GOLF TIME 1/2019
Doppeltreffer und Selbstbeschuss!
Freifahrtschein?
Der Kamm, er kann schon mal an- schwellen beim Golfen. Und jenes
es gibt kaum ein schlimmeres Gefühl als einen Schlag mit doppeltem Ball-
Anschwellen hat oft zur Folge, dass man sein Besteck unsanft behandelt. Sollte nicht passieren, kann passieren, ist passiert. Und nun? Der Schläger ist leicht verbogen. Aber nicht offensichtlich. Bisher war das regelwerk diesbezüglich schwammig. nun ist es glasklar: Beschädigte Schläger dürfen weiterhin benutzt oder auch ersetzt werden. Die Gefahr besteht darin, dass die Lockerung als Freifahrtschein für wut- ausbrüche interpretiert wird.
kontakt. Gut, ein Socket vielleicht, aber das ist immerhin straffrei. Daher dachten sich die regelhüter, dass so ein Doppelschlag auch ohne zusätzliche Strafe bitter genug ist. Und fast immer unabsichtlich passiert. Also gilt in Zukunft: Solange keine Absicht erkennbar ist, zählt der Doppelkontakt als ein Schlag. Gleiches gilt für die kuriose Situation, wenn der eigene Ball auf Ihren Körper prallt. wie gesagt: auch ohne Strafe bitter genug.
Spikemarken weg! viele der neuen regeln haben eine spielbeschleunigende Intention, folgende neuerung bewirkt eher das Gegenteil: nach Pitchmarken und alten Lochpfropfen dürfen seit Jahreswechsel auch Spikemarken oder andere durch Schuhe verursachte Schäden auf den Grüns ausgebessert werden. Inklusive durch tiere oder Platz- arbeiten entstandene Unebenheiten. Die Gefahr: Die Dauer der Putt- vorbereitung steigt durch ausgiebige Grün-Kosmetik.
Danke, Dustin! Dustin Johnsons Strafe während der U.S. Open 2016 im Oakmont Country Club erzeugte einen Shitstorm. „naturkräfte“ bewegen den Ball auf dem Grün, der Spieler wird bestraft – und kein Mensch, bis auf ein paar regelexperten, versteht, weshalb. was in der vergangenheit bei der Beur- teilung diverser Situationen bisweilen zu kurz kam, war der gesunde Menschenverstand. So falsch diese entscheidung auch war, umso richtiger war die reaktion: Schon 2017 wurde die Bestrafung bei „Unfällen“ gelockert. Ball auf dem Grün, warum auch immer bewegt oder Ballmarker verschoben? Ball zurück- legen und weitermachen. Gleiches gilt, sollte der Ball bei der Suche unbeabsichtigt bewegt werden. Danke, Dustin!
Vom Aus aufs Fairway!
hätte man seinen provisorischen Ball auf dem Fairway platziert. Die Änderung ist gut, geht aber nicht weit genug. wieso wird das Aus anders behandelt als das wasserhindernis, verzeihung… Penalty Area? warum führt ein Schnapp-Hook ins Aus zu einer höheren Strafe als der Push-Slice ins wasser? Folgender vor- schlag: Sparen wir uns das neu eingeführte Fairway-Droppen mit zwei Strafschlägen und machen aus dem Aus eine Penalty Area (aus der wir nicht spielen dürfen). ein Schlag Strafe, Drop. Und weiter gehts! GT
Ab 2019 darf der Golfclub eine Platz- regel erlassen, die nach einem Schlag
ins Aus oder einem verlorenen Ball eine andere Option anbietet, als mit Schlag- und Distanz- verlust weiterzuspielen. Grob gesagt: ein Spieler darf überall zwischen der Stelle, an der der Ball vermutet wird (oder die Aus- grenze überquert hat) und dem rand des Fairways (natürlich nicht näher zur Fahne) einen neuen Ball ins Spiel bringen und erhält dafür zwei Strafschläge. Auf diese Art und weise kann man quasi weiterspielen, als
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GOLF TIME | 1-2019
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