GOLF TIME 2/2021
Die GOLF TIME Ausgabe 2/2021 als E-Paper, Erscheinungstermin 26.04.2021.
TRAINING 9 SEITEN TIPPS & TRICKS
24. JHG. | AUSGABE 2 | APRIL / MAI 2021 € 6,90 | CHF 8,00 | IT € 8,90 | A, LUX € 6,90
2-2021
www.golftime.de
SIEGER-TYP Stephan Jäger im Interview: „Ich bin heute ein besserer Golfer“ GEWINNSPIEL Traumrunde bei der Porsche European Open zu gewinnen TRAVEL GUIDE Traumziele für Golfer – nah und fern
Die Wüstenmetropole Dubai – ideal in Corona-Zeiten
ROBOTEST DRIVER TEIL 2 DIE NEUESTEN MODELLE AUF DEM PRÜFSTAND
LEISTUNG OLYMPIAREIFE MIT DEM SIEG BEIM 85. MASTERS IN AUGUSTA SCHREIBT DER JAPANER HIDEKI MATSUYAMA GOLFGESCHICHTE
FUN-TALK SANDRA GAL FOTO TIME LADIES IN AUGUSTA TURNIERSERIE START DER SAMSONITE
GOLF CLUB TOUR GOLF LEGENDEN HARRY VARDON
Cyan Magenta Yellow Black
EDITOR’S INTRO
Japan -Woche
Cyan Magenta Yellow Black
MASTERS-DOUBLE Er reißt nicht die Arme hoch wie 2019 Tiger Woods nach seinem zugegeben sensationellen 5. Masters-Sieg oder hüpft verrückt wie einst Phil Mickelson nach seinem ersten Green Jacket 2004 in die Höhe: Die Rede ist von Hideki Matsuyama, dem 85. Masters-Sieger im Augusta National Golf Club. Der 29-jährige Japaner, der erste Asiate, der in das grüne Sakko schlüpfte und damit Golfgeschichte schrieb. Vielmehr zog er höf lich seine Mütze, bedankte sich bei den Patrons mit einem artigen Nicken und umarmte geradezu schüchtern
seinen Caddie Shota Hayafuji. Keine Luftsprünge, keine hysterischen Gefühlsausbrüche, keine Tränen der Emotionen. Der stämmige fünffache PGA Sieger, letzter Tour- Sieg 2017, stand dabei schon genau vor zehn Jahren am 18. Grün in Augusta: Da wurde er als Sieger der asiatischen Amateurmeisterschaften als bester Amateur mit dem Silver Cup ausgezeichnet. Markenzeichen des stets freundlichen Japaners: sein sonderbar unglaublich langsamer Rückschwung, bei dem er am obersten Punkt für Sekunden den
„Was beide Masters- Champions gemein- sam haben: Obwohl sie der englischen Sprache mächtig sind, gab’s Interviews nur mit Dolmetscher. Frei nach demMotto: Was ich nicht perfekt beherrsche, lass’ ich lieber“
MASTERS-SIEGER H. Matsuyama
Schläger still hält, ehe er dann peitschenartig auf den Ball drischt. Es heißt, dass bei Spielern mit langsamem Rückschwung bei Drucksituationen der Rhythmus verloren ginge. Nicht so bei Hideki. Am Finalsonntag in Augusta, der größt- möglichen Stress-Situation im Golf, war davon nichts zu sehen. Japan, mit über zehn Millionen Golfern eine absolut golfverrückte Nation, f lippte schier aus, als es gegen Ende der Runde nach einem sechs Schläge Vor- sprung doch noch knapp wurde (Coverstory „Konichiwa Augusta“, ab Seite 26). In die Fußstapfen ihres großen Vorbilds schlüpfte indes genau eine Woche zuvor Tsubasa Kajitani: Die 17-jährige Japanerin siegte bei der Augusta National Women’s Amateur knapp im Stechen. Die glückliche Siegerin zeigte wohl Emotionen – beim Siegerinterview f lossen die Freudentränen. Was beide Masters-Champions gemeinsam haben: Obwohl sie der englischen Sprache mächtig sind, gab’s Interviews nur mit Dolmetscher. Frei nach dem japanischen Erfolgs-Rezept: Was ich nicht perfekt kann, lass’ ich lieber. Dass die beiden perfekt Golf spielen können, haben sie zweifellos in der Masters- Week bewiesen. Bleibt abzuwarten, ob Tsubasa und Hideki mit dieser olympia- reifen Leistung auch in Tokio bei den Olympischen Spielen brillieren werden.
OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur
7
GOLF TIME | 2-2021
www.golftime.de
Cyan Magenta Yellow Black
INHALT
26 PREMIERE Hideki Matsuyama gewinnt als erster Asiate das
2 | 2021
COVER 26 HIDEKI MATSUYAMA Wie ein schüchterner Japaner ein golfverrücktes Land in Ekstase versetzt. Alles zum Masters. TURNIERE 32 INTERVIEW Stephan Jäger dominiert die Korn Ferry Tour. Und will bald auch auf der großen Bühne für Furore sorgen. 34 GEWINNSPIEL Sichern Sie sich die Chance, auf dem Platz der Porsche European Open abzuschlagen. Direkt nach dem Turnier. SERIE 48 D IE GRÖSSTEN GOLFER ALLER ZEITEN Keiner spielte Golf eleganter als Harry Vardon. AUSRÜSTUNG 36 ROBOTEST Teil zwei: Die aktuellsten Driver-Modelle im Test durch unseren Schwungroboter. 40 HEISSE WARE Die Lawine rollt seit Beginn des Jahres – ein Blick auf die spannendsten Produktneuheiten. CLUBS 54 SAMSONITE GOLF CLUB TOUR Mehr als 450 Qualifikationsturniere in 150 Partner- anlagen stehen auf dem Programm.
64 ZALA SPRINGS Ein Blick auf eines der europaweit aktuell spannendsten Golf-Resort-Projekte im Westen Ungarns. 66 TRAVEL GUIDE Die attraktivsten Ziele für den nächsten Golfurlaub. Jetzt schmökern und träumen. 76 GOLF TIME TOURS Mit unserem hauseigenen Reiseveranstalter auf Entdeckungsreise gehen. TRAINING 78 THE MOVE Jonathan Taylor zeigt, welch einfache Bewegungen für den Erfolg des Schwungs verantwortlich sind.
prestigeträchtige Major-Turnier im Augusta National Golf Club
66
TRAVEL GUIDE Ein Blick auf die spannendsten Destinationen für den lange ersehnten Golfurlaub
80 NICOLE & THOMAS GÖGELE Die
ehemaligen Tour-Spieler über Schwung- ebenen und die Programmierung des Gehirns.
48 HARRY VARDON Ein Blick zurück auf die Karriere des smarten Engländers mit dem eleganten Schwung
82 DR. DEHOUST Akuter Knieschmerz während der Golfrunde – wie helfen Sie sich?
83 MATTHIAS SCHWAB Der Spitzen-Pro über die Saisonplanung und die Vorfreude auf die Olympischen Spiele. 84 SPORTPHYSIO Weshalb das Verständnis für die Bewegungsentstehung beim Lernen so hilfreich ist. 85 PETER KARZ Mit dieser Übung überprüft Alex Cejka unter anderem die Beweglichkeit in der Schulter. 86 REGELN Worauf es beim Lochspiel ankommt und wie das so mit dem „Schenken“ läuft. Leider oft mit Pannen.
32 INTERVIEW
DIE NEUESTEN MODELLE IM HÄRTETEST TEIL 2 ab Seite 36 ROBOTEST DRIVER
Stephan Jäger über die Zukunft
56 LEISUREBREAKS Der perfekte Begleiter
60
zum Durchstarten: der 18. Guide for Free Golf 2021/2022.
58 DEUTSCHE PUTT-LIGA Der Startschuss für die bundesweite Putt-Turnierserie steht an: Mitte Mai geht’s los! REISE 60 DUBAI Das Emirat entwickelt sich in Corona- Zeiten zur Option für Reisewillige.
