GOLF TIME 4/2021
EDITOR’S INTRO
REINE KOPFSACHE Ja, das ist ein anderer Jon Rahm als der, den wir kennen. Der spanische „Rahmbo“ wird den Juni 2021 wohl nie wirklich vergessen: Zu viel ist da passiert. Negatives wie Positives. Erst einmal die Disqualifikation beim Memorial in Muirfield Village wegen eines positiven Corona-Tests. Er führte mit sechs Schlägen, als er am 18. Grün erfuhr, dass er für die Finalrunde disqualifiziert sei. Mit Tränen in den Augen und einer wahrscheinlich entgangenen Siegprämie von 1,67 Mio. Dollar wurde der Heißsporn von der Anlage abgeführt. Zwei Wochen später, gerade die Quarantäne abgesessen, in Torrey Pines das sensationelle Comeback: Sieg bei den 121. U.S. Open (Scheck über 2,25 Mio. Dollar), damit 1. der Weltrangliste und auch der erste Spanier, der die U.S. Open gewinnt, zehn Jahre nach dem Tod von Seve Ballesteros (fünf Major-Siege) und ausgerechnet auch noch am amerikanischen Vatertag. „Ich glaube an Karma, es spielt sich alles im Kopf ab“, philosophiert der andere Jon Rahm, mit seinem zwei Monate alten Sohn Kepa auf dem Arm, seine Eltern im Hintergrund. „Drei Generationen hier“, sagt Rahm bedeutungsvoll, „auch wenn Kepa das alles noch nicht mitbekommt“ (Cover-Story „Alles nur Karma?“ ab Seite 22). In keiner Sportart ist das Siegen so schwer wie im Golf. Woche für Woche kommen etwa 160 Spieler für einen Sieg infrage, das gibt’s weder in Disziplinen wie Tennis, wie der Formel 1, wie der Leichtathletik noch im Ski-Weltcup etc. Umso beachtlicher, dass nach dem ganzen Corona- Tohuwabohu der Baske quasi zwei Turniere hinter- einander dominiert. Und wer weiß, was die Zukunft noch bringt – einen „Rahmbo“, der alles abräumt? Unglaublich
„In keiner Sportart ist das Siegen so schwer wie imGolf. Woche für Woche kommen 160 Spieler für einen Sieg infrage, das gibt es sonst in keiner anderen Disziplin“
OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur
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GOLF TIME | 4-2021
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