GOLF TIME 2/2016

Am 24. März erschien die GOLF TIME Ausgabe 2/2016. Wie immer liegt GOLF TIME in deutschen, österreichischen und schweizer Golfclubs sowie ausgewählten Golfhotels, -Akademien und Pro-Shops aus. Selbstverständlich erhalten Sie Ihr Exemplar auch am Kiosk und im Abonnement

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2-2016

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ERSTESMAJOR VORSCHAU: IT’S MASTERS TIME IM AUGUSTA NATIONAL GOLF CLUB NEUE REGELN STREITFALL BROMSTICK-PUTTER: WIE DIE PROS SICH DURCHMOGELN ZEITMASCHINE MATCH-PLAY-DUELL: JOHN DALY VS. BOBBY JONES UND WALTER HAGEN IN ST. ANDREWS

PGA Merchandise SHOW PRODUKT- HIGHLIGHTS TEIL 2 37 TIPPS & DRILLS DER TOUR-SIEGER 2015

WATSON IM EXKLUSIV-INTERVIEW: „ICH BIN IN WIRKLICHKEIT EINE NOCH VIEL GRÖSSERE SHOW“ BUBBA ABSOLUT

INTERVIEW MIT EUROPEAN TOUR-BOSS KEITH PELLEY SERIE PROS BESCHREIBEN IHRE LIEBLINGSLÖCHER AUF DER TOUR TRAINING TIPPS & TRICKS VON MAXIMILIAN KIEFFER

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EDITOR’S INTRO

COVERBOY So, wie er daherkommt, ist er alles andere als verrückt: Er raucht nicht, er rührt keinen Tropfen Alkohol an, er watschelt mit bis oben hin zuge- knöpftem Poloshirt über die Fairways, rettet sich mit stoischer Ruhe aus brenzligen Situationen und praktiziert den christlichen Glauben durch gelebte Nächstenliebe. Dennoch: Normal ist er nicht, der Texaner Gerry Lester Watson, kurz „Bubba“ gerufen, der zweifache Masters-Sieger (2012 & 2014) und derzeit die Nummer 4 der Weltrangliste. Nein, normal ist der inzwischen 37-Jährige nicht, und das ist auch gut so. Farblose Typen laufen genug in der Szene herum. Es muss ja nicht gerade ein pinkfarbener PING-Schläger sein, um explizit aus der Rolle zu tanzen. Aber wenn er in blauer Latzhose und nacktem Oberkörper in dem Musik-Video „Oh Oh Oh“ der „Golf Boys“ herumhüpft, spätestens dann weiß man, dass der Junge anders gestrickt ist. Er sagt, was er denkt, er denkt, was ihm gefällt, und ihm gefällt, was er macht. In Interviews überrascht er durch unorthodoxe Antworten, auf dem Golfplatz brilliert er durch unorthodoxe Schläge, und im wirklichen Leben verblüfft er durch unorthodoxes Auftreten. So ist das nun einmal mit außergewöhnlichen Persönlichkeiten: Wo Genie zu finden ist, da gibt es auch Wahnsinn. Es ist kein Geheimnis, dass Watson wunter ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom) leidet. Genie und Wahnsinn

OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur

»Wichtiger als ein drittes Green Jacket ist BubbaWatson einfach der „Spaß amGolf“ – die beste Voraussetzung für einen dritten Masters-Sieg«

Keine Angst, die Krankheit ist unter Künstlern und Sportlern weit verbreitet, Genies wie Einstein, Shakespeare oder Mozart, aber auch der früh verstorbene Payne Stewart hatten ADHS. So ist vielleicht zu erklären, dass der Linkshänder, der nie eine Trainerstunde im klassischen Sinne bekommen hat, zu den ganz Großen der Golfwelt zählt. Und so ist vielleicht auch zu verstehen, dass dem zweifachen Masters Champion der „Spaß am Golf“ wichtiger ist als das grüne Jackett. Zum jüngsten Interview haben wir Bubba Watson in New York getroffen, und auch da waren seine Antworten unorthodox wie eh und je: „Die meisten kennen mich nur aus dem Fernsehen...

in Wirklichkeit bin ich eine noch viel größere Show“ (Cover-Story ab Seite 28). Dass ein Genie auch wahnsinnig normal sein kann, beweist Bubbas Antwort auf das Thema „US-Niederlagen und Ryder Cup“: „Es wäre schön, wenn Europa etwas weniger knausrig sein könnte und uns irgendwann mal wieder gewinnen lässt...“

In diesem Sinne, Ihr

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GOLF TIME | 2-2016

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IN HALT

2-2016

COVERSTORIES 28 IT‘S SHOWTIME! Interview mit Superstar

Bubba Watson in New York

36 THE GOLF TIME-MACHINE Mit John Daly, Walter Hagen und Bobby Jones auf einer Zeit- reise nach St. Andrews 38 MASTERS TOURNAMENT Das Masters feiert 2016 seinen 80. Geburtstag. Vorschau auf das erste Major des Jahres GEWUSSTWIE… 46 DIE NEUEN PUTT-REGELN

Seit dem 1. Januar sind die neuen Putt-Regeln in Kraft. Was Sie wissen müssen...

HEISSEWARE 48 PGA SHOW 2. TEIL

Die neuesten Trends und Produkte von der größten Golfmesse der Welt

STANDARDS 5 Editor’s Intro 10 Mailbox 12 Foto-Time 14 Countdown | News

62 NEWCOMER & CO. Auf welche Produkte wir uns in dieser Saison besonders freuen

36 Time Machine 71 Golf Tagebuch 103 Martinas Ecke 107 St. Pauli News 109 Götz-Zitat 110 Cartoon 111 Börsen-Time 112 Impressum 114 Time-out

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GOLF TIME Tours hat für die Saison 2016 Top Golfhotels in aller Welt aufgespürt und präsentiert auf 18 Seiten die schönsten Reiseziele für Ihren nächsten Urlaub. FERNWEH 84

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GOLF TIME | 2-2016

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EINFACH SPEZIELL Bubba Watson ist ein streitbarer Charakter. Dass er jedoch ganz anders als im TV ist, zeigt er im Interview

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HAPPY BIRTHDAY! Das Masters Tourna- ment feiert 2016 seinen 80. Geburtstag. Eine Vorschau auf das erste und vielleicht wich- tigste Major des Jahres

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INSIDERWISSEN 37 Tour- Gewinner verraten Ihnen ihre besten Tipps & Tricks

PROS ZEIGEN, WIE’S GEHT 88 GOLD WERT: 37 TIPPS 37 Toursieger der European Tour-Saison 2015 geben Ratschläge, die wahres Gold wert sind 94 MAX KIEFFER Tour Pro-Setup So geht‘s: Wie European Tour-Spieler Kieffer einen sicheren Draw spielt 96 JONATHAN TAYLOR Release-Trainer: Nutzen Sie Ihre Handgelenke im Impact 98 MARCO ZAUS Natürlich lernen: „Lernen hat viele Realitäten“, so Zaus 99 GOLF ROUTINES DRIVES: So bringen Sie Ihre Abschläge wieder auf die Bahn 100 KAGAMI Gewinnen Sie mit besserer Technik Weite 102 DR. CHRISTIAN HAID

PRODUKT- NEUHEITEN AB SEITE 48

CLUB TOUR 78 THIS IS YOUR TEE TIME!

