GOLF TIME 1/2023

Als einer der weltbesten Golfer wird Jon Rahm für seinen kraftvollen Schwung gelobt, der ihm zu zahlreichen Turniersiegen und Spitzenplatzierungen – nicht nur auf der PGA Tour – verholfen hat. Ein genauerer Blick auf seinen Schwung kann Golfern aller Spielstärken wertvolle Erkenntnisse liefern. Was wenige wissen, ist, dass der Spanier mit einem stark deformierten rechten Fuß auf die Welt kam und man in seiner Kind heit nahezu alle Knochen seines rechten Beins bis zum Knie medizinisch brechen musste, die danach wieder gerade zusam

mengesetzt wurden und zusammenwuch sen. Dadurch hat Jon eine immer noch sehr geringe Beweglichkeit in seinem rechten Fußgelenk, was wiederum zu geringerer Verwindungs-Beweglichkeit seines Ober körpers im Rückschwung und letztlich in einem extremen Einsatz seiner Beinkräfte in Richtung Ziel resultiert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Jon Rahms Schwung durch eine kraftvolle Hüft- und Rumpfdrehung gekennzeichnet ist. Das vor dem Hintergrund einer Be nachteiligung durch eine Behinderung, die

jedoch in einem kontrollierten Abschwung und einem hohen Finish resultiert. Auch Sie können einige seiner Techniken in Ihr Spiel einbauen, um Ihre Genauigkeit, Ihre Kraft und vor allem Ihre Beständigkeit auf dem Platz zu verbessern. GT

DANNY WILDE Headpro Golfsportmanufaktur, Sport- licher Leiter GC Valley e.V., Dipl.-Trainer des DOSB, PGA G1 Pro, A-Trainer DGV www.golfsportmanufaktur.de

Am höchsten Punkt des Rückschwungs ist Jons linker Arm gerade, sein linkes Handgelenk wiederum dorsal gebeugt. Das gibt ihm im Abschwung mehr Kontrolle über die Schlagfläche.

Die offene Haltung hilft ihm auch, mehr Verwin dungskraft im Rückschwung zu erzeugen und seine Hüfte während des Schwungs leichter in Richtung Ziel zu drehen.

Bekannt ist Rahm für seinen außer gewöhnlich kurzen Rückschwung. Oft wird gemunkelt, dass dies an der mangelnden Be weglichkeit des Schwergewichts liegen könnte.

Diese Kombina tion aus hohem Abflugwinkel und niedriger Spin Rate trägt dazu bei, dass der Ball weit fliegt und nach der Landung lange ausrollt.

Dies führt zu einer kraftvollen Ener giefreisetzung, die den Ball mit einem hohen Abflugwin kel und – trotz des Fades – mit einer vergleichsweise niedrigen Spin Rate nach vorne treibt.

Rahm schließt mit einem ho hen Finish ab, wobei sein Kör per dem Ziel zugewandt ist. Dies hilft ihm dabei, sein Gleichgewicht zu halten.

GOLF TIME | 1-2023

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