GOLF TIME 2-2017

DAS STREBEN NACH PERFEKTION HANDARBEIT IN SAKATA In der 500.000 Quadratmeter großen Honma- Fabrikanlage in Sakata, einer 100.000-Einwohner- Stadt im Nordwesten der japanischen Hauptinsel Honshu, sind mehr als 700 Mitarbeiter beschäftigt. Seit der Gründung des Unternehmens, im Jahr 1963, hat sich diese Produktionsstätte zu einer der größten Fabriken für den Bau von Golfschlägern weltweit entwickelt. Rund 400 Mitarbeiter in Sakata sind direkt mit der Herstellung der edlen Honma-Golfschläger betraut. Sie fertigen die Schläger, den Schaft und die Griffe selbst – per Hand. Das bedeutet, dass jeder Pro- duktionsschritt, wenn er nicht tatsächlich mit Kör- perkraft ausgeführt wird, von einem Mitarbeiter penibel genau überwacht wird. Diese Art und Wei- se des Schlägerbaus ist Honmas Markenzeichen und spiegelt die Unternehmensphilosophie wider.

Münchener steht als einer von wenigen Tour- Professionals bei Honma unter Vertrag. Es ist eine Partnerschaft, die inzwischen lange Bestand hat: Seit seiner Jugend spielt Ritt- hammer mit Honma-Equipment. Verant- wortlich für die Schlägerwahl ist sein Fitter, Dietmar Erhardt. Der renommierte Club- fitter mit Sitz in Herzogenaurach (Classic Club Repair) entdeckte einst Ritthammers Talent und stattet ihn seither aus. Weitere Tour-Professionals verteilen sich auf die Asian Tour, die LPGA Tour und ver- einzelt auch die PGA Tour. Unter anderem gehen die LPGA Top-Proette Shan Shan Feng oder der Japaner Hiroshi Iwata (PGA Tour) mit Honma auf Birdie-Jagd. An den fehlenden Top-Stars im Spieler- Portfolio erkennt man abermals die Besin- nung aufs Wesentliche: herausragende Pro- dukte. Honma treibt lieber die Forschung und Entwicklung seiner Qualitätsschläger voran, anstatt hohe Summen für marketingwirk- same Testimonials auszugeben. Was nach Bescheidenheit aussieht, folgt schlicht der Unternehmensphilsophie, die besten Schläger der Welt zu bauen. Ganz nach Gottlieb Daimler: „Das Beste oder nichts.“ GT

lässt sich leichter beschleunigen und generiert in Folge eine höhere Schlägerkopfgeschwin- digkeit. Das ist vor allem für die durchschnitt- lichen Amateurspieler ein großer Vorteil, die nicht die physischen Voraussetzungen eines Profis mitbringen. STERNESYSTEM Die ersten Graphitschäfte verbaut Honma 1973 in seinen Hölzern. Seit- demwerden die Schäfte stetig weiterentwickelt. Dafür experimentieren die Ingenieure immer wieder mit unterschiedlichen Materialkombi- nationen. Das führt dazu, dass Honma seine Schäfte in fünf Kategorien unterteilt: vom Basismodell über den Zwei-, Drei- und Vier- Sterne-Schaft bis zur Meisterqualität, dem Fünf-Sterne-Modell. Der Unterschied liegt in der Materialqualität: Für die Herstellung des Fünf-Sterne-Graphitschafts verwenden die Schlägerbauer ausschließlich hochwertigste Kohlenstofffasern. Am Herstellungsprozess dieser Premiumschäfte sind in der Honma- Fabrik nur die geübtesten Ingenieure betei- ligt. Das Endprodukt soll schließlich aller- höchsten Ansprüchen genügen. Von den Endprodukten überzeugt ist auch Bernd Ritthammer. Der 29-jährige Wahl-

Einwohner zählenden Hafenstadt, im Norden von Japans Hauptinsel Honshu, beschäftigt. In penibler Handarbeit schleifen, fräsen, um- wickeln, gießen, härten und polieren sie das Rohmaterial, bis jede einzelne Komponente der Premiumschläger perfekt ist – vom Griff über den Schaft bis zum Schlägerkopf. „Made in Japan, Sakata“. Der Slogan von Honma drückt den Stolz des Unternehmens aus. Mit Werbebotschaften wie sie die Kon- kurrenten aus den Vereinigten Staaten jedes Jahr aufs Neue entwickeln, um die Absatz- zahlen zu steigern, kann man in Sakata nichts anfangen. Honma überzeugt lieber mit der Leistung seiner Schmuckstücke. Entscheidend dafür sind vornehmlich zwei Dinge: der Schlägerkopf und der Schaft. Ins- besondere bei der Entwicklungsarbeit der zweitgenannten Komponente setzt Honma Maßstäbe. Unter den Ersten der Branche entdecken die japanischen Präzisionstüftler Anfang der 70er-Jahre Kohlenstofffasern als Basismaterial für Schäfte. Sie sind deutlich leichter als das bis dato hauptsächlich ver- wendete Stahl und reduzieren entsprechend das Gesamtgewicht des Schlägers. Ein revolu- tionärer Schritt, denn ein leichterer Schläger

55

GOLF TIME | 2-2017

www.golftime.de

Made with