. Fortan genügt es, bei nur fünf Veranstaltungen der European Tour mitzuspielen, um die Tour- mitgliedschaft zu erhalten (ausgenommen die Majors bzw. die WGC-Events). Dadurch wird es für Spieler, die für diese Turniere nicht qualifiziert sind, einfacher, in Europa mitzumischen. Neben kleineren Verände- rungen (bspw. kurze Hosen bei Probe- runden) will Pelley mit hochdotierten Events wie bspw. der Open de France oder der Open d‘Italia mehr Stars nach Europa locken. Um dies zu finanzieren, machte Pelley u. a. aus der Ryder Cup 2022-Vergabe kurzerhand einen Bieterwettstreit, den Italien für sich entschied. „Die Weltstars nehmen an ca. 25 Events im Jahr teil. Wir wollen dafür sorgen, dass sie so viele wie möglich davon in Europa spielen“, rechtfertigt Pelley seine Politik. MV 16.489 BER/B 24.858 SA/TH 11.565 VcG* 23.084 BAY 138.113 SA-AN1.353 MV 16.489 BER/B 24.85 SA/TH 11.565 VcG* 23.084 BAY 138.113 SA- N1.353
DGVVERBANDSZAHLEN DEUTSCHES GOLF IM WACHSTUM(CHEN)
1.044 Golfer mehr als noch 2014 waren im vergangenen Jahr in deutschen Golfclubs angemeldet. Damit verzeich- net der DGV zwar auch im 65. Jahr hintereinander einen Mitgliederzuwachs – doch genau wie 2014 nur 0,2 Prozent. Das ist nicht viel. Sollte man da vielleicht über eine neue Imagekampagne nachdenken?!
SH 46.959
MV 16.489
HH 21.553
NIE/B 72.737
BER/B 24.858
SA-AN1.353
NRW 133.143
SH 46.95
SH 46.959
H 21.553
HH 21.553
SA/TH 11.565
HES 48.353
NIE/B72.737
NIE/B72.737
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VcG* 23.084
NRW 133.143
NRW 133.143
RLP/S 28.333
HES 48.35
HES 48.353
BAY 138.113
BW 73.641
RLP/S 28.333
RLP/S 28.333
527.427 Golfspieler 527.427 Golfspiel r 2006 527.427 Golfspieler
640.181 Golfspieler 640.181 Golfspiel r 2015
BW 73.641
BW 73.641
* Vereinigung clubfreier Spieler
640.181 Golfspieler
Quelle: Deutscher Golf Verband e.V., 31.12.2015
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COUNTDOWN | NEWS
DER UNVOLL- ENDETEN
RYDERCUP WILDCARDS VERGEBEN?
Man kann sein ganzes Leben erfolgreich Profigolf gespielt haben, doch ohne einen Majorsieg wird man immer nur eine Fußnote der Golfgeschichte bleiben. Für diese Stars tickt die Uhr besonders laut, wenn sie ihre Karriere noch mit einem Sieg bei einem der vier großen Events veredeln wollen.
Lässt sich Darren Clarke bereits früh im Jahr in die Karten schauen? Fast scheint es so. Denn der europäische Ryder Cup-Kapitän 2016 äußerte sich nach dem Duell der Europäer mit Asien beim Eurasia
LUKE DONALD (38) Vier Jahre ist der letzte Sieg der einstigen Nummer eins her. 2015 wollte er schon ganz aufhören, jetzt soll es ein Psychologe richten. LEE WESTWOOD (42) Nach seiner Scheidung hat Lee Schwierigkei- ten, sich auf Golf zu konzentrieren. Mit einer neuen Liebe hofft er auf ein Comeback 2016. IAN POULTER (40) Erst dreimal war Poulter bei einem Major unter den Top 3, zuletzt bei der Open 2013 (T3.) Wenn er doch nur putten könnte... PAUL CASEY (38) 2015 verlor er zweimal im Play-off bei PGA Tour-Events und wurde Sechster beim Masters. In puncto Form hätte er es drauf. HENRIK STENSON (39) Seit 2013 rangiert der Schwede konstant in den Top 10 der Welt – unglaublich, dass er noch keinen Majorsieg landen konnte.