DUBAI Die Option für Reisewillige zu Pandemie-Zeiten
STANDARDS 7 Editor’s Intro / 12 Foto-TIME / 14 Go ask ... Sandra Gal / 16 Countdown | News / 24 Tweet it / 87 Cartoon / 88 Impressum / 90 TIME-OUT
10
GOLF TIME | 2-2021
www.golftime.de
FOTO TIME
SENSATIONELL Österreichs College-Export Emma Spitz verpasst nur hauchdünn den Sieg
GOLFGESCHICHTE Die 17-jährige Japanerin Tsubasa Kajitani wird von Augusta-Chairman Fred Ridley zum Sieg beglückwünscht
BANN IST GEBROCHEN Jahrzehntelang waren Frauen im Augusta National Golf Club verpönt. 2012, nach massivem öffentlichen Druck, wurden dann mit Ex-US-Außenministerin Condoleezza Rice und Investbankerin Darla Moore die ersten beiden (und bis heute einzigen) Frauen als Mitglieder aufgenommen. Seit Fred Ridley 2017 das Amt des Chair- man übernahm, ticken an der Magnolia Lane die Uhren deutlich anders. Der Vater von drei Töchtern setzte sich persönlich dafür ein, dass in der Woche vor dem Masters die besten Amateurgolferinnen der Welt auf dem prestigeträchtigen Platz ein Turnier spielen dürfen. Nach 2019 ging in diesem Jahr die zweite Auflage des Augusta National Women’s Amateur mit großem Erfolg über die Bühne. Die 17-jährige Japanerin Tsubasa Kajitani holte im Stechen den Sieg. Österreichs Supertalent Emma Spitz landete mit nur einem Schlag Rückstand auf dem sensatio- nellen geteilten 3. Platz. Spannung pur. GT
ABSCHLAG Die Nordirin Olivia Mehaffey auf dem berühmten 12. Loch in Augusta
SIEGESMOMENT Caddie Chad Lamsback gratuliert am 18. Grün
12
13
GOLF TIME | 2-2021
GOLF TIME | 2-2021
www.golftime.de
www.golftime.de
COUNTDOWN NEWS LEUTE HIGHLIGHTS
Sie sind in einer Kneipe und es bahnt sich eine Schlägerei an. Welchen Kollegen hätten Sie gerne beschützend an der Seite? Das wäre Bryson. Aber auch erst seit diesem Jahr. Wie abhängig sind Sie von Ihrem Caddie und weshalb? Eigentlich nicht so sehr, ich lese die Grüns meistens alleine. Nach so vielen Jahren auf der Tour weiß ich ganz gut, was zu tun ist. Wenn Sie an kuriose Momente während einer Runde denken, welcher fällt Ihnen spontan ein? Ich habe bei einem Turnier in Virginia vorne mitgespielt. Auf dem 18. Abschlag am Sonntag kam eine Dame zu mir und wollte, dass ich ihr den Ball signiere, den ich am Tag davor an diesem Loch ins Wasser gefeuert hatte. Sie hatte ihn wieder her- ausgefischt. Ich wollte in diesem Moment natürlich an alles denken, nur nicht an den Abschlag am Tag davor. Aber ich habe keine Szene gemacht, den Ball unterschrieben und zum Glück saß auch der Abschlag. Welche Fähigkeit haben Sie, von der nur wenige etwas wissen? Dass ich gerne male, ist mittlerweile glaube ich kein Geheimnis, aber ich bin ganz gut im Wake-Surfen. Auf einem Loch eine 10 oder mehr notiert? Ja, das ist schon passiert. In Indianapolis habe ich drei Bälle in dasselbe Wasser- hindernis gefeuert und am Ende wurde es zweistellig. Wann klingelte der früheste Wecker während eines Turniers? 3.30 Uhr. Das Turnier, ich glaube es war in Schottland, war wegen Regens unter- brochen und ich mache vor der Runde immer gerne noch Meditationsübungen. Ich glaube, ich war dann gegen 6.30 Uhr auf der Range. Last but not least: Schlimmste Erfahrung mit Amateuren bei ProAms? Weniger schlimm als lustig: Bei einem ProAm in Ohio hat ein Amateur einmal seinen Abschlag hinter die Tee-Box befördert. Das war natürlich bitter. Der Ball lag tatsächlich weiter vom Loch weg als vor dem Schlag. GT Bestes Frühstück vor der Runde? Oat Meal mit Erdnussbutter und Honig.
SPASS-TALK Sandra Gal spricht im Fun-Interview über Wut, Tränen, Nervosität und Fähigkeiten, von denen bisher kaum einer etwas weiß.
GO ASK SANDRA
Was war Ihr schlimmster Wutausbruch auf dem Platz? Sagen wir mal so: Ich habe noch keine Schläger zerstört. Ich habe den Driver mal in den Boden gerammt, eventuell begleitet von ein bis zwei Schimpfwörtern. Haben Sie schon einmal nach einer Runde geweint? Oh ja, klar, das ist schon öfters passiert. Schon mal nach einem Alkoholexzess Golf gespielt? Wie lief es? Nein, hab ich nicht (kurze Pause) . Doch, hab ich. In Südkorea. Aber das war eine Proberunde und es lief eigentlich ganz passabel. Was war der schlechteste Schlag Ihrer Karriere? (lacht…) Was sind das eigentlich für depri- mierende Fragen? Es waren sicher einige bittere. Bei den British Open 2020 habe ich den Ball vor einem Drive sehr, sehr niedrig aufgeteet wegen des Gegenwindes und habe ihn dann sehr fett erwischt. Der Ball ist nur 160 Meter nach vorne geholpert. Bei welchem ersten Abschlag während Ihrer Laufbahn waren Sie am nervösesten? Ganz klar beim Solheim Cup in Deutsch- land am ersten Tag. Das war schon brutal von der Anspannung her.
14
GOLF TIME | 2-2021
www.golftime.de
www.golftime.de
9
COUNTDOWN | NEWS
DEUTSCHE LADIES POWER
applaudierte vom Rand des Grüns eine Order-of-Merit- Gewinnerin der Ladies European Tour. Esther Henseleit verfolgte gemeinsam mit Isi Gabsa die finalen Bahnen, beide waren ebenfalls im Feld. Gabsa be- endete das Turnier auf Position fünf, Henseleit kam als 34. über die Ziellinie. „Es ist lustig, dass sie hier geblieben sind. Ich weiß, dass sie ein bisschen warten mussten, also war es schön zu sehen, dass ein paar Mädels hier sind und mich anfeuern”, erklärte Hausmann. „Es kann hart sein, wenn man hier draußen alleine ist, also ist es schön, die Unter- stützung von ihnen zu haben.“ Das deutsche Trio liegt nach zwei Turnieren in den Top Zehn der noch frischen Saisonwer- tung.
Erster Sieg für Sophie Hausmann auf der Symetra Tour
Bei ihrem erst zweiten Turnier auf der Symetra Tour gelang Sophie Hausmann bei der IOA Championship gleich der Sieg. Als die 23-Jährige aus Nottuln im Münsterland stammende Deut- sche, die nach ihrem Studium an der University of Idaho frisch in die Profi-Karriere gestartet war, im kalifornischen Morongo Golfclub den Siegesputt lochte,
PATTY TAVATANAKIT Die 50. Ausgabe der ANA Inspiration, das erste der fünf Golf-Majors der Frauen des Jahres, wird als Meisterleistung der aufstrebenden Thailänderin in Erinnerung bleiben. Die 21-Jährige führte im kalifornischen Mission Hills Country Club von Anfang an das Feld an, um die erste Rookie- Gewinnerin seit Juli Inkster im Jahr 1984 und die erste Majorsiegerin aus Thailand überhaupt zu werden. Tavatanakit beendete das Turnier mit einem Gesamtscore von 18 unter Par (270 Schläge) und hielt damit die in der Finalrunde fulminant aufspielende Neuseeländerin Lydia Ko (62 Schläge, -10) mit zwei Schlägen Vorsprung auf Distanz. 2019 belegte die damalige Studentin der UCLA University als Ama- teurin den geteilten 26. Platz. Eine Erfahrung, die der Longhitterin (sie schlägt ihre Drives im Schnitt weit über die 300-Yards-Marke) in diesem Jahr bei ihrem Sieg zu gute kam. „Rückblickend denke ich, dass es wirklich gut war, 2019 hierherzukommen und zu spielen, um zu wissen, wie der Platz ist“, sagte Pat- ty Tavatanakit. Nur zwei Jahre später schrieb die Thailänderin nun Golfgeschichte und durfte zur Belohnung den berühmten Sprung in Poppies Pond antreten.
