GOLF TIME 1/2023

”Blond Der

Bomber“

CRAIG WOOD Den Grand Slam durch eine Serie von Major Niederlagen in den Stechen verpasst. Doch der blonde Longhitter konnte auch gewinnen. Auch bei den Majors ... Von Götz Schmiedehausen

E

ine Szene wie aus einem Werbespot: Ein Mann mit zwei Major- und 19 weiteren Toursiegen be sucht nach längerer Zeit wieder einmal seinen Hei

brandmarkt zu sein. Bei allen vier Majors verlor Wood im Playoff und es schien, sld könnr er niemals ein Major gewinnen. Die erste Niederlage erlitt er bei der Open Championship im Jahr 1933. Mit einer hervorragenden 68er-Schlussrunde teilte sich Wood die Führung mit Danny Shute. Nun gingen die beiden Führenden in ein 36-Loch-Playoff. Am fünften Loch gelang Wood ein Abschlag, wie ihn so wohl damals noch niemand gesehen hat te: Sein Drive landete im Grünbunker, der sage und schreibe 440 Yards entfernt war. Dennoch verlor Wood einen Schlag an die sem Loch und unterlag Shute im Stechen mit fünf Schlägen. Der Hüne war für seine Monster-Schläge bekannt, deshalb auch sein Nickname „Blond Bomber“. REKORDSERIE Seine zweite Niederlage kassierte Wood ein Jahr später bei der PGA Champion ship im Park Club of Buffalo in Williams ville. Er verlor ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Weggefährten Paul Runyan, der über viele Jahre hinweg der Assistent von Craig Wood gewesen war. Beide lagen nach der regulären Spielzeit schlaggleich und gingen in die Verlängerung über 36 Löcher. Es war ein erbitterter Kampf und erst nach 38 Löchern stand Runyan als Sie ger fest. Doch dieser Schmach nicht genug: Im selben Jahr, bei der ersten Austragung des Masters, wurde Wood von Horton

„Er ist wohl der netteste Mensch, den ich

matclub. Als Erstes geht er auf die Driving Range und hilft ein paar jungen Spielern, ihren Schwung ein wenig zu verbessern. Anschließend würde er selbst gerne wieder auf den Platz gehen und stattet der Her renumkleide einen Besuch ab. Dort ange kommen, fragt er, ob nicht jemand Lust auf eine Runde Golf hätte. Trotz seiner Siege vergaß Craig Wood nie seine Wurzeln, blieb stets auf dem Boden. Craig Wood kam 1901 in mittelständi schen Verhältnissen zur Welt. Sein Vater war Vorarbeiter einer Holzverarbeitungs firma und arbeitete jeden Tag hart im Wald, um die Familie über die Runden zu bringen. Wie es früher so üblich war, nahm Woods Vater den kleinen Craig mit in den Wald und lehrte ihn den Umgang mit der Axt. Der junge Craig lernte schnell, bekam eine sehr gute Handkoordination und bau te schon im jungen Alter starke Muskeln in Armen und Oberkörper auf. Damit waren alle Voraussetzungen für einen Longhitter und exzellenten Golfer gegeben. Bereits in den frühen Jahren seiner Kar riere schien Wood als ewiger Zweiter ge

in meinem bisherigen

Leben kennen gelernt habe.“ Sam Snead über Craig Wood

GOLF TIME | 1-2023

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