RESTCHANCE
5 %
Cup Mitte Januar recht eindeutig über zwei Spieler seines Teams: „Was Lee und Poults ins Team eingebracht haben, war unbezahlbar. All die jungen Spieler haben ihnen zugehört und von ihnen gelernt“, schwärmte Clarke nach dem Turnier über die beiden erfahrenen Tour-Spieler Lee Westwood und Ian Poulter. Sie dürften somit gute Chancen haben, auch in Hazeltine mit dabei zu sein.
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KETTEN SÄGEN Allein der Anblick verursacht Schmerzen: Jamie Donaldson, walisischer European Tour-Pro und Ryder Cup-Held von Gleneagles 2014, schnitt sich beim Umgang mit einer Kettensäge beinah den kleinen Finger seiner linken Hand ab. Glück gehabt! Wie war das noch gleich mit dem Schuster und seinen Leisten ... AUA DES MONATS
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DIETOP-VERDIENER IMGOLF 2015
Auf dem Golfplatz ist Tiger Woods schon lange nicht mehr das Maß aller Dinge. Nun muss er auch seinen Thron als Top-Cash-Cow im Golfbusiness räumen.
Arnold Palmer 40.000.000 $
Rory McIlroy 46.968.190 $
Tiger Woods 48.551.098 $
Phil Mickelson 52.301.730 $
Jordan Spieth 53.030.465 $
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GOLF TIME | 1-2016
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THE NEW FRAGRANCE
MARK WEBBER FOR PORSCHE DESIGN FRAGRANCES
S C H A D E N S B E R I C H T
COUNTDOWN | NEWS
G O L F T I M E |
SPIETH ZU LANGSAM
SLOW PLAY Das ging schnell: Nicht einmal eine halbe Runde hatte das Teilnehmerfeld bei der Abu Dhabi Golf Champion- ship absolviert, da wendeten die European Tour-Referees erstmals ihre neueste Regel zur Bekämpfung des langsamen Spiels an. Ihr „Opfer“: kein Geringerer als die Nummer 1 der Welt, Jordan Spieth. Auf dem Weg zum neunten Abschlag teilte Chef-Regelhüter John Paramor dem 22-Jährigen mit, dass er mit einer soge- nannten Monitoring Penalty belegt wird. Er habe für seinen Putt auf Bahn 8 zu lange ge-
Überrascht von seiner Verwarnung: Jordan Spieth
WIE DONALD TRUMP SEIN GOLFIMPERIUM DEMONTIERT Der milliardenschwere Golfplatzsammler peilt eine neue Bleibe an, die er mit seinem Geld nicht kaufen kann: das Weiße Haus.
braucht. Bei einer weiteren Verwarnung im Turnier hätte er 2.600 Euro Strafe zahlen müssen. Spieth reagierte mit Unver- ständnis: „Der nachfolgende Flight hatte noch nicht mal das Fairway erreicht. Mein Putt hat niemanden aufgehalten.“
in Doral ausgetragen werden. Eine weitere mögliche Strei- chung könnte anschließend die U.S. Womens Open 2017 auf Trumps Anlage in New Jersey treffen.