Als Tiger Woods am 23. Februar in einen Autounfall verwickelt war, bei dem er schwer verletzt wurde, hielt die Golfwelt den Atem an. Jetzt veröffentlichte der Los Angeles County Sheriff Details zu dem Unfall. Prekär dabei: Tiger fuhr wohl mit stark erhöhter Geschwindig- keit, was als Ursache des Unfalls gewertet wird. Die Auswertung der „Black Box” des SUVs, mit dem der 45-Jährige damals unterwegs war, ergab, dass Woods in der 45er-Zone wohl mit 84 bis 87 mph (ca. 135-140 km/h) unterwegs gewesen sein muss, als er von der Straße abkam und mit einem Baum kollidierte. Anschließend schoss sein Fahrzeug den Hang hinab und überschlug sich mehrfach, bevor TIGER VIEL ZU SCHNELL
es schließlich in einem Busch zum Liegen kam. Da das Gaspedal zum Zeitpunkt des Unfalls zu 99% durchgedrückt war, schlossen die Beamten, dass Woods beim
Versuch zu bremsen wohl versehentlich das Pedal ver- wechselt haben muss. Wie lange er an den Folgen des Unfalls zu laborieren haben wird, bleibt weiterhin offen.
SIEGFORMEL: PATTY TAVATANAKIT (ANA INSPIRATION)
18 unter Par
18 Birdies, 2 Eagle 67,5 Rundenschnitt
465.000 Dollar Preisgeld
16
GOLF TIME | 2-2021
www.golftime.de
7
COUNTDOWN | NEWS
2020
In seinen Dreißigern begann Mark Brooks eine zweite Karriere mit dem Design von Golfplätzen und war Partner der Firma Knott-Linn- Brooks House in Palo Alto, Kalifor- nien. Sein erstes großes Pro- jekt, der Southern Oaks Golf Club außerhalb von Fort Worth, wurde 1999 eröffnet und war hoch ge- lobt. Nach seinem 50. Geburtstag
1996
WAS MACHT EIGENTLICH... MARK BROOKS?
2011 übersiedelte Brooks auf die Champions Tour, wo er als beste Resultate auf zwei zweite Plätze verweisen kann. Am 25. März feierte er seinen 60. Geburtstag und spielt noch heute, so oft es möglich ist, bei den „Champions“. Im Jahr 2015 wurde Mark Brooks zudem von Fox Sports als Experte und Analyst für die U.S. Open-Berichterstattung des Senders einge- stellt, wo er seitdem mit seinem Fachwissen glänzt. Und einen Rekord hält Brooks nach wie vor bis heute: Mit 803 Starts trat kein anderer Athlet auf der PGA Tour so oft bei Turnieren an wie er.
jedoch keiner davon war prestigereich wie der Sieg bei der PGA Championship 1996 in Valhalla. Am ersten Extraloch bezwang der damals 35-Jährige den von den Fans frene- tisch angefeuerten Lokalmatador aus Ken tucky, Kenny Perry. Im selben Jahr wurde Mark Brooks auch in das Presidents Cup Team der USA berufen, es sollte aber sein einziger Auf- tritt in einem Team-Wettbwerb bleiben.
Vor 25 Jahren feierte Mark Brooks bei der PGA Championship das Highlight seiner Karriere. Der in Fort Worth geborene Texaner, der während seines Studiums an der University of Texas at Austin einer der besten
College-Golfer des Landes war, wechselte 1983 ins Profilager. Insgesamt holte Brooks sie- ben Titel auf der PGA Tour,
6
Der U.S. Open-Champion von 2020 über die Themen „ewige“ Weitenjagd und Schwunggeschwindigkeit. Bryson DeChambeau DREI FRAGEN AN…
aus dem Bett und sagte mir: „Okay, anstatt zu versuchen, mehr über mein Golfspiel heraus zufinden, versuche ich erst mal, mehr über meinen Körper zu erfahren.“ Das war der Anfang von diesemWeg. Wie lauten deine Ziele für 2021? Ich werde die Ballgeschwindig- keit weiter erhöhen, bis ich ungefähr 205 bis 210 mph (ca. 330 km/h) erreiche. Sobald ich über diese Geschwindigkeiten verfüge, werde ich wahrscheinlich damit aufhören und mich in das Chip ping-Kaninchenloch begeben und versuchen, mein Chippen und Wedgespiel ein wenig besser zu verstehen.
kenne keine Situation, die meine Performance mit zusätzlicher Länge beeinträchtigen würde. Welche Opfer hast du gebracht, um dieses Level zu erreichen? Ich habe, vor allemwährend der Quarantänezeit, jeden Tag unge fähr zwei bis drei Stunden mein Leben ganz der Stärkung meines Körpers und der Eliminierung von Schmerzen gewidmet. Dies alles begann mit einer Rücken verletzung vor rund drei Jahren. Ich kam eines Tages nicht mehr
Wenn du das Sagen hättest: Wie würdest du einen Golf- platz „Bryson-proof“ machen? Ich würde ihn garantiert nicht länger machen. Das würde mir nur einen noch größeren Vorteil verschaffen. Ohne zu viel preis zugeben, ich würde sagen, dass es fast gar nicht geht. Und das meine ich überhaupt nicht arrogant. Ich sage nur, dass es schwierig ist, Länge zu kontrollieren. Sie wer den niemals in der Lage sein, die Athletik rauszunehmen, denn ich
18
GOLF TIME | 2-2021
www.golftime.de
TOPS
COUNTDOWN | NEWS
FLOPS
Bei Rory McIlroy will im Mo- ment auf dem Platz einfach gar nichts klappen. Als Grund offen- barte er kürzlich, dass er nach dem U.S. Open-Sieg von Bryson DeChambeau versucht hatte, ähnlich an Weite zu gewinnen, was aber als Schuss nach hinten losging. Mit neuem Schwung- coach Pete Cowen will der Nordire wieder zu alter Stärke finden. In Augusta sah man keine Steigerung: Verpasster Cut!
Women’s Open Champion So- phia Popov wechselte für ihren Freund und Caddie Max Meh- les die Seiten. Da Anfang März auf der LPGA Tour kein Turnier stattfand, ging sie für ihren Freund, ebenfalls Profi-Golfer, bei der Q-School zur PGA Tour of Canada als Caddie. Dort will sich Mehles eine Karte für die als Sprungbrett zur Korn Ferry Tour dienende Tour erspielen.
MATCH-PLAY-KÖNIG: BILLY HORSCHEL Beim WGC-Dell Technologies Match Play heißt das Motto stets: „Last Man Standing“. 64 Teilnehmer kämpften an fünf langen Turniertagen in Duellen Mann gegen Mann um den Sieg. Am Ende waren es die beiden Amerikaner Scottie Scheffler und Billy Hor- schel , die den Sieg im Finalmatch untereinander ausmachten. Die Qualität ließ jedoch angesichts der Wochenstrapazen zu wünschen übrig, die langsame Spielgeschwindigkeit trug das Ihre dazu bei, dass viele Fans vor den TV-Bildschirmen wegnickten oder gleich den Kanal wechselten. Keine gute Werbung also für ein Spielformat, das an sich für Abwechslung und Spannung steht. Man denke nur an den Ryder Cup… Dort könnte man im Herbst gut und gerne die beiden Finalisten aufseiten der Amerikaner wiedersehen. Sowohl Scheffler als auch Horschel gelten als Match-Play-Experten, wie sie in Austin, Texas, unter Beweis stellten. Horschel behielt am Ende mit 2&1 die Ober- hand und feierte damit den ersten WGC-Titel seiner Karriere.