Der Biomechaniker geht der Frage nach: Was will der Golfer eigentlich?

Jetzt geht‘s los! Die große Samsonite Club Tour presented bei Dom Rep startet: Hier alle Infos

EAGLES & CO. 104 MOMENTE Die besten Turniere der Society

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GOLF TIME | 2-2016

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ALLES NEU RELAUNCH 1/16 Man kann es sehr kurz und bündig zum Ausdruck bringen: Die Überarbeitung des Heftes hat nahezu „wahre Wunder“ zum Vorschein gebracht. Ein tolles neues Erscheinungsbild, ein wunderbares Layout und mehr als zeitgemäße Berichte. Mein großes Kompliment für diese Lektüre! Damit hat es GOLF TIME m. E. auf „das Treppchen“ geschafft und ge- hört aus meiner Sicht zu dem Besten, was man in Deutsch- land in Sachen Golf zu lesen bekommt. Danke sehr! J. F. Hölz, 55576 Sprendlingen RELAUNCH 1/16 Herzlichen Glückwunsch zum „New Look“, die „neue“ GOLF TIME gefällt mir sehr gut. Leider habe ich aber keinen Hinweis gefunden, wann die nächste Ausgabe erscheint. Vera Baußmann, per E-Mail Anm. d. Red.: Vielen Dank für die Blumen. Die Anregung haben wir schon in dieser Ausgabe umgesetzt.

RELAUNCH 1/16 Als lang- jähriger Bezieher von GOLF TIME möchte ich Ihnen mitteilen, dass nicht immer alles Neue auch besser ist. Vielleicht ist es noch etwas ungewöhnlich, der Erneuerung zu folgen. Jedoch empfinde ich die Schriftgrößen zu klein. Vermeiden Sie bitte auch die Grautöne der Schrift. Man muss sich schon sehr anstrengen, die Texte ohne Brille zu lesen. Dagobert Führer, per E-Mail TITEL 1/16 Habe mir heute das Februarheft gekauft u. a. wegen der Überschrift „ Die neuen Rules & Decisions 2016“. Leider kann ich den Artikel nicht finden, es gab auch kein Beiheft! Bin kein Abonnent, lese Ihre Zeitschrift aber regel- mäßig – bin zwar noch im Anfängermode, aber dankbar für die Tipps. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir wegen Rules... weiterhelfen könnten. Birgit Mühlbauer, per E-Mail Anm. d. Red.: Zumindest einen ersten Teil der Änderungen ab 2016 finden Sie in Ausgabe 1 auf Seite 65.

MACHTWORT Keith Pelley will den Golfsport umkrempeln

VIELE SINDÜBERFORDERT GASTKOMMENTAR BLÖCHER 1/15 Habe Ihren Gast- kommentar gelesen und kann Ihnen nur zustimmen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass viele ältere Golfer diesen Sport nur als Arbeitsersatz sehen. Manche Golfer brauchen fünf bis sechs Stunden, bis sie die 18 Loch bewältigt haben (ohne Turnier), andere steigen einfach an der Spielbahn 10 ein und behindern somit den Spielfluss. Wir reden hier von sehr langsamem Gehen, minutenlangem Lesen der Putt- Linie, Schreiben der Score-Karten am Grün und vielen anderen Dinge, die das Spiel verlangsamen. Es erweckt den Anschein, dass viele dieser Golfer überfordert sind! Für manche Golfer wäre es besser und günstiger, wenn sie sich einen Dackel anschaffen würden! Die Ideen von Herrn Pelley, die Golfrunden z. B. auf zwölf Löcher zu reduzieren, finde ich sehr gut. R. Heyne, per E-Mail

ERFOLGSFAKTOR BIO-GOLFSCHWUNG TRAINING/SPORTPHYSIO 1/2016

TRAINING | SPORTPHYSIO

ALT BEWÄHRTES DERBIO-GOLFSCHWUNG Es gibt eine Menge Schwung-Beispiele, die absolut als effizient und gesund eingestuft werden können.

DR.CHRISTIAN HAID, Biomechaniker, Universitätsklinik Innsbruck

Und das in einem Stil, der für jeden ver- ständlich ist. Das Zitat von Bobby Jones, wiedergegeben von Dr. Haid, dass „ich meinen Schlägerkopf während meiner gesamten Schwungdurchführung spüren möchte“, ist eine klare Ansage: Als Biomechaniker, der die Effizienz des Golfschwungs und gleichzeitig die Belastung für den Körper im Blick hat, kann er vielen großartigen Golfern kei- nen nachahmenswerten Golfschwung attestieren. Das gefällt mir. Bin nur gespannt, wann andere sogenannte Sportphysio- therapeuten/Golftrainer Haids Ansichten kopieren. Franz Altenberger, per E-Mail

Hochachtung vor Dr. Christian Haid, der mit seinen Trainings-Berichten einen völlig neuen Bereich des Golftrainings erschlossen hat. Speziell in der vergan- genen Ausgabe unter dem Titel „Alt- bewährtes“ hat er es geschafft, mit dem „Bio-Golfschwung“ völlig neue Ansich- ten über das Golfspiel aufzuzeigen. Ein Widerspruch? Keinesfalls! Wie oft habe ich schon im Bekannten- kreis gehört, dass der oder der erzählt, er schwinge jetzt fast schon so wie Ernie Els oder Tiger Woods (haha). Dass dies nicht funktioniert, ist ja allgemein bekannt, aber Dr. Haid versteht es, die Logik dahinter aufzuschlüsseln.