WAHLKAMPF Einen Typen wie „The Donald“ kann es nur in den USA geben – Immobili- en-Tycoon, Trash TV-Star und gleichzeitig aussichtsreicher U.S.-Präsidentschaftskandidat. Der Golffan verfügt über eine beeindruckende Sammlung hochklassiger Golfplätze. Doch mit seinen kontroversen poli- tischen Statements, in denen er bspw. gegen Mexikaner oder Muslime Stimmung macht, mag er zwar eine gewisse Wählerklientel begeistern, bei den Verantwortlichen im Golfsport kommt er mit seinen Hetzreden nicht so gut an. Die PGA Tour ließ verlaut- baren, dass Trumps Ansichten nicht mit den hohen ethischen Grundsätzen der Tour kompa- tibel sind und kündigte an, die Zusammenarbeit auf den Prüf- stand stellen zu müssen. Die R&A macht hingegen gleich Nägel mit Köpfen und entfernte Trumps Neuerwer- bung Turnberry aus der Open- Rota. Auch die PGA of America zeigte Trump die rote Karte und ließ 2015 den „Grand Slam of Golf“, der auf dem Trump National in Los Angeles hätte stattfinden sollen, ausfallen. Nun sieht es so aus, als würde auch die WGC-Cadillac Cham- pionship 2016 zum letzten Mal
KLEIDUNGS- REVOLUTION
KURZE HOSEN Darren Clarke wird in die European Tour-Geschichte eingehen. Nicht nur, weil er seit 1990 erfolgreich auf Europas Elite-Tour spielt und das europäische Ryder Cup-Team dieses Jahr als Kapitän anführt. Clarke ist zudem der Initiator einer kleinen Revo- lution in Sachen Dresscode: Im Vorfeld des EurAsia
Cups im schwülen Malaysia Mitte Januar überzeugte er European Tour-CEO Keith Pelley davon, kurze Hosen für die Tour-Spieler zuzulassen – zumindest auf Proberunden vor den offiziellen Events. Clarke, Ernie Els, Ian Poulter und Lee Westwood folgten dieser Entscheidung prompt. Jordan Spieth würde sich Shorts auch auf der PGA Tour wünschen. Vorerst bleibt das weiterhin nur Caddies vorbehalten.
SAMUEL L. JACKSON Findet Trump einfach nur lächerlich
Eher harmlos wirkte da Trumps Streit mit Schauspieler Samuel L. Jackson. Erst erhielt dieser eine Rechnung wegen einer angeblichen Mitglied- schaft in einem Golfclub des Milliardärs, dann bezichtigte Trump den Mimen, als Golfer ein ausgemachter Schummler zu sein – behauptete aber gleichzeitig, nie mit ihm gespielt zu haben.
NEWS TICKER
TRAUERSPIEL: Anfang Februar unterlag Rickie Fowler Hideki Matsuyama bei der Waste Management Phoenix Open. In der folgenden Pressekonferenz kullerten Tränen +++ PUTTPATE: Stewart Cink rollte einen Golfball quer über ein Basketballfeld ins Ziel. Nutznießer war ein Student, der dank des Superputts 25.000 Dollar gewann +++ REKORDSCHLAG: Der Koreanerin Ha Na Jang gelang bei der Pure Silk Bahamas LPGA Classic das erste Hole in One auf einem Par 4 in der LPGA Geschichte. +++ WELTREISE: „Nie wieder!“, sagte Jordan Spieth, als er nach drei Monaten Reise zu Hause ankam. Die Stationen: Südkorea, China, Australien, die Bahamas, Hawaii, Abu Dhabi und Singapur.
