GOLF TIME 4/2025
Die GOLF TIME 4/2025 als E-Paper, Erscheinungstermin 01.07.2025
28. JHG. | AUSGABE 4 | JULI 2025 € 7,90 | CHF 9,90 | A, LUX € 7,90
www.golftime.de
4–2025
J.J. SPAUN KRÖNT SICH ZUM MAJOR-SIEGER 125. U.S. OPEN
FOTO TIME RIESENSAUSE BEI DER VIERPLÄTZETOURNEE FUN TALK MATTI SCHMID WAS MACHT … COSTANTINO ROCCA? GOLFREGELN DEN REFEREE RICHTIG GEFRAGT
MALLORCA ARABELLA GOLF RESORT UNTER NEUER MARKE
LUKE DONALD BEIM MERCEDES-BENZ PATRON DAY 153. THE OPEN / ROYAL PORTRUSH
SPEZIAL
DER GROSSE WURF NICOLAI VON DELLINGSHAUSEN EXKLUSIV-INTERVIEW MIT DEM SIEGER DER AUSTRIAN ALPINE OPEN BY SALZBURGERLAND
16 SEITEN BEILAGE NATIONAL PERFORMANCE CENTER EICHENRIED
04
EQUIPMENT
TRAINING JON TAYLOR: DIE BASIS FÜR MEHR KONSTANZ
CLUBS
NEUE PRODUKTE FÜR DIE SAISON 2025
GUT HECKENHOF HOTEL- & GOLFRESORT AN DER SIEG
4 196529 807902
SAMSONITE.DE SAMSONITE STORE - BERLIN SAMSONITE STORE - KÖLN
SAMSONITE STORE - DÜSSELDORF SAMSONITE STORE - MÜNCHEN SAMSONITE AIRPORT STORE - FRANKFURT AM MAIN
© 2025 Samsonite IP Holdings S.àr.l.
EDITORIAL
SOMMER-HIGHLIGHTS Die Siege von Nicolai von Dellingshausen oder J. J. Spaun zeigen, dass im Golfsport mentale Stärke – und auch der Faktor Glück – eine entscheidende Rolle spielen.
o soll beginnen mit dem Editorial dieser Ausgabe? Da ist zunächst der sensationelle Sieg von Nicolai von Dellingshausen bei der Austrian Alpine Open presented by SalzburgerLand im GC Gut Altentann, Anfang Juni. Die Woche zuvor hatte Matti Schmid den hervorragen den zweiten Platz bei der Charles Schwab Challenge auf der PGA Tour belegt. Dann ist da unsere Exklusiv-Story am Austragungsort der 153. The Open, Mitte Juli, im Royal Portrush Golf Club in Nordirland mit dem Mercedes-Benz Patron Day und Stargast Ryder-Cup-Captain Luke Donald. Nicht zuletzt finden Sie in dieser Ausgabe unsere Sonderveröffentlichung über 16 Seiten in Kooperation mit Callaway Golf zum National Performance Center Eichenried. Es ist schon immer wieder interessant zu sehen, welche Bedeutung der mentale Bereich – und auch der Faktor Glück – im Golfsport hat. Zwei Beispiele: Bei der Austrian Alpine Open hatte Marcel Schneider das Turnier die ersten drei Runden angeführt, der erste Sieg des Deutschen auf der DP World Tour schien in greifba W
„Nicht der vermeintlich technisch Beste, sondern der mental Stärkste wird die Claret Jug am Sonntagabend in die Höhe halten.“
rer Nähe. Doch Nicolai von Dellingshausen als Verfolger mit einem Schlag Rückstand zeigte am Finaltag Nerven aus Stahl und schnappte seinem Landsmann mit einer 65er-Schlussrunde kurzerhand den Sieg vor der Nase weg zu seinem eigenen ersten Titel auf der DP World Tour (Co verstory „Höhenflug“, ab Seite 24). Oder J. J. Spaun, der bei der PLAYERS Cham pionship im März noch eine bittere Niederlage im Stechen gegen Rory McIlroy wegstecken musste, und sich dann Mitte Juni bei der 125. U.S. Open im Oakmont Country Club, Pennsyl vania, mit einem historisch gelochten Putt auf dem letzten Loch aus rund 20 Metern sein erstes Major holte („Die Schlacht von Oakmont“, ab S. 20).
Foto: GEPA Pictures
Erster Titel auf der DP World Tour: Nicolai von Dellingshausen
Golfen können sie alle auf den diversen Touren weltweit, gewinnen ist jedoch noch einmal etwas ganz anderes. So wird es auch bei der The Open ab dem 17. Juli in Royal Portrush sein: Nicht der vermeintlich technisch Beste, sondern der mental Stärkste wird die Claret Jug am Sonntagabend in die Höhe halten.
In diesem Sinne,
Ihr
OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur
GOLF TIME | 4-2025
3
www.golftime.de
4 | 2025 INHALT
SPEZIAL
24
16 SEITEN BEILAGE NATIONAL PERFORMANCE CENTER EICHENRIED
TEE OFF 14 NEWS Neues und Interessantes aus der nationalen und internationalen Welt des Golfsports. 20 S CHLACHT VON OAKMONT J. J. Spaun krönt sich bei der 125. U.S. Open zum Majorsieger. 22 SKI&GOLF WM Zell am See bereitete COVER 24 EXKLUSIV-INTERVIEW Nicolai von Dellingshausen im Talk nach seinem Sieg bei der Austrian Alpine Open. 32 STARGAST Luke Donald beim Patron Day von Mercedes-Benz im Vorfeld der 153. The Open in Royal Portrush. CLUBS 38 AUSZEIT Das Gut Heckenhof Hotel- & Golfresort vereint Golfsport mit exklusivem Wohlfühlambiente. 48 TOUREN-CHECK Matthias Schwab vergleicht die Profi-Touren. 50 BIRDIES & BERGBLICK Im Allgäu genießen Golfer sportliche Vielfalt und beeindruckende Berglandschaft. erneut die perfekte Bühne für das außergewöhnliche Sportevent.
EQUIPMENT 52 HEISSE WARE Interessante Ent wicklungen und neue Trends für die laufende Golfsaison 2025. REISE 64 NEU AUFGESTELLT Das Arabella
64
Golf Resort Mallorca bündelt seine Services unter einer neuen Marke.
TRAINING 74 SCHWUNG-BASICS Jonathan Taylor mit Drills für einen konstanten, erfolgreichen Golfschwung.
