GOLF TIME 3/2021

bis ins Jahr 1965. Mein klassischer „Sweet- spot“ ist wahrscheinlich der 997 GT3 und GT3 RS aus der Generation 2007 und 2011. Sprechen wir über Golf: Sie haben 21-mal im Profizirkus auf der ganzen Welt gewonnen. Ihr bestes Resultat in einemMajor war letztes Jahr der zweite Platz bei der PGA Champion- ship. Denken Sie, dass Sie dem Gewinn eines der ganz großen Turniere näher kommen? Ich bin jetzt 43 und viele Leute gehen wahrscheinlich davon aus, dass sich meine Karriere in eine Richtung entwickeln wird. Ich für meinen Teil habe aber das Gefühl, dass meine Chancen immer besser werden. Ich bin physisch in guter Verfassung und arbeite hart daran. Ich habe genug Länge und ein sehr gutes Ballstriking. Auf mentaler und emotionaler Seite ist mein Wunsch, ein Major zu gewinnen, unverändert groß. Meine Familie steht aber nun an erster Stelle, inso- fern denke ich, dass ich mir nicht mehr ganz so viel Druck auferlege wie früher. Natürlich bräuchte ich auch eine Portion Glück, denn Spieler wie Dustin oder Rory, wenn die ihr bestes Golf zeigen, sind nur schwer zu schla- gen. Aber wenn sich die Gelegenheit eröffnen sollte, wer weiß? Wir befinden uns in einem Ryder Cup Jahr. Sie waren 4-mal Teil des europäischen Teams, das letzte Mal 2018 in Frankreich nach einer Pause von zehn Jahren. Was nehmen Sie von diesem Erlebnis mit? Dieser Sonntag in Paris war wahrschein- lich eines der großartigsten Erlebnisse, die ich jemals auf demGolfplatz hatte. Ich bin extrem stolz darauf, vor allem nachdem ich zehn Jah- re nicht dabei war. Es gab ab 2011 eine Phase von Verletzungen und danach habe ich mich auf die PGA Tour in den USA konzentriert, weil wir hier mit unserer Familie zu Hause sind. Als ich mir dann das Ziel setzte, mich 2018 für den Ryder Cup zu qualifizieren, woll- te ich natürlich auch etwas beitragen, sprich dem Team dabei helfen zu gewinnen. Und ich

Porsche European Open Termin: 3. bis 6. Juni 2021 Austragungsort: Green Eagle Golf Courses, Hamburg (Porsche Nord Course) Infos: www.porscheeuropeanopen.com Ich habe immer gesagt, ich würde wahn- sinnig gerne dabei sein. Ich sah, wie stolz Justin war, als er die Goldmedaille gewann. Er spricht noch heute die ganze Zeit davon. Großbritannien bei Olympia zu repräsentie- ren, wäre eine große Ehre. Ich denke, wenn ich mich qualifiziere, habe ich eine gute Chance, auch eine Medaille zu holen. Es kann auch sein, dass dies meine letzte Gelegenheit ist dabei zu sein. Wenngleich man schon auch sagen muss: Das, was die Olympischen Spiele so besonders macht, das Athletendorf, der Austausch mit anderen Sportlern, die Eröff- nungszeremonie, das Bilden von neuen Freundschaften – nichts von alledem wird dieses Jahr so sein wie früher. Das olympische Erlebnis wird ein komplett anderes sein. Aber ich möchte eine Medaille holen, ich möchte ein Olympionike sein, also bleibe ich dabei, dass, wenn ich mich qualifiziere, ich auch dabei bin. GT Wie würden Sie den Ryder Cup Austragungs- ort Whistling Straits charakterisieren? Es ist ein interessanter Schauplatz, kein klassischer amerikanischer Country Club wie etwa Winged Foot oder Oakmont. Ich denke, dass das Design sogar uns zugute kommen könnte. Der Platz ist eher eng, man braucht gutes Shotmaking. Ich weiß nicht, wie sich der Platz im September spielen wird mit nied- rigeren Temperaturen und Wind, aber das sollte eher ein Vorteil für uns sein. 2021 ist auch ein Olympiajahr. Beim letzten Mal 2016 in Rio gab es mit Justin Rose einen britischen Goldmedaillengewinner. Für den Fall, dass Sie sich qualifizieren, würden Sie den langen Weg nach Tokio auf sich nehmen?

PAUL CASEY Sieger 2019 und mit Porsche GT3 RS

hatte das Gefühl, dass ich das kann. Es war ein mehr als zweijähriger Prozess, ich musste zunächst wieder die European Tour Mitglied- schaft annehmen etc. Am Ende dabei zu sein, am Samstag mit Tyrrell einen Punkt zu ho- len und das Single-Match am Sonntag gegen Brooks Koepka zu teilen, war eine durch und durch lohnende Erfahrung. Die Amerikaner werden in diesem Jahr alles daran setzen, sich den Cup zurückzuholen und es wird sicher schwierig für uns, sie zu schlagen, aber ich möchte auf jeden Fall wieder dabei sein. Es wird darum gehen, gute Golfschläge zu machen, aber vielmehr noch, die Putts zu lochen. Aber das wird nicht einfach, denn die Amerikaner haben den Vorteil des „13. Man- nes“. Die Fans sind ein wichtiges Element, und ich finde das toll, denn das macht das Event ja auch aus. Vor den amerikanischen Fans zu spielen kann aber auch ein wenig einschüch- ternd sein. Aber wir werden versuchen, die Amerikaner zu schlagen, und das würde den Sieg nur noch süßer machen. Wir werden alles aus uns rausholen müssen, aber ich denke, wir können es schaffen. Was muss Team Europe tun, um den Cup dieses Jahr zu verteidigen?

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