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Tigers ehrlichstes Interview
E nde 2015 wurde Tiger Woods 40 Jahre alt. Dem TIME Magazine gewährte er anlässlich seines runden Geburtstags einen Einblick in sein Leben. Keine Ahnung, wann ich zuletzt eine Übertragung gesehen habe. Ich mag es nicht. Außer, einer meiner Freunde spielt um den Sieg, dann schaue ich gerne zu. Ich habe gesehen, wie Jason (Day) die PGA gewonnen hat, aber den Ton stelle ich immer ab. Das Verhältnis, das ich heute mit ihr habe, ist fantastisch. Sie ist einer meiner besten Freunde. Wir rufen uns regelmäßig an und reden die ganze Zeit miteinander. Wir helfen uns auch gegenseitig, wo immer es möglich ist. Und wir arbeiten bei der Erzie- hung der Kinder eng zusammen. Wir wissen beide, dass sie das Wichtigste in unserem Leben sind. Ich wünschte, ich hätte das damals auch schon gewusst.“ Tiger über Golf im TV Tiger über seine Ex-Frau Elin
Tiger über die Scheidung
Ich habe meinen Kindern früh aus eigenem Antrieb heraus reinen Wein
eingeschenkt und ihnen gesagt, der Grund, warum wir nicht mehr zusammen in einem Haus leben, ist, dass Daddy einige Fehler ge- macht hat. Ich wollte, dass ihnen das klar ist, bevor sie ins „internet-fähige“ Alter kommen oder ihre Freunde mit ihnen darüber reden. Tiger über einen „Vater-Tochter-Moment“ Ich habe auf dem Grundstück Flop- Shots trainiert, als ich mir plötzlich einen Nerv im Rücken eingeklemmt habe. Ich lag am Boden und konnte mich nicht mehr bewegen. Zudem hatte ich mein Handy nicht dabei. Glücklicherweise möchte meine Tochter immer gerne in meiner Nähe sein. Sie kam irgendwann rausgelaufen und fand mich. „Daddy, warum liegst du auf dem Boden rum?“, fragte sie mich. Ich sagte: „Sam, Gott sei Dank bist du hier. Kannst du bitte Bescheid geben, dass mich jemand mit dem Cart holen kommt?“
Tiger über den Sieg bei der U.S. Open 2008 Am Montag vor der U.S. Open bin ich das erste Mal seit dem Masters neun Bahnen gelaufen. Ich habe unzählige Knie- bandagen getestet, aber das Problem war, damit kann man nicht rotieren, was jedoch beim Golfschwung essenziell ist. Ich schoss eine 54 und verlor dabei acht Bälle. Ich dachte mir: „Du bist der beste Golfer der Welt und hast gerade eine 54 auf einem 9-Loch-Platz gespielt, den du normalerwei-
se mit verbundenen Augen im Griff hast. Das wird eine interessante Woche ...“
HOT OR NOT Brandheiße Innovationen auf dem Golfmarkt, wohltemperierte Aufreger aus dem Tourgeschäft oder einfach nur ein eiskalter Griff ins Klo? Diese Meldungen sorgten Anfang des Jahres für Temperatur ...
FROSTIGE STIMMUNG „Ich mag ihn nicht“, sagte Bubba Watson über den Austragungsort der Phoenix Open. Überhaupt spiele er nur wegen seiner Sponsoren mit, legte er sogleich nach. Ent- sprechend „herzlich“ buhte ihn das Publikum auf dem Platz aus.
KALTER KAFFEE Das Finale der Farmers Insurance Open war eine Geduldsprobe für Brandt Snedeker. Geschlagene 20 Stunden musste er dem (erfolglosen) Treiben seiner Kollegen bei garstigen äußeren Bedingungen zusehen, bevor sein Sieg feststand.
HEISSER TRETER II Eine beson- ders schweißtreibende Neuvor- stellung ist das „Golf Bike“. Ziel- märkte für den Drahtesel mit Golfbaghalterung sind vor allem USA und Kanada, wo kaum ein Golfplatz ohne asphaltierte Cart- wege angelegt ist.
HEISSER TRETER I Anfang des Jah- res überraschte Rickie Fowler mit seinen neuen Hightop-Golfschuhen. Die Puma-Sneakers sollten eigent- lich nur den Profis vorbehalten bleiben, nun ist aufgrund etlicher Anfragen wohl doch ein Launch für Mitte 2016 geplant.
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BLITZSTARTER: DIE ROOKIE- SIEGER
OLYMPIA-FIEBER BEI CEJKA UND KIEFFER
CAROLINE MASSON Proette auf der LPGA Tour
WAS FÜR EIN GOLF-JAHR!