32 74
TEE OFF 6 FOTO TIME
Riesensause bei der Vierplätzetournee
8 QUICK TIPP
Power-Drives am Beispiel Ryan Fox 10 GO ASK … Fun Talk mit Matti Schmid
38
12 WAS MACHT …
Costantino Rocca?
GOLF TIME | 4-2025
4
www.golftime.de
1949 & IVY
THE NEW FRAGRANCES FOR MEN
TEE OFF NEWS | LEUTE | HIGHLIGHTS
Schlug den eintausendsten Ball von der Schanze seit der Erstauflage im Jahr 2019: Linus Kohrs (GC Hamburg Gut Waldhof)
Shot-Sieger auf der Heini-Klopfer- Skiflugschanze: Guido Müller (GC Oberstdorf)
Team-Bruttosieger: Die „Reischenhofer Fore“ vom GC Reischenhof
GOLF TIME | 4-2025
6
www.golftime.de
FOTOTIME
DIE TAUSEND VON DER SCHANZE Wer Golf nur als Rasensport kennt, wurde bei der siebten Vierplätzetournee im Allgäu eines Besseren belehrt. 200 Golferinnen und Golfer traten in 50 Viererteams an, orga nisiert von Michael Fischer und Martin Eulgem. Gespielt wurde auf vier Plätzen – aber das eigentliche Highlight fand in luftiger Höhe statt: Der Abschlag von der Heini Klopfer-Skiflugschanze in Oberstdorf. Hier hieß es nicht nur „Hoch hinaus“, sondern auch „Weit hinaus“ – immer hin rauschten die Bälle aus 130 Metern Höhe talwärts. Wer je behauptet hat, Golf sei nicht spektakulär, sollte das mal ausprobieren. Die Woche startete klassisch mit Grillbuffet und Cocktails im GC Waldegg-Wiggensbach. Die ersten Turniertage in Wiggensbach und Ottobeuren wurden von gelegentlichen Regenschauern begleitet – aber Golfer sind schließlich wetterfest. Bei der Schanzen-Wertung waren Präzision und Nerven gefragt: Guido Müller (GC Oberstdorf) und Maike Venhaus (GC Bad Münstereifel) bewiesen beides und holten den Ta gessieg. Für einen besonderen Moment sorgte Linus Kohrs, der als jüngster Teilnehmer den eintausendsten Ball von der Schanze schickte – Familienalbum-Moment garantiert. Am Mittwoch gönnte man sich eine Pause – oder den Greenkeepern – bevor am Donnerstag und Freitag in Stei bis und im Golfpark Bregenzerwald weitergespielt wurde. Zum Finale zeigte sich das Allgäu von seiner sonnigen Seite. Die Sieger: Marc Zimmermann (Berliner GC Stolper Heide) und Sigrid Uebach (GC Siegerland) sicherten sich die Einzelwertungen. Das Team des GC Reischenhof war in der Bruttowertung vorn, „Tell’s Söhne“ aus der Schweiz sammelten die meisten Nettopunkte. Aber nicht nur das Sportliche zählte: Beim „Mulligan Schlag für den guten Zweck“ kamen 2.000 Euro zusam men, die an Projekte in Oberstdorf und Siegen gingen. Golfen mit Herz – und einen Riesenspaß dabei … GT
www.vierplaetzetournee.de
GOLF TIME | 4-2025
7
www.golftime.de
RUBRIK | ARTIKEL
QUICK TIPP
ZWEI SIEGE AUF DER PGA TOUR INNERHALB VON FÜNF WOCHEN: RYAN FOX GIBT ORDENT LICH GAS – SO AUCH BEI SEINEN ABSCHLÄGEN … POWER VOM TEE Mit seinen beiden Siegen auf der PGA Tour in diesem Jahr (RBC Canadian Open, ONEflight Myrtle Beach Classic) zeigte Ryan Fox, dass er mit seinen 38 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Kraftvolle Drives sind dabei seit jeher so etwas wie das Markenzeichen des Neusee länders. Hier drei Tipps für mehr Power vom Tee … STÄRKERER GRIFF: Ich habe einen etwas stärkeren Griff, der es mir ermöglicht, die Schlagfläche leichter zu „squaren“, sodass ich sie mit den Händen nicht so stark „umklappen“ muss. Durch den starken Griff bleibt die Schlagfläche fast automatisch bis zum Treffmoment stabil, und ich fühle mich beim Durchschwingen deutlich wohler, als wenn ich mit der rechten Hand „nachjagen“ müsste. LÄNGERER SCHWUNG FÜR MEHR BESCHLEUNIGUNG: Mein Golfschwung ist weit, ich gehe am höchsten Punkt deutlich über die paral lele Position zum Boden hinaus. Das ermöglicht
RYAN FOX RBC Canadian Open 2025 Champion 19 Toursiege (2 PGA Tour)
mir, mehr Geschwindigkeit zu erzeugen, da der Schlägerkopf einen weiteren Weg zurücklegt.
SCHLAGFLÄCHE LEICHT GESCHLOSSEN: Wenn der Schaft im Abschwung parallel zum
Boden ist, möchte ich, dass die Schlagfläche leicht geschlossen ist (passend zum stärkeren Griff) und sich – aus der Sicht entlang der Ziellinie – auf Höhe oder leicht außerhalb der Hände befindet, sodass sie leicht nach links zeigt. Das ermöglicht es, die Schlagfläche im Treffmoment sehr passiv zu halten, der Körper muss sich jedoch weiter drehen, um sie square zu bekommen. GT
GOLF TIME | 4-2025
8
www.golftime.de
WE’VE GOT YOUR GAME
APPROACH ® SERIE
Z30 LASER-ENTFERNUNGSMESSER
S50 / S70 SMARTE GOLFUHREN
G80 HANDGERÄT
CT10 SENSOR
R10 LAUNCH MONITOR
TEE OFF | INTERVIEW
GO ASK MATTI...
Matti Schmid ist auf der PGA Tour angekommen. Der 27-jährige Regensburger, der auf eine grandiose Amateurkarriere zurückblickt und auch in seinem ersten Profijahr 2021 auf der DP World Tour mit dem „Sir Henry Cotton Moment auf dem Golfplatz, warum es ihm im Hier und Jetzt gut gefällt und über sein skurrilstes Pro-Am-Erlebnis. Von Markus Scheck Deutschlands Tour-Ass Matti Schmid nähert sich seinem ers ten Sieg auf der PGA Tour an. Im Fun Talk erzählt der 27-Jäh rige über seinen emotionalsten
Matti, dein Leben steht auf dem Spiel, es gilt, einen Downhill-Putt mit starkem Break aus drei Metern zu lochen. Du darfst den Putt jedoch nicht ausführen – wen wählst du für diese Aufgabe? Tiger Woods natürlich. Deine Top-3-Golfer (tot oder lebendig)? Tiger Woods, Bernhard Langer und Rory McIlroy.