Einer der wohl emotionalsten Siege der Saison gelang Joel Dahmen bei der Puntacana Resort & Club Championship. Bei den vorangegangenen sieben Starts auf der PGA Tour verpasste der 33-jährige Ameri- kaner sechs Mal den Cut, doch in der Dominikanischen Republik schlug nun die große Stunde für den Publikumslieb- ling, der seinen ersten PGA Tour Titel entsprechend feierte.
LPGA-Rookie Yealimi Noh er- kämpfte sich mühsam bei der Kia Classic einen geteilten 61. Platz. Als Preisgeld standen 4.247 Dollar zu Buche. Ein fettes Minusgeschäft, denn die 19-jährige Amerikanerin bekam wegen Slow Play eine 10.000 Dollar Strafe aufgebrummt. „Ich kann mich nicht beschweren, denn es war offensichtlich meine Schuld“, machte sich der Teenager lediglich Sorgen, wie er das negative Preisgeld seinen Eltern erklären soll.
GOLF TECH: UK OFFENSIVE
Deutschland, England und USA, verkündete ihren Einstieg beim englischen Unternehmen World Wide Golf Brands. Ziel sei es, die Marktstellung in UK auch nach dem Brexit noch weiter auszubauen. Im Zuge der Partnerschaft wird Golf Tech den Vertrieb der renommierten Golf Brands Mac Gregor, Oscar Jacobson und Stuburt Golf in Europa und den USA organisieren und World Wide Golf Brands im Gegenzug die Marken BIG MAX und Zoom über ihr Netzwerk in UK und Irland vertreiben.
Golf Tech, die 1988 gegrün- dete Mutterfirma der Marken BIG MAX und Zoom, mit Sitz in Wien und Niederlassungen in
Patrick Reed hat gut lachen. Der Masters-Champion von 2018 präsentierte zum Auf- takt der diesjährigen Auflage in Augusta gleich zwei neue Sponsoren. Zum einen ist er der Botschafter der ersten Golflinie des UK-Sportmodelabels Castore. Und mit cbdMD wirbt ein Cannabidiol-Unterneh- men gut sichtbar auf seiner Mütze.
Kuriosum für Norwegens Shoo- tingstar Viktor Hovland bei der Players Championship. Seine Mutter rief ihn nach der Runde an und machte ihn auf einen Regelverstoß aufmerksam. Hovland meldete das Vergehen und wurde nachträglich mit zwei Strafschlägen bedacht.
5
Golf Tech-Boss Thomas Reiter
20
GOLF TIME | 2-2021
www.golftime.de
COUNTDOWN | NEWS
DAS ENDE EINER ÄRA
BESTBEZAHLTE CADDIES AUF DER PGA TOUR 2020
Stefan Kirste , Geschäftsführer des deutschen E-Commerce-Unternehmens für Golfsport- Bedarf, All4Golf, zog sich Ende März nach mehr als 24 Jahren an der Spitze des Unternehmens aus dem Geschäftsleben zurück. „Wie bereits seit Sommer 2020 geplant, kann ich jetzt guten Gewissens die Führung des Unternehmens
Während des Ceremonial Tee Shots zum 85. Masters wurde Lee Elder, der erste schwarze Spieler beim Masters, geehrt. Wayne Player , der Sohn von Golflegende Gary Player, nutzte den emotionalen Moment für eine plumpe Schleich- FOLGEN FÜR PLAYER 4 CFO Sandra Cau im Namen des Management-Teams sagt: „2020 war das bisher beste Jahr in unserer Unternehmensgeschichte. Wir danken Stefan Kirste für sein jahrzehntelanges Engagement für All4Golf und werden seinen herausragenden Unternehmergeist sowie seine Leidenschaft für den Golfsport weitertragen.“ werbung, indem er völlig deplatziert eine Ballschachtel in die Kamera hielt. Das Verhalten habe laut Bruder Marc Player angeblich auch Konsequenzen. Auf Twitter schrieb er: „Wayne ist verständlicherweise abgeben“, sagte Stefan Kirste. „Mit der starken Geschäftsleitung und den vielen erfahrenen und neuen Kollegen aus Einkauf, Marketing, Operations und Finanzen wurden kompetente Nachfolger gefunden, die das Unternehmen und die gesamte Gruppe auf europäischer Ebene ganz weit nach vorne bringen werden. Das macht mich sehr stolz und zuversichtlich.“
502.851 $ JIMMIE JOHNSON Justin Thomas’ Caddie
486.825 $ JONATHAN JAKOVAC Collin Morikawa’s Caddie
472.600 $ AUSTIN JOHNSON Dustin Johnson’s Caddie
aus dem Augusta National Golf Club und dem Masters- Turnier verbannt worden. Was für eine Schande. Was für eine Peinlichkeit. Was für eine schlechte Ent- scheidung, ihn am Ehren- abschlag teilnehmen zu lassen… Ich entschuldige mich bei allen.“
417.595 $ PAUL TESORI Webb Simpson’s Caddie
374.625 $ ADAM HAYES Jon Rahm’s Caddie
Quelle: Sportekz
AUSBAU BMW verstärkt dieses Jahr im Rahmen des globalen Golf- Engagements seine Präsenz im Damengolf. Neben der Austragung der BMW Ladies Championship in Südkorea ist BMW erstmals Part- ner bei einem Damen-Major – The Amundi Evian Championship. Zu- dem bei einer Premiere in der Welt des Profigolfs: Beim Scandinavian Mixed Hosted by Henrik & Annika.
NEUES EVENT Im November 2022 soll für die Legenden des Golfsports erstmals der World Champions Cup in einem ähnlichen Format wie der Ryder Cup und Presidents Cup statt- finden. Drei Teams aus den USA, Europa und dem Rest der Welt wer- den in einem dreitägigen Event den Sieger unter sich ausmachen. Die Kapitäne stehen mit Ernie Els, Darren Clarke und Jim Furyk bereits fest.
VERTRAG Golf-Superstar Tiger Woods hat einen langfristigen Deal mit Game Publisher 2K unter zeichnet. Er soll auch an der Ent- wicklung zukünftiger PGA Tour Ableger mitarbeiten. „Es ist mir eine Ehre, diese Gelegenheit zu erhalten, und ich werde meine Erfahrung und mein Wissen gerne teilen, während wir gemeinsam die Zukunft der Golf-Videospiele aufbauen.“
VIRTUELL Und auch ein neues Masters-Videospiel soll pünktlich zum Major-Turnier 2022 erscheinen. Augusta-Chairman Fred Ridley präsentierte während der diesjährigen Turnier- woche die Partnerschaft mit EA Sports. Titel des neuen Spiels: EA Sports PGA Tour: Road to the Masters. 3
22
GOLF TIME | 2-2021
www.golftime.de
COUNTDOWN | NEWS
Eine emotionale Verlobung, eine neue Vaterschaft und natürlich das Masters Turnier im Augusta National – die Höhepunkte aus den sozialen Medien. TWEET IT!
Jon Rahm wurde erstmals Vater und konnte sein Glück kaum fassen. Frau Kelley und Sohn Keppa Cahill Rahm sind wohlauf.
Titelverteidiger Dustin Johnson bereitete sich zu Hause auf der Perfect Practice Golfmatte auf die schnellen Grüns von Augusta vor. Ohne Erfolg: DJ verpasste den Cut!
Man trifft nicht jeden Tag auf dem Golfplatz einen Hollywoodstar. Lee Westwood hatte sichtlich Spaß mit „Rocky“ Sylvester Stallone.
Fast einen ganzen Monat behielten sie ihr Geheimnis für sich. Dann postete Schauspielerin Jena Sims die Bilder, als Brooks Koepka offiziell um ihre Hand anhielt.
Die Ähnlichkeit von Will Zalatoris mit dem Caddie aus dem Film „Happy Gilmore“ blieb auch Adam Sandler nicht verborgen.
