GOLF TIME 4/2018
Die GOLF TIME Ausgabe 4/2018 als E-Paper, Erscheinungstermin 25.06.2018.
TRAINING 17 SEITEN TIPPS UND TRICKS
21. JHG. | AUSGABE 4 | JUNI 2018 € 6,00 | CHF 7,50 | US $ 8,00
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HEIM SPIEL VORSCHAU BMW INT. OPEN & PORSCHE EUROPEAN OPEN CLUB TOUR FLEESENSEE – GRENZENLOSES GOLFVERGNÜGEN IM NORDEN
REISE ABU DHABI – DIE WÜSTE LEBT INTERVIEW BOB VOKEY – HERR DER WEDGES
ROBOTEST EISEN DIE ZWÖLF NEUESTEN MODELLE IM HÄRTETEST
WAHRE
LIEBLINGSLOCH WEBB SIMPSON FUN TALK MARKUS BRIER
TRAUMPAAR: STEPHAN JÄGER UND SHELBY GARREN AUF DEUTSCHLAND VISITE
TOUR TIPPS TONY FINAU
EDITOR’S INTRO
Zwei Kämpfer
TRAUMPAAR Er steht eigentlich schon lange auf unserer Liste möglicher Titel- Kandidaten: Stephan Jäger, 29, Münchner Urgestein, groß geworden im GC München Nord Eichenried und Selfmademan in Sachen Golf. So nebenbei, ohne große Geschichten, tauchte er vor ein paar Jahren auf einmal auf der Web.com Tour auf und versucht sich nun, in der obersten Liga, der US PGA Tour, zu etablieren. Es ist dies eine Karriere, wovon viele junge Golfer mit Pro-Ambitionen träumen. Dass der Weg dahin aber ein beinharter, zuweilen auch alles andere als ein träumens- werter ist, erzählt Stephan über seinen Werdegang: vom einsamen Austausch- schüler und Internatsbesuch als 17-Jähriger bis zu seiner Freundschaft mit Harris Eng- lish und der Aufnahme in dessen Familie (Coverstory „Ich bin ein Beißer“, ab S. 22). Eine Kämpferin ist auch seine Verlobte Shelby Garren aus den USA. Selbst Golferin, weiß sie genau, wo sie am besten helfen kann. Wie z. B. bei Stephans Ver- such, sich Anfang Juni für die U.S. Open zu qualifizieren. Beim Sectional Qualifying in Roswell, Georgia, schleppte die grazile Blondine an einem Tag das Bag über 36 Löcher, um dann am Ende total er- schöpft und mit Eisbeuteln auf den wunden Schultern das Aus zu verkraften. Stephan hatte um zwei Schläge die Quali für die U.S. Open verpasst und Shelby lag wie ein Häufchen Elend im Bett.
„Die grazile Shelby schleppte an einem Tag das Bag für Stephan Jäger über 36 Löcher, um dann am Ende total erschöpft und mit Eisbeuteln auf den wunden Schultern das Aus zu verkraften“
FERTIG Caddie Shelby mit Eisbeuteln auf den Schultern nach einem 36-Loch-Arbeitstag
Stephan trug’s sportlich gelassen, konnte er sich somit bestens für die BMW Inter- national Open im GC Lärchenhof vorbe- reiten. Gleichzeitig tröstete er auf Twitter seine große Liebe: Der geplanten Hochzeit Ende des Jahres kann ein verpasster Cut wohl nichts anhaben. Wahre Liebe ist, wenn der Cut nichts mit der Qualifikation zum Bund fürs Leben zu tun hat. Dennoch: Auch die verpasste Quali- fikation für die Players Championship im Frühjahr nützte Jäger, um bei der Knoxville Open anzutreten, die er dann auch gleich gewann. Übrigens sein vierter Tour-Sieg. Bleibt abzuwarten, wie es in Köln für Stephan Jäger läuft.
Ihr
OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur
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IN HALT
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COVER 22 STEPHAN JÄGER: Ein Münchener Urgestein über Liebe, Heimat und die PGA Tour. TURNIERE 28 TOP EVENTS: PEO und BIO – zwei Highlights auf deutschem Boden stehen an. PRODUKTE 32 ROBOTEST EISEN: Die gängigsten Modelle führender Hersteller im ultimativen Härtetest.
38 LEGENDEN TALK: Wir haben uns mit Wedge- Guru Bob Vokey zum Gespräch getroffen.
40 NEWS: Die neuesten Errungenschaften im Überblick.
48 CLUBFITTING: Experte Johannes Herbig über aktuelle Entwicklungen im Schlägersegment. CLUBS 52 NEUER GLANZ: Schloss Fleesensee – die neue/alte Top-Adresse für Golfurlauber.
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WAHRE LIEBE: Stephan Jäger über seine Hochzeit und den etwas anderen Werdegang
56 HEIMATBESUCH: Bernhard Langer zu Besuch bei der Berenberg Challenge im Frankfurter GC.
58 AWGC: Neue Zusatzwertung ermöglicht die Chance auf das AWGCPlus-Finale.
61 ALLIANZ GERMAN BOYS & GIRLS OPEN: Das Top-Event in St. Leon-Rot im Fokus.
30 BIO 2018 Was die Golffans bei der Jubiliäumsausgabe der BMW International Open erwartet
62 WIE DIE PROFIS: Teil 2 unseres exklusiven Einblicks in die Saisonvorbereitung des deutschen Golfnachwuchses. 64 HALBZEITBILANZ: Die Punktejagd bei der Samsonite Golf Club Tour ist in vollem Gange. 70 DEUTSCHE PUTTLIGA: Das Rennen um die Putt-Krone läuft auf Hoch- touren.
ROBOTEST EISEN DIE NEUESTEN MODELLE IM HÄRTETEST ab Seite 32
TRAVEL 80 TRAVEL GUIDE: Top-Destinationen für jeden Golfer-Gusto, Teil 2 ... TRAINING 90 DURCHDREHEN: Was Sie sich von Sergio Gar- cías Schwung abschauen können.
92 SO GEHT LANG: Tony Finau verrät seine Longhitter-Geheimnisse.
38 WEDGE-MEISTER: Bob Vokey über seine ungebrochene Leiden- schaft für Equipment
93 FLASCHEN DRILL: Die perfekte Übung für die Draw-Kurve erläutert Tom Duncan.
94 VARIABEL BLEIBEN: Jon Taylor erklärt die Basics für unterschiedliche Flughöhen.
96 SMASH: Der Smash-Faktor und seine Bedeutung für längere Abschläge.
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SMASH IT Mit dem richtigen Smash-Faktor zu mehr Länge