D erGolfschwunghat sich im20. Jahr- hundertmehrfachverändert. BetrachtetmandieseEntwicklungen, dannwarnicht jedeVeränderung eineVerbesserung.Ausmanchmaluner- sichtlichenGründenwirdderSchwung eines Golfers zumLeitbildundnahezu alle streben dieseTechnik an. Inden letzten Jahren haben sichviele anderBewegungsdurch-

Ebensobetrachte ich es als sehrkritisch, wennPhysiotherapeutenbeiGolfverletzungen therapieren sollen, jedochkeineÄußerungen zumGolfschwung abgeben sollen.Sokann man z.B. lesen, „dassVorsichtgeboten ist, wenn einPhysiotherapeutversucht, Ihnen einen anderenGolfschwungbeizubringen. Golf-Physiotherapeutenkennen sichmit AnatomieundMuskelbehandlungen aus.Sie sind aber inderRegelkeine ausgebildeten Golflehrer“. DieseAussagemag schon stimmen, jedoch mussderPhysiotherapeutdieMöglichkeit haben, aufdieBewegungsdurchführungder- art einzuwirken,dassdieursächlichenÜber- lastungsmechanismenvermiedenwerden. Somit liegt esdann amGolflehrer,Hinweise und Informationen anzunehmen. AlsBiomechaniker,der einenbelastungs- armenGolfschwung entwickelthat,bleibt mirnurdieMöglichkeit,Trainer auszubilden oderdenGolfer selbst alsEndkunden zu informieren. In zahlreichenArtikelnhabe ichbereitsbeschrieben,dassübermäßiges Verbiegenund starkeRotationderWirbel- säule zuungünstigenBelastungen führt. Mancherorts trägtdasFrüchteundderGolf- schwung entwickelt sich in eineRichtung, inderBelastungenverringertwerden.Man kannauf frühereGolfvorbilderzurückgreifen und altbewährteMuster aktivieren.

VORBILDER EinenGolfer interessieren andieserStellenatürlichSpieler,die er als Vorbildnehmenkann.Daman sichheut- zutageverschiedensteSchwünge sehr leicht amComputer anschauenkann, ist es ein einfacherWeg,Namenvonnachahmens- wertenGolfern anzugeben.Wie in früheren Artikelnmöchte ich andieserStelleBobby Jones, IanWoosnamundAnnikaSøren- stamnennen.DieSchwüngedieserSpieler habenvieleElemente,die als effizientund gesund eingestuftwerdenkönnen.Eskommt natürlichhäufig aufKleinigkeitenbeider Bewegungsdurchführung an,diemannur im Rahmen einerGolfstundevermittelnkann. Trotzdem ist es sehrhilfreich,nachahmens- werteSchwünge zubetrachten. FürdieneueSaisonwünsche ich jedem Golfer,dass erdieMuße findet,günstigen Vorbildernnachzueifern.Dazugehört,nicht sofortgroßeSchlagweiten erreichen zu wollen, sonderndenSchläger zu spüren. SinngemäßhatBobby Jones in einem seiner Videos seinerzeitgesagt: „Ichmöchtemeinen Schlägerkopfwährendmeinergesamten Schwungdurchführung spüren.“Dasgelingt natürlichnurmit einem lockerenGriff,und damit sinddiewichtigstenVoraussetzungen für einengutenGolfschwungbereitsher-ge- stellt. GT

LOCKERER SCHWUNG Annika

Sørenstam oderBobby Jones können absolut als Vorbilder herangezogen werden

führungvonTigerWoodsorientiert.Manche weisen jetzt jedochdaraufhin,dassdieVer- letzungenvonTiger imZusammenhangmit seinerSchwungdurchführungund seinem enormenTrainingspensum stehenkönnten. AlsBiomechaniker,derdieEffizienz desGolfschwungesundgleichzeitigdie Belastungen fürdenKörper imBlickhat, kann ichvielengroßartigenGolfernkeinen nachahmenswertenGolfschwung attestieren.

Das,obwohl sie in ihrerZeitoft- malsdieweltbestenGolferwaren.

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GOLFTIME | 1-2016

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GOLF TIME | 2-2016

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ARTENVIELFALT Wer schon einmal in Australien Golf gespielt hat, wird vielleicht selbst die Erfahrung gemacht haben, dass ein Golfplatz der ideale Ort ist, um die typi- schen Tiere des Landes in freier Wildbahn anzutreffen. Ende Februar wurde die ISPS Handa Perth International der European Tour (in Kooperation mit der Asian und PGA Tour of Australasia) auf dem Lake Karrinyup Country Club ausgetragen. Die Anlage gilt als einer der schönsten Plätze im Westen des fünften Kontinents. Breite Fairways und hohe Bäume, in denen zahlreiche Koalabären behei- matet sind, prägen das Landschaftsbild. Zudem leben hier etliche Känguru-Familien, die das Fairway säumen oder die breiten Spielbahnen kreuzen. Peter Senior (oben) dürfte die tierische Begegnung eher weniger überrascht haben, immerhin kommt er aus Australien. Peter Uihlein aus den USA (unten links) hingegen überredete ein halbwüchsiges Känguru zu einem Selfie, während Victor Dubuisson (unten rechts) – ganz nach französischer Art – gleich mit einem Koala- bären auf Tuchfühlung ging. GT DO YOU COME FROMA LAND DOWNUNDER?

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GOLF TIME | 2-2016

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COUNTDOWN NEWS LEUTE HIGHLIGHTS KEITH PELLEY Der neue CEO der European Tour über Slow Play, Preisgelder und die Konkurrenz zur US Tour. KEITH Go ask

Sie haben erwähnt, künftig mit ver- schiedenen Formaten experimentieren zu wollen. Wie? Keine Frage, das traditionelle 72-Loch- Format wird immer das ausschlag- gebende sein. Doch der Weg, wie die Leute heutzutage Golf spielen, ändert sich. Wir sprechen hier über die Geschwindigkeit des Spiels, Topgolf, Abenteuer-Golf, Neun-Loch- Spiele – das alles sind Formate, über die wir nachdenken. Auf der einen Seite sprechen Sie über Wachstum im Golfsport, andererseits wird Wentworth immer mehr zu einem hoch- exklusiven Club – genau dort steigt das Vorzeige-Event der ET... Unser Flaggschiff-Event ist die DP World Championship, mit einem Preisgeld von 8 Mio. US-Dollar plus Bonuspreis. Daran gibt es keinen Zweifel. Wichtig in Wentworth wird sein, was mit dem West Course geschieht. Wir werden mit Wentworth bis mindestens 2018 weiter- machen. Sollte der West Course dann so sein wie erwartet und sollten und wir das Preisgeld erhöhen können, dann kann Wentworth zum Flaggschiff-Event werden. Sind Sie besorgt wegen der Veränderungen im Wentworth Club? Ich denke, die Geschäftsleute haben die Entscheidungsgewalt. Sie ent- scheiden, wie sie ihr Business führen möchten. Für uns hat die Entwicklung des West Course Priorität. GT

D er Start von Keith Pelley als neuer Boss der European Tour (ET) war alles andere als ruhig. Gerade im Amt, machte er umgehend Schlagzeilen, als er eine Regel zugunsten von Starspieler Rory McIlroy anpasste, den Ryder Cup-Qualifika- tionsmodus änderte und dem langsamen Spiel den Kampf ansagte. Doch Pelley geht es um mehr. Er sieht das „Big Picture“... Herr Pelley, wie war es bisher als ET CEO? Sehr stressig. Wenn man als neuer Chef irgendwo anfängt, versucht man zunächst, die Abläufe im Unternehmen zu reflektieren, zu erfassen und zu verstehen, bevor man seine Pläne umsetzt. Wir begannen mit der Veränderung nach, ich glaube, einem Tag.

