GOLF TIME 2/2025
„NICHT MEIN LIEBLINGSPLATZ!“ → Während Bernhard Langer und der Österreicher Sepp Straka nach zwei Tagen den Cut verpassten, war am Masters-Wochenende nur noch Stephan Jäger als einziger deutschsprachiger Spieler im Feld verblieben. Doch der 34-jährige gebürtige Münchener kam in den Runden 3 und 4 nicht mehr groß auf Touren und musste sich am Ende mit dem geteilten 52. Platz begnügen. Ob er der Woche dennoch etwas Positi ves abgewinnen könne? „Nicht so viel im Moment. Aber ich werde mich heute Abend hinsetzen, ein bisschen überle gen und schauen, was wir daraus lernen können“, erklärte Jäger direkt im Anschluss an die Finalrunde. „Das ist nur ein Golfplatz. Der hat mit anderen Golfplätzen nichts zu tun. Also nicht so Sarazen, Ben Hogan, Gary Player, Jack Nicklaus und Tiger Woods. McIlroys Stre ben nach dem Karriere-Grand-Slam war während seiner elfjährigen Durststrecke bei den Majors schon lange ein Gesprächs thema, insbesondere angesichts der Tatsa che, dass er 2011 als 21-Jähriger die gro ße Chance verpasst hatte, das Masters zu gewinnen. „Es ist ein unglaubliches Gefühl“, sagte McIlroy, als er in der Butler‘s Cabin das Grüne Jackett aus den Händen von Vorjahressieger Scottie Scheffler überge streift bekam. „Ich bin jetzt zum 17. Mal
schlimm. Es ist nicht unbedingt mein Lieblingsgolfplatz.“ Dabei hatte das Turnier für den Deutschen, der seit seinem 16. Lebensjahr in Chattanooga, Tennessee, zu Hause ist, vielversprechend begonnen: Nach vier Birdies auf den ersten neun Löchern der Auftaktrunde lag Jäger zwischenzeitlich sogar in Führung. Doch das war am Ende nur ein schwa cher Trost: „Ja, das stimmt, aber man hat – ich sage jetzt mal – acht mal neun Löcher zu spielen, das sind 72 – und nicht nur neun ...“ GT hier in Augusta und habe mich schon gefragt, ob es jemals meine Zeit sein wür de“, so Rory erleichtert. „Ich würde sagen, es hat 14 Jahre gedauert, seit ich 2011 mit vier Schlägen Vorsprung ins Finale gegan gen bin. Da waren heute so viele aufgestau te Emotionen, die am 18. Grün einfach rauskamen. Aber so ein Moment macht all die Jahre und knappen Niederlagen wett.“ STEINIGER WEG Bei seiner Sieges-Pressekonferenz sprach McIlroy darüber, wie schwierig die Verfolgung dieses Ziels im letzten Jahr zehnt gewesen war. „Ich habe viele meiner Kollegen dabei beobachtet, wie sie sich das Grüne Jackett holten; es war schwie rig. Ich habe jedes Mal versucht, mit der positivsten Einstellung in dieses Turnier zu gehen, und ich denke, die Erfahrungen, die ich jedes Jahr hier gesammelt habe, haben mir geholfen, mich wohler zu fühlen, die nötigen Schläge auszuführen.“ Golfgrößen wie Jack Nicklaus oder Tiger Woods meinten schon lange, es sei nur eine Frage der Zeit, bis McIlroy hier gewinnen würde. Das ehrte ihn zwar, sei aber nur wenig hilfreich gewesen. „Es war eine schwere Last, aber zum Glück muss ich sie jetzt nicht mehr tragen, und das gibt mir hoffentlich mehr Freiheit. Ich weiß, dass ich jedes Jahr wieder hierherkomme, und das ist wunderbar!“ GT
Publikumsliebling: Bryson DeChambeau ging während der Finalrunde die Luft aus
GOLF TIME | 2-2025
25
www.golftime.de
Made with FlippingBook Digital Publishing Software