97 GOLF ROUTINES: Mit praxisorientierten Übungen das Handicap verbessern.
98 KINDERSPIEL: Was man von Kindern alles lernen kann, verrät Dr. Christian Haid.
99 EASY CHIPPEN: So klappt‘s endlich mit dem perfekten Chip, zeigt Michael Hearn.
100 EVO SWING: Beweglichkeit ist der Schlüssel zum Erfolg auf der Runde.
101 MENTAL: Mit dem Woop-Prinzip zum besseren Golfspiel.
102 VISUALISIERUNGEN: Kurzspiel-Denkhilfen von Sabana Crowcroft.
99 SOPHIAS PROFI DRILL: Putten unter Druck trainieren – von Tour-Proette Sophia Popov.
105 EINMALEINS: Martina Eberl erklärt die Basics für effizientes Training.
76 HOTSPOT ABU DHABI Immer mehr Golfer wollen zurück in die Wüste
STANDARDS 3 Editor’s Intro / 6 Foto-TIME /
8 Go ask ... Markus / 10 Countdown | News / 20 Mein Lieblingsloch / 74 Das Götz-Zitat / 72 Regel-TIME / 107 Börsen-TIME / 109 Cartoon / 112 Impressum / 114 TIME-OUT
FOTO TIME
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Ultra flaches Design Räder klappen automatisch ein One-fold System
WELT-UNTERGANG? Ein Golfer posiert im Schwungfinale. Doch die Menschen im Volcano Golf and Country Club auf Hawaiis Big Island blicken allesamt in die andere Richtung. Dort spuckt der Vulkan Kilauea, der zu den aktivsten weltweit gehört, mal wieder Asche und Lava. Kurz nach dem Schnappschuss war es dann auch vorbei mit dem Golfspiel vor dieser eindrucks- vollen Kulisse. Der Grund: Der Wind trug die mächtige und nicht gerade gesunde Aschewolke in Richtung des Platzes, der am Rande des Hawaii Volcanoes Nationalparks liegt. GT
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COUNTDOWN NEWS LEUTE HIGHLIGHTS
INTERVIEW Markus Brier @ Oskar Brunnthaler beim Fun-Talk über Golf und die Welt
M arkus Brier zählt zu Öster- reichs erfolgreichsten Golfern aller Zeiten und startet im Juli sein nächstes golferisches Abenteuer: die Senior Tour (Staysure Tour). Hier beantwortet er nicht ganz gewöhn- liche Fragen, passend zu einer unge- wöhnlichen Persönlichkeit. Dein Leben steht auf dem Spiel und es gilt, einen schwierigen Downhill-Putt mit Break aus drei Metern zu lochen. Wen wählst du für diese Aufgabe? Ich würde mich selbst auf- stellen, denn beim Golf muss man selbst Verantwortung übernehmen. aller Zeiten? Jack Nicklaus, Seve Ballesteros und Tiger Woods. Was war dein emotionalster Moment auf dem Platz? Mein erster Sieg 2006 bei den Austrian Open in meinem Club. Was war dein emotionalster Moment abseits des Platzes? Die Geburt meines Sohnes Constantin, weil zu dem Zeitpunkt, als meine Frau ins Spital fuhr, ich noch in Zürich bei einem Turnier war und es Gott sei Dank noch rechtzeitig zu ihr ins Spital geschafft habe. Welcher Sieg bedeutet dir am meisten? Natürlich der im Jahre 2006 bei der Austrian Open. Gibt es einen Schlag in deiner Karriere, auf den du besonders stolz bist? Der Putt zum Sieg bei der Chal- lenge Tour 2002 am GC Murhof, er war ungefähr fünf Meter lang und zugleich mein erster Sieg als Profi. Deine absoluten Top-3-Golfer
Welche deiner Niederlagen schmerzt am meisten? Eigentlich die gesamte Saison 2009, als gar nichts mehr lief. Wenn man dann entscheidet, dass man aufhört, ist das schon sehr hart. Gibt es einen Schlag in deiner Karriere, den du gerne noch einmal wiederholen möchtest, wenn du könntest? Viele, keinen speziellen, bin recht gut im Verdrängen. Was ist deine Stärke auf dem Platz? Ausgeglichenheit und kurzes Spiel. Was ist dein Lieblingsschläger im Bag? Der Putter, Titleist Futura X7. Welche übernatürliche Kraft hättest du gerne? Telekinese – die übernatürliche Fähigkeit, Dinge nur durch meine Gedanken zu lenken. Hattest du Ärger in der Schule, Probleme mit deinen Lehrern? Nein, nie, ich war Gott sei Dank immer ein guter Schüler – dadurch hatte ich viel Zeit zum Golfspielen.
GO ASK
MARKUS MARKUS BRIER, 50, startet golferisch einen neuen Lebensabschnitt: In Bad Ragaz (6. bis 8. Juli) wird der einstige European Tourspieler (zwei Siege, Top 100 der Welt) zum ersten Mal auf der Staysure Tour (Senior Tour) aufteen.
Hund oder Katze? Katze.
Fisch, Fleisch oder Gemüse? Fleisch.
Was wäre dein Traum-Beruf, wenn du kein Golfprofi geworden wärst? Sportmanager. Dein Tipp an die GOLF TIME-Leser? Demütig bleiben und lernen, sich selber richtig einzuschätzen.
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DER CADDIE ZAHLT TRINKGELD Welcher Caddie bei klarem Verstand käme auf die Idee, jemandem bei
sengender Hitze ein 20 Kilogramm schweres Golfbag hinter- herzuschleppen und für den Knochenjob auch noch ein kleines Vermögen zu bezahlen? Sofern es sich bei dem Golfer um Tiger Woods handelt, stehen die Bewerber Schlange. Beim alljährlichen Tiger Jam kam bei einer Charity-Auktion ein Tag als Caddie von Tiger Woods unter den Hammer. 50.000 Dollar bezahlt (oder vielmehr spendet) ein Tiger-Fan für das Privileg, die Golf- ausrüstung seines Idols beim Pro-Am der 2018 Hero World
Challenge auf den Bahamas schultern zu dürfen. Das Geld kommt der TGR Foundation zugute, die sich für die Schulausbildung unterprivilegierter Kinder und Jugendlicher stark macht.
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MICHAEL ARNAUD Den Namen haben Sie noch nie gehört? Macht nichts, der 36-jährige Texaner gehörte bislang weder zur ersten noch zur zweiten Garde im Profigolf. Unsere Auszeichnung erhält Arnaud auch weniger auf- grund der (eher geringen) Bedeutung des Turniers, das er gewinnen konnte. Vielmehr, weil sich die Geschichte seines Sieges wie das Script eines (etwas unglaubwürdigen) Underdog-Films liest: 24 Stunden be- vor das BMW Charity Pro-Am der Web.com Tour starten sollte, wusste Arnaud nicht einmal, dass er noch ins Feld rutschen würde. Trotzdem fuhr er zum Veranstaltungs- gelände in South Carolina. Und wirklich, ein Spieler musste wegen einer Verletzung zurückziehen. In der laufenden Saison durfte Arnaud, der keine Karte für die „Zweite PGA Tour-Liga“ besitzt, erst an einem Turnier teilnehmen, blieb aber meilenweit vom Cut entfernt. Diesmal begann er mit einer 69, gefolgt von einer völlig unerwarteten 60 am Freitag, wobei ihm auf den ersten sieben Bahnen sagenhafte zwei Eagles und fünf Birdies gelangen. Nach einer 65 am Samstag absolvierte Arnaud die Front Nine am Finaltag in 28 Schlägen. Am Ende gewann der vormals letzte Mann im Feld das Turnier mit haushohem Vorsprung und kassierte mehr Preisgeld, als in seinen vergangenen drei Profijahren zusammen- genommen. Zudem stellte er den Halbrunden-Rekord (27 Schläge) der Tour ein und besitzt nun eine volle Spielberechtigung für die Web.com Tour. Was für eine Woche für Michael Arnaud!