KONKURRENZKAMPF Dank ihrer guten Leistungen im ver- gangenen Jahr haben nun auch Alex Cejka und Maximilian Kieffer Chancen auf Olympia 2016. Im Klartext bedeutet dies, dass Mar- cel Siem nach einer schwachen
A uch in diesem Jahr werde ich Sie mit News aus meinem Leben als Tour Profes- sional auf der LPGA Tour auf dem Laufenden halten. Meine Winterpause war recht kurz und mir steht ein spannendes und mit vielen Turnieren und auch so einigen Highlights bestücktes Jahr bevor. 34 Turniere allein auf der LPGA Tour, davon fünf Majors, und dann gibt es ja noch die Olympischen Spiele in Rio! Mein Fokus liegt natürlich auf den großen Turnieren in diesem Jahr und darauf werde ich auch meinen persönlichen Turnierplan auslegen. Da muss man dann auch mal das eine oder andere Turnier ausfallen lassen, um bestens vorbereitet in die Saisonhighlights gehen zu können. Trotzdem gilt es für mich, nicht zu verbissen auf einzelne Turniere zu schauen, sondern einfach mit Freude und einer gewissen Lockerheit in jede Woche zu starten. Denn trotz allem Ehrgeiz soll Golf ja ein Spiel bleiben und Spaß machen! Mein Saisonstart verlief soweit ganz ordentlich und entspannt, schließlich starten wir immer auf den Bahamas und in Florida und somit ganz in der Nähe meines amerikani- schen Zuhauses. Ich hoffe, dass mir meine intensive Vorbereitung viel Kraft gibt, um die Saison erfolgreich zu bestreiten. GASTKOMMENTAR Caroline Masson über den Saisonstart auf der LPGA Tour.
BRANDON STONE Der Südafrikaner gewann die BMW SA Open in Gauteng. Erst 2015 gelang ihm über die Q-School der Sprung auf die European Tour.
Saison 2015 nicht länger gesetzt ist. Martin Kaymer jedoch verfügt weiterhin über einen ungefährdeten Startplatz. „Wir freuen uns, dass mit Alex Cejka und Max Kieffer zwei weitere Spieler ihren Anspruch auf einen Startplatz bei den Olympischen Spielen ange- meldet haben“, sagte Marcus Neumann, Vorstand Sport des DGV. Wer sich qualifiziert, wird erst im Juli 2016 endgültig entschieden sein. Bei den Damen sind Sandra Gal und Caroline Masson gesetzt.
TIM HENMAN GIBT OLYMPIA-NACHHILFE
HAYDN PORTEOUS 2015 schaffte Porteous den Sprung von der Challenge Tour in Europas Beletage. Im Januar gewann er die Joburg Open in seinem Heimatland.
STIMMUNGSMACHER Der englische Tennis- profi Tim Henman teilt gerne seine olympi- schen Erinnerungen mit den Golfstars, die sich unsicher sind, welchen Stellenwert Olympia in ihrem Saisonkalender haben sollte. „Ich war dreimal dabei und es war die beste Atmosphäre, die ich je erlebt habe. Ich habe damals unzäh- lige faszinierende Begegnungen gehabt.“ Die Silbermedaille von Atlanta 1996 ist für ihn die wichtigste Trophäe seiner Karriere.
EMILIANO GRILLO Bei seinem ersten Turnierstart als frischgebackenes PGA Tour- Mitglied gewann der Argentinier Emiliano Grillo die Frys.com- Open. Schneller geht‘s nicht!
GOLFGOTT Bei der CareerBuilder Challenge lag Jason Dufners Ball auf der vorletzten Bahn fast unspielbar zwischen den Steinen der Inselgrünumrandung. Sein Chip ging ans Loch, Dufner erreichte das Stechen und gewann. DRAMA DES MONATS
SMYLIE KAUFMAN Auch nur ganze zwei Turnier- starts benötigte dieser Rookie, um bei der Shriners Hospitals for Children Open seine erste PGA Tour-Trophäe abzusahnen.
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NEWS | COUNTDOWN
TWEET IT! Jason Dufner trifft „The German Wunder- kind“, Luke Donald
Familienspaß bei Sandra Gal. Die LPGA-Proette postete diesen Schnappschuss mit den Hashtags #family und #crazy. #PerfekteHaltung trifft es ebenfalls.
will Milliardär werden und Tiger Woods übt schon mal als Golflehrer – unsere News aus den Weiten der Sozialen Netzwerke.
