GOLF TIME 3/2021
TURNIERE | INTERNATIONAL
FROSTIGER MARATHON WINTERLICHE TEMPERATUREN Bei den Austrian Golf Open im Diamond Country Club musste sich Deutschlands Max Kieffer erst am fünften Extraloch dem Amerikaner John Catlin geschlagen geben. Von Markus Scheck W enn Not am Mann ist, steht der Diamond Country Club im öster- reichischen Atzenbrugg stets Gewehr bei Fuß. Was so marti-
alisch klingt, hat nichts mit Kriegstreiben zu tun, sondern ist von rein sportlicher Bedeu- tung. Denn schon im letzten Jahr waren es die Austrian Golf Open, die nach einer mehrmonatigen Corona-Pause die Saison der European Tour wieder neu einläuteten. In diesem Jahr war das Event, das seit vie- len Jahren vergeblich nach einem lukrativen Hauptsponsor Ausschau hält, erneut nicht Teil des Turnierkalenders der European Tour. Nachdem das Portugal Masters Ende April aber aufgrund von Covid-Reiseeinschrän- kungen nicht durchgeführt werden konnte, sprang mit Unterstützung des Österreichi- schen Golf Verbands und der European Tour erneut kurzfristig der Diamond Country Club als Austragungsort ein. Vom 15. bis 18. April matchten sich Euro- pas Tourasse bei widrigen winterlichen Be- dingungen nahe dem Gefrierpunkt über den selektiven Diamond Course. Wie schon im Vorjahr fand das Event ohne Fans statt, was dem grauen, frostigen Ambiente noch eine zusätzliche Spur Tristesse verlieh. „Für mich war es von der Temperatur her echt am Limit“, meinte etwa der österreichische Lokal- matador Matthias Schwab nach Runde 2. „Ich habe den Schwung überhaupt nicht gespürt und die Bälle dementsprechend schlecht ge- troffen.“ Die Bedingungen seien aber für alle die gleichen, fügte der Steirer hinzu, der auch meinte: „Wir sind alle happy, dass wir derzeit überhaupt Turniere spielen können. Auch wenn es bei so einem Wetter nicht besonders viel Spaß macht.“
MAX KIEFFER Zum zweiten Mal in einem Marathon- Stechen gescheitert, aber mit der ansteigenden Form sichtlich zufrieden
Zumindest für Schwab, der sich gerade so ins Wochenende rettete, gab es mit zwei starken Durchgängen noch Platz 7, während der Rest der österreichischen Armada auf ganzer Linie enttäuschte. Einzig Timon Baltl schaffte noch den Cut, Platz 71 war aber auch für den Grazer sicher nicht das Gelbe vom Ei. Im Gegensatz dazu präsentierten sich die deutschen Pros winterfest und in toller Spiellaune. Angeführt vom zweimaligenMajor- Champion Martin Kaymer, der seit seinem Triumph bei den U.S. Open 2014 auf einen weiteren Turniersieg wartet, blies Team Germany im Golf land Niederösterreich zum Angriff. Sechs Deutsche schafften den Cut, neben Kaymer hatte es vor allem Max Kieffer
„Die Schläge im Stechen haben sich super angefühlt, nur der letzte Schlag war ein bisschen dumm, das war zu aggressiv“
Max Kieffer
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GOLF TIME | 3-2021
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