STAR-COACH HAUTNAH MATT MESSER GOLF CLINIC Diese Gelegenheit bietet sich nicht alle Tage, konkret geht es um Star-Coach Matt Messer, der dieses Jahr ( 4. bis 7. Juli und 18. bis 21. September ) zweimal Station im Quellness Resort Bad Griesbach machen wird. Auf dem Programm: Drei Tage exklusives Training mit dem Schwung-Coach aus Florida, der mit Greg Norman ar- beitete, als dieser die Nummer 1 der Welt war und derzeit unter anderem Major-Sieger Brooks Koepka zu seinen Eleven zählt. Matt Messer kümmert sich persönlich um Sie, Ihren Golfschwung und arbeitet intensiv mit Ihnen an Ihrer Tech- nik und Taktik im langen wie im kurzen Spiel. Sie werden in drei Tagen Ihren Schwung umfassend verstehen, Tipps und Taktiken für alle Spielsituation mitnehmen. Das Ganze auf Tour-Pro-Niveau: Effizient und logisch. Zudem erhalten alle Teilnehmer Videos mit individuellen Tipps zu ihrem langen wie kurzen Spiel. Infos unter www.quellness-golf.com , per E-Mail an info@quellness-golf.com oder via Telefon unter 00800/12991299 .
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VIER SIEGE FÜR TEAM GERMANY
Wenn’s auf der European Tour nicht klappt: Marcel Schneider überzeugte mit einem Start-Ziel- Sieg auf der Challenge Tour
S chon den vierten Web.com Tour-Erfolg seiner Karriere feierte Stephan Jäger bei der Knoxville Open, die parallel zur The Players stattfand. Mehr über den sympathi- schenMünchner(WeltranglisteNr.227)erfah- ren Sie in unserer Titelgeschichte (ab S. 22). Auf Bernhard Langer ist eben Verlass. Auch mit über 60 Jahren kann der erfolgreichste deutsche Golfer aller Zeiten auf der Champions Tour gewinnen. Anfang Mai triumphierte Langer bei der Insperity Invitational. Viel gab es für Team Germany in den vergangenen Monaten nicht zu feiern. Doch nun freuten sich gleich vier Spieler über Neuzugänge im Trophäenschrank.
der Nachwuchstour seit sieben Jahren. Der Olympiasieger und Weltmeister der Gehör- losen siegte mit zwei Schlägen Vorsprung. Mit einer beeindruckenden 63 in Runde 2 führte Martin Kaymer (Nr. 118 der Welt) das Feld zur Halbzeit der Italian Open an. Leider fiel der zweifache Major-Sieger am Finaltag des hochdotierten Rolex-Series-Events bis auf den geteilten achten Rang zurück. Trotzdem macht dieses Top-Ergebnis Hoffnung, dass Kaymer seine Handgelenksverletzung über- wunden hat und nun bei der U.S. Open (nach Redaktionsschluss) und der BMW Internatio- nal Open zurück in die Erfolgsspur findet. Ein 42. Platz bei der BMW Championship festigte Maximilian Kieffers Top-100-Platzie- rung im Race to Dubai. In der Welt wird er auf Position 342 gelistet. Marcel Siem benötigt dringend Erfolgs- erlebnisse. Als Nr. 173 imeuropäischenRanking (Nr. 376 der Welt) würde ihn derzeit auch die Access List der European Tour nicht vor dem Verlust der vollen Tourkarte retten. GT
dank nur eines Schlages Vorsprung bei der Qualifying School eine eingeschränkte Spiel- berechtigung für die European Tour. Doch so richtig Fuß fassen konnte er im Ober- haus bislang noch nicht. Deshalb schaute der 28-jährige Schwabe noch mal bei seinen alten Kollegen auf der Challenge Tour vorbei und gewann dort die Swiss Challenge in beein- druckender Manier. Mit seiner Auftaktrunde von 63 Schlägen schockte er die Konkurrenz und brachte schließlich einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg mit sechs Zählern Vorsprung ins Clubhaus. In der Weltrangliste über- sprang Schneider dank des Erfolges über 500 Plätze von Rang 994 auf Position 488. Der seit 2014 wieder als Amateur spielende John Allen gewann bei der Raiffeisen Pro Golf Tour St. Pölten seinen ersten Titel auf
Er ist ein Mann für besondere Augenblicke. Im letzten Jahr sicherte sich Marcel Schneider Wenn’s auf der PGA Tour nicht klappt: Stephan Jäger gewinnt zum vierten Mal auf der Web.com-Tour
MARC LEISHMAN Teilnahmen: 26 Cuts: 17 Top 10: 5 Top 5: 3 Zweiter: 1
PAUL CASEY Teilnahmen: 56 Cuts: 37 Top 10: 9 Top 5: 2 Zweiter: 0
TOMMY FLEETWOOD Teilnahmen: 11 Cuts: 5 Top 10: 1 Top 5: 1 Zweiter: 0
RICKIE FOWLER Teilnahmen: 33 Cuts: 26 Top 10: 9 Top 5: 8 Zweiter: 3
MATT KUCHAR Teilnahmen: 33 Cuts: 33 Top 10: 10 Top 5: 4 Zweiter: 1
DER MAJOR- ASPIRANTEN Bei acht der neun letzten Major-Turniere erlebte die Golfwelt den ersten großen Titelgewinn eines Spielers. Dies sind die zehn heißesten Kandidaten auf den nächsten Erstlingserfolg.
IAN POULTER Teilnahmen: 56 Cuts: 44 Top 10: 8 Top 5: 3 Zweiter: 1
JON RAHM Teilnahmen: 7 Cuts: 6 Top 10: 1 Top 5: 1 Zweiter: 0
BRANDT SNEDEKER Teilnahmen: 39 Cuts: 27 Top 10: 9 Top 5: 2 Zweiter: 0
LEE WESTWOOD Teilnahmen: 79 Cuts: 61 Top 10: 18 Top 5: 11 Zweiter: 3
HIDEKI MATSUYAMA Teilnahmen: 22 Cuts: 19 Top 10: 7 Top 5: 4 Zweiter: 1
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DER GOLFTEST Wieviel von einem Durchschnitts- hacker steckt in Danny Willett? Wir haben den Masters-Champion von 2016 unserem Golftest unterzogen ...
Normalerweise bin ich gut organisiert. Ich laufe jedoch dann Gefahr, mich zu verspäten, wenn ich zu früh auf der Anlage bin, mir langweilig wird und ich mich anderen Dingen als Golf widme. Ist mir noch nicht passiert. Ich halte mich mit meinen lautstarken Kommentaren hinsichtlich des Ballfluges eher zurück, um danach nicht wie ein Trottel dazustehen. Nein, doch einmal durfte ich meinem Gegner auf Bahn 12 die Hand schütteln, da hatte ich 7&6 gewonnen.