Internet-Starlet Paige Spiranac stimmte sich auf das Masters mit ihrer eigenen Interpretation des Green Jackets ein. Und sendete ihren Kritikern und Hatern gleich eine Botschaft mit …
1
24
GOLF TIME | 2-2021
www.golftime.de
COVER | 85. MASTERS TOURNAMENT
2021
DER GANZE STOLZ JAPANS Hideki Matsuyama im Grünen Jackett
H ideki Matsuyama stand auf dem 18. Grün des Augusta National Golf Clubs und hatte soeben das Masters Tourna- ment 2021 gewonnen – und damit Sportgeschichte geschrieben. Der erste japanische Major-Sieger. Der erste asiatische Masters-Gewinner. Wer nun glaubt, der frisch gebackene Champion würde riesige Luftsprünge machen und die angespannten Emotionen rauslassen, der irrte. Er hob freundlich die Kappe, ein paar schüchterne Umarmungenmit seinemCaddie Shota Hayafuji und dem unterlegenen Flight- partner Xander Schauffele und ein anerken- nendes Nicken für die Ovationen der Patrons. „Als der letzte Putt fiel, habe ich an gar nichts gedacht", erklärte Matsuyama und fügte hinzu, dass er sich vor allem für seinen Caddie freute, weil dies sein erster Sieg war. „Und dann begann ich mir langsam bewusst zu werden, ja ich bin ein Masters-Champion.“ Es war charakteristisch für Matsuyama, der am Samstag eine Regenverzögerung nutzte, um eine Stunde lang in seinem Auto auf dem Handy zu spielen, bevor er auf den aufgeweichten Grüns zu einem Birdie-Run ansetzte, der ihm einen Vier-Schläge-Vor- sprung vor der Finalrunde bescherte. Einen Vorsprung, den er am Masters-Sonntag trotz hoher nervlicher Belastung mit großteils solidem Spiel ins Ziel brachte. Der Japaner konnte bereits fünf Mal zuvor auf der PGA Tour gewinnen, der letzte Sieg datierte jedoch aus dem Jahr 2017, als er kurz davor war, auch in der Weltrangliste die Spitzenposition zu übernehmen. HOHER ERFOLGSDRUCK In seinem golfverrückten Heimatland stieg zu der Zeit der Druck von Medien und Fans, die sehnsüchtig einen ersten Major-Sieg für Japan forderten. Wohin Matsuyama auch ging, eine Entourage an japanischen Medienvertretern folgte ihm auf Schritt und Tritt. Doch selbst die japanische Presse weiß relativ wenig über den zurückhaltenden, man ist geneigt zu sagen schüchternen, jungen Mann. Er wurde in der Stadt Matsuyama, der Hauptstadt der Präfektur Ehime auf Japans südlicher
KONICHIWA AUGUSTA 85. MASTERS TOURNAMENT Der Japaner Hideki Matsuyama schreibt Golfgeschichte. Er gewinnt als erster Asiate das prestigeträchtige Major-Turnier im Augusta National Golf Club.
Von Markus Scheck
26
GOLF TIME | 2-2021 27
GOLF TIME | 2-2021
www.golftime.de
www.golftime.de
COVER | 85. MASTERS TOURNAMENT
2021
A STAR IS BORN
W ill Zalatoris ist in der Weltspitze angekommen. „Will wer?“, wird sich der ein oder andere zu Be- ginn der Masters-Woche gefragt haben. Der schlaksige 24-jährige Amerikaner faszinierte die Patrons im Augusta National mit seinem weiten Rück- und peitschenartigen Durch- schwung sowie einem gesunden Selbstver- trauen. Als Zalatoris am letzten Loch einen 5 1 / 2 -Meter-Putt zum Par lochte und die frühe Abendsonne durch sein blondes Haar leuch- tete, erhoben sich die Fans von ihren Stühlen und zollten dem Masters-Rookie mit tosen- dem Applaus den gebührenden Respekt. Zalatoris, der in der vorletzten Paarung spielte, schoss am Sonntag eine 70 und wurde bei 9 unter Par (279 Schläge) alleiniger Zweiter. Hätte er gewonnen – am Ende fehlte lediglich ein Schlag auf Sieger Matsuyama – wäre er der erste Debüt-Sieger seit Fuzzy Zoeller 1979 gewesen. „Es war ein absoluter Genuss“, strahlte Zalatoris. „Natürlich bin ich enttäuscht, dass es ein Schlag zu viel war, aber gleichzeitig ist das auch alles sehr motivie- rend und aufregend“, zeigte sich der gebürtige Kalifornier auch im Interview nach der Final- runde abgebrüht und sachlich. VON DER KORN FERRY TOUR ZU DEN MAJORS Will Zalatoris war einer der letzten Spieler, die sich für das Masters qualifizieren konnten, indem er Ende März die Top 50 der Weltrang-
liste knackte. Es war dies der nächste Schritt in einem bemerkenswerten Aufstieg für Zalatoris, der nach einer erfolgreichen Col- lege-Karriere an derWake Forest University in North Carolina die letzten zwei Jahre auf der Korn Ferry Tour verbrachte hatte. Bevor er die Tour in seiner zweiten Saison dominierte und sich auch für die U.S. Open 2020 in Winged Foot qualifizierte, wo er den sechsten Platz belegte, musste er sich zunächst erst bei den Monday Qualifiern in das Feld der Korn Ferry Events hineinspielen. AUCH LANGER BEEINDRUCKT Das ist nun alles Schnee von gestern, denn nach dem zweiten Platz in Augusta rangiert Zalatoris bereits an 27. Stelle in der Weltrang- liste – Tendenz steigend. Den 24-jährigen Hünen zeichnen vor allem Power, Nerven- stärke, aber auch Reife trotz jungen Alters aus. In den ersten beiden Masters-Runden durfte sich Deutschlands Golf-Legende Bern- hard Langer persönlich ein Bild von dem Shootingstar machen. Schon nach den ersten 18 Löchern, die die beiden im selben Flight verbrachten, zeigte sich der zweimalige Masters-Champion tief beeindruckt von Will Zalatoris. „Er spielt ein großartiges Golf. Auf den beiden Par-3-Löchern auf den Front Nine schlug ich ein 6er- und 5er-Eisen und er beide Male ein 9er-Eisen. Ich denke, wir werden von dem jungen Mann noch viel hören.“ GT
TRADITION Vorjahressieger Dustin Johnson hilft dem Japaner ins grüne Jackett
rigen Dolmetscher Bob Turner ins Englische übersetzt werden. Zwar soll Matsuyama privat gar nicht so schlecht Englisch spre- chen, aber hier äußert sich eine weitere Cha- raktereigenschaft des 29-Jährigen: Er ist ein Perfektionist. Und solange er sich im Eng- lischen nicht komplett wohl fühlt, vertraut er auf die Dienste von Turner, der in all den
Insel Shikoku, geboren und ist dort aufge- wachsen. Hier führte Matsuyamas Vater Klein Hideki im Alter von vier Jahren auch zum ersten Mal in das Golfspiel ein. Sein Talent wurde in der Meitoku Gijuku Junior & Senior High School, einer Privatschule, die für ihre Sportprogramme, einschließlich Golf, be- kannt ist, weiter gefördert. Matsuyama besuchte die
VORLIEBE FÜR PRIVATSPHÄRE Matsuyama nutzt seine Schüchternheit auch ein wenig zum Selbstschutz. Auf die Frage, wie er sich fühle, nachdem die Coronavirus- Pandemie viele Journalisten vom Gelände im Augusta National ferngehalten hätte, ant- wortete er: „Ich bin froh, dass die Medien darüber berichten, aber es ist nicht gerade
meine Lieblingsbeschäftigung, hier zu stehen und Fragen zu beantworten.MitwenigerPresse- leuten war es für mich um einiges weniger stressig und ich habe diese Woche genossen.“ Dazu passt auch ein Bonmot aus dem Jahr 2017, als er aus dem Blauen heraus bekannt gab, dass er Monate zuvor geheiratet und dass er und seine Frau ein Kind bekommen hatten. „Niemand hat mich wirklich gefragt, ob ich verheiratet bin, also musste ich diese Frage nicht beantworten“, sagte er damals.