Erst netzte NBA-Superstar Dirk Nowitzki den Sieg- treffer gegen die LA Lakers in letzter Sekunde, anschlie- ßend posierte er für ein Foto mit dem CareerBuilder- Champ Jason Dufner.
Ob Tiger Woods noch einmal zu alter Stärke auf dem Platz zurückfindet, ist ungewiss. Hier testet er schon mal seine Qualitäten als Trainer – mit „Schülerin“ Michelle Wie.
Spannung bei Luke und Diane Donald: Sie nahmen an der Powerball-Lotterie teil. Leider ohne Erfolg: Die 1.4 Mrd. US-Dollar (!) ge- wannen drei andere Tipper.
Hat Rory McIlroy einen neuen Brillentrend für sich entdeckt? Wohl eher nicht. Rory ließ sich die Augen lasern und trug deshalb eine Schutzbrille.
Der beste Prüfling war Ian Poulter während seiner Zeit als PGA- Schüler nicht, wie dieser Brief der PGA von 1996 beweist.
Eine ältere Dame bittet Jason Day um ein Autogramm. Doch die Frau ist nicht irgendwer: Sie ist die Oma eines gewissen Rickie Fowler . . .
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COUNTDOWN | QUICKTIPP
FELIX LUBENAU, Jahrg. ’75, Head Pro Schuster & Lubenau Academies GC Schloss Egmating und GC Chieming, Head Coach Quell- ness & Golf Resort Center of Excellence
GANZ NAH DRAN! UP & DOWN Sichern Sie sich konstant Ihr kostbares Par, indem Sie rund ums Grün verschiedene Annäherungs-Varianten spielen.
M al ehrlich: Wie viele Grüns treffen Sie auf einer Runde von Ihren Annähe- rungschlägen mit den Eisen wirklich? Meist liegt das Gros der Amateure in der har- ten Realität irgendwo ums Grün herum und muss sich mit einem anspruchsvollen Chip und anschließendem Putt das Par erkämpfen. Und bei jedem Chip steht man vor der Qual der Wahl: Soll ich ihn flach oder hoch spielen? Braucht der Ball viel oder wenig Roll? Bevor Sie sich zu viele Gedanken machen, verges- sen Sie nicht: Grundsätzlich ist nichts falsch, alles ist erlaubt und auch richtig! Ein paar Dinge gilt es allerdings dennoch zu beachten: Wählen Sie auf jeden Fall vor dem Schlag präzise eine Landezone oder einen Lande- punkt und visualisieren Sie, wie der Ball dort landen soll. Auf den Bildern unten sehen Sie
Ball dagegen schön locker auf einer Menge Gras, dann können Sie gerne zum Sand- wedge greifen und einen schönen, hohen Chip spielen. Damit Sie in Zukunft mehr Pars notieren können, rate ich, rund ums Grün herum
z. B., dass der kurze Ball, mit einem Eisen 7 gespielt, deutlich früher auf dem Grün lan- det und weit ausläuft. Die Landezone beim Schlag mit dem Sandwedge liegt dagegen natürlich näher an der Fahne, da durch die
SEIEN SIE KREATIV, NUTZEN SIE ALLE SCHLÄGER, DIE SIE IN IHREM BAG HABEN.
möglichst viel auszupro- bieren. Seien Sie kreativ, nutzen Sie alle Schläger, die Sie in Ihrem Bag
hohe Flugkurve deut- lich weniger Rollout zu erwarten ist. Doch wie finden Sie jetzt heraus, welchen Chip Sie in welcher
haben. Tiger Woods hat z. B. auch ganz gerne mal einen Ball vom Grünrand mit einem 3er-Holz an die Fahne gelegt. Ihrer Fantasie sind also keine Grenzen gesetzt. Viel Spaß beim Trainieren. GT
Situation am besten aus Ihrem Repertoire auswählen? Zuerst ist es wichtig, dass Sie die Lage Ihres Balles genau inspizieren, denn je weniger Gras unter dem Ball ist, desto einfacher ist es beispielsweise, mit einem Eisen 7 einen flachen Chip zu spielen. Liegt der
Info: www.schuster-lubenau.de
Die Lage des Balles ist mitent- scheidend für den Annäherungs- schlag
Wie an die Fahne spielen? Hoher oder flacher Chip?