Bist du je im Lauf- schritt zum Abschlag gehetzt, weil du zu spät dran warst? Hast du je „Fall ins Loch“ gerufen, obwohl der Ball 20 Meter zu kurz oder lang war? Hast du schon einmal ein Matchplay 10&8 gewonnen oder ver- loren? Hast du während eines Profigolf-Turniers schon einmal einen Socket (Shank) geschlagen? Hast du deinen Ball schon einmal an einem ungewöhnlichen Ort gefunden? Hast du als Profi schon einmal einen Putt aus 50 Zentimetern oder weniger verschoben? Hast du in einem Turnier schon einmal einen Fünf-Putt gemacht? Hast du je deine Regen- kleidung vergessen und wurdest vom Unwetter überrascht? Lag dein Ball nach einem Schlag schon einmal weiter weg vom Loch als vorher? Hast du je eine 59 oder besser gespielt?
DIE UHR TICKT
ERGEBNIS PAR
SHOT CLOCK MASTERS „The time starts“ er- schallte es Anfang Juni auf dem Diamond Country Club in Atzenbrugg, Österreich. Mit dem Shot Clock Masters testete die European Tour erfolgreich ein effektives Werkzeug zur Spielbeschleunigung. Jeder Spieler musste ein Zeitlimit von 40 bzw. 50 Sekunden (abhängig davon, ob er als Erster an der Reihe war) einhalten, egal ob Abschlag, Chip oder Putt. Ein Platzrichter begleitete jede Gruppe mit einem E-Cart, auf dem eine gut sichtbare digitale Uhr sowie ein Scoreboard aufgebaut waren. Bei Überschreitung des Zeitlimits wurde ein Strafschlag angerechnet, was jedoch während der vier Spieltage nur viermal passierte. Souveräner Turniersieger wurde der Finne Mikko Korhonen mit sechs Schlägen Vorsprung vor dem Schotten Connor Syme, bester Österreicher wurde Matthias Schwab auf dem geteilten 12. Platz.
ERGEBNIS PAR
ERGEBNIS PAR
Leider ja. Die Erinnerung steht mir noch quick- lebendig vor Augen. Es war bei der Honda Classic im letzten Jahr. Mein Ball zischte humorlos nach rechts ins Wasserhindernis.
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ERGEBNIS BIRDIE
Ich habe schon zu viele Bälle in ausgehöhlten Baumwurzeln gefunden. Aber sonst eher nicht.
ERGEBNIS PAR
Nein, außer ich zähle die Runden mit, bei denen ich keine 18 Loch gespielt habe.
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GOLF-STREAM
Reichlich! Und wenn ich mich an alle Situationen erinnern müsste, würden wir hier für den Rest des Tages festsitzen.
GOLFFLIX In unserem Zukunftsorakel (siehe Ausgabe 1-2018) wünschten wir uns einen reinen Golf-Streaming- Dienst. Nun scheint
ERGEBNIS BIRDIE
Nicht dass ich mich erinnern könnte. Vielleicht habe ich schon zwei Kurzputts in Folge ver- schoben, aber fünf Putts an einem Loch? Den Vor- fall hätte ich aus meinem Gedächtnis gelöscht. Nein, das Zeug habe ich immer in der Tasche, egal wie das Wetter wird. Manchmal müffelt das Paket etwas streng, wenn ich es auspacke. Aber schutzlos im Regen stand ich noch nie. Erst gestern sprach ich mit meinem Caddie darüber. Auf Loch 1 beim Masters 2017 chippte ich meinen Ball unter den Bäumen raus, traf einen Stamm und der Ball sprang weiter zurück als zuvor.
ERGEBNIS PAR
dieser Traum Wirklichkeit zu werden. Das weltweit operierende Medienunternehmen Discovery hat einen Zwei Milliarden Dollar-Deal mit der PGA Tour geschlossen, um ein „Netflix für Golf“ aufzubauen, das in allen Ländern außerhalb der USA angebo- ten werden soll. In Europa hält Sky noch bis zum Jahr 2021 die PGA Tour-Rechte, anschließend wird Discovery übernehmen. Ob man bis dahin auch die European Tour-Lizenz ergattern wird, ist bis- lang noch ungeklärt. Man sollte jedoch davon ausgehen, dass Discovery für den inter-
ERGEBNIS PAR
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nationalen Markt ein Gesamtpaket schnüren wird, das sämtliche Tou- ren abdeckt.
TOTAL -3
Eine solide Runde des Engländers, der sich an seinen Shank beim Masters 2017 wohl nicht mehr erinnern will. Beim nächsten Mal: Alex Levy
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WUNDER NR. 1
PLAYERS Aufgeben stand für Webb Simpson immer außer Frage, das hatte ihn sein Vater ge- lehrt. Auch nicht in der Zeit, als er ohne seinen Bellyputter kaum noch in der Weltspitze mit- halten konnte. Im November starb Webbs Vater Sam überraschend. Er hatte seinen Sohn einst zum Golf gebracht und fortan immer begleitet. „Wenn mein Dad hier wäre, was hätte ihn stolz gemacht?“, fragte sich Simpson, der seit 2013 sieglos war, fortan jeden Tag.
Alex Noren DREI FRAGEN AN…
War die 62 bei der BMW PGA Championship letztes Jahr deine beste Golfrunde? Das könnte durchaus sein. Den Druck spürte ich erst auf den zweiten neun Bahnen, als ich begriff, dass ich vielleicht gewinnen könnte. Sogar als ich das Eagle auf der 18 gespielt hatte, wusste ich lange nicht, ob es reichen würde. Es waren schier endlose Stunden des Wartens, aber schließlich stand ich als Sieger fest. Seit 2018 spielst du ziemlich erfolgreich auf der PGA Tour. Welcher Teil deines Spiels gefällt dir derzeit besonders gut? Über meine Ergebnisse freue ich mich, aber völlig zufrieden bin ich mit meinem Schwung deshalb auch nicht immer. Früher hätte mich das vielleicht gestört. Heute weiß ich, dass man nicht an jedemTag perfektes Golf spielen muss, um vorne dabei zu sein. Diese Erkennt- nis hilft mir, wenn es darum geht, konzentriert zu bleiben. Nach den Turnieren arbeite ich hart an den Schwachstellen, die ich ausge- macht habe. 2018 könntest du beim Ryder Cup mit- spielen. Stimmt es, dass du einmal als Fan dabei warst? Ja, das war 2006. Die Atmosphäre hat mich tief beeindruckt. Selbst mitzuspielen wäre die Erfüllung eines Traumes. Aber ich rede ungern darüber, bevor ich nicht wirklich im Team stehe.
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Der Verlust seines Vaters, da ist er sicher, war seine Inspiration zum Sieg bei der The Players. Am Freitag stellte Simpson mit 63 Schlägen den Platzrekord auf dem TPC Sawgrass ein und baute seine Führung vor der Finalrunde des sogenannten „fünften Majors“ auf sieben Zähler aus. „Für mich ist dieser Sieg ein Wunder“, freute sich der Champion, der einen Preis- geldscheck über 1,98 Mio. Dollar gewann.