Rookie of the Year Award“ ausgezeichnet wurde, fasst nun langsam auch in den USA auf höchster Tour-Ebene Fuß. In der aktuellen PGA-Tour-Saison konnte er bereits vier Top-Ten-Plätze verbuchen. Bei der Charles Schwab Challenge im Colo nial Country Club schrammte er Ende Mai ganz knapp am Sieg vorbei und musste sich letztlich nur dem formstarken US-Amerika ner Ben Griffin geschlagen geben. „Mein Spiel hat seine Höhen und Tiefen“, erzählte uns Schmid bereits während der Corales Puntacana Championship, wo der Deutsche den geteilten neunten Platz erreichte. „Wenn ich gut drauf bin, kann ich bei jedem Turnier vorne mitspielen. Die Richtung scheint zu stimmen!“ Im Fun Talk stand uns Matti Schmid dann in Puntacana noch Rede und Antwort beim Interview der etwas anderen Art.
Dein Lieblingsschläger im Bag? Der, der gerade funktioniert.
Dein emotionalster Moment auf dem Golfplatz?
Ich würde sagen, mein neunter Platz bei der Dunhill Championship 2021, als ich mir damit meine European-Tour-Karte gesi chert hatte.
Welcher Sieg war für dich der wichtigste? Ich denke der erste meiner beiden Titel
10 GOLF TIME | 4-2025
www.golftime.de
SILENT ORGANIZATION NOISE REDUCING | ALL WEATHER ELEGANCE
Was ist deine erste Erinnerung an Golf? Das Kindertraining damals bei meinem Vater in unserem Heimatclub.
bei der European Amateur Championship im Jahr 2019 war wohl der bedeutendste Sieg bislang.
Gibt es einen Schlag in deiner Karriere, auf den du besonders stolz bist?
Fisch, Fleisch oder vegetarisch? Fleisch.
Da fällt mir der Schlag auf der 18 bei der Black Desert Championship 2024 ein. Das war ein ziemlich cooles 5er-Eisen an den Stock. Und mit dem resultierenden Eagle kam ich noch in die Top 5. Gibt es einen Schlag in deiner Karriere, den du gerne noch einmal spielen würdest? Da gibt es sicher einige, es sticht aber keiner heraus. Was wärst du wahrscheinlich geworden, wenn nicht Golfpro? Wahrscheinlich Teaching Pro. Irgendet was mit Golf auf jeden Fall. Wenn es nichts mit Golf zu tun haben darf, befürchte ich, ich wäre wohl arbeitslos. Dein „Best Buddy“ auf der Tour? Max Kieffer hat sich in den letzten Jahren zu einem sehr guten Freund entwi ckelt. Ihn kann ich immer anrufen, wenn ich Rat brauche.
Hund oder Katze?
Ich mag eigentlich beide.
Das ideale Frühstück oder die ideale Mahlzeit vor einer Runde Golf? Bei mir passt es ganz gut, wenn irgend etwas mit Hühnchen dabei ist. Wir nehmen dich mit zu einer Faschingsparty. Welches Kostüm wählst du? Also das lustigste, das ich online gese hen habe, war diese Avocado, bei der der Bauch ausgeschnitten ist. Welche übernatürliche Kraft hättest du gerne? Beamen. Welches Tier wärst du gerne und warum? Ein Golden Retriever. Die sind bekannt für ihre Bequemlichkeit. Wenn du durch die Zeit reisen könntest, würdest du vorwärts oder rückwärts reisen und warum? Weder noch. Mir gefällt es eigentlich ganz gut im Hier und Jetzt. Was war deine schlimmste Erfahrung mit Amateuren bei einem Pro-Am? Letztens habe ich mit drei Anfängern gespielt. Das war schon schnackig, muss ich sagen. Dazu war es eiskalt, sauwindig und hat ewig gedauert. Aber das Beste war, einer davon hatte Linkshänder schläger dabei, doch das fiel ihm erst am zweiten Loch auf. Was gefällt dir am Leben als Tourpro besonders und was eher weniger? Ich liebe den Wettbewerb, das ist das Schöne am Leben als Tour-Profi. Die Schattenseiten haben eher mit dem Drum herum zu tun. Wenn zum Beispiel Flüge Verspätung haben oder das Gepäck nicht ankommt. Hast du einen Quick-Tipp für unsere Leser? Ich würde empfehlen, zum Pro zu gehen, sich Schwungaufgaben zu holen und dann erst mal nur an der Bewegung zu arbeiten. Wichtig ist dabei, dass man sich auf die Bewegung konzentriert und nicht auf die Ergebnisse. GT Welche ist deine liebste andere Sportart? Zum Zuschauen Fußball.
Was ist deine größte Stärke auf dem Platz? Das Driven und die langen Eisen.
Gibt es Schwächen bzw. woran arbeitest du am meisten? Am kurzen Spiel.
AQUA Silencio 4
Silent Organizer Top
100% WATERPROOF. bigmaxgolf.com | office@golftech.at facebook.com/bigmaxgolf | instagram.com/bigmax.golf
GOLF TIME Fun Talk: Markus Scheck (GT, l.) und Matti Schmid im Corales Golf Club
GOLF TIME | 4-2025
11
www.golftime.de
TEE OFF | NEWS
BEN GRIFFIN Einst auf dem Weg zum Job als Kreditbe rater, schaffte der 29-jährige US-Ameri kaner den Sprung in die Weltspitze des
COSTANTINO ROCCA WAS MACHT EIGENTLICH …?