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VORSCHAU 2016
HOCHKARÄTIG Es herrscht Goldgräber- stimmung! Nie zuvor war so viel Edelmetall in einer Golfsaison versteckt. Vier Majors, massenhaft Pokale bei den Top-Events in aller Welt, olympisches Gold und natürlich ein Ryder Cup warten auf neue Besitzer. Wer schafft es, sein Golf- jahr zu vergolden?
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STÖSST AUF WER
GOLD ?
Von Götz Schmiedehausen G roße Bühnen, hochkarätige Beset- zungen und jede Menge Drama – das ist der Stoff, aus dem das Golfjahr 2016 gemacht ist. Nie war es für den Zuschauer lohnenswerter, dem Ge- schehen im Profigolf zu folgen, als in der Rekordsaison 2016. Vier Majors, Olympia, Ryder Cup, Players Championship, FedEx-Cup, massenhaft hochdotierte Turniere in aller Welt und gleich zwei Veranstaltungen der European Tour in Deutsch- land bedeuten einen nie dagewesenen Härtetest der Wohnzimmercouch und der Toleranzgrenze des nicht golfaffinen Lebenspartners. FAN(G)FRAGE Der Generationenwechsel ist voll- zogen und eine neue Ära ist angebrochen. Statt von Tiger, Phil und Co. schwärmen die Golffans von dem blutjungen Wunderknaben, der 2015 nur wenige Schläge an einem Grand Slam (Gewinn aller Major- Titel in einer Saison) vorbeigeschrammt ist. Oder sie drücken dem einstigen Underdog die Daumen, dem das Schicksal schon mehr als einmal übel mitgespielt hat und der endlich den ganz großen Triumph feiern konnte. Auch sehr beliebt ist natürlich der „Celtic Tiger“, der sein Königszepter abgeben musste, weil er sprichwörtlich über die eigenen Füße gestolpert ist und nun darauf brennt, den Thron des Weltrang- listenersten zurückzuerobern. Wer 2016 eine Goldmedaille, ein grünes Jackett oder einen der vielen Pokale von teils fragwürdiger Anmutung in Händen halten will, muss zwangsläufig an diesem Trio vorbei. Und natürlich an Rickie!
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VOR- SCHAU 2016
SHOOTINGSTAR „Ich will ein Teil dieser Crew sein, das wäre ein toller Vierball. Ich muss nur noch ein Major klarmachen, aber dann gehöre ich hoffentlich dazu.“ Der amerikanische Golfstar Rickie Fowler schaffte 2015 seinen Aufstieg in die Beletage des Golf. Lange galt er als ein hübsches Gesicht ohne Siegerqua- litäten – heute gewinnt er in schöner Regelmäßigkeit Turniere. Die von ihm erwähnte „Crew“ besteht natürlich aus Jordan Spieth, Jason Day und RoryMcIlroy, allesamt wie er „Twentysomethings“, aber schonMajorsieger. Sie besetzen die ersten drei Positionen der Golfweltrangliste, während an der Nummer vier noch immer der Makel „unvollendet“ haftet. 2015 gewann Rickie immerhin das sogenannte „fünfte Major“, die Players Championship. Es folgten drei weitere Turniertitel in den USA und in Europa – der jüngste Erfolg erst im Januar 2016 bei der Abu Dhabi HSBC Golf Championship. Doch in diesem Jahr gelang Fowler nicht nur ein weiterer golferischer Coup. Auch in puncto Trendsetting stellte Rickie – nach- dem er zuvor eine ganze Generation junger Golfer in den Farben der Müllabfuhr aufs Fairway schicken konnte – erneut seine Qua- litäten unter Beweis. In Abu Dhabi sorgte er mit seinen neuartigen Hightop-Sneaker für »Nicht in einem Atem- zug mit den Dreien genannt zu werden, motiviert Rickie mehr als alles andere«
MASTERS AUGUSTA
WIR SETZEN AUF … RORY MCILROY Vor fünf Jahren war der Nordire zum ersten Mal ganz nah dran am grünen Siegerjackett. 2011 startete er mit vier Schlägen Vorsprung in die Finalrunde und spielte dann die schlechteste Runde eines Führenden nach drei Tagen in der Geschichte des Turniers. Sollte McIlroy beim Masters triumphieren, wäre er erst der sechste Spieler in der modernen Golfgeschichte, der jedes Majorturnier wenigstens einmal gewinnen konnte.