WUNDER NR. 2
ABSCHLUSS Man sollte nie die Hoffnung aufgeben. Ben Bender (93) war seit 66 Jahren passionierter Golfer, doch ein Hole in One war ihm nie geglückt. Zu seinen besten Zeiten spielte Bender Handicap 3. Als Pensionär in Florida sah man ihn sechsmal in der Woche auf der Anlage. Doch aufgrund seiner chronischen Hüftschmerzen beschloss Bender im Mai, nach einer letzten Golfrunde die Schläger endgültig an den Nagel zu hängen. Am dritten Loch des Green Valley Golf Clubs in Zanesville, Ohio, wo
Bender heute lebt, schlug er ein Holz 5. Der Ball landete mitten auf dem Grün, bog dann aber überraschend ab und rollte ins Loch. „Das war das letzte Mal, dass ich spielen konnte und ich glaube, Gott hatte seine Hand im Spiel“, sagte Bender nach der Runde. „Ich liebe Golf und bin traurig, dass es nun vorbei ist. Aber ich kann nicht für immer spielen.“
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Ford verstarb im Alter von 95 Jah- ren ANTRAG 1 Hayley Milbourn aus Baltimore, USA, wusste nicht, dass ihr Freund Jeff Scholtz am 17. Loch des Baltimore Country Clubs einen Heiratsantrag plante. Bevor er zur Tat schreiten konnte, erzielte sie das erste Hole in One ihres Lebens ANTRAG 2 Der heißeste Junggeselle auf der PGA Tour ist offiziell vom Markt. Rickie Fowler bat seine Freundin, Fitness- Model Allison Stokke,
NUMMER 1 Anfang Mai beendete Justin Thomas die 15-monatige Regentschaft von Dustin Johnson als Weltranglistenerster. Im Juni übernahm Johnson erneut DAMEN WAHL Brittany Lincicome spielt bei der Barbasol Championship der PGA Tour mit 1 MAJOR SIEGER Miguel Ángel Jiménez darf sich endlich Major-Sieger nennen. Bei der Regions Tradition feierte der Spanier seinen ersten großen Titel bei den Ü50-Golfsenioren
endete die Partnerschaft der PGA Tour mit Videospielgigant EA Sports. Zukünftig kann man in einem Spiel namens „The Golf Club 19“ zum vir- tuellen Golfstar mutieren 2 RAUS Aaron Wise schmiss die eigene Mutter aus dem Hotelzim- mer. Hintergrund: Mama wollte nicht aufhören, dem Führenden der AT&T Byron Nelson zu erklären, was sein erster Sieg für ihn bedeuten würde. Glücklicherweise gewann er das Turnier QUALI Karolin Lampert erspielte
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der Jabra Ladies Open einen Start- platz bei der Evian Championship 3 HELFERLEIN Euro-Kapitän Tho- mas Bjørn benannte seine fünf Ryder Cup-Vize-Kapitäne: Graeme McDowell, Lee Westwood, Robert Karlsson, Padraig Harrington und Luke Donald. GT
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Anfang Juni um ihre Hand DADDELKISTE Nach über 20 Jahren
TRAUER Der zweimalige Major-Sieger und Hall of Fame-Mitglied Doug
sich mit einem zweiten Platz bei
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Prominentes Fischfutter, ein Tiger, der Frauen schlägt, ein Herr mit gewöhnungs- bedürftigem Textilgeschmack, zwei (supercoole) Justins, ein echt teurer Gepäckwagen und eine besondere Duftmarke – das sind die Social Media-Highlights! TWEET IT!
Tiger Woods zeigte einer Frau die Grenzen auf. Troy Mullins ist regelmäßige Teilnehmerin bei Long Drive Championships und kann über 340 Meter weit schlagen. Gegen Tiger zog sie trotzdem den Kürzeren.
Ein großer weißer Hai im Maul eines viel größeren weißen Hais? Was kündigt Greg Norman mit diesem ungewöhnlichen Posting und dem kryptischen Satz „Etwas ist im Wasser ...“ an? Alsbald will er das Geheimnis lüften ... „Wenn sich Power Point mitten in der Präsentation aufhängt“ – diese und ähnliche Scherz- sprüche erntete Phil Mickelson für seine Oberbekleidung, die im Grunde aussieht wie ein stinknormales Businesshemd.
Justin Thomas kann damit leben, neben Justin Timberlake nur „der zweitcoolste Justin“ zu sein.
Jetzt kann jeder wie ein Open Champion riechen. Darren Clarke bringt mit „Day & Night“ einen eigenen Duft auf den Markt.
Wenn man auf exklusive Sportwagen steht, muss man ein guter Kofferpacker sein. Ian Poulter macht vor, wie ein Ferrari fachmännisch beladen wird.
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COUNTDOWN | MEIN LIEBLINGSLOCH
OLYMPIC CLUB NR.18
LIEBLINGSLOCH Webb Simpson, U.S.-Open-Sieger 2012, favorisiert ein kurzes Par 4. Kein Wunder: Es war Schauplatz seines größten Triumphs.
nicht genug Spin erzeugen kann. Normalerweise schlage ich ein 4er- oder 5er-Eisen in das schräge Fairway, weil man anschließend ein angenehmes kurzes Eisen oder Wedge ins Grün spielen kann. Das Grün ist aber kein Picknick. Es ist erhöht, sehr steil und schnell. Man muss die richtige Landezone treffen, um sich selbst eine Chance zu geben. Als ich dort die U.S. Open gewann, war die Atmos- phäre elektrisierend und es gab ein Amphitheater um das Grün herum. Das Kalifornien-San Francisco- Feeling war etwas ganz Besonderes. Das Publikum war lautstark und hat mir ein tolles Finale beschert; eine Erinnerung, die ich natürlich nie vergessen werde. GT
Das letzte Loch im Olympic Club ist ein Golfloch für Strategen. Es ist nur rund 320 Meter lang, was nach modernen Maßstäben kurz ist für ein Par 4. Hier benötigt man einen durchdachten Spiel- plan, wenn man zum Abschlag
geht. Die Analyse der Bahn lähmt mich deshalb auch nicht allzu sehr, wenn ich die Teebox betrete, denn man sollte schon vor dem Abschlag genau wissen, was man tun möchte. Das Rough auf beiden Seiten des Fairways ist extrem hoch, daher ist es wichtig, das Fairway zu treffen. Mit dem Driver geht man zuviel Risiko ein, weil man beim zweiten Schlag
NR. 18, OLYMPIC CLUB Par 4, 320 Meter
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Illustration: Gary Lees
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Die Geschichte von Stephan Jäger ist alles andere als gewöhnlich. Es ist die Geschichte eines ehrgeizigen Golf- talents, das bereits mit 17 Jahren den Sprung
nach Amerika wagt, um sich mit den Besten zu messen.
