GOLF TIME 1/2023

TIME OUT

DER GENDERWAHN

D

ieses Mal ein paar Gedanken in nicht ganz eigener Sa che. Anlass ist der Leserbrief von Milo

diskutiert, die nicht nur das männliche und weibliche Geschlecht einschließt, sondern auch andere Geschlechtsiden titäten. Ja, wo sind wir denn da

R. Hempel vom 11. Januar 2023. Darin heißt es unter anderem: „GOLF TIME begleitet mich schon viele Jahre. Die abwechs lungsreiche Themenauswahl und die fundierten Beiträge überzeugen mich immer wie der. Was mir in letzter Zeit eher

gelandet? Haben wir Deutsch sprachigen denn keine anderen Probleme? In keiner anderen Sprache gibt es diesen Pseudo Gleichberechtigungswahn – mit Ausnahme der Österreicher in der Alpenrepublik. Johann Wolfgang von Goethe würde auf der Wiener Ringstraße mit den „Letzte-Generation“- Klebern von seinem Podest herabsteigen und ge gen die Sternchen, Unterstriche oder Doppelpunk te als Verhunzung seiner Sprache protestieren. Oder können Sie sich Friedrich Schillers „Glocke“ mit all den Verunglimpfungen der heutigen deutschen Sprache vorstellen? Sicherlich stehen wir Schreiberlinge in einer Gewissensnot – all den Unsinn ignorieren und gewisse genderorientierte Leserkreise vor den Kopf stoßen; oder aber die Zeichenphobie mitmachen? Der personenbezogene Genderwahn könnte in Zukunft noch in der aberwitzigen Steigerung gipfeln, dass der Wasserhahn ohne Sternchen und Doppelpunkt gar zur Wasserhenne mutiert. Also, lieber Herr Rolf H., danke für den Wachrütt ler. Wir werden künftig auf die Satzzeichensprache gerne verzichten.

(um nicht zu sagen sehr) missfällt, ist, dass Sie sich dazu hergeben, die Gaga-Gendersprache zu verwenden, die ja nachweislich mit der deutschen Sprache nichts zu tun hat, und eher etwas für Leu te ist, die das Stottern erlernen wollen. Selbst die Sprachforscher und Hüter der deutschen Sprache sprechen sich vehement gegen diese Verunglimp fung aus. Ich bitte Sie, auch im Namen meiner vie len Golffreunde, darüber nachzudenken, wieder zu normalem Deutsch zurückzukehren.“ So also Milo R. Hempel über die Verrückten und Verrücktinnen, pardon, da sind wir ja schon mittendrin im Gender-Wahnsinn, der auch mei ner Meinung nach überhaupt keinen Sinn macht. Rund zwei Drittel der wahlberechtigten Deutschen lehnen laut Meinungsumfrage gendergerechte Sprache ab. Diskussionen über eine geschlech tergerechte deutsche Sprache gibt es seit den 1970er-Jahren. Seither sehen die einen Gendern als Ausdruck der Gleichstellung, andere empfinden Gendern als Sprachverhunzung. Seit der rechtlichen Einführung der dritten Geschlechtsoption „divers“, im Jahre 2018, wird zudem eine mehrgeschlechtliche Schreibweise

Sie sind anderer Meinung? Schreiben Sie mir. Ich bin gespannt, wie Sie das sehen ...

OSKAR BRUNNTHALER ob@golftime.de

Die nächste GOLF TIME erscheint am 24. April 2023

82 GOLF TIME | 1-2023

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