Tohoku Fukushi Universität in Sendai, die Alma Mater von zwei weiteren PGA-Golfern, Hiroshi Iwata und Yusaku Miyazato. Im Jahr 2010 gewann Matsuyama die erste asiatische Amateur- meisterschaft (heuteAsia-Pacific Amateur Championship) und wurde 2011 im Alter von 19 Jah- ren als erster asiatischer Ama- teur zumMasters eingeladen, wo er Platz 27 erreichte, den nied- rigsten Score eines Amateurs erzielte und mit dem Silver Cup ausgezeichnet wurde.
ERFOLG VERBINDET Caddie Shota Hayafuji mit seinem „Master“ Matsuyama
Mit dem Sieg in Augusta machte sich Hideki in seiner Heimat auf jeden Fall unsterblich. Selbst Premierminister Yoshihide Suga gratu- lierte dem neuen Masters-Champion. Und Matsuyama blickte bereits in die Zukunft: „Ich hoffe, dass ich ein Pionier bin, dem viele andere Japaner folgen werden. In der Zwi- schenzeit werde ich versuchen, weitere Majors zu gewinnen.“ GT
Jahren zu einem engen, persönlichen Freund wurde. Auch seine Kollegen schätzen den stets freundlichen Japaner. „Ich denke, er hat einen ziemlich starken Charakter, obwohl wir das nicht wirklich sehen“, meinte etwa Adam Scott, der Masters-Gewinner von 2013, der Matsuyama seit Jahren, auch vom Presidents Cup, gut kennt. „Und vor allem ist er wirklich besessen von seinem Spiel.“
INTERVIEWS AUF JAPANISCH Exakt zehn Jahre später saß Hideki Matsuyama nun erneut in der Butler Cabin des Augusta National Golf Clubs. Doch dieses Mal wurde ihm von Vorjahressieger Dustin Johnson das grüne Jackett, das ultimative Symbol des Masters-Sieges, übergestreift. Bis heute hält der Japaner in Interviews seine Antworten kurz und knapp, die von seinem langjäh-
SHOOTING STAR Will Zalatoris mischt im Augusta National die Golfwelt auf
28
29
GOLF TIME | 2-2021
GOLF TIME | 2-2021
www.golftime.de
www.golftime.de
COVER | 85. MASTERS TOURNAMENT
2021
AUGUSTA BRUTAL B ei der 2020-Ausgabe des Masters, das coronabedingt letzten November ge- spielt wurde, sorgte Dustin Johnson für einen neuen Siegerscore-Rekord. Nun kehrte das erste Major des Jahres auf seinen angestammten April-Termin zurück und zeigte, anders als im Spätherbst, wieder seine gewohnten Zähne. Der Augusta National präsentierte sich in diesem Jahr vor allem an den Eröffnungstagen von seiner brutalen Seite. Harte, superschnelle Grüns, gepaart mit einer frischen Windbrise, stellten die besten Golfer der Welt vor so manche Her- ausforderung, der viele Asse nicht gewachsen waren. So verpasste nicht nur der Titelverteidiger und Weltranglistenerste Dustin Johnson den Cut, mit dem formschwachen Rory McIlroy, dem angeschlagenen Brooks Koepka sowie Europas Routiniers Lee Westwood und Sergio García gesellten sich prominente Namen dazu, die das Wochenende vor dem Fernseher verbrachten. LANGER OUT, WIESBERGER DRAN Auch Deutschlands einziger Vertreter Bern- hard Langer musste, in der Vorbereitung gehandicappt von Rücken- und Knieschmer- zen, nach zwei Tagen die Koffer packen, während Österreichs Bernd Wiesberger am Freitag mit der besten Runde des Tages (66, –6) für Furore sorgte. In aussichts- reicher Position liegend, konnte der Burgen- länder das Tempo am Wochenende leider nicht halten und wurde mit Runden von 74 und 78 Schlägen noch bis auf den geteilten 40. Platz durchgereicht. Bemerkenswert war der Auftritt von Justin Rose, der mit der 65 (–7) am superschweren Tag 1 wohl die Runde des Turniers ablieferte. An den Folgetagen kämpfte sich der englische Olympiasieger wie ein Löwe über den Platz, musste am Ende aber mit Platz 7 vorliebnehmen. GT
VERGEIGT Bernd Wiesberger vergibt am Wochenende einen absoluten Spitzenplatz
VERLOREN Für Titelverteidiger Dustin Johnson war nach zwei Tagen in Augusta Schluss
VERPASST Bernhard Langer scheiterte verletzungsbedingt dieses Mal am Cut
VERBLÜHT Fulminante erste Runde nicht genug für Olympiasieger Justin Rose
ERGEBNISSE 85. AUGUSTA MASTERS 2021
1. Hideki MATSUYAMA (JPN) 69 71 65 73 278 1.740.266 € 2. Will ZALATORIS (USA) 70 68 71 70 279 1.044.159 € 3. Xander SCHAUFFELE (USA) 72 69 68 72 281 560.752 € Jordan SPIETH (USA) 71 68 72 70 281 560.752 € 5. Marc LEISHMAN (AUS) 72 67 70 73 282 367.389 € Jon RAHM (ESP) 72 72 72 66 282 367.389 € 7. Justin ROSE (ENG) 65 72 72 74 283 323.883 €
Corey CONNERS (CAN) Patrick REED (USA)
73 69 68 74 284 290.044 € 70 75 70 69 284 290.044 € 74 66 73 72 285 251.372 € 74 68 73 70 285 251.372 € 74 66 74 78 292 36.739 €
8.
10. Tony FINAU (USA)
Cameron SMITH (AUS)
40. Bernd WIESBERGER (AUT)
MC Dustin JOHNSON (USA, TV) 74 75 MC Bernhard LANGER (GER) 74 77
30
GOLF TIME | 2-2021
www.golftime.de
TURNIERE | KORN FERRY TOUR
Klar, man könnte fragen: „Warum hat er jetzt noch nicht auf der PGA Tour gewon- nen?“. Vielleicht sind die sechs Siege aber auch eine Art Vorbereitung, wenn ich dann auf der PGA Tour am Sonntag vorne dran sein sollte. Man kann die zwei Touren zwar nicht ganz so einfach vergleichen. Es sind andere Plätze, andere Spieler, aber im Endeffekt doch immer nur Golf. Und ich fühle mich immer dann am wohlsten, wenn ich am Sonntag nervös bin. Inwieweit hilft auch, dass du die Plätze, die du kommende Saison spielen wirst, schon ein wenig kennst und nicht so wie vor ein paar Jahren alles neu ist? Es hilft ein wenig, indem du in der Vor- bereitung nicht so viel Zeit am Golfplatz ver- bringen musst. Ich versuche bei Turnieren, immer erst am Dienstag anzukommen, und spiele dann vielleicht neun Löcher und Mitt- woch auch noch einmal neun, um frisch und ready für das Turnier zu sein. Insofern ist die Kenntnis der Plätze und das Zeitmanagement eine ganz wichtige Sache. Wie sehen deine weiteren Saisonziele bis dorthin aus? Sind die Majors ein Thema? Und vor allem, ändert sich etwas an deinem Turnierplan? Ja, ein bisschen. Ich werde auf jeden Fall versuchen, in die U.S. Open reinzukommen und mich zu qualifizieren. Eines meiner Ziele in diesem Jahr war, unter die Top 100 in der Weltrangliste zu kommen, da haben wir gute Schritte gemacht, und wenn ich weiter so spiele, wird das kein Problem darstellen. Ich werde es Ende des Jahres etwas langsamer angehen lassen, vor allem auf der Korn Ferry Tour die Anzahl der Turniere ein wenig redu- zieren. Ich spiele aber natürlich weiter und will den dritten Saisonsieg holen, der mich automatisch auf die PGA Tour bringt. Auch Platz 1 in der Korn Ferry Tour-Wertung ist ein großes Ziel, denn damit kommst du in die Players Championship, in das Memorial Tournament oder das Arnold Palmer Invita- tional, allesamt richtig große Turniere.