Von Damian Bungart
W eil er nicht für die Players Championship qualifi- ziert war, hatte Stephan Jäger Mitte Mai die Wahl: eine Woche Pause oder für die Knoxville Open auf der zweitklassigen Web.com Tour melden. Er entschied sich dafür zu spielen und machte das Beste daraus – er gewann. Es war bereits sein vierter Sieg auf der Web.com Tour binnen zwei Jahren. Mehr noch als dieser Nachweis seiner konstanten, golferischen Qualität beeindruckte die Art und Weise, wie er den Titel im Fox Den Country Club erspielte. Nach zwei Runden lag er lediglich zwei Schläge unter Par und damit weit weg von der Spitze. Dann zauberte der Münchener zwei 64er-Runden aufs Tableau und blieb somit allein am Samstag und Sonntag 14 Schläge unter Par. Eine herausragende Leistung, die ihm letztlich den Sieg brachte. „Wenn
Stephan den Sieg wittert, kann man ihn nicht mehr einfangen … Ende der Geschichte“, kommentier- te Jägers College-Freund und PGA-Tour-Kollege, Keith Mitchell, die Per-
formance auf Twitter. Es ist eine Einschätzung, mit der Mitchell nicht allein dasteht. „Ich bin ein Beißer“, sagt Jäger selbst über sich. Für einen kräftigen Biss braucht es scharfe Zähne. Mit denen griff sich der 29-Jäh- rige neben den vier Titeln auf der Web.com Tour im vergangenen Jahr auch die PGA-Tour-Karte. Er ist somit aktuell einer von drei Deutschen auf der stärksten Golftour der Welt. Und schaut man auf die Ergebnisse, ist der Rookie ein ernstzuneh- mender Kandidat für den nächsten deutschen Sieg auf der Tour – spätestens seit seinem erfolgreichen Ausflug auf die Web.com.
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„Das große Talent von Stephan ist mir in einem Jugendtraining auf dem Kurzplatz in Eichenried aufgefallen. Stephan hatte ein 4er-Eisen für Erwachsene in der Hand und schlug den Ball mit Spin an die Fahne. Da dachte ich ›Wow, der Junge hat Ballgefühl‹“ Ken Williams, Trainer von Stephan Jäger
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Wie es der sportbegeisterte Junge aus Eichen- ried in den Kreis der besten Golfer der Welt geschafft hat, erzählte er im Gespräch mit GOLF TIME. Den Golfplatz lernte Stephan Jäger schon als Kleinkind kennen. Seine Eltern Klaus und Sophie wohnten in Ismaning, wo Vater Klaus einReisebürobetrieb. Als derGolfclubEichen- ried im 1989 eröffnet wurde, gehörten die beiden begeisterten Golfer zu den ersten Mit- gliedern. Auch ihre TochterMichaela, Stephans 13 Jahre ältere Schwester, jagte in Eichenried der weißen Kugel hinterher. Nach Stephans Geburt, am 30. Mai 1989, zogen die Jägers von Ismaning in ein Haus nach Eichenried. „Das lag nur einen halben Kilometer vom Golfclub entfernt“, erzählt Stephan Jäger im GT-Interview. Die Nähe zum Platz nutzten seine Eltern. Sie verbrach- ten viel Zeit auf der Anlage. Immer mit dabei: der kleine Stephan. Für ihn war der Golf- platz ein Abenteuerspielplatz: „Mit vier, fünf Jahren bin ich dort immer mit dem Cart ge- fahren“, erinnert er sich. Das sei auch in den Golfurlauben so gewesen. Sein erstes sportliches Interesse galt anderen Disziplinen: „Als ich fünf Jahre alt war, habe ich mit Fußball angefangen, dann Street- hockey und Tennis gespielt.“ Im Winter ging er Skifahren und spielte Eishockey. Mit dem Golfspielen fing der Münchener im Alter von
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1992 auf der Anlage im Münchener Norden arbeitet, auf Jägers Golfanfänge zurück. Als aus dem Jungen Stephan der Jugend- liche Stephan wurde, musste er sich zwischen Fußball und Golf entscheiden. Er trainierte und spielte beide Sportarten in einer Mann- schaft, konnte aber keiner gerecht werden. „Das war schwierig. Die Fußballspiele waren immer am Samstag und die Turniere waren immer am Samstag. Ich habe dann ein Jahr lang hin- und hergemacht, mal ein Fußball- spiel gespielt, mal ein Golfturnier.“ Der knapp 15-Jährige hatte bereits ein Golfhandicap von –5 und war motiviert, mit seinem Spiel weitere Fortschritte zu machen. Die Entscheidung fiel deshalb zugunsten des kleineren Balls aus: „Ich wollte einfach Golf spielen.“ Gesagt, getan. Jäger verbrachte in den fol- genden zwei Jahren jede freie Minute auf dem Platz, schaffte es über den bayerischen Lan- deskader auch in den deutschen Jugendkader. Im Jahr 2006, der Bayer war knapp 17 Jahre alt, folgte dann eine Veränderung, die sein 5 Jäger mit seinem engen College-Freund Harris English, der heute ebenfalls auf der PGA Tour spielt 1 Der junge Stephan Jäger beim Angeln 2 Ken Williams trainiert ihn seit Kindertagen 3 Als Jugendlicher: Fokussiert und ehrgeizig 4 Im Finish: Der Blick geht geradeaus
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acht Jahren an. „Damals war es aber über- haupt nicht so, dass ich jeden Tag trainiert habe. Ich habe einfach so ein bisschen mit Mama und Papa gespielt“, sagt Jäger. Doch er blieb dran. FUSSBALL ODER GOLF In den folgenden Jahren wurde Golf zum zweiten großen Hobby neben dem Fußball. Er spielte immer mehr, fand Freunde im Club und wurde von Pro Ken Williams trainiert. Der heutige Head-Pro in Eichenried erinnert sich: „Das große Talent von Stephan ist mir in einem Jugendtraining auf dem Kurzplatz in Eichenried aufgefallen. Bei einer Übung sollten die Kids aus 100 Metern eine Fahne anspielen. Stephan hatte dafür ein 4er-Eisen für Erwachsene in der Hand und schlug den Ball mit Spin an die Fahne. Da dachte ich ‚Wow, der Junge hat Ballgefühl‘.“ Williams förderte und forderte den „frechen und lus- tigen Jungen“. „Wir hatten viel Spaß in den ersten Jahren“, blickt der Golflehrer, der seit
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sen und musste immer zur Nachhilfe.“ Jäger wollte zurück nach Deutschland. Doch seine Eltern und auch sein Heim- trainer Ken Williams machten ihm Mut. Sie überzeugten den 17-Jährigen, das zweite Semester des Auslandsjahrs durchzuziehen. Er beugte sich dem Rat der Eltern und sei- nes Trainers. Williams erinnert sich: „Ich wusste, dass es der richtige Weg für ihn ist. Chattanooga ist eine golffanatische Gegend.“ ERSATZFAMILIE Es dauerte nicht lange bis auch Jäger selbst erkannte, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Woche für Woche klappte es in der Schule besser und wurde auch sein Leben leichter. Durch das tägliche Golftrai- ning lernte er seine Mannschaftskameraden besser kennen, freundete sich mit ihnen an. Eine besonders enge Freundschaft ent- wickelte sich in dieser Zeit mit Harris English (heute ebenfalls auf der PGA Tour). Der Amerikaner und seine Eltern wurden zu einer Art Ersatzfamilie in den USA. „Harris’ Mutter hat mich bei alltäg- Wochenende war ich oft bei Harris und seiner Familie“, beschreibt Jäger die Zeit, in denen er erste Wurzeln in Amerika schlug. Weil zeit- gleich auch seine golferischen Leistungen immer besser wurden, kamen Vertreter mehrerer Colleges auf ihn zu und offerierten dem jungen Deutschen ein Stipendium für das Studium. Das lichen Dingen wie dem Wäsche- waschen unterstützt und am