mächtig Wirbel. Dabei handelt es sich um einen sportlichen Golfschuh, der bis über die Knöchel geht und sowohl mit Schnürung als auch mit einem Klettverschluss versehen ist. Das futuristisch anmutende Teil sieht aus, als stamme es direkt aus dem Film „Zurück in die Zukunft“. Kein Wunder also, dass sein Aus- rüster Puma mit Anfragen regelrecht bom- bardiert wurde. Erst hieß es allerdings, dieser Prototyp sei allein dem Golfprofi vorbehal- ten, bis schließlich doch eine Markteinfüh- rung für Mitte des Jahres annonciert wurde. Früher stand Rickie nicht zuletzt auf- grund solcher Schlagzeilen im Neidfokus sei- TONY FINAU Eigentlich erstaunlich, dass er 2015 nicht Rookie des Jahres wurde. In seiner ersten PGA Tour-Saison sammelte Tony Finau über zwei Millionen an Preisgeld ein und zeigte vor allem auf den großen Golfbühnen wie bspw. bei der U.S. Open oder der PGA Championship seine besten Leistungen. Finau ist der erste Tourspieler mit samoanischer Abstammung. Einst stand er vor der Wahl, Profibasketballer oder Golfer zu werden. Kein Wunder also, dass der 1,93 Meter große Athlet heute zu den Top 3 der Longhitter auf der Tour gehört. HEISSES EISEN
ner Tourkollegen, die ihn noch im Frühjahr 2015 zum „meistüberschätzten Spieler auf der Tour“ kürten. Heute sind diese Stimmen verstummt und Fowler geht in die Offensive: „Nach dem Sieg in Abu Dhabi gehe ich mit einer komplett anderen Einstellung in die Saison als früher. Ich kann aggressiver spielen und bin damit erfolgreich.“ In der arabischenWüste unterstrich Fowler seinen Anspruch, 2016 in die absolute Welts- pitze vorzudringen, als er McIlroy (T3.) und Spieth (T5.), die beide in Bestform auf-traten, auf die Plätze verweisen konnte. So ganz von ungefähr kommt Fowlers Leis- tungsexplosion jedoch nicht. 2011 starb der einzige Trainer, mit dem Rickie bis zu diesem Zeitpunkt gearbeitet hatte. Barry McDonnell hatte ihn als siebenjährigen Knirps entdeckt und geformt. Kurz vor seinem Tod sagte der Golflehrer einem engen Freund, sollte er ein- mal sterben, wäre Butch Harmon der Mann, der seine Arbeit fortführen könnte. Obwohl diese Empfehlung nicht bis an Fowlers Ohr drang, begann Ende 2013 trotz- dem eine Kooperation mit dem weltberühm- ten Golflehrer, der schon Tiger Woods oder Phil Mickelson unter seinen Fittichen hatte. Nach über zwei Jahren der Zusammenarbeit hat Harmon Fowler zu einem der konstan- testen und präzisesten Spieler auf der Tour
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