Ich stehe in regem Dialog mit Martin Slumbers von der R&A. Er ist meiner Meinung, dass wir an diesem Thema arbeiten müssen. Ich bin der festen Überzeugung, dass mit den Technologien in unseren Handys und über das Internet Möglichkeiten vorhanden sind, die Spiel- geschwindigkeit effizienter zu erfassen und damit auch Slow Play aufzuzeigen. Wie wollen Sie die Stars dazu bewegen, mehr in Europa zu spielen als in den USA? Dazu müssen wir die Preisgelder anheben und unsere Vielfalt in Europa herausstellen. Das wird nicht über Nacht funktionieren. Viele sprechen immer über Wentworth als Flaggschiff-Event. Das Preisgeld dort beträgt 5.1

Millionen Euro. Beim zeitgleichen Turnier in den USA wird eine Börse von 6.1 Mio. Euro ausgelobt. Das ist nicht akzeptabel, Wentworth sollte bei 8 bis 10 Mio. liegen.

Wie haben Sie die Dinge verändert? Wir sind mittendrin die gesamte Struktur der European Tour in eine „Spieler

zuerst“-Philosophie umzu- wandeln. Da wir eine Mit- gliederorganisation sind, wird sie sich rasch etablieren.

Sie haben auch die Mit- gliedschaft geändert... Wir haben uns entschieden, von 13 zu fünf Events

Sie haben viel über das langsame Spiel gesprochen – was sind Ihre Pläne?

überzugehen, die auf der ET gespielt werden müssen. Zu diesen fünf Turnieren zählt jedoch keines der vier Majors und keines der vier WGCs.

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GOLF TIME | 2-2016

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Der beste Antrieb: Leidenschaft. Mercedes-Benz ist stolzer globaler Sponsor des Masters 2016. www.facebook.com/MercedesBenzGolf

COUNTDOWN | NEWS

PERSONEN DES MONATS

BESCHEID Im Golfclub Berlin-Wannsee geht es sprich- wörtlich ums Eingemachte. Ende 2015 flatterte angeblich ein Steuernachzahlungsbescheid über 6,4 Mio. Euro ins Haus. Hintergrund: Zwischen 2003 und 2009 habe der „Promi-Club“ (Mitglieder u. a. Altbundespräsident Horst Köhler, Musikproduzent Jack White, Thilo Sarrazin) die Steuerbefreiung aus der Gemeinnützigkeit missbraucht. So seien verdeckte Aufnahmegebühren von bis zu WENN DER FISKUS ZWEIMAL KLINGELT 20.000 Euro als Vereinsspenden verschleiert worden. Für den Club mit einem Jahresumsatz von 4,3 Mio. Euro wäre diese Summe existenz- bedrohend, weshalb wohl Widerspruch ein- gelegt wurde. Doch auch diverse Mitglieder wie bspw. Bahnchef Hartmut Mehdorn könn- ten im Zuge der Ermittlungen unter die Räder kommen, wenn sie die Spenden steuerlich geltend gemacht haben sollten. Ihnen wurde mitgeteilt, dass hin- reichender Verdacht auf Steuerhinterziehung bestünde.

Suchbild: Das U.S. Ryder Cup- Team vermisst den Teamgeist

U.S. RYDER CUP-TEAM Nach sechs Niederlagen in sieben Begegnungen kann man sich vorstellen, welche Priorität

ein Sieg in diesem Jahr hat. Um den früher oftmals so schmerzlich vermissten Mannschaftsgeist zu beschwören, lud Jack Nicklaus das U.S.-Team in sein Haus in Florida ein. Er und seine 26 Gäste wie bspw. Tiger Woods, Phil Mickelson, Rickie Fowler, Dustin Johnson brachten es gemeinsam auf 541 Profisiege und 41 Majortitel. „Jeder, der dabei war, fühlt sich nun als Teil des großen Ganzen und hat gemerkt, dass dieses Jahr alles anders wird“, schwärmte Kapitän Davis Love III. Und was denken die Europäer wie bspw. Padraig Harrington über die Aktivi- täten? „Europa wollte immer erreichen, dass sie uns und den Wettbewerb ernst nehmen. Wie man sieht, nehmen sie den Ryder Cup nun ziemlich ernst.“

KENNEN SIE DANNY WILLETT?

SHOOTINGSTAR Die deutschen Golffans haben Danny Willett schon seit 2012 auf dem Radar, als er die BMW International Open gewinnen konnte. Doch erst 2015 ging der Stern des 28-jährigen Engländers so richtig auf. Willett gewann das Omega European Masters und schaffte einen sechsten Platz bei der Open Championship. Im Februar 2016 gewann er die Omega Dubai Desert Classic, zudem wurde er bei beiden WGC-Events der laufenden Saison jeweils Dritter. Im September wird die aktuelle Nummer 11 der Weltrangliste (Stand: 7. März) erstmals im europäischen Ryder Cup-Team spielen. Der Grund seines Durchbruchs? 2014 lag Willetts Rundendurchschnitt bei 70,0 Schlägen, 2015 bei 69,9. Dieses Zehntelprozent Verbesserung sorgte für eine Verdreifachung seines Preisgeldes. In der aktuellen Saison liegt er übrigens bei einem Schnitt von 69,3 Schlägen.

Große Kanne, viel dahinter: Danny Willett

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GOLF TIME | 2-2016

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COUNTDOWN | NEWS

MELDUNGEN DESMONATS TIGER WOODS

LANGER SIEGT (FAST) OHNE BESENSTIL

PHÄNOMEN Im letzten Jahr war Bernhard Langer erneut der beste Spieler der Champions Tour. Deshalb wird die Konkurrenz das Jahr 2016 herbeigesehnt haben. Denn endlich musste der Deutsche seinen Besen- stil-Putter in die Mottenkiste packen – dachte man. Bei der Chubb Classic im Februar offen- barte sich dann das ganze Ausmaß

Zwar findet der ehemalige Weltranglisten-Erste auf dem Golfplatz verletzungsbedingt derzeit überhaupt nicht statt, trotzdem ist er immer mehr als eine Meldung wert.