ZUR PERSON Stephan Jäger ging seinen Weg von Eichenried auf die PGA Tour. » Geburtstag: 30. Mai 1989 in München » 2005: Clubmeister Herren GC Eichenried » 2006: Wechsel auf die Baylor School in Chattanooga, Tennessee » 2012: Bachelor in Psychologie an der University of Tennessee, Start der Profikarriere » 2015: Web.com Tour, Qualifikation für U.S. Open » 2016: Historische 58 und erster Sieg als Profi auf der Web.com Tour » 2017: Zwei weitere Sieg auf der Web.com und Qualifikation für die PGA Tour
weiteres Leben stark prägen sollte: Jäger ging für ein Austauschjahr in die USA. Eine Austauschorganisation empfahl dem Golftalent die Baylor School in Chattanooga, Tennessee. Die private Internatsschule ver- fügt über eine lange Tradition (Gründung 1893) und eine hervorragende Golfförderung. 35 Mal gewannen die Jungen und Mädchen bis heute die Golf-Meisterschaft im Bundes- staat Tennessee. Aktuell spielen sechs ehe- malige Baylor-Schüler auf der PGA Tour und LPGA Tour – inklusive Stephan Jäger. Er besuchte dort ab 2006 die 11. Klasse. „Das erste halbe Jahr war schon extrem schwer“, erinnert sich der heute 29-Jährige. Das akademische Niveau war hoch und schon für Muttersprachler schwer zu halten. Da hatte es Jäger mit seinem deutschen Schul- englisch nicht leicht. „Es hat mir wirklich nicht gefallen. Ich habe so viel lernen müs- DIE LIEBE Mit der Amerikanerin Shelby Garren ist Jäger verlobt, die Hochzeit folgt Ende 2018
STRAHLENDER SIEGER Jäger mit der Trophäe des
BMW Charity Pro-Am 2017
„Ich bin ein Beißer, einer, der nie aufgibt. Wenn es mal nicht so gut läuft, denke ich einfach: Kopf runter und durch“
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bedeutete, Jäger musste nach dem einen Aus- tauschjahr nur noch ein weiteres Schuljahr absolvieren und konnte dann direkt stu- dieren. Die Zeit, über die Angebote aus Kentucky, Virginia und Chattanooga nach- zudenken, hatte Jäger im Sommer. „Da habe ich dann einige Amateur-Turniere gespielt und wir haben entschieden, dass ich das mache.“ Er nahm das Angebot der University of Chattanooga an, blieb somit in der Stadt, die er durch die zwei Schuljahre zuvor schon kannte. Mit diesem Schritt war für Jäger und seine Familie klar, dass er Golfprofi werden würde. Fortan drehte sich für ihn alles um Golf. Das Bachelorstudium der Psychologie lief nebenher und war für das, mittlerweile an das amerikanische Schulsystem gewöhnte, Golftalent keine große Herausforderung. Sicher, er musste auch lernen, aber Probleme wie in der Highschool hatte er nicht mehr. „Ich bin sehr schnell erwachsen geworden. Das musst du da auch“, sagt Jäger über seine zwei Jahre auf der Highschool. „Da gab es strenge Regeln und ich war so einer, der überhaupt keine Lust auf Schule und Regeln hatte“, beschreibt der Münchener seine An- passungsschwierigkeiten in der Anfangszeit. In dem Internat herrschte ein raueres Klima als in Deutschland und Jäger erkannte rasch, dass er sich nicht daneben benehmen sollte – auch wegen der Konsequenzen: „Da sitzt du dann samstags von 6 Uhr bis 10 Uhr in der Schule und musst Strafaufgaben machen.“ Darauf hatte er keine Lust, wollte lieber mit seinen Freunden rausgehen und Golf spielen. Diese Zeit prägte Jäger, der sich als organi- siert, zuverlässig und pünktlich beschreibt, akademisch und charakterlich. GOLF FIRST Ab dem ersten Tag auf der University of Tennessee in Chattanooga (UTC) stand Golf ganz klar im Fokus seines Lebens. „Wenn du auf einem amerikanischen
STEPHAN JÄGER PGA Tour Profi
Der emotionalste Sieg „Mein emotionalster Moment auf dem Platz war auf alle Fälle der erste Sieg auf der Web.com Tour im Jahr 2016 (Ellie Mae Classic, Anm. d. Red.). Da war meine Mutter dabei und dieser Erfolg hat meine Karriere so ein bisschen gestartet“, so Stephan Jäger.
EIN KOMISCHES SPIEL GASTKOMMENTAR Bei Jäger wechselten sich verpasste Cuts und Siege ab. Mein Spiel in den vergangenen Wochen kann man mal wieder als Golf bezeich- nen: Erst einige Cuts verpasst, dann ein Turnier gewonnen, dann wieder Cuts verpasst. Es ist schon ein wirklich komi- sches Spiel … Dabei hatte ich beispiels- weise bei der Wells Fargo Championship in North Carolina ganz gut gespielt. Dann aber einen Fehler gemacht und letztlich den Cut um ein paar Schläge verpasst. In der Woche darauf war ich zu Hause und habe trainiert. Weil ich für die Players Championship nicht qualifi- ziert war, habe ich auf der Web.com Tour in Knoxville gespielt. Das Turnier war nur ungefähr eine Stunde von meinem Haus in Chattanooga entfernt. Ich konnte im eigenen Bett schlafen und habe zu Hause gegessen. Das war echt gut. Das Beste an der Woche war aber, den Pokal am Sonntag in die Höhe zu stemmen! Es war einfach eine super Woche, in der ich wirklich gut gespielt und vor allem sehr gut geputtet habe. Eine Woche später auf der PGA Tour habe ich eigentlich genauso gespielt, viel- leicht ein bisschen weniger Putts gemacht und den Cut verpasst. Es ist schon ein wirklich komisches Spiel … So langsam steigt bei mir die Vorfreude auf die BMW International Open in Köln. Alte Freunde treffen und die Familie sehen, das wird toll! Euer
herum“, erklärt Jäger einen großen Vorteil, den das Sportlerleben auf einer Uni in den USA mit sich bringt. Lediglich zwölf bis 15 Stunden pro Woche verbrachte er in Unter- richtsräumen, den Rest der Zeit auf dem Golfplatz. Morgens in die Uni, dann Mittag- essen, dann Golf – im Sommer bis spät in den Abend hinein. Ein Traum für fast alle jungen Talente, die sich ein Leben als Profisportler wünschen. „Es gibt nichts Besseres“, ist Jäger von den Karrieremöglichkeiten für Sportler in den USA überzeugt. Das tägliche Training zahlte sich für ihn aus. In seinem letzten Jahr amCollege gewann er für die UTC vier Turniere. Direkt nachdem er seinen Bachelorabschluss in Psychologie in der Tasche hatte, wurde er im Mai 2012 Profi. „Ich habe mir gedacht: Warum soll ich um- sonst Amateurturniere spielen, wenn ich als Profi damit Geld verdienen kann“, spricht er offen über die für ihn leichte Entscheidung, ins Profigeschäft zu wechseln. Das erste halbe Jahr wurde er von einem Amerikaner unter- stützt, der ihn mit 15.000 U.S.-Dollar spon- serte. Damit konnte er die ersten Turniere be- streiten und es auf der Qualifying School zur PGA Tour versuchen. Gepaart mit einigen Preisgeldern von rund 10.000 U.S.-Dollar hatte er am Ende des Jahres einen aus- geglichenen Haushalt. Sportlich lief es gleich von Beginn an prächtig. Er schaffte es durch alle Stufen der Q-School bis ins Finale.DorthatteersogardieChance,
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sich direkt im ersten Jahr für die PGA Tour zu qualifizieren. Das gelang ihm zwar nicht, aber er schaffte es auf die Web.com Tour.
