GOLF TIME 2/2016
COUNTDOWN NEWS LEUTE HIGHLIGHTS KEITH PELLEY Der neue CEO der European Tour über Slow Play, Preisgelder und die Konkurrenz zur US Tour. KEITH Go ask
Sie haben erwähnt, künftig mit ver- schiedenen Formaten experimentieren zu wollen. Wie? Keine Frage, das traditionelle 72-Loch- Format wird immer das ausschlag- gebende sein. Doch der Weg, wie die Leute heutzutage Golf spielen, ändert sich. Wir sprechen hier über die Geschwindigkeit des Spiels, Topgolf, Abenteuer-Golf, Neun-Loch- Spiele – das alles sind Formate, über die wir nachdenken. Auf der einen Seite sprechen Sie über Wachstum im Golfsport, andererseits wird Wentworth immer mehr zu einem hoch- exklusiven Club – genau dort steigt das Vorzeige-Event der ET... Unser Flaggschiff-Event ist die DP World Championship, mit einem Preisgeld von 8 Mio. US-Dollar plus Bonuspreis. Daran gibt es keinen Zweifel. Wichtig in Wentworth wird sein, was mit dem West Course geschieht. Wir werden mit Wentworth bis mindestens 2018 weiter- machen. Sollte der West Course dann so sein wie erwartet und sollten und wir das Preisgeld erhöhen können, dann kann Wentworth zum Flaggschiff-Event werden. Sind Sie besorgt wegen der Veränderungen im Wentworth Club? Ich denke, die Geschäftsleute haben die Entscheidungsgewalt. Sie ent- scheiden, wie sie ihr Business führen möchten. Für uns hat die Entwicklung des West Course Priorität. GT
D er Start von Keith Pelley als neuer Boss der European Tour (ET) war alles andere als ruhig. Gerade im Amt, machte er umgehend Schlagzeilen, als er eine Regel zugunsten von Starspieler Rory McIlroy anpasste, den Ryder Cup-Qualifika- tionsmodus änderte und dem langsamen Spiel den Kampf ansagte. Doch Pelley geht es um mehr. Er sieht das „Big Picture“... Herr Pelley, wie war es bisher als ET CEO? Sehr stressig. Wenn man als neuer Chef irgendwo anfängt, versucht man zunächst, die Abläufe im Unternehmen zu reflektieren, zu erfassen und zu verstehen, bevor man seine Pläne umsetzt. Wir begannen mit der Veränderung nach, ich glaube, einem Tag.
Ich stehe in regem Dialog mit Martin Slumbers von der R&A. Er ist meiner Meinung, dass wir an diesem Thema arbeiten müssen. Ich bin der festen Überzeugung, dass mit den Technologien in unseren Handys und über das Internet Möglichkeiten vorhanden sind, die Spiel- geschwindigkeit effizienter zu erfassen und damit auch Slow Play aufzuzeigen. Wie wollen Sie die Stars dazu bewegen, mehr in Europa zu spielen als in den USA? Dazu müssen wir die Preisgelder anheben und unsere Vielfalt in Europa herausstellen. Das wird nicht über Nacht funktionieren. Viele sprechen immer über Wentworth als Flaggschiff-Event. Das Preisgeld dort beträgt 5.1
Millionen Euro. Beim zeitgleichen Turnier in den USA wird eine Börse von 6.1 Mio. Euro ausgelobt. Das ist nicht akzeptabel, Wentworth sollte bei 8 bis 10 Mio. liegen.
Wie haben Sie die Dinge verändert? Wir sind mittendrin die gesamte Struktur der European Tour in eine „Spieler
zuerst“-Philosophie umzu- wandeln. Da wir eine Mit- gliederorganisation sind, wird sie sich rasch etablieren.
Sie haben auch die Mit- gliedschaft geändert... Wir haben uns entschieden, von 13 zu fünf Events
Sie haben viel über das langsame Spiel gesprochen – was sind Ihre Pläne?
überzugehen, die auf der ET gespielt werden müssen. Zu diesen fünf Turnieren zählt jedoch keines der vier Majors und keines der vier WGCs.
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GOLF TIME | 2-2016
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