Golfsports. Im April gewann Griffin bei der Zurich Classic erstmals auf der PGA Tour – im Teammodus gemeinsam mit Andrew Novak. Nur wenige Wochen später sicherte er sich im Colonial Country Club seinen ersten Solo-Sieg auf der PGA Tour. SÁRA KOUSKOVÁ Kousková Ende Mai im französischen Evian Resort Golf Club die Jabra Ladies Open. Nur zwei Wochen später war sie auch beim nächsten LET-Event, der Tenerife Women‘s Open im Abama Golf, eine Klasse für sich. MATT VOGT 2025. Die Teilnahme von Vogt bei diesem Major war ein emotionaler Höhepunkt, kehrte er doch als Spie ler zum Oakmont Country Club zurück, wo er einst selbst als Caddie gearbeitet hatte. Zwar verpasste Matt Vogt am Ende bei der U.S. Open den Cut, das Major-Erlebnis wird dennoch unvergessen bleiben. Einen Doppelschlag landete auch die 25-jährige Tschechin auf der Ladies European Tour. Zunächst gewann Sára Der 34‑jährige Zahnarzt aus der Nähe von Indianapolis qualifizierte sich auf beeindruckende Weise für die U.S. Open
Er war der Pionier des italieni schen Golfsports, ein Mann, der mit seinem legendären Putt auf dem 18. Grün in St Andrews Geschichte schrieb. Genau 30 Jahre ist es her, seit Costantino Rocca bei der Open Cham pionship 1995 die Herzen der Golffans im Sturm eroberte. Ein über 20 Meter langer Putt aus dem Valley of Sin berg auf, über zwei Wellen – und dann di rekt ins Herz des Lochs. Rocca warf sich auf die Knie, schlug mit den Fäus ten in den Rasen und blickte ungläubig gen Himmel. Die Fans explodierten vor Begeisterung, und der Moment wurde zum ikonischen Bild der 1995er-Open. Mit diesem unfassbaren Birdie zwang er den US-Amerikaner John Daly ins Stechen. Im anschließenden Vier-Loch-Playoff konnte Rocca die Magie nicht ganz konservieren. Daly spielte solide, wäh rend Rocca auf dem dritten Extraloch strauchelte. Am Ende triumphierte der Amerikaner, doch der wahre Held des Tages war für viele ein anderer. Costan tino Roccas Auftritt bei der Open 1995 war mehr als sportliche Höchstleis tung. Es war Herz, Leidenschaft und ein Beweis dafür, dass große Träume auch aus dem „Tal der Sünde“ empor steigen können. Sein Putt auf der 18 gehört zu den legendärsten Momenten des Golfsports – und machte den sym pathischen Italiener über Nacht zur Kultfigur. Costantino Rocca, heute 68 Jahre alt, ist noch immer eine prägen de Figur des europäischen Golfs – wenn auch längst nicht mehr auf der großen Bühne. Nach seinem Kar riereende auf der European Tour im Jahr 2007 hat sich Rocca nicht komplett aus dem Golfsport zurückgezogen. Ganz im Gegenteil: In seiner Heimatstadt Bergamo betreibt er seit vielen Jahren eine eigene Golfschule, die „Costantino Rocca Golf Academy“. Dort gibt er sein Wissen und seine Erfahrung an junge italienische Talente weiter – mit dem Ziel, eine neue Generation italienischer Weltklassespieler zu fördern. Rocca ist zudem regelmäßig bei Pro Am-Turnieren und Charity-Events
H T
Costantino Rocca 1995 in St Andrews
zu sehen. Er genießt den Status eines Golfbotschafters Italiens und ist häufig Ehrengast bei nationalen Golfveran staltungen. Bei der Italian Open etwa lässt er sich kaum eine Austragung ent gehen – sei es als Kommentator, Ana lyst oder Mentor hinter den Kulissen. Der Vater dreier Kinder ist auch famili är eng mit dem Sport verbunden: Sohn Francesco Rocca war zeitweise selbst als Golfprofi aktiv, heute unterstützt er seinen Vater in der Akademie. Obwohl Rocca heute nicht mehr um Titel spielt, lebt sein Vermächtnis
WYNDHAM CLARK Der 31-Jährige entwickelt sich zum „Bad Boy“ der Tour. Nach einem bereits umstrittenen Auftritt bei der PGA Cham N T
pionship, bei der er mit lautstarken Ausrastern und respektlosem Verhalten auffiel, setzte er bei der U.S. Open noch einen drauf: Nach seinem verpassten Cut demolierte Clark wutentbrannt Teile des Locker Rooms im altehrwürdigen Oakmont Country Club. SHANE LOWRY dem Grün des 14. Lochs beugte sich Lowry über seinen Ball – griff jedoch zuerst zu, bevor er ihn mar kierte. Lowry, der den Cut klar verpasste, kommen tierte mit beißendem Humor: „Das war wahrschein lich das Dümmste, das ich je im Golf gemacht habe.“ SERGIO GARCÍA Nach schwachem Start bei der zweiten Runde der U.S. Open unterlief Shane Lowry in Oakmont eine Regelpanne. Auf
weiter. Er war der erste Italie ner, der im Ryder Cup spiel te – und das gleich dreimal (1993, 1995, 1997). Unver gessen bleibt sein Duell mit Tiger Woods beim Ryder Cup 1997 in Valderrama, das Rocca eindrucksvoll für sich
entscheiden konnte. Costantino Rocca bleibt also präsent – als Lehrer, Botschafter und Vorbild. Der italienische Golfsport hat ihm viel zu verdanken. Und auch heute noch flackert der alte Wettkampffunken schlag in seinen Augen auf, wenn er über Majors spricht. Nur spielt sich der Kampf nun nicht mehr auf den Fair ways, sondern im Unterrichtsraum und auf der Driving Range ab. GT
Gar nicht erst antreten durfte der spa nische Routinier bei der diesjährigen U.S. Open. Der 45-jährige Garcia, bislang
Fixgröße bei Majors, scheiterte mit einem Bogey am 36. und letzten Loch unglücklich bei einem der zahl reichen Qualifikationsturniere. Damit endete eine be eindruckende Serie: Erstmals seit dem Jahr 1999 ging eine U.S. Open ohne Sergio über die Bühne.