„ICH BIN NICHT TOT“ Beim Ryder Cup-Dinner in Jack Nicklaus’ Haus traf Tiger auch Jimmy Walker. „Wow, du kannst ja stehen!“, wun- derte sich Walker. „Ich weiß, jeder denkt, ich wäre tot“, antwortete Woods.

der Problemstellung, denn Langer hatte 15 verschiedene Putter und unzählige Griffvariationen im Gepäck. Am Ende wählte er zwar wieder den langen Putter, den er jedoch eine Handbreit vor dem Oberkörper hält und nicht am Körper fixiert. Am Ende gewann Langer mit drei Schlägen Vorsprung. Die Mitbewerber sind ratlos.

SUPER-ASS NR. 2 Bei der Waste Management Phoenix Open schlug ein Golfroboter vor der begeisterten Menge an Loch 16 ein Hole in One – genau wie Woods 1997. „Rein zufällig“ ist das Gerät , wie Tiger, auf den Vornamen „Eldrick“ getauft. CADDIE LACAVA Seit 2011 arbeitet Joe LaCava für Tiger Woods. Obwohl Tiger auf unbestimmte Zeit keine Turniere

BEWEGUNGSTALENT Tigers engster Kreis berichtete über dessen Fortschritte nach seinen Rücken- operationen. „Er bewegt sich wie ein Mensch“, meinte Kumpel Notah Begay. Tiger postete die- ses Video aus seinem Simulator. SUPER-ASS Bei der Eröffnung von Tigers Bluejack National- Golfplatz gelang Taylor Crozier (11) ein Ass unter den Augen von Zuschauern, Presse und dem Bauherren. Tigers über- schwängliche Umarmung wird der Knirps sicher nie vergessen.

AUA DES MONATS

STONED Am Sonntag sah Bubba Blut in der Kloschüssel, am Montag wurde ihm ein Nierenstein entfernt. An- schließend traf er Justin Bieber, spielte in der TV-Serie „Girl Meets World“ mit und ging anschließend zum Basketball. Am Donnerstag spielte er die Northern Trust Open und gewann das Turnier am Sonntagnachmittag. Und wie war Ihre Woche?

spielen wird, lehnt LaCava Job-Angebote kategorisch ab.

„Natürlich ver- misse ich es, aber ich will nur für Tiger arbeiten.“

DREI FRAGEN AN… IANPOULTER

Welcher deiner fünf Ferraris ist dir der liebste? Meine fünf Autos stammen aus verschiedenden Schaffens- phasen. Der F40 ist für den Puristen, einige Fans werden den 288GTO präferieren, da er so selten ist. Der einst das Maß aller Dinge. Ich würde den LaFerrari wählen, da dies der perfekte Allrounder mit maximalem Fahrkomfort ist. F50 ist der Formel 1 am nächsten, der Enzo war

Dein letzter Sieg war 2012. Bist du überrascht, dass es so lange her ist? Es kotzt mich an, dass ich die Honda Classic letztes Jahr ver- geigt habe. Ich hätte gewinnen müssen, habe aber auf drei Bahnen

2016 bist du von einem Ryder Cup- Qualifikationsplatz noch weit ent- fernt. Wie sehr willst du in diesem Jahr in Hazeltine dabei sein? Ich werde es in dieses Team schaffen. Das ist alles, was ich sagen kann. Es ist meine Pflicht, gut genug zu spielen, um mich für das Team zu qualifizieren. Doch wir sind noch nicht in der Phase, in der Kapitän Darren Clarke seine Picks wählen muss. Ich bin wirklich felsen- fest davon überzeugt, dass ich mich fürs Team qualifizieren werde.

ein totales Debakel erlebt. Diese Erfah- rung tut noch ver- dammt weh. Aber „hätte“ und „wenn“

gewinnt leider keine Turniere.

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Außergewöhnliche Neuheiten, die es dem- nächst in Ihrem Proshop geben wird, oder einfach nur überflüssiger Ramsch? Dieses Zeug sorgte bei uns für Temperatur. NOT OR HOT

DALY HEISST DIE HOFFNUNG ATTRAKTION Die Champions Tour steckt in der Publikumskrise. Zu wenige hoch- karätige Stars von gestern mischen mit und man ist weit entfernt von den golde- nen Neunzigern, als Jack Nicklaus, Arnold Palmer oder Gary Player die Massen elek- trisierten. Gott sei Dank wird John Daly am 28. April 50! Schon am 6. Mai wird

der Publikumsmagnet sein Debüt bei der Insperity Invitational feiern. „Long John“ ist für 19 Events der Champions Tour startberechtigt und kündigt an, so viele Turniere wie möglich spielen zu wollen.

CLEVER Nach Regentagen darf man mit dem Cart oft nicht über das Fairway fahren und muss Schläger auswählen, die man zum Ball mitnimmt. Das KLVN verwandelt sich auf Knopf- druck in ein Tragebag, das man vom Cartbag abkoppeln kann. Eine echte Revolution! ein wenig an „Zurück in die Zukunft“ erinnert, ist nämlich schon komplett vergriffen. VERFÜGBAR Ab sofort ist Pumas TITANTOUR IGNITE Golfschuh ver- fügbar – oder so ähnlich. Die erste Auflage des hochgeschlossenen Schnallenschuhs, der AUKTION 55.000 Dollar für ein Bernhard Langer- Golfset und zwei Paar Schuhe aus dem Jahr 1980? So viel verlangte der Verkäufer dieser Ausrüs- tung aus der Anfangszeit des zweifachen Masters- Champions. Falls er das grüne Jackett auch noch findet, können wir reden. seine Position an den Besitzer. Aktuell kosten zwei Bälle etwa 30 Euro. Dafür bekommt man eine Menge normaler Murmeln. FUNDSTÜCK Bald soll ein Golfball auf den Markt kommen, den man nicht verlieren kann. Dank Bluetooth-Transmitter funkt der NEVER LOST-Ball

IN ANDEREN SPHÄREN ZIELGENAU Viele Hobbygolfer fra- gen sich, wie gut die besten Golfer

der Welt wirklich spielen. Diese Geschichte mit Jordan Spieth trug sich beim AT&T Pebble Beach ProAm zu. Spieths Amateurpartner war der Countrymusiker Jake Owen. Er erzählte, dass Spieths Ball einmal ca. 90 Meter vom Loch entfernt lag. Offenbar hat dem Weltranglisten- Ersten die Fahnenposition gut ge- fallen, denn er meinte plötzlich zu seinem Mitspieler: „Wetten, dass ich den Schlag einloche?“ Noch während

der Ball in der Luft war, sagte Spieth zu Owen: „Kannst das Geld raus- holen!“ Spieths Ball landete einen Meter hinter dem Stock, rollte mit Backspin zurück und fiel wirklich ins Loch. Wahre Geschichte.

