GOLF TIME 2/2023

7.40 Uhr morgens fabrizierten Jack Nick laus, Gary Player und Tom Watson beacht liche Abschläge, um danach unter dem tosenden Beifall tausender Patrons das Feld den noch amtierenden Pros zu überlassen. Übrigens: Genau vor 60 Jahren eröffne ten Jock Hutchison und Fred McLeod als „Honorary Starters“ zum ersten Mal mit ihren Abschlägen das Masters. WETTERKAPRIOLEN SORGEN FÜR VERSCHIEBUNGEN Nachdem die Wettervohersagen für das Wochenende alles andere als rosig aussa hen, stand Tag Eins bei perfekten Bedin gungen unter dem Motto „tief schießen für eine hervorragende Ausgangsposition“. Dies gelang dem Norweger Viktor Hov land, dem spanischen Topfavoriten Jon Rahm und dem wiedererstarkten Ameri kaner Brooks Koepka mit jeweils einer 65 (7-unter-Par) am Besten. Und Koepka, der sich letztes Jahr der umstrittenen, von Sau di-Arabien finanzierten LIV-Golf-Series angeschlossen hatte, gab auch weiterhin den Ton an. Während Vertreter der PGA Tour und der ihr wohlgesonnenen Medien vom größten Alptraum sprachen, würde ein LIV-Golfer wie Koepka das diesjähri ge Masters gewinnen, ließ den vierfachen Major-Champion das ganze Gerede völlig kalt. „Brooksy“ verzichtet als einziger Ver treter der LIV-Spieler auf das Tragen eines Team-Logos, stattdessen zierte wie schon immer in seiner Karriere der Swoosh sei nes Bekleidungsausrüsters Kappe, Hemd und Schuhe. Während Koepka am Freitag eine weitere Toprunde (67, -5) ins Clubhaus

elten zuvor wurde ein Tur nier dermassen mit Span nung herbeigesehnt wie das diesjährige Masters im Augusta National Golf S Brooks Koepka führte drei Tage lang das Feld an und sorgte bei den PGA-Tour-Verantwortlichen für Sorgenfalten. Am Ende musste sich das LIV-Golf-Ass mit dem geteilten zweiten Platz begnügen

eines LIV-Golfers, egal wer es denn sei, alle 18 Akteure am 18. Grün den neuen Masters-Champion in Empfang nehmen würden. Und weiters echauffierte sich der Australier, dem es nie gelang, das Masters zu gewinnen, dass er in diesem Jahr kei nerlei Einladung nach Augusta erhalten hatte. Das Wiedersehen der Spieler fiel entgegen öffentlicher Voreingenommen heit durchwegs herzlich aus und so stand einem großartigen, sportlich fairen Wett kampf nichts mehr im Wege. Donnerstag früh hatten zunächst wieder die honorigen Oldies mit der „Honorary Starters Cere mony“ ihren großen Auftritt. Exakt um ist sehr schnell vergangen. Ich weiß es zu schätzen, wie großartig das Masters ist.“ Lyle beendete seine Masters-Karriere mit einem besonderen Putter: Ping entwarf nur für ihn einen Nachbau seines Put ters vom Masters-Sieg 1988. „Ich wollte, dass der letzte Schlag ein unvergesslicher wird“, so Lyle. Nur wenige Minuten später verabschiedeten die Zuschauer auch den aus Augusta stammenden Larry Mize auf dem 18. Grün mit Standing Ovations. Eine besondere Geste folgte nach seinem letzten Putt: Sandy Lyle wartete auf dem Grün auf Mize, um ihren Abgang gemeinsam zu ze lebrieren. „Es war eine ganz spezielle Geste, dass Sandy hier auf mich gewartet hat“, so Larry Mize. „Sandy ist ein guter Freund und ein großer Champion. Gemeinsam mit ihm aufzuhören, ist ziemlich cool.“

Club. Die Kluft zwischen PGA Tour und der konkurrierenden LIV Golf Tour hatte sich in den letzten Monaten stetig vergrö ßert und erstmals seit Monaten kam es also zum viel beachteten Showdown der besten Golfer beider Welten. LIV-Golf CEO Greg Norman versuchte seinem Na turell entsprechend schon in den Tagen vor Turnierbeginn Öl ins Feuer zu gießen, indem er ankündigte, dass bei einem Sieg

ABSCHIED VON LYLE UND MIZE → Beim 87. Masters wurde es nach der zweiten Runde auf dem 18. Grün

gleich mehrmals hochemotional. Sandy Lyle und Larry Mize hatten ihren letzten Auftritt in Augusta. Larry Mize gewann das Masters im Jahr 1987, nur ein Jahr später durfte er Sandy Lyle das Green Jacket über streifen. Lyles letzter Auftritt in Augusta wurde noch einmal ein ganz besonderer. Vor seinem letzten Putt auf dem 18. Grün wurde das Masters am Freitag aufgrund von Unwettern unterbrochen. Lyle musste seine Runde in Folge dessen in strömen dem Regen am Samstag beenden. „Es ist natürlich schade, dass ich gestern nicht zu Ende spielen konnte. Ich hätte nur noch knapp 30 Sekunden für meinen Putt gebraucht“, so Lyle. „Die Emotionen sind gerade überwältigend. Die Zeit seit 1988

24 GOLF TIME | 2-2023

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