12 GOLF TIME | 4-2025
www.golftime.de
GC SCHLADMING-DACHSTEIN 03-06 July 2025
TEE OFF | NEWS
Altmeister Miguel Ángel Jiménez gewinnt mit 61 Jahren seinen dritten Major-Titel bei den Senioren. WIE EIN EDLER RIOJA iguel Ángel Jiménez hat es wieder getan. Der charismatische Spanier, bekannt für seine Zigarre, seine Stretch-Routine und seine Vorliebe für edlen Rotwein, gewann im Firestone Coun try Club die Kaulig Companies Championship (vormals Senior Players Championship). Es war dies bereits sein dritter Senior-Major-Titel und ein weiterer Beweis dafür, dass Alter im Golfsport keine Rolle spielt. Nach Birdies auf den letzten beiden Löchern und einem nervenstarken Putt aus gut sechs Metern im zweiten Playoff-Loch gegen den Neuseeländer Steven Alker krönte sich der 61-Jährige zum Champion von Akron. Jiménez kommentierte seinen Sieg gewohnt lässig: „Ich fühle mich gut. Der Körper funktioniert, das Spiel auch – und der Rotwein schmeckt besser denn je.“ M
ngel Cabrera hat 2025 das vielleicht spektakulärste Comeback des Golfjah res hingelegt – und eines der kontrover sesten. Innerhalb von nur sechs Tagen gewann der 55-jährige Argentinier zwei Senior Major-Titel: zuerst die Regions Tradition, dann die Senior PGA Championship. Ein Doppelschlag, wie ihn selbst im Senior-Golf kaum jemand für möglich gehalten hätte. Bei der Regions Tradition in Alabama dominier te Cabrera mit kraftvollem Spiel und kontrollierter Aggressivität. Nur wenige Tage später triumphier te er auch bei der Senior PGA Championship in Harbor Shores, wo er in der Finalrunde seine Erfahrung ausspielte und erneut die Konkurrenz hinter sich ließ. Zwei große Titel in weniger als einer Woche – ein Statement an die Golfwelt. Doch Cabreras Geschichte hat auch eine dunkle Seite. Zwischen 2021 und 2023 saß er in Argentinien im Gefängnis, verurteilt wegen häuslicher Gewalt gegen mehrere Ex-Partnerinnen. Der Fall sorgte international für Schlagzeilen und brachte Cabrera beinahe dauerhaft zu Fall. Seit seiner Entlassung hält sich Cabrera mit öffentlichen Aussagen zurück. Er spricht nicht viel – weder über seine Vergangenheit noch über seine erstaunliche sportliche Rückkehr, die zweifelsohne geschichtsträchtig ist. GT Ein Champion im Zwielicht: Wie Angel Cabrera zwischen Ruhm, Skandal und Reue pendelt – und plötzlich wieder Turniere gewinnt. In diesem Jahr zwei Senior Majors in sechs Tagen! A DIE AKTE CABRERA
Miguel Ángel Jiménez wirkt wie ein Relikt aus einer anderen Ära, aber genau das macht ihn so einzig artig. Mit 61 Jahren demonstriert er, dass Leidenschaft, Handwerks kunst und ein gesunder Genuss geist auch im Leistungssport nicht aus der Mode kommen. Er ist – wie der Rioja, den er so gerne trinkt – mit jedem Jahr besser gereift. GT
CAPTAIN KEEGS Keegan Bradley gewinnt Travelers Championship und bringt seine eigene Ryder-Cup-Dynamik ins Wanken.
D
er US-Golfer Keegan Bradley hat die Trave lers Championship mit einem nervenstarken Fi
für Aufsehen, sondern auch strate gisch: Für den amtierenden Kapi tän des US-Ryder-Cup-Teams stellt sich nun die provokante Frage, ob Bradley im September in Bethpage nicht doch selbst die Schläger in die Hand nehmen sollte. In einem packenden Finale auf dem TPC River Highlands setzte sich Bradley mit einem Score von –15 gegen die Konkurrenz durch. Es war sein zweiter Sieg bei diesem Turnier – nach 2023 – und gleichzei tig ein weiterer Beleg für seine der zeit überragende Form. Besonders bemerkenswert: Seine Birdie-Putts auf den Bahnen 17 und 18 fielen unter maximalem Druck – und vor enthusiastischem Heimpublikum. Mit dem Sieg klettert Bradley unter die Top Ten der US-Ryder-Cup Rangliste und rückt damit nicht nur als Kapitän, sondern auch als poten zieller Spieler ins Rampenlicht. GT
nish für sich entschieden – und sorgt damit nicht nur sportlich
14 GOLF TIME | 4-2025
www.golftime.de
ZURÜCK IM MAJOR-KREIS Mit klarem Kopf, neuem Putter und eisernen Nerven holt sich die Australierin Minjee Lee bei der KPMG Women‘s Championship ihr drittes Major – ein Befreiungsschlag nach schwierigen Monaten. M
injee Lee ist zu rück – und wie. Die 28-jährige Aust ralierin hat bei der
35 Grad im Schatten spielte Lee eine taktisch disziplinierte 74er-Finalrunde (+2) und ließ sich selbst von drei Bogeys auf den ersten neun Löchern nicht aus dem Konzept bringen. Nach ihrem letzten LPGA-Sieg im Jahr 2023 war es um Lee ruhiger geworden. Hohe Erwartungen, verpasste Chan cen, durchwachsene Resultate – dazu kam ein Puttschwung, der nicht mehr funktionierte. Die Lösung? Ein radikaler Wechsel auf den Broomstick Putter. „Es war eine Umstel lung, aber sie hat sich gelohnt“, sagte Lee nach dem Turnier. Tatsächlich gehörte ihr Putting mit zu den besten im gesamten Feld. GT
KPMG Women’s PGA Cham pionship 2025 nicht nur ihren dritten Major-Titel gewonnen, sondern auch eine persönliche Durststrecke von über einein halb Jahren ohne Sieg beendet. Mit einem Gesamtergebnis von −4 (284 Schläge) setzte sie sich am PGA Frisco Fields Course drei Schläge vor Auston Kim (USA) und Chanettee Wanna saen (THA) durch – und unter strich, dass sie weiterhin zur Weltklasse gehört. Dabei war es kein glanzvoller Schlusstag – aber ein cleverer. Inmitten von Windböen und
GOLF TIME | 4-2025
15
www.golftime.de
TEE OFF | NEWS
Der Masters-Champion zeigt sich seit der PGA Championship ungewohnt gereizt. RORY SAUER AUF DIE MEDIEN m Samstag bei den U.S. Open beendete Rory McIlroy einen teilweisen Medienboykott. Doch seine Äußerungen deuteten nicht darauf hin, dass sich sein frostiges Verhältnis zur Presse entspannt hätte. Zum ersten Mal seit dem Masters-Triumph sprach McIl roy nach einer Runde eines Major-Turniers wieder mit den Medien. Er gab sowohl bei der PGA Championship als auch bei den U.S. Open Interviews vor dem Turnier, lehnte es jedoch ab, nach jeder seiner vier Turnierrunden in Quail Hollow und erneut nach den ersten beiden Runden in Oakmont Interviews zu geben. McIlroy wurde gefragt, ob seine Frustration auf den Schwierigkeitsgrad von Oakmont zurückzuführen sei. „Nein, nicht wirklich. Es ist eher eine Frustration über euch (die Medien, Anm. d. Red.)“, sagte er. GT A
TOP TALENT GEHT ZU LIV Das spanische Supertalent José Luis Ballester entscheidet sich für LIV Golf.
it nur 21 Jahren hat José Luis Ballester eine der gewagtesten Karrieren im Spitzengolf eingeschlagen. Der Gewinner des U.S.- Amateur‑Titels 2024 und der European
M
PRESTIGE TITEL Ethan Fang gewinnt die 130. Amateur Championship in einem packenden Finale gegen Gavin Tiernan.
