GOLF TIME 4/2018
D er Eisentest ist traditionell der schwierigste. Nicht, weil es für den Schwungroboter schwieri- ger ist, Eisen zu schwingen als Hölzer. Vielmehr ist der Ver- gleich der Leistungsdaten nicht so einfach. Denn während die Driver im Test allesamt einen Loft von 10,5° haben, gibt es bei den Eisen gravierende Loft-Unterschiede – obwohl es jeweils Eisen 6 sind, die getes- tet werden. Den niedrigsten Loft im Eisentest 2018 weist das Eisen 6 von TaylorMade auf (25°), den höchsten das Mizuno MP18 SC (30°). Diese Unterschiede spiegeln sich vor allem in den Distanzkategorien wider. Daher ist Vor- sicht geboten: Bei der Analyse des Tests sollte immer auch die Loftzahl beachtet werden. WIE WIRD GETESTET? Nach jeweils vorher- gehender Justierung schlug jedes Eisen 6, in den Miya Shot Robo V-Schwungroboter mit seinen drei unabhängig voneinander arbeiten- den Servomotoren eingespannt, insge- samt 50 Bälle. Davon zehn im Sweetspot mit „square“ ausgerichtetem Schlägerblatt, zehn im Sweetspot mit geöffnetem Schläger- blatt (6°), um Slices zu simulieren, sowie weitere zehn im Sweetspot mit geschlossener Schlag- fläche (6°), um wiederum Hooks zu simulieren. Hinzu kamen zehn, außerhalb des Sweetspots, nahe des Schafts (Heel) getroffene Schläge, so- wie zehn, die außerhalb des Sweetspots, nahe der Schlägerspitze (Toe) getroffen wurden. Damit wurde die Fehlertoleranz der Eisen bei unsauber getroffenen Bällen simuliert. Die Schwunggeschwindigkeit bzw. die Ge- schwindigkeit, mit der die Bälle im Treff- moment geschlagen wurden, betrug bei jedem Schlag 80 mph (~ 129 km/h). Alle Modelle waren zudem mit Graphitschäften mit „Regular Flex” versehen. Als Ball wurde für den Test einheitlich der Callaway Supersoft ver- wendet. FOKUS Welche Kriterien spielen bei der Wahl eines Eisens eine wichtige Rolle, welches sind dabei eher subjektive Eigenschaften? Zunächst sollte ein Eisen eine möglichst hohe Ball Speed im Treffmoment generie-
TEST-EXPERTEN Jonathan Taylor (T&K Golf Research) und der Miya Shot Robo V Testroboter
kurzen Carry, jedoch in der Regel verbunden mit einem längeren Roll. Der Ball „stürzt“ hier regelrecht ab. Das perfekte Zusammenspiel ist auch hier einmal mehr das A und O – nicht zuletzt natürlich der Ball bzw. dessen Spin- Eigenschaften. Bei den Fehlertoleranz-Kategorien ist dies hingegen eine ganz einfache Sache. Hier gilt: Je geringer die Abweichung von der Ideallinie null, desto besser (ein Minus bedeutet links oder kürzer, kein Minus bedeutet rechts davon bzw. weiter).
ren, wodurch der Energietransfer auf den Ball verdeutlicht wird. Beim Abflugwinkel und auch bei der maximalen Höhe der Flug- bahn des Balls ist dies eine andere Sache: Beide Faktoren sind eher subjektiv, werden dabei maßgeblich von der Spin Rate des Balls – ein wiederum bedeutender Faktor – beeinflusst. Damit ist der Spin gemeint, den der Ball im bzw. nach dem Treffmoment aufnimmt. In der Regel gilt: Je höher die Spin Rate, desto höher die Flugbahn, da sich der Ball dadurch höher in den Himmel „schraubt“. Dies geht jedoch zulasten der Carry-Länge, der Distanz also, die der Ball in der Luft zurücklegt, bis er zum ersten Mal auf den Boden trifft, sowie des Rolls und damit der Gesamtdistanz (Carry plus Roll). Zu wenig Spin wiederum bzw. eine zu flache Flugbahn resultieren meist ebenfalls in einem
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