GOLF TIME 4/2022

COVER | THE 150. OPEN

→ Seit seinem folgenschweren Auto unfall im Februar 2021 war es das erklärte Ziel von Tiger Woods, bei den 150. Open in St. Andrews wieder an den Start gehen zu können. Nun gab der 15-fache Majorsieger bereits im April beim Masters sein Comeback, und auch bei der PGA Championship im Mai wagte sich der Tiger an den Start. Dort wurde aber nur allzu deutlich, dass sein beinahe amputiertes rechtes Bein immer noch nicht belastbar genug ist, um vier Runden lang vorne mitzuspielen. So musste der 46-jährige Amerikaner in Southern Hills vor der Finalrunde in aussichtsloser Position aufgeben. Für die U.S. Open in Brookline sagte Woods gleich ab und konzentrierte sich ganz auf den Auftritt auf seinem Lieblingsplatz, dem Old Course in St. Andrews. Das Turnier begann aber denkbar schlecht mit einem Doppel-Bogey und einer 78er (+6)-Auftaktrunde. Damit war klar, wenn nicht ein Wunder passiert, wird Runde 2 auch die letzte in diesem Jahr sein. Mit einer 75 (+3) verabschiedete sich der Tiger von den 150. Open, und der von Ovatio nen der Fans begleitete Gang auf das 18. Grün fühlte sich schon sehr stark wie ein Abschied von St. Andrews an. Dem Tiger stiegen dabei die Tränen in die Augen und man hörte ihn nachher sagen: „Es war sehr emotional für mich, weil ich einfach nicht weiß, wie es mit meiner Ge sundheit weitergeht.“ An ein Karriereende denkt der ehemalige Weltranglistenerste aber nicht. „Nein, ich werde nicht mit dem Spiel aufhören“, erklärte Woods, kündigte aber zugleich eine Pause an: „Ich habe erst mal nichts geplant. Null. Vielleicht im nächsten Jahr. Ich weiß es nicht!“ DIE TRÄNEN DES TIGERS

klärte Smith. „Der Putter fühlte sich den ganzen Tag wirklich gut an und ich wuss te, dass ich von dort eine ganz gute Chan ce hätte. Ja, zum Glück bin ich mit einer 4 davongekommen.“ Fehlte nur noch Loch 18, ein Par 4, das für die Longhitter der Szene durchaus zu driven ist. Smith landete unmittelbar vor dem Grün im „Valley of Sin“. Young, der zwei Schläge Rückstand hatte, schaffte es direkt aufs Grün. Nachdem der 25-jähri ge Tour-Rookie aus den USA nervenstark NOCH EIFRIGER GEMACHT, MICH WIRKLICH ANZUSTREN GEN UND ZU VERSUCHEN, DEN SIEG ÜBER DIE ZIELLINIE ZU BRINGEN.“ „ICH DENKE, GEGEN ENDE DES LETZTEN JAHRES HATTE ICH VIELE CHANCEN, DIE ICH NICHT NUTZEN KONNTE, UND DAS HAT MICH ZU BEGINN DES JAHRES

bereits eine Klasse für sich und holte dank phänomenaler Puttleistung den Titel beim Flaggschiff-Event der PGA Tour. Und das Putten war auch der Schlüssel zum Erfolg am Old Course in St Andrews. Während Hovland in der Finalrunde zu viele Feh ler unterliefen und der Norweger stetig zurückfiel, traf sein Flightpartner Mc Ilroy zwar alle 18 Grüns, konnte aber nicht einen Single-Putt lochen. Cameron Smith im Flight davor stieg im Gegensatz dazu auf den Back Nine immer mehr aufs Gas, lochte einen Putt nach dem anderen und übernahm schließlich nach der 14 die Führung. Und auch sein Flightkollege Cameron Young (USA) ließ nicht locker und hielt Schritt mit seinem australischen Namensvetter. Auf Loch 17, dem berühm ten Road Hole, kam es dann zu einem ent scheidenden Moment. Smith ließ seinen Approach zu kurz und landete unmit telbar vor dem berüchtigten tiefen Road Hole Bunker. Der coole Cam puttete den Ball locker f lockig am Bunker vorbei und gab sich eine zumindest machbare Chance zum Par. „Ich habe nur versucht, den Ball auf vier, fünf Meter hinzubekommen“, er

Abschied von St. Andrews? Tiger Woods mit emotionalem Abgang

22 GOLF TIME | 4-2022

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