Amateur Championship 2023 verzichtete auf eine Korn‑Ferry‑Tour‑Karte – die klassische Route in Rich tung PGA Tour – und unterschrieb stattdessen einen mehrjährigen Vertrag bei LIV Golf, als Mitglied des „Fireballs GC“, angeführt von Sergio García. Sein Profi‑Debüt gab Ballester im LIV Golf Virginia Turnier Anfang Juni – noch vor seinem Start bei den
D
er US-Amerikaner Ethan Fang gewann die 130. Amateur Cham
mit einem Loch Vorsprung und wurde damit der 23. Champion aus den Vereinigten Staaten und der erste seit Drew Weaver im Jahr 2007. Der 20-jährige Student der Oklaho ma State University hat damit auch seinen Platz bei den 153. Open in Royal Portrush, den U.S. Open und traditionell eine Einladung zum Masters-Turnier sicher. GT
U.S. Open in Oak mont. Der Wechsel verschafft ihm nicht nur den Zugang zu einem vollgepackten LIV‑Kalender und finanzieller Sicher heit, sondern stärkt auch sein Standing im Team. GT
pionship nach einem spannenden 36-Loch-Finale gegen den Iren Ga vin Tiernan im Royal St. George’s. In einem hart umkämpften Match besiegte der siebtplatzierte Spieler der Amateurweltrangliste den auf Platz 1340 rangierenden Tiernan
16 GOLF TIME | 4-2025
www.golftime.de
Bei der Jubiläumsausgabe der DLM gewinnen Sofia Maier-Borst und Tjelle Rieger im Matchplay-Format. Die 20. Deutsche Lochspielmeisterschaft (DLM) sorgte einmal mehr für hoch klassigen Golfsport und emotionale Finalmomente. Auf der top-gepflegten Anlage des Berliner Golfclubs Stolper Heide zeigten sich die jungen Matchplay Talente von ihrer besten Seite. Am Ende setzten sich Sofia Maier-Borst (17 Jahre) und Tjelle Rieger (18 Jahre) – beide vom GC St. Leon-Rot – durch und sicherten sich damit die nationalen Titel 2025. Im Finale bezwangen sie Theresa de Bochdanovits (GC Würzburg) und Leonas Jung (ebenfalls GC St. Leon-Rot). Die dritten Plätze gingen an Laura Schedel (GC Schloss Guttenburg) und Luis Büch (Berliner GC Stolper Heide). MATCHPLAY MEISTER
„Die DLM sind für uns jedes Jahr ein sportliches Highlight – nicht nur wegen des besonderen Formats, sondern auch wegen der Atmosphä re. Lochspiel ist unberechenbar, emo tional und verlangt den Athletinnen und Athleten alles ab. Faszinierend, was sie hier leisten – und großartig für alle, die zuschauen dürfen“, so Marcus Neumann, Vorstand Sport im DGV. GT
JUNGS & MÄDLS Charlotte Naughton und Filip Grave gewinnen in Berlin die 21. Auflage der German International Boys & Girls.
Mit beeindruckenden Leistungen ende te die 21. German International Amateur Championship Boys & Girls (GBG) im Golf Club Bad Saarow bei Berlin. Bei den Jungen dominierte der Schwede Filip Gra ve das Feld und sicherte sich mit Runden von 71, 67 und 73 Schlägen (gesamt: -5) den Titel. Der 16-jährige Filip Grave zeig te auf dem anspruchsvollen Faldo Course eine herausragende Leistung und ver
wies den Ukrainer Lev Grinberg und den Niederländer Denny Kloeth auf den geteil ten zweiten Platz mit Even Par. Als bester Deutscher belegte Bjarne Murr vom Mün chener GC Rang 11. Bei den Mädchen, die auf dem Palmer Course spielten, setzte sich die Englände rin Charlotte Naughton mit Runden von 70, 72 und 72 Schlägen (gesamt: -5) mit zwei Schlägen Vorsprung vor der Spanie rin Angela Revuelta durch. Die 17-jährige Engländerin freute sich über ihren ersten großen internationalen Turniererfolg: „Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel. Ich habe sehr viel Arbeit investiert und bin stolz darauf, dass sich diese nun auszahlt. Die Putts waren heute der stärkste Teil meines Spiels. Ich habe nicht an die ande ren Spielerinnen oder deren Scores gedacht, sondern habe einfach mein Spiel gespielt.“ Drei Spielerinnen, darunter Johanna Kirch vom Frankfurter GC, teil ten sich den dritten Platz (gesamt: +1). GT
GOLF TIME | 4-2025
17
www.golftime.de
TEE OFF | NEWS
Die PGA Tour hat mit Brian Rolapp einen neuen CEO, der neuen Schwung in die Eliteliga bringen soll. ie PGA Tour steht vor einem Umbruch – und setzt dabei auf einen Mann mit American-Football-Wurzeln: Brian Rolapp, langjähriger Medienchef der NFL, übernimmt ab Sommer 2025 als neuer CEO das Ruder der PGA Tour. Mit ihm betritt ein erfahrener Stratege die Bühne des Profigolfs, der außerhalb der Szene lange als Architekt moderner Sportvermarktung galt. Die Entscheidung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Seit dem Auf kommen der rivalisierenden LIV Golf League und dem daraus resultieren den Riss in der Golfwelt sucht die PGA Tour nach Wegen, ihre Identität zu bewahren – und gleichzeitig wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben. Der Machtkampf mit Saudi-Arabiens Public Investment Fund (PIF) hat nicht nur die Spieler gespalten, sondern auch das Vertrauen vieler Fans und Sponsoren erschüttert. NEUER PGA TOUR CEO D
er 28-jährige US‑Profi Will Zalatoris unterzog sich am 23. Mai einer zweiten Rückenoperation innerhalb von zwei Jahren und wird damit den Rest der Saison 2025 verpassen. Bereits nach der PGA Championship zeigte sich, dass zwei Bandscheiben vorfälle erneut aufgetreten waren, was eine schnelle medizinische Intervention erforderlich machte. Das operative Team, angeführt von Dr. Michael Duf fy am Texas Back Institute, arbeitete an den beiden betroffenen Stellen. Zalatoris selbst zeigte sich opti mistisch: „Ich bin glücklich, sagen zu können, dass ich nach der OP aufgewacht bin und mich auf die langfristige Gesundheit meines Rückens freue.“ Zalatoris hatte bereits im Frühling 2023 eine Mikro discektomie durchlaufen und kehrte Anfang 2024 wieder zurück auf die Tour. Doch in diesem Jahr hatten sich erneut Rückenbeschwerden eingestellt, weswegen Will mitten in der Saison den Entschluss fasste, den Eingriff durchführen zu lassen und damit in Kauf nahm, sowohl auf die beiden letzten Majors des Jahres (U.S. Open und The Open) als auch den Ryder Cup im September in Bethpage zu verzichten. Mit Blick nach vorn strebt Zalatoris eine Rückkehr im Herbst an: „Zeit, den Fokus auf meine Genesung zu legen und wieder voll zurückzukommen. Ich freue mich darauf, euch alle im Herbst wiederzusehen!“ GT ERNEUTE OPERATION Der US-Hoffnungsträger Will Zalatoris musste sich erneut einer Operation unterziehen und fällt für den Rest der Saison 2025, darunter auch für den Ryder Cup, aus. D
Hier setzt Rolapps Aufgabe an. Als Medienvisionär der NFL war er maßgeblich an der Digitalisierung des Footballsports beteiligt, initi ierte Streaming-Plattformen wie NFL+ und orchestrierte Milliar den-Deals mit Partnern wie Ama zon oder ESPN. Genau dieses Know-how soll er nun in den Golf sport übertragen. GT
KESSLER MACHTS Nach monatelanger, zäher Suche wurde Craig Kessler Ende Mai zum neuen Commissioner der LPGA ernannt.