HISTORISCHE SCOREKARTE: Als erstem Golfer in der Geschichte der PGA, PGA Tour Champions und Web.com Tour gelang Stephan Jäger eine 58er-Runde
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Mit diesem Status wurde er auch zur inter- essanten Figur für Equipmenthersteller. Das brachte ihm die ersten Ausrüsterverträge und somit Geld in die Kasse. Die Verträge bekam er im Voraus ausbezahlt, sodass er sein Leben auf der zweitklassigen U.S.-Tour finanzieren konnte. Für die Flüge hatte er seinen privaten Sponsor: Vater Klaus Jäger besaß damals noch sein Reisebüro in München. Er buchte für seinen Sohn die Flüge zu den Spielorten der Turniere und unterstützte ihn damit. „Ich musste dadurch von niemandemmehr Geld annehmen, konnte so alles finanzie- ren.“ Ideal war zudem seine Wohnsituation: Er konnte im Gästehaus bei einem Freund aus der Uni wohnen. „Die haben so ein riesi- ges Haus und Grundstück gehabt, dass sie gar nicht gemerkt haben, ob ich da war oder nicht“, erzählt Jäger. Er musste dort keine Miete zahlen, konnte sich also vollständig auf seine Profikarriere konzentrieren. Und das tat er. Stephan Jäger entwickelt in den folgenden Jahren sein eigenes Spielerprofil. Er schafft es, Rückschläge, wie den Verlust der Web.com Tour Spielberechtigung nach dem ersten Jahr mit der notwenigen Lockerheit wegzustecken und die Situation für sich zu nutzen. So be- zeichnet er den Zwischenstopp auf der dritt- klassigen Profitour in Südamerika als „die geilste Zeit meines Lebens“. Er habe dort zwar nicht so gut gespielt, aber unheimlich viel Spaß gehabt. „Das war für mich ein Jahr, wo ich ein bisschen losgelassen habe. Wir haben viel Party gemacht. Ich glaube, das musst du haben als Mitte-Zwanzigjähriger.“ REKORDMANN Am Ende des Jahres meldete Jäger dennoch wieder für die Q-School und holte sich als Neunter der Finals die Web.com Tourkarte zurück. Ein Beispiel für die positive Eigen- schaft, ein passendes Maß zwischen Locker- heit und Konzentration zu finden. Sie be- scherte ihm ein Jahr später auch den ersten Sieg auf der Web.com Tour. Bei der Ellie Mae
ziert sich als Siebter der Saisonwertung direkt für die stärkste Golftour der Welt. Ein Durch- bruch, auch mental: „Da habe ich gewusst: Ich kann da draußen mitspielen“, sagt Jäger über seine Gefühlslage, als er die Tour-Karte sicher hatte. Das zeigte sich schon eine Woche nach seinem zweiten Sieg, der ihm die Spielberech- tigung für die höchste Spielklasse sicherte: Bei der U.S. Open in Erin Hills übersteht er den Cut und beweist damit, dass er mit den Besten der Welt mithalten kann. Seit Oktober 2017 schlägt Stephan Jäger nun regelmäßig auf der PGA Tour ab. Die Umstellung war am Anfang schon da: „Auf der Web.com hast du Plätze, wo es nicht so schlimm ist, mal ins Rough zu kommen. Und die Grüns sind nicht so hart. Auf der PGA Tour ist es so: Wenn du auf der falschen Seite vom Grün liegst, machst du ein Bogey.“ Daran hat sich Jäger mittlerweile gewöhnt. Er schaffte bei rund der Hälfte der Events den Cut, erzielte ein Top-20-Ergebnis und ver- diente bisher über 200.000 U.S.-Dollar. Noch besser sieht die Bilanz auf der Web.com Tour aus: Zwei Starts, ein Sieg, 99.000 U.S.-Dollar Preisgeld. Das ist vielversprechend und glaubt man seinem Trainer Ken Williams, wird sich Jäger auch dauerhaft auf der PGA Tour be- weisen können. „Er ist einer, der niemals aufgibt“, sagt der Brite. Er erinnert sich an eine Situation, in der es bei Jäger mal nicht gut lief und er bei ihm in Amerika war, um mit ihm zu arbeiten und ihn aufzubauen. „Da hat er einen Satz zu mir gesagt, den ich sehr beeindruckend fand: ‚Ich weiß, ich bin gut genug!’ Solch eine starke Aussage in einem Moment zu treffen, in dem man in einem Tief steckt, zeugt von Größe und dem Charakter eines Siegers.“ Dass er siegen kann, hat Jäger bereits ein- drucksvoll bewiesen. Ebenso hat er gezeigt, dass er auf dem Topniveau der Besten der Welt mitspielen kann. Da ist es nur eine Frage der Zeit, wann er beide Eigenschaften kombi- niert … GT
DURCHBRUCH Mit dem Sieg bei der Rust-Oleum Championship 2017 hatte Stephan Jäger seine PGA-Tourkarte sicher
„Ich habe mir gedacht: Warum soll ich umsonst Amateurturniere spielen, wenn ich als Profi damit Geld verdienen kann“
Classic gelang dem Münchener zunächst eine historische Bestmarke: Als erster Spieler in der Geschichte der PGA, PGA Tour Cham- pions und Web.com Tour spielte er eine 58. Mit dieser niedrigen Runde setzte er sich vom Rest des Feldes ab und gewann das Turnier. Das Jahr beendete er auf dem 28. Platz der Geldrangliste und verpasste die PGA-Tour- Karte um nur rund 3.000 U.S.-Dollar. „Da war ich zuerst schon enttäuscht. Aber im Nachhinein muss ich sagen, dass ich echt froh bin, dass es so gelaufen ist, denn ich war noch nicht bereit für die PGA Tour“, blickt Jäger auch auf diese verpasste Gelegenheit reflektiert zurück. In der folgenden Web.com Tour Saison war er dann aber bereit. Der 1,75 Meter große Münchener gewinnt im Jahr 2017 zwei weitere Turniere und qualifi-
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