KLAGE VERLOREN

ENTSCHEIDUNG Im Februar 2015 klagten 168 Caddies der PGA Tour, dass sie die Werbe- flächen auf ihren Schürzen selbst vermarkten wollten. Doch das Gericht entschied gegen die Taschenträger mit der Begründung, dass die Schürzen traditionell die Uniform der Caddies darstellen. Der Richter räumte jedoch ein, dass die Tour die

Caddies insgesamt besser behandeln müsse.

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GANS DANEBEN!

KOPFSCHÜTTELN Der 74-jährige Uwe D. aus Deutschland reiste im Winter nach Hawaii. Auf dem Mauna Kea Golf Course tötete er eine seltene Hawaiigans, indem er das unter Naturschutz stehende Tier erst mit seinem Golfschläger prügelte und dann mit dem Cart überfuhr. Ein Gericht verurteilte ihn zu 11.000 Dollar Geldbuße und einer Bewährungsstrafe von einem Jahr – Reue zeigte Uwe D. jedoch keine. Seine Begründung für die Tat: Seine Frau hat Angst vor Gänsen.

VERWIRRT Der Ansager bei der Honda Classic sorgte für Heiterkeit, als er Jimmy Walker vor seinem ersten Schlag als „Jimmy Fowler“ begrüßte. Derart verwirrt spielte Walker eine 79 +++ VERLÄNGERT Der Augusta National kauft dem Augusta Country Club etwas Land ab, um die 13. Bahn, ein ca. 460 Meter langes Par 5, verlängern zu können +++

IN DER KÜRZE LIEGT DIE WÜRZE UNERWARTET Wie viele seiner Kollegen, be- schwerte sich Adam Scott über die neue Regel, lange Putter nicht mehr am Körper verankern zu dürfen. Doch seit er im Oktober 2015 einen kurzen Putter benutzt, spielt der Australier erstaunlich erfolgreiches Golf. Bei zehn Turnierstarts schaffte er neun Top-10-Platzierungen, dar-

COMEBACK DESMONATS GLÜCKWUNSCH 2006 spielte Vaughn Taylor (39) im Ryder Cup mit. Seither machte der Mann aus Augusta golferisch nicht mehr viel von sich reden. 2015 verlor er seine Tourkarte und spielte auf der Web.com-Tour. Im Februar rutschte Taylor zufällig ins Feld des AT&T National Pro-Am in Pebble Beach. Am Finaltag ging er mit sechs Schlägen Rückstand auf die Runde und wäre mit einer Top-10- Platzierung sehr zufrieden gewesen. Plötzlich stand er jedoch als Sieger im Rampenlicht. Der Lohn: 1,26 Mio. Dollar, zwei Jahre Tourkarte und ein Startplatz beim Masters in Augusta.

unter drei zweite Plätze und ein magischer Doppelsieg. Erst ge- wann er die Honda Classic und eine Woche später auch noch die WGC-Cadillac Championship. Great Scott!

WECHSEL Bis dato als Bera- ter aktiv, hat PE Consulting nun auch das Management des Lighthouse Golf&Spa Re- sort in Bulgarien übernom- men +++ KOOP Die PGA und die LPGA Tour vereinbarten im März eine strategische Partnerschaft +++ AUTSCH Steven Bowditch ist der erste Spieler seit 1983, der in einem PGA Tour-Event vier Runden über 80 Schläge gespielt hat. Bei der WGC- Cadillac Champions verdiente er mit seiner +37 trotzdem noch 48.000 Dollar ++++ NEIN Jordan Spieth brachte die Regelhüter an ihre Gren- zen, als er fragte, ob er die Unterseite seines Putters mit Spucke anfeuchten darf, um die Spieleigenschaft zu ver- bessern. Er darf nicht +++ Lighthouse-Inhaber George Tchouklev (l.), Perry Einfeld

SCHLAG DES MONATS ERSTSCHLAG Ein Ass hatte es auf der 17. Spielbahn in der Bärenfalle (Löcher 15 bis 17) des PGA National bei der Honda Classic noch nie gegeben. Ausgerechnet Alex Cejka gelang das Kunststück während der ersten Runde des PGA Tour-Events, das Adam Scott schließ- lich gewann. Cejka wurde geteilter 21.

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PGA Tour-Spieler Tony Finau war

TWEET IT! John Daly beweist schlechten Geschmack, Tony Finau guten. Phil Mickelson ist eine wandelnde Zeitbombe, Gary Player gibt den Lonesome Cowboy. Unsere News aus den Untiefen der sozialen Netzwerke.

begeistert, dass er in Tiger Woods’ Restau- rant in Florida mit dem frischgebacke- nen Wirt persönlich speisen durfte und postete dieses hübsche Beweisbild.

Und plötzlich formierte sich bei der HSBC Women’s Champions in Singapur diese coole Girlie-Band: Lexi Thompson, Lydia Ko, Shanshan Feng und Inbee Park rockten das Haus.

Schlichte Zeitgenossen wie John Daly schät- zen an Donald Trump besonders, dass dieser kein Politiker, sondern ein Businessman ist. Wäre er das auch besser mal geblieben...

Da möchte man einfach nur ein schönes Selfie schießen und plötzlich taucht da dieser Kerl auf und „fotobombt“ das Bild. Okay, solange es Phil Mickelson ist, geht das in Ordnung!

Nein, das ist nicht Old Shatterhand oder ein anderer Blutsbruder von Winnetou. Viel- mehr gibt hier der junge Gary Player den Cowboy. Der Achtzigjährige ist übrigens ein fleißi- ger Twitterer...

So sah Rickie Fowlers Vorbereitung auf die Honda Classic aus: 36 Loch mit Michael Jordan. Vielleicht gibt Rickie der Basketball- Legende mal ein paar Golfmodetipps? Diese Cargo-Shorts gehen überhaupt nicht!

Wer diese beiden jungen Menschen sind und was sie in einer Golfzeitschrift verloren haben? Das ist Pop- star Justin Bieber, der Bubba Watsons Sohn Caleb Schlagzeugun- terricht gibt. Wir haben das Bild extra für unsere jüngeren Lese- rinnen eingebaut!