A
uch die Ladies Profes sional Golf Association (LPGA) steht unter neu er Führung. So wurde Craig Kessler zum zehnten Commissio ner der Organisation gewählt. Die Ernennung erfolgt im Rahmen des 75-jährigen Jubiläums der LPGA
und markiert einen entscheidenden Moment des globalen Wachstums. Kessler wurde nach einer gründ lichen und umfassenden weltweiten Suche ausgewählt, die vom Aus schuss des LPGA-Vorstands geleitet und von Athleten, Partnern, Mitar beitern und wichtigen Stakeholdern der LPGA Tour geprägt wurde. „Wir haben uns vorgenommen, eine transformative Führungspersön lichkeit zu finden, die das Erbe der LPGA tief schätzt und eine klare Vision davon hat, was für unsere Zukunft möglich ist“, sagte John B. Veihmeyer, Vorsitzender des LPGA Vorstands. „Craig ist eine inspirie rende und engagierte Führungsper sönlichkeit, die eine einzigartige Mischung aus Führungserfahrung, engen Beziehungen in der Golfbran che und einem echten Engagement für die Förderung von Frauen und Mädchen durch Golf mitbringt. GT
18 GOLF TIME | 4-2025
www.golftime.de
TURNIERE | 125. U.S. OPEN
J. J. Spaun jubelt über den Gewinn der 125. U.S. Open im Oakmont Country Club
OAKMONT DIE SCHLACHT VON Außenseiter J. J. Spaun triumphiert bei der 125. U.S. Open im Oakmont Country Club mit einem grandios gelochten Putt am letzten Loch. Der Langzeitführende Sam Burns versinkt derweil im Regen, während sich der Schotte Bob MacIntyre im „Grande Finale“ des Härtetests noch auf Rang 2 nach vorne pusht. Von Markus Scheck
20 GOLF TIME | 4-2025
www.golftime.de
D
ie 125. U.S. Open im legen dären Oakmont Country Club wurde ihrem mar tialischen Beinamen voll gerecht: „Die Schlacht von
Oakmont“ forderte Geduld, Präzision – und eiserne Nerven. In einem Turnier, das von sintflutartigen Regenfällen, knüppel harten Grüns und emotionalen Tiefpunk ten geprägt war, ging am Ende ein Spieler als unwahrscheinlicher Held hervor: J. J. Spaun. Der 34-jährige Kalifornier, bislang ohne ganz großen Major-Erfolg, krönte sich mit einem beherzten Finaltag zum U.S. Open Champion 2025 – in einem Club, dessen Geschichte mit Namen wie Hogan, Nick laus und Els verwoben ist. Spaun spielte eine fast perfekte Schlussrunde (68) und nutzte die Fehler der Konkurrenz gnaden los aus. Insbesondere Sam Burns, der nach drei Runden in Führung lag, erlebte eine dramatische Implosion. EIN KLASSIKER DER LEIDEN Burns führte nach 54 Löchern mit zwei Schlägen Vorsprung. Doch am verregneten Finalsonntag zeigte sich Oakmont von sei ner brutalsten Seite. Dauerregen hatte den Platz in ein rutschiges Minenfeld verwan delt. Die Grüns wurden unberechenbar, die Fairways rutschig – und Burns verlor völlig den Rhythmus. Vier Bogeys auf den ersten neun Löchern, zwei Wasserbälle auf den Back Nine, ein nicht gewährter Free Drop aus zeitweiligem Wasser auf dem 15. Fairway, der in einem Doppel-Bogey mün dete, und ein verzweifelter Dreiputt auf der 17. Als Burns mit gesenktem Blick vom 18. Grün schlich, stand eine 78 (+8) auf der Scorekarte – und ein Absturz auf Rang 7. Oakmont bot einmal mehr die perfek te Kulisse für eine USGA-Prüfung alten Stils. Der Regen verwandelte die finalen Runden in eine epische Geduldsprobe, bei der mentale Stärke wichtiger war als reiner Ballstriking-Glamour. Während Deutsch lands Stephan Jäger und Österreichs Sepp Straka bereits nach zwei Tagen die Koffer packen mussten und auch Stars wie Rory McIlroy, Scottie Scheffler und Viktor Hov land unter den Bedingungen litten, blieb der Kalifornier Spaun ruhig – fast stoisch. Mit durchdachtem Course Management überwand er den kapitalen Fehlstart in die Finalrunde (fünf Bogeys auf den ersten sechs Löchern) und legte mit Birdies auf den Löchern 12, 14 und 17 das Fundament für den größten Triumph seiner Karriere. Und dann kam der Moment, den man in Oakmont so schnell nicht vergessen
Sam Burns verzweifelt in der Finalrunde an den teils grenzwertigen Spielbedingungen
