GOLF TIME 4/2022

COVER | THE 150. OPEN

Ein Fest für Camerons: Cameron Smith und Cameron Young ent- schärften den Old Course in St. Andrews

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ie Vorfreude auf das vierte und letzte Major des Jahres war riesengroß. Und das obwohl die Golfwelt momentan von dem Konf likt zwischen PGA

und DP World Tour und dem neu gegrün deten LIV-Golf-Format gespalten wie nie zuvor ist. Doch dies war die 150. Auf lage der Open, die standesgemäß an der Wiege des Golfsports in St. Andrews über die Bühne ging. Und hier sollte kein Spaltpilz die Feier lichkeiten trüben, weswegen LIV-Golf-CEO Greg Norman vorsorglich gleich im Vorfeld ausgeladen wurde. Alles eitel Wonne? Mit nichten. In den Auftakt-Pressekonferenzen hing LIV Golf weiterhin wie eine drohen de Wolke über dem heiligen Gral des Old Course St. Andrews. Doch je näher der erste Turniertag rückte, umso mehr fokussierte sich das Geschehen auf das Wichtigste in dieser Woche, nämlich das Golfspiel. Das Wetter in Schottland war gnädig und folglich die Scores tief. Eine der Fra gen, die sich so mancher stellte, war, ob der Old Course für die neue Generation der Longhitter überhaupt noch zeitgemäß sei? Die Frage sollte mit Ja beantwortet werden, denn auch, wenn einige der Par 4’s zu driven sind, so bedarf es dennoch eines ausgeklü gelten kurzen Spiels, um auf den altehrwür digen Bahnen Birdies zu erzielen. So brach ten sich an den ersten drei Tagen jede Menge Hochkaräter am Leaderboard in Stellung. Publikumsliebling Rory McIlroy schien da bei auf dem besten Wege, endlich nach 2014 wieder einen Majorsieg, es wäre sein fünfter gewesen, einzufahren. Gemeinsam mit dem norwegischen Shootingstar Viktor Hovland

teilte der Nordire bei 16-unter-Par und vier Schlägen Vorsprung auf die Konkurrenz nach drei Tagen die Führung. „Wer von den beiden würde also das Rennen machen?“, fragten sich die Fans verwundert vor der Fi nalrunde. WENN SICH ZWEI STREITEN … Doch da hatten die Anhänger von Rory und Viktor die Rechnung ohne den Wirt ge macht. Und der Wirt war in dieser Woche Australier und hörte auf den Namen Ca meron Smith. Schon bei der Players Cham pionship im März, dem inoffiziellen fünf ten Major, sorgte der 28-jährige Aussie mit dem unverkennbaren blonden Vokuhila und Schnauzer nicht nur mit seinem Aussehen für Furore. Am TPC Sawgrass war Smith

„ICH WAR IN MEINER KARRIERE DEFINITIV EIN PAAR MAL NAHE DRAN, ABER ICH DENKE, ES IST EHRLICH GESAGT NUR DER GLAUBE DARAN. DIE PLAYERS CHAMPION- SHIP GAB MIR EINEN WIRKLICH GROSSEN VER- TRAUENSSCHUB.“

Suchten am Finaltag vergeblich nach Birdies: Viktor Hovland (li.) und Rory McIlroy (re.) brachten die geteilte Führung nicht ins Ziel

20 GOLF TIME | 4-2022

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