GOLF TIME 2/2022

»Kein anderer Spieler unserer Zeit beherrscht das kurze Spiel so hervorragend wie Horton Smith.«

Byron Nelson

DIE MAJORS UND EIN EISEN Es war Smith jedoch nicht vergönnt, noch ein wei teres Major zu gewinnen. Bei der U.S. Open wur de er zweimal Dritter, bei der PGA Championship einmal. Sein bestes Ergebnis bei The Open Cham pionship sollte ein geteilter vierter Rang im Jahr 1928 bleiben. Als erster Golfer versuchte sich Smith an einem „Sandschläger“. Smith benutzte ein 23 Unzen wie gendes Modell, das vom Baumwollfarmer Edward Kerr McClain erfunden worden war. Da das Ei sen jedoch eine konkave Form hatte und Smith dadurch den Ball quasi aus dem Bunker löffeln konnte, wurde es wenig später von der USGA ver boten. Noch im selben Jahr entwarf Gene Sarazen das moderne Sand Wedge und eröffnete damit ganz neue Möglichkeiten für das Spiel aus dem Bunker. Smith gab immerhin eines seiner Eisen Bobby Jones mit auf den Weg nach England, wo er sich aufmachte, damit den Grand Slam zu ge winnen. EIN LEBEN FÜR DEN SPORT Zu Beginn der Saison 1930 war es erneut Smith, dem es gelang, Bobby Jones bei seinem letzten offiziellen Turnier, der Savannah Open, zu besie gen. Ebenso beeindruckend wie seine Siege auf der Tour war seine Bilanz beim Ryder Cup: Bei fünf Teilnahmen in Folge gewann Smith alle seine Sin gle Matches und ließ dabei seinen Kontrahenten stets so gut wie keine Chance. Er war jedoch nicht nur ein ausgezeichneter Golfer, sondern auch ein Top-Manager: Smith be endete das College und stellte bald unter Beweis, dass er auch ein exzellenter PR-Berater war. Im

Vor dem Sieg: Einschlagen auf der Range für den Triumph

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Am 14. Grün lochte Smith einen Chip aus rund 15 Metern zum Birdie und verkürzte den Rück stand zu Harry Cooper auf nur noch einen Zähler. Am nächsten Loch angekommen, schlug Smith seinen zweiten Schlag drei Meter an den Stock und lochte den Putt erneut sicher zum Birdie. Da mit war der Vorsprung von Cooper egalisiert und bei noch drei zu spielenden Löchern blieben Smith genügend Chancen, sich sein zweites Major zu sichern. Als er am vorletzten Grün ankam, erwartete ihn ein fünf-Meter-Putt zum Birdie. Es goss in Strömen und das Grün war komplett aufgeweicht, fast unmöglich zu spielen. Doch wie Byron Nelson schon einst über Horton Smith sagte, er sei der beste Putter und Chipper, den er je gesehen hätte, lochte Smith auch diesen Putt und siegte schließ lich mit einem Schlag Vorsprung. Am Ende der Saison gewann er auch die Geldrangliste mit ins gesamt 7.662 US-Dollar.

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Jahr 1952 wurde Smith zudem zum Präsidenten der PGA of America ge wählt und blieb immerhin bis 1954 im Amt. Von 1934 bis 1963 nahm Smith an jedem Masters teil. Nach seinem offiziellen Rücktritt vom Profisport im Jahr 1941 arbeitete Smith weiter als Golf lehrer in Michi gan. Nicht lange nach seiner letzten Masters-Teilnahme im Jahr 1963 er krankte er an der Hodgkin-Krankheit und verstarb wenig später. GT

HORTON SMITH → Geboren: 22.05.1908

in Springfield, Missouri → Gestorben: 15.10.1963 in Detroit, Michigan → World Golf Hall of Fame: 1990 → Erfolge: Sieger des ersten Masters 1934 sowie 1936 / 30 weitere Siege als Profi / fünf facher Ryder-Cup-Teilnehmer und hierbei ungeschlagen in den Einzeln

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