in die Arme sprang. Der längste gelochte Putt seiner Karriere – und ohne Frage der wichtigste. Mit diesem einen Schlag schrieb Spaun nicht nur Golfgeschichte, sondern stellte Oakmont ein Denkmal. Mit einem Gesamtscore von -1 gewann der 34-jährige Spätstarter die 125. U.S. Open und war im Anschluss natürlich überglücklich. „Ich habe immer davon ge träumt, bei einem Major zu bestehen“, sag te Spaun, die silberne U.S.-Open-Trophäe umklammernd, „aber dass es hier in Oak mont passiert – im Regen, unter diesen Be dingungen –, das fühlt sich fast surreal an.“ STILLER KRIEGER AUS SCHOTTLAND Hinter Spauns Triumph spielte sich fast unbemerkt eine der stärksten Leistungen der Woche ab: Robert MacIntyre, der Linkshänder aus Oban, Schottland, wurde mit nur zwei Schlägen Rückstand alleini ger Zweiter. In seinem typischen Under statement-Stil kämpfte sich der 28-Jährige mit einer feinen 68er-Schlussrunde (-2) durch Wind und Wetter – und brachte sich damit erstmals ernsthaft in Major-Gesprä che. Nach einem Birdie auf Loch 17 war der schottische „Braveheart“ Führender im Clubhaus und musste mitansehen, wie Spaun ihm am letzten Loch den Sieg weg schnappte. Als bekannt fairer Sportsmann applaudierte Bob dem Sieger. „Ich habe alles gegeben. Oakmont hat dir nichts geschenkt, du musstest es dir holen“, sagte MacIntyre sichtlich erschöpft, aber stolz über die erbrachte Leistung. GT
wird. J. J. Spaun stand auf dem 18. Grün vor einem nahezu aussichtslosen Putt: 64 Fuß (knapp 20 Meter), bergab, mit einem doppelt brechenden Break von links nach rechts – eine der schwersten Aufgaben, die dieser Platz einem Spieler in so einem Mo ment stellen kann. Ein Zweiputt hätte das Stechen bedeutet. Doch Spaun ließ nichts anbrennen. EIN PUTT FÜR DIE EWIGKEIT Er nahm Maß, prüfte die Linie, atmete tief durch. Dann rollte er den Ball in perfektem Tempo über die Kuppe, durch die Breakli nie – und mitten ins Herz des Lochs. Das Publikum am Rand des Grüns explodier te. Spaun selbst erstarrte für eine Sekun de, bevor er die Arme ruckartig hochriss, den Putter fallen ließ und seinem Caddie
Der Schotte Bob MacIntyre spielt sich mit beherztem Auftritt noch auf Rang 2
GOLF TIME | 4-2025
21
www.golftime.de
TEE OFF | TURNIERE
Riesentorlauf am Kitzsteinhorn: Start auf 3.000 Metern Seehöhe
VOM GLETSCHER AUFS GRÜN
SKI&GOLF WM 2025 Nach dem Motto „Skischwung trifft Golfschwung“ fand vom 7. bis 11. Mai die Ski&Golf Weltmeisterschaft in Zell am See-Kaprun statt.
V
om 7. bis 11. Mai verwandel te sich Zell am See-Kaprun erneut in die Bühne für ein einzigartiges Sport Event: die Ski&Golf Welt
voll bestätigen. Das Podium komplet tierten Tina Sophia Honnef (CH) und Sophie Dekker (NL) bei den Damen sowie Michael Vonbank (A) und Alexander Heitzmann (A) bei den Herren. Manuel Resch, CEO Zell am See-Kaprun Tourismus, lobte die gelungene Verbin dung von Wintersport und Golf und auch der Termin für nächstes Jahr steht bereits
INTERNATIONALES TOPEVENT Höhepunkt war der Riesentorlauf auf 3.000 Metern Seehöhe, bei dem sich der Lokalmatador und Skirennfahrer Sam Maes an die Spitze setzte. Auf den perfekt präparierten Fairways und Grüns des GC Zell am See-Kaprun-Saalbach verteidigte Maes seine Führung souverän und sicherte sich damit den Weltmeistertitel 2025. Bei den Damen feierte Antje Heissel aus Deutschland einen weiteren Triumph und konnte ihren Vorjahressieg eindrucks
meisterschaft 2025. Unter dem Motto „Skischwung trifft Golfschwung“ stell ten sich mehr als 125 Athleten aus zwölf Ländern der anspruchsvollen Kombi nation aus Riesentorlauf am Kitzstein horn-Gletscher und Golfturnier auf dem 36-Loch-Golfplatz des renommierten Lea ding GC Zell am See-Kaprun-Saalbach.
fest: 13. bis 16. Mai 2026. GT www.skigolfworldcup.com
Die frischgebackenen Weltmeister der Ski&Golf WM 2025: Lokalmatador Sam Maes und Antje Heissel aus Deutschland
Bereitete die perfekte Bühne für das Golfturnier: Der Leading Golfclub Zell am See-Kaprun-Saalbach
22 GOLF TIME | 4-2025
www.golftime.de
HERZ DER ALPEN
LIEBESPAR: EINE KARTE. 16 PLÄTZE. GANZ TIROL.
tirol.at/golfen
23
COVER | NICOLAI VON DELLINGSHAUSEN
Triumph in den Alpen: Nicolai von Dellingshausen gewinnt die Austrian Alpine Open presented by SalzburgerLand und feiert damit seinen ersten Titel auf der DP World Tour. Im GOLF TIME-Exklusivinterview blicken wir mit dem Düsseldorfer hinter die Kulissen seines Erfolgs. HÖHEN FLUG
Von Markus Scheck | Fotos: GEPA Pictures
24 GOLF TIME | 4-2025
www.golftime.de
Der große Coup: Nicolai von Dellingshausen gewinnt die Austrian Alpine Open presented by SalzburgerLand
GOLF TIME | 4-2025
25
www.golftime.de
COVER | NICOLAI VON DELLINGSHAUSEN
Als Team gemeinsam erfolgreich: Nicolai von Dellingshausen feiert den Sieg im GC Gut Altentann mit seinem Caddie Andy
A
m 1. Juni 2025 schrieb der Deutsche Nicolai von Dellingshausen im Salzburger Golfclub Gut Altentann Geschichte: Mit einer sehenswerten Schlussrunde von 65 Schlä‑
geteilten zweiten Platz. Von Dellings‑ hausen durfte sich hingegen über seinen bislang größten Karriereerfolg freuen. „Es ist unglaublich befriedigend. Ich habe schon ewig darauf gewartet, wieder zu gewinnen“, sagte von Dellingshausen im Anschluss an den Sieg. „Ich war auf der DP World Tour zweimal nah dran, auch auf der Challenge Tour. Jetzt auf der