GOLF TIME 4/2022

KOLUMNE

DEN DIALOG SUCHEN Die Gedanken des österreichischen Tourpros zur aktuellen Situation sowie der weiteren Entwicklung des internationalen Profi-Golfsports auf Tourniveau.

V

orweg: Jeder Golfprofi soll für sich selbst entscheiden, wo er spielen will bzw. wo er sich eine Spielberechtigung erkämpfen möchte. Wo er eingeladen wird mitzuspielen oder wie auch im

mer. Ich akzeptiere die Entscheidungen der weltweit sehr unterschiedlichen Touren, welche Spieler sie unter welchen Voraussetzungen spielen lassen. Ich nehme auch zur Kenntnis, dass man vor allem über Leistungen, Rankings, Platzierungen, Qualifikati onen und halt manchmal auch durch Einladungen auf bestimmten Touren bzw. bei bestimmten Tur nieren spielen darf. Was mir aber sehr wichtig ist: Es soll dem inter nationalen, professionellen Golfsport gut gehen. Möglichst viele Golf-Professionals sollten weiterhin weltweit die Möglichkeit haben, ihren Sport auf höchstem Niveau und unter besten Bedingungen auszuüben. Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei den bestehenden Touren und deren Managern bedanken, dass sie den Golfsport mithilfe von Sponsoren, Veranstaltern, TV-Stationen u. a. m. sehr gut über die vergangenen Pandemiejahre ge bracht haben. Ich als Golf-Professional schätze das, denn es ist keineswegs selbstverständlich, dass es in Zeiten wie diesen viele Touren gibt, die sehr gut funktionieren. Wenn jetzt neue, zusätzliche Sponsoren im profes sionellen Golfsport auf den Markt kommen, so sehe ich das als Chance für den Golfsport. Wo, in wel cher Sportart, gibt es derzeit neue, finanzkräftige Sponsoren, die sich stark in einer bereits weltweit sehr gut etablierten Sportart, wie Golf es ist, enga gieren und einbringen wollen. Eine Chance inso fern, als sich die bestehenden Touren, Organisato ren, Sponsoren usw. mit den neu Ankommenden zusammensetzen und versuchen könnten, eine neue, gemeinsame, wenn möglich noch bessere Situation für den weltweiten Golfsport, die Veran stalter, Sponsoren, TV-Stationen, Spieler usw. her beizuführen. Dies könnte meiner Meinung nach durch eine wei tere Aufwertung der bereits bestehenden Touren erfolgen. Oder aber vielleicht auch durch eine neue, weltweite Top-Tour der neuen Sponsoren, gemein sam mit den bereits bestehenden.

MATTHIAS SCHWAB, Jahrgang 1994, spielt auf der DP World Tour und seit Neuestem auch auf der PGA Tour. In seiner Kolumne schreibt er über Themen, die ihn bewegen.

„Ich halte wenig davon, dass Touren, Veranstalter, Sponsoren usw. im Golfsport auf Konfrontation gehen. Das bringt ihn nicht wirklich weiter.“

Als Vergleich oder evtl. mögliches Vorbild könnte der weltweit gut organisierte, professionelle Tennis sport gesehen werden. Ich halte wenig davon, dass Touren, Veranstalter, Sponsoren usw. im Golfsport auf Konfrontation ge hen. Das bringt ihn nicht wirklich weiter. Konfron tation hat noch in keinem Lebensbereich zu besseren Situationen, vor allem zu keinem verbes serten Zusammenleben und Zusammenwirken der Menschen geführt. Miteinander zu reden und ge meinsam das Beste zu erreichen ist mit Sicherheit das Sinnvollste und hilft allen Beteiligten. GT

NACHTRAG: Ich freue ich mich schon wieder auf Wanderungen und Golfrunden im SalzburgerLand und mein Appartementhaus (www.Appartement-MatthiasSchwab.com), wo auch Sie gerne Ihren Sommer-, Golf- oder Wanderurlaub verbringen können.

Foto: SalzburgerLand Tourismus GmbH

GOLF TIME | 4-2022

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