GOLF TIME 2/2016

COVER | VORSCHAU MASTERS

stühle zum Verkauf, und wer früh genug auf den Beinen ist, sich für 20 U.S.-Dollar einen Stuhl im passenden Grün gekauft hat, der kann sich seinen Platz in der 1. Reihe sichern. Auch das ist eine Eigenheit des Masters: Hat man sich einmal für einen Platz entschie- den und seinen Stuhl in den ausgewiesenen Flächen aufgestellt, so kann man sich sicher sein, dass dieser Platz für den Rest des Tages sicher ist. Niemand wird auch nur auf die Idee kommen, den Stuhl zu verrücken. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich so auch einige Fans immer wieder an den gleichen Plätzen instal- liert, und schon Tiger Woods sagte: „Wenn ich zum Masters fahre, dann ist es immer etwas ganz Besonderes. Ein wenig ist das, wie nach Hause zu kommen.“ Doch das Masters ist nicht nur das Tur- nier von Größen wie Tiger Woods (der die- ses Jahr aufgrund einer Verletzung nicht antreten kann). Ganz in der Tradition von Mitgründer Bobby Jones, der Zeit seines Lebens Amateur geblieben ist, wird beim Masters Wert darauf gelegt, und auch das ist einzigartig, dass eine Reihe von ausgewähl- ten Amateuren im Feld sind. Der

PAR 3 CONTEST FAMILY AFFAIR

Toren des Clubs ausharren, um während der Masters Woche ein begehrtes Ticket auf dem Schwarzmarkt zu erwerben, haben wohl größere Chancen, im Knast von dem kleinen Städtchen Seit 1960 wird auf dem Par 3 Kurzplatz von Augusta National am Mittwoch vor dem offiziellen Turnierbeginn der Par 3 Contest ausgetragen. Traditionell fungie- ren hier Familienangehörige (im Foto Tiger mit seinen Kids Charlie und Sam) oder gute Freunde für die Profis als Caddies. Gewinnen möchte diesen Wettkampf aller- dings niemand, schließlich hat noch kein Sieger des Par 3 Con- tests auch das Masters gewonnen.

gab für uns immer nur ein Thema: Wann werden wir selbst antreten dürfen?“ Für Eric und die anderen Freunde von Jordan hat sich der Traum, selbst beim Mas- ters Tournament teilzunehmen, nicht erfüllt – aber sie durften ihren ehemaligen Schul- kollegen zumindest vor Ort anfeuern, als er sich den begehrten Titel sicherte. Und damit haben die Jungs schonmal ein Privileg genießen können, das Millionen Golffans weltweit für den Rest ihres Lebens verwehrt bleiben wird: Sie konnten zumindest den heiligen Rasen des Augusta National Golf Clubs betreten. SCHWARZMARKT Seit Jahrzehnten sind die Wartelisten für Eintrittskarten zu dem Event geschlossen. Auf normalemWeg kommt man nicht an Tickets. Wenn man allerdings ein prall gefülltes Portemonnaie hat, dann kann man sich für einige Tausend U.S.-Dollar im Internet ein Ticket kaufen – ganz mit rechten Dingen geht das allerdings dann meist nicht zu. Und auch die Verzweifelten, die vor den

Augusta zu landen, als amAbschlag vonLoch1 namens „Tea Olive“ zu stehen und ihren Lieblingsgolfer anzufeuern. Wobei, angefeuert werden die Spie- ler auf dem Platz nicht. Das Masters rühmt sich nicht nur seiner beson- deren Geschichte, die Atmosphäre, die hier herrscht ist in vielen Aspek- ten eine ganz besondere. Zuschauer werden „Patrons“ genannt. Den Patrons ist es untersagt, zu laufen oder sich irgendwo am Platz auf den Boden zu setzen. Aber das ist auch gar nicht nötig, denn die perfekte Planung der Turnierorganisa- toren stellt die passenden, grünen Camping-

100 MAXIMALE TEILNEHMERZAHL

aktuelle U.S.-Amateur Cham- pion, der Zweitplatzierte der U.S.-Amateur-Meis- terschaften, der British Amateur Champion, der Asia-Pacific Ama- teur Champion, der Latin America Amateur Champion, der U.S.-Ama- teur Public Links Champion und der amtierende U.S.-Mid-

BEIMMASTERS TOURNAMENT

Amateur Champion stehen an der Seite von Rory McIlroy & Co. im Starterfeld. Sie

JORDAN SPIETH TITELVERTEIDIGER

Als Jordan Spieth 2015 das Green Jacket vom Vorjahressieger Bubba Watson überreicht bekommen hatte, wurde ein neues Kapitel in der Golf-Geschichte aufgeschlagen, denn Spieth traut man noch viele weitere Siege zu. Seine Bilanz beim Masters Tournament ist bisher fast makellos. 2014 trat er das erste Mal an und holte den geteilten 2. Platz. 2015 holte er den Titel.

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