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HIGHLIGHT Henrik Stenson, Nummer 5 der Welt, erklärt, warum er die 16 des TPC Sawgrass mag und welche Strategie er dort wählt. 16. TPC SAWGRASS

HENRIK STENSON

I ch mag Löcher, für die das Prinzip „wer wagt, gewinnt“ gilt. Dazu zählt die Nummer 16 des TPC Sawgrass allemal. Es ist ein Par 5, bei dem viel Wasser im Spiel ist. Allerdings ist es nicht allzu lang, sodass ich hier meistens mit meinem Holz 3 abschlage. Obwohl die Bahn eine leichte Rechts-links- Kurve macht, versuche ich, den Ball nicht zu sehr anzuschneiden. Ein gerader Schlag oder ein schwacher Draw bringt hier die beste Position auf dem Fairway. Nimmt man den Driver in die Hand, muss man beim Abschlag ein bisschen mehr am Ballflug „arbeiten“. Für den zweiten Schlag gibt es dann nur eine Option: Attacke. Das Grün liegt direkt vor dir

und das Loch ist zu kurz, um mit dem zweiten noch vorzulegen. Das gilt natürlich nur, wenn man zuvor das Fairway getroffen hat. Dann sollte ein langes Eisen ins Grün ausreichen. Wenn du das gut triffst, wirst du belohnt. Doch es gibt noch einige Hindernisse, die einer möglichen Eagle-Chance im Wege stehen: mehrere Bunker und das große Wasserhindernis auf der rechten Seite machen die Nummer 16 zu einem listigen, kleinen Par 5. Genau das gefällt mir. Hinzu kommen die verschiedenen Pin-Positionen. Die schwierigste ist die ganz hinten links: Lässt man die Annäherung zu kurz, landet der Ball im Topfbunker, ist man zu lang, droht das Wasser- hindernis. GT

Illustration: Gary Lees

16TH, STADIUM COURSE, TPC SAWGRASS, FLORIDA Par 5, 523 Yards

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INTERVIEW | BUBBA WATSON

DIE MEISTEN FANS KENNEN MICH NUR AUS DEM FERNSEHEN…

IMGESPRÄCHMIT BUBBAWATSON In einer Welt voller steriler O-Töne und fehlerbereinigter Schwungkurven wirkt Bubba Watson wie ein Exot. Aber was macht den zweifachen Masters-Champion so einzigartig? Wir sind nach New York gereist, um es für Sie herauszufinden... Von Stuart Hood BIN ICH EINE NOCH VIEL IN WIRKLICHKEIT GRÖSSERE SHOW

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INTERVIEW | BUBBA WATSON

F ür jemanden, der angeblich nur einige wenige Freunde auf der PGA Tour haben soll, ist Bubba Watson an diesem Mittwoch im Plain- field Country Club in New Jersey ein ziemlich gefragter Mann. Erst sagt Ryder Cup 2016-Kapitän Davis Love III „Guten Tag“, dann Jason Gore, Bill Haas und schließlich auch noch Charl Schwartzel. Jeder von ihnen begrüßt Bubba mit einem freundlichen Lächeln und verabschiedet sich mit einem noch breiteren Grinsen. „Charl Schwartzel ist eine Legende“, ruft Bubba dem Südafrikaner hinterher. Golfe- risch gesehen mag dies stimmen, aber was macht das dann aus Bubba? Der 37-jährige Mann aus Florida hat im Vergleich zu Schwartzel doppelt so viele Majors und neunmal so viele PGA Tour-Titel gewonnen. Und er bewegt sich den Großteil der letzten beiden Jahre innerhalb der Top 5 der Welt. „Ich bin ganz einfach nur Bubba“, lautet Gerry Lester „Bubba“ Watson Jrs. Standard- antwort, wenn ihm seine Erfolge vor Augen geführt werden. Aber seien wir einmal realistisch! Nichts an diesem Golfer, der einen pinkfarbenen Driver schwingt, zu christlicher Hip-Hop- Musik rappt, nie Golfunterricht erhalten hat, einen Golfball über abnorme Längen bzw. in erstaunlichen Flugbahnen bewegen kann, der das Auto aus der TV-Serie „The Dukes of Hazzard“ besitzt, ein Luftkissengolfcart erfunden hat und sich anschickt, in diesem Jahr seinen dritten Masters-Titel in fünf Jahren zu gewinnen, ist „ganz einfach“. Ist der dritte Masters-Sieg dein Saisonziel? Natürlich hoffe ich, genauso wie 2012 und 2014 zu gewinnen. Doch meine Saisonziele sind immer gleich. Mein erstes Ziel lautet, es ins Team des Ryder Cup respektive Presidents Cup zu schaffen. Das zweite Saisonziel ist, mindestens ein Turnier in der laufenden Saison zu gewinnen. Das ist dir ja schon bei der Northern Trust Open im Februar gelungen. Nach einer ziemlich turbulenten Woche. Ja, am Montag vor dem Turnier wurde mir ein Nierenstein entfernt. Danach hatte ich einen Auftritt in der TV-Show „Girl Meets World“ und traf schließlich am Diens- tag Justin Bieber, mit dem Caleb (Bubbas ältester Adoptivsohn) Schlagzeug spielen durfte. Am Mittwoch war ich beim Match

SENSATIONSSCHLAG Bubba Watson im Stechen auf Bahn 10 beim Masters-Sieg 2012 in Augusta

Wie erklärst du dir deine schlechten Leistungen bei den Majors 2015?

der L.A. Clippers in der Halle und am Sonntag gewann ich im Riviera Country Club mein neuntes PGA Tour-Event. Viele Beobachter sagen, das war vielleicht der gereifteste Bubba aller Zeiten. Sicher bin ich in den letzten Jahren erwachsener geworden. Körperlich war und ist das Spiel zwar kein Problem, viel- mehr ist es die mentale Seite – im Fokus zu bleiben, bei jedem Schlag. Wenn man ein paar Jahre auf der Tour gespielt hat, wird man zwangsläufig schlauer und spielt takti- scher, weil man keine weiteren Fehlschläge und schlechte Scores mehr erleben möchte. Diese Veränderung meiner Mentalität macht mich zu einem besseren Spieler. Und ich arbeite hart an meinen kurzen Putts, davon muss ich nämlich viel mehr lochen. „SEVES KURZSPIEL UND SEINE KREATIVITÄT, DIE ER UNTER BEWEIS GESTELLTHAT, WENNER BÄUME UMKURVTE, WAREN FÜR MICH LOHNENDE STUDIENOBJEKTE“

Auf dem Papier liest sich das Verpassen eines Cuts wie bei der U.S. Open und der Open Championship immer enttäu- schend. Jeder glaubt, ein Spieler wie ich sollte in der Lage sein, bei diesen Events immer ganz vorne mitzumischen. Doch auch ich muss erst lernen, diese Art Plätze zu spielen, vor allem bei einer Open Championship. Wenn man auf einem Links-Platz wie dem Old Course Erfolg haben will, muss man seine Längen beherrschen. Man muss wissen, wie man den Ball hoch oder flach schlägt und wie man das Abprallverhalten kontrol- liert. Das ist ein schwieriger Lernprozess, der noch andauert. Schlussrunde von 62 Schlägen. Ich schaffte zehn Birdies und acht Pars. Nach den drei Spieltagen trennten mich und den Zweit- platzierten 46 Schläge. In diesem Augenblick begriffen meine Eltern, dass ich eine Gabe hatte oder zumindest das Potenzial, wirklich gut zu werden. Damals begann ich auch, Golf im TV zu verfolgen. Von meinen Altersgenos- sen unterschied mich, dass ich den Ball nicht nur sehr lang, sondern eben auch sehr gerade schlagen konnte. Ich lag zwar nicht immer auf dem Fairway, aber selten im Aus und ich schaffte meistens auch einen guten Score. Wann wurde dir klar, dass du es im Golf schaffen könntest? Als ich zwölf oder 13 Jahre alt war, ge- wann ich ein Juniorenturnier mit einer

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INTERVIEW | BUBBA WATSON

KREATIVITÄT BEI DER WEITENJAGD DAS WATSON-SYNDROM Bubba verrät, wie er die Bälle kilometerweit drischt und dabei Kurven fliegen lässt.

Welche Spieler waren deine Vorbilder? Ich habe alle großen Spieler im Fernsehen gesehen und versucht zu lernen, wie sie spielen und wie sie in bestimmten Situationen reagieren. Payne Stewart war mein Held, aber ich bewunderte auch Seve (Ballesteros), Greg Norman und Nick Faldo. Allesamt spielten sie grundverschieden. Ich denke, von Seve habe ich am meisten gelernt. Ich lag sehr oft im Rough und Seves Heldentaten abseits des Fairways waren unglaublich. Wir können uns alle diese Schläge vorstellen, aber sie im Turnier erfolg- reich auszuführen, ist die hohe Kunst. Seves Kurzspiel und seine Kreativität, die er unter Beweis stellte, wenn er bspw. Bäume um- kurvte, waren für mich lohnende Studien- objekte. Ich bin sicher nicht der Einzige, der von ihm profitiert hat. Als Tiger auf der Bild- fläche erschien, schlug er mit seinem Holz 3 oder seinen „Stinger“-Eisen (2 und 3) hohe und flache Bälle und man merkte sofort, dass er Seves Spiel ebenfalls verinnerlicht hatte. So lernen junge Golfer, hochklassige Schläge auszuführen. Sie studieren jemanden aus der vorangegangenen Generation. Seve war mein Vorbild, doch unglücklicherweise habe ich nie mit ihm spielen können. Lernen auch einige der jungen Wilden auf der Tour von dir? Ich weiß es nicht. Einige Jungs fragen mich, warum ich nicht so viele Bälle auf der Range schlage oder warum ich keinen Trainer habe. Ich glaube jedoch, meine Herangehensweise unterscheidet sich zu sehr von der anderer Spieler. Die neuen Tour- spieler sind es gewohnt, mit einem Trainer oder einem Schwung-Guru zu arbeiten. Doch kein Trainer wird ihnen zeigen können, wie man Bubba Watson-Golf spielt. Letztes Jahr hast du deine Longhitter-Krone an Dustin Johnson verloren. Bist du heiß darauf, sie dir zurückzuholen? Diese Statistik interessiert mich nicht. Jeder weiß, ich kann den Ball weit schla- gen und ich kann ihn shapen. Mich interes- sieren Resultate und wie ich jedes Jahr etwas besser werden kann. Die einzigen Statistiken, auf die ich schaue, lauten: Habe ich genug Geld verdient, um meine Tourkarte zu erhalten? Habe ich genug FedEx-Punkte gesammelt, um es in die Play-offs zu schaffen und ist mein Ergebnisdurchschnitt niedriger als in der Saison davor. 2014/15 hatte ich meinen drittbesten Saisondurchschnitt und gewann zweimal. Das ist ganz ordentlich und bedeu- tet, ich mache etwas richtig. Was genau?

das hilft mir bei der Vorstellung des Schla- ges. Was die langen Schläge angeht, stelle ich mir ein Bild meines Drivers vor, der den Ball exakt im Sweetspot trifft. Die Leute glauben, nur die reine Schwunggeschwin- digkeit erzeugt die enormen Weiten, aber ein solider Kontakt im Treffmoment ist noch entscheidender, um die Länge zu maximieren. Die modernen Driver sind noch fehlerverzeihender als früher, aber eines wird sich nie ändern: Am weitesten fliegt der Ball, der in der Mitte der Schlag- fläche im Sweetspot getroffen wurde.“

„Seit meinem ersten Turnier im Alter von acht Jahren habe ich weiter geschlagen als alle anderen. Ich hatte nie Golfunterricht, deshalb ist die Art wie ich schwinge, wie ich den Ball treffe und wie ich den Ball kurven lasse im Grunde seither unver- ändert. Vor jedem Schlag visualisiere ich den Ballflug. Weil ich ein visueller Typ bin, will ich immer den Verlauf der Bahn vor Augen haben und sehen können, wie das Fairway und das Rough verlaufen. Zudem präferiere ich Golfplätze, auf denen man die Landezonen und die Grüns einsehen kann,

ES SEHEN KÖNNEN HEISST DARAN GLAUBEN „Ein großartiger Drive beginnt im Kopf. Man muss in der Lage sein, einen Schlag zuerst im Kopf zu sehen, bevor man diesen erfolg- reich ausführen kann”

SQUARE AM BALL „Viele glauben, ein Fade fliegt nicht so weit wie ein Draw, aber der Unterschied ist marginal. Versuchen Sie, den Schläger zum Ziel zu führen. Schließen sie bloß nicht die Schlag- fläche im Treffmoment“

DEN SWEETSPOT FINDEN „Mein Fokus liegt bei jedem Drive auf dem Kontakt mit der Mitte des Schlägerkopfes. Wenn es ein Geheimnis gibt, wie man weit schlägt, dann ist es dies“

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