Falls du dich für Olympia qualifizierst, und das sieht ja imMoment ganz danach aus, wirst du die lange Reise nach Tokio in Angriff nehmen? Und dann steht davor im Juni ja auch noch die BMW International Open in Eichenried, wo du aufgewachsen bist, auf dem Programm. Planst du, nach Deutschland zu kommen, oder ist das Reisen in Zeiten von Corona zu komplex? Also, ich will jetzt nicht politisch werden, aber ich empfinde Reisen als „super safe“. Die Airlines machen das Beste aus der Situation, ich sehe das völlig unproblematisch. Sollte ich bei Olympia reinkommen, gehe ich zu 100 Prozent nach Tokio. Ich habe volles Ver- trauen, dass vor Ort alles getan wird, um sichere Spiele zu gewährleisten, und ich freue mich darauf, als Athlet dabei zu sein, das ist schon etwas ganz Besonderes. Ich gehe auch zu 100 Prozent zu den BMW International Open. Das ist fix geplant und die Flüge sind schon gebucht. Ich war seit 2019 nicht mehr in Deutschland, hab meine Eltern seit Weihnachten 2019 nicht mehr gesehen und habe zudem die Gelegenheit, ein Turnier auf meinem Heimatplatz zu spielen. Solltest du auf der PGA Tour gut spielen, könnte auch der Ryder Cup in der Zukunft ein Thema werden. Dafür bräuchtest du aber eine European Tour Mitgliedschaft, die du im Moment nicht hast. Würdest du diese anstreben? Auf jeden Fall. Der Ryder Cup ist definitiv ein großes Ziel von mir. Und wenn dieses Fernziel irgendwann näher kommen sollte, werden wir auch das Thema European Tour Mitgliedschaft angehen. Wenn du auf der PGA Tour gut spielst, hast du mit den Majors und den WGC-Events aber ohnehin schon einen Großteil der notwendigen Turniere abgedeckt, die auch für die European Tour zählen. Dann noch die BMW International Open, und allzu viel mehr braucht es dann nicht mehr. Es gibt viele Europäer, die mitt- lerweile beinahe zu 100 Prozent auf der PGA Tour spielen, und so wäre es im Fall der Fälle dann auch mein Plan. GT
INTERVIEW Bei der Emerald Coast Classic at Sandestin holte Stephan Jäger bereits seinen sechsten Sieg auf der Korn Ferry Tour. Damit ist ihm auch das Ticket für die nächste PGA-Tour-Saison nicht mehr zu nehmen. GOLF TIME sprach mit dem gebürtigen Münchener exklusiv über seine weiteren Saisonziele. „Ich bin heute ein besserer Golfer“
Von Markus Scheck
S tephan Jäger wird immer mehr zum „König der Korn Ferry Tour“. Bereits sechs Titel konnte er während seiner Laufbahn holen; den jüngsten An- fang April bei der Emerald Coast Classic at Sandestin. Jäger setzte sich im Stechen gegen den US-Amerikaner David Lipsky durch. Ein Par auf dem ersten Extraloch reichte. Damit hat nur Jason Gore während seiner Laufbahn häufiger, nämlich sieben Mal, auf der Korn Ferry Tour gewonnen. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich in Topform war”, so Jäger im Siegerinterview. „Ich wusste, dass mein kurzes Spiel top war. Ich habe einfach versucht, den Ball im Spiel zu halten und mir so viele Möglichkeiten mit dem Putter zu geben, wie ich konnte. Es war mental viel schwieriger als andere Siege. Bei den anderen war ich gut drauf und hatte nie das Gefühl, dass ein Fehlschlag passieren könnte. Das ist diese Woche definitiv passiert, und das macht es noch besser.” 1872 Punkte hat Stephan Jäger seit dem ver- gangenen Jahr für die Saisonwertung (2020 und 2021 zählen aufgrund der Coronapan- demie zusammen) gesammelt. Er belegt da- mit den zweiten Rang der Top 25, die sich am Ende die Spielberechtigung für die PGA Tour sichern werden. Die Rückkehr in die lukra-
tive Elite-Liga ist damit fix. Gewinnt „Sedl“, wie der Deutsche von seinen Freunden genannt wird, in diesem Jahr ein weiteres Mal, schafft er den direkten, unmittelbaren Aufstieg. Stephan, Gratulation zu deinem mittlerweile bereits sechsten Sieg auf der Korn Ferry Tour. Konntest du den Triumph in den Tagen danach feiern und ein wenig genießen? Ja, ich war jetzt die Tage danach zu Hause mit meiner Familie und hab‘ erst mal gar nichts groß gemacht, nur ein wenig Fit- ness, aber es geht ja ohnehin nächste Woche gleich weiter nach Las Vegas. Lass den Sieg ein wenig Revue passieren. Was hat in dieser Woche besonders gut geklappt? Mein langes Spiel war solide, da waren jetzt keine Katastrophen dabei. Ich konnte mein Spiel gut managen, im Sinne von, wenn ich mal einen schwierigen Teeshot hatte, dass ich diesen gut aufs Fairway brachte. Wenn ich wirklich mal in Schwierigkeiten war, habe ich immer noch ein gutes Par oder gutes Bogey gerettet. Der Platz hat sich jetzt nicht so ein- fach gespielt, also kann man sich schon mal das ein oder andere Bogey leisten. Ich habe viele Birdies gemacht, da ich gut geputtet und gechippt habe, und meine Wedges waren
richtig gut. Ich hatte keinen Tag, der toll war, aber auch keinen, der schlecht war, und so war ich Sonntagnachmittag natürlich glücklich, dass es am Ende mit dem Sieg geklappt hat. Die Rückkehr auf die PGA Tour ist damit fix. Inwieweit helfen dir die beiden Jahre, die du schon auf der PGA Tour gespielt hast, im Blick voraus auf die kommende Saison? Zum Ersten würde ich sagen, ich bin heute einfach ein besserer Golfer und habe mich jedes Jahr ein Stück weiterentwickelt. Klar hätte ich gerne nur ein Jahr auf der Korn Ferry Tour verbracht und schon dieses Jahr wieder auf der PGA Tour gespielt, aber es gibt schlimmere Sachen. Ich bin heute aber auch viel konstanter. Früher hatte ich mal eine gute Woche und hab gleich gewonnen. In den letzten eineinhalb Jahren schaffte ich alleine sieben Top-Ten-Platzierungen, das gab es vor- her nie. Jetzt gebe ich mir am Wochenende viel mehr Chancen, vorne mitzuspielen und mit ein paar Birdies Druck auszuüben. Dafür trainiere ich hart und es ist schön zu sehen, dass es sich auszahlt. Und wer sechs Mal auf der Korn Ferry Tour gewinnt, kann eigentlich auch auf der PGA Tour gewinnen, oder?
Stephan Jägers Siege auf der Korn Ferry Tour: 2016 Ellie Mae Classic at TPC Stonebrae 2017 BMW Charity Pro-Am presented by SYNNEX Corporation 2017 Rust-Oleum Championship 2018 Knoxville Open 2020 Albertsons Boise Open presented by Kraft Nabisco 2021 Emerald Coast Classic at Sandestin (im Bild links mit Frau Shelby)
32
GOLF TIME | 2-2021 33
GOLF TIME | 2-2021
www.golftime.de
www.golftime.de
TURNIERE | NATIONAL
Porsche European Open
Porsche Nord Course der Green Eagle Golf Courses bei Hamburg
3. bis 6. Juni 2021 Entscheidung über
zehn Startplätze für die U.S. Open
Traumrunde
zu gewinnen
GEWINNSPIEL Die spielerische Herausforderung schlechthin: Spielen Sie einen Tag nach dem Turnier das Green Monster im Sonntags-Set-up der Porsche European Open. Gutes Gelingen! L ust auf den schwierigsten Platz Deutschlands? Unter Turnierbedingun- gen der European Tour? Dann sollten Sie unbedingt an unserem Gewinnspiel teilnehmen. GOLF TIME lädt die Siege- der Platz für einige ausgewählte Gäste frei- gegeben. Mit den Fahnenpositionen des Sonntags und pfeilschnellen Grüns auf Tour- Niveau erleben unsere Gewinner plus Begleit- person echtes Tour-Feeling.
Porsche European Open. Einsendeschluss ist der 31. Mai 2021. Der Rechtsweg ist ausge- schlossen. Die geltenden Teilnahmebedingun- gen finden Sie auf www.golftime.de. Leider können wir aufgrund der Corona-Pan- demie derzeit noch nicht sicher vorhersagen, ob es am 7. Juni erlaubt sein wird, in der be- schriebenen Form Golf zu spielen. Diesbezüg- lich gelten die tagesaktuellen Bestimmungen des Landes Niedersachsen. Sollte es nicht möglich sein zu spielen, lädt GOLF TIME den Sieger bzw. die Siegerin mittels eines Gut- scheins dennoch zu einer Runde auf dem spektakulären Porsche Nord Course ein. GT
rin oder den Sieger des Gewinnspiels zu einer Runde auf den Porsche Nord Course von Green Eagle ein. Und zwar direkt im Anschluss an die Porsche European Open, die vom 3. bis 6. Juni 2021 zum vierten Mal auf den Green Eagle Golf Courses bei Hamburg stattfinden werden. Das Green Monster, wie der Platz von Rock- Legende Alice Cooper getauft wurde, misst von den Champions-Tees 7.161 Meter Länge und ist laut DGV Course-Rating der schwierigste Platz Deutschlands. Am Montag, den 7. Juni, und damit nur einen Tag nach der Finalrunde des Traditions-Turniers der European Tour, wird
UND SO GEHT’S Die Gewinnspiel-Frage lautet:
Welcher Engländer gewann 2019 bei der Porsche European Open?
A: Paul Casey B: Nick Faldo
Um am Gewinnspiel teilzunehmen, schicken Sie die richtige Antwort, Ihren vollständigen Namen sowie Anschrift, E-Mail, Telefon- nummer an gewinnspiel@golftime.de. Betreff:
34
GOLF TIME | 2-2021
www.golftime.de
PRODUKTE NEUHEITEN AUSRÜSTUNG ROBOTEST
M it einem lachenden und einem weinenden Auge präsentieren wir Ihnen Teil 2 unseres GOLF TIME Drivertests 2021. Lachend, weil nach rund 1.000 geschlagenen Bällen mit dem Schwungroboter und tagelanger Aus- wertung der Daten das Kapitel „Driver-Test“ von unserer Seite als erfolgreich abgeschlossen gewertet werden kann. Mit einem weinenden Auge, weil es trotz aller Mühen letztlich doch nicht gelungen ist, alle Drivermodelle auf unserer Wunschliste zu testen. Einigen weni- gen Herstellern war es infolge der Pandemie- bedingten Lieferketten-Problematik schlicht nicht möglich, die angeforderten Modelle rechtzeitig zu schicken. Aber dennoch: Mit den zwölf Modellen aus der vergangenen Ausgabe und immerhin sechs in der hier vorliegenden sollten Sie sich einen guten Überblick über die neuen Driver 2021 verschaffen können. Die noch wenigen ausstehenden werden wir zeitnah nachtesten, sobald sie uns erreichen. Grundsätzlich ist zu sagen, dass der Schlä- gertest mit dem Miya Shot Robo V-Schwung- roboter ein exzellentes Hilfsmittel darstellt, um die Leistungsfähigkeit der neuen Driver einschätzen zu können. Zudem gibt er einen guten Anhaltspunkt, um den Kreis der potenziellen Drivermodelle anhand von Ball Speed, Spin Rate und Co. einzuschränken. Aufgrund der unterschiedlichen Launch- Termine der Hersteller bilden wir auch in dieser Ausgabe keine Kategorie ab, sondern bieten einen bunten Mix aus sechs Modellen von sehr sportlichen Eigenschaften bis zu maximaler Fehlerverzeihung. Auf golftime.de finden Sie zudem noch viel ausführlichere Informationen und Charts, als wir hier ab- bilden können. Mit dabei im zweiten Teil des Tests sind nun die neuen Modelle aus dem Hause Callaway, Ping, Srixon, TaylorMade und Titleist. SO WIRD GETESTET Nach jeweils vorher- gehender Justierung wurden mit jedem Dri- ver, eingespannt in den Miya Shot Robo V- Schwungroboter mit seinen drei unabhängig voneinander arbeitenden Servomotoren, insgesamt 50 Bälle geschlagen. Davon zehn im Sweetspot mit „square“ ausgerichtetem Schlägerblatt, zehn im Sweetspot mit geöffnetem Schlägerblatt (3°), um Slices zu simulieren, sowie weitere zehn im Sweet- spot mit geschlossener Schlagf läche (3°), um wiederum Hooks zu simulieren. Hinzu kamen zehn Treffer außerhalb des Sweet- spots, nahe des Schafts (Heel), sowie zehn,
TEST-EXPERTEN Jonathan Taylor (T&K Golf Research) mit dem Miya Shot Robo V-Schwungroboter
FEEDBACK Sie haben Fragen? Senden Sie uns eine E-Mail an robotest@golftime.de. Alle Test- daten sowie ausführliche Analyse-Charts finden Sie zudem im Internet auf Golftime.de hinter dem Menüpunkt „Robotests“ oder direkt unter www.robogolf.com. NEUE DARSTELLUNG Anders als in der Vergangenheit präsentieren wir Ihnen die Daten ab sofort anhand von Säulendiagrammen. Dabei ist die Interpreta- tion denkbar einfach: Je höher der orange- farbene Balken, desto besser der Wert. Aber sehen Sie selbst auf den folgenden Seiten. GT des Balls – einwiederumbedeutender Faktor – beeinf lusst. In der Regel gilt: Je höher die Spin Rate, destohöher die Flugbahn, da sichder Ball dadurch höher in den Himmel „schraubt“. Dies geht jedoch in der Regel zulasten der Carry-Länge sowie des Rolls und damit der Gesamtdistanz (Carry plus Roll). Zu wenig Spin wiederum bzw. eine zu f lache Flugbahn resultieren meist ebenfalls in einem kurzen Carry, jedoch meist ver- bunden mit einem längeren Roll. Der Ball „stürzt“ hier regelrecht ab. Das perfekte Zusammenspiel ist auch hier einmal mehr das A und O – nicht zuletzt natürlich der Ball bzw. dessen Spin-Eigenschaften. Bei den Fehlertoleranz-Kategorien ist dies hingegen ganz einfach: Je geringer die Abwei- chung von der Ideallinie null, desto besser.
die außerhalb des Sweetspots, nahe der Schlägerspitze (Toe), getroffen wurden. Damit simulieren wir die Fehlertoleranz bei unsauber getroffenen Bällen. Die Schwunggeschwindigkeit im Treff- moment betrug bei jedem Schlag 90 mph (~ 145 km/h). Alle Modelle, außer ander- weitig aufgeführt, waren zudem mit Graphit- schäften mit „Regular Flex” versehen. TESTMATERIAL Zur Erhebung der Daten verwenden wir seit diesem Jahr wieder einen Trackman Launch Monitor. Als Test-Ball dient zudem einheitlich der Callaway Chrome Soft Truvis mit seiner 4-Piece-Konstruktion. WICHTIGE KRITERIEN Zunächst sollte jeder Driver einen möglichst hohen Ball Speed im Treffmoment generieren, was in der Regel in größeren Distanzen resultiert. Bei der maximalen Flughöhe (Peak Height) des Balls ist dies eine andere Sache: Diese ist eher sub- jektiv, und wird maßgeblich von der Spin Rate
BIS ZUM HORIZONT ROBOTEST DRIVER, TEIL 2 Sechs Driver der führenden Hersteller auf dem Prüfstand durch Mensch und Maschine.
Von Marcus Brunnthaler, Thomas Fischbacher und Jonathan Taylor
36
37
GOLF TIME | 2-2021
GOLF TIME | 2-2021
www.golftime.de
www.golftime.de
Made with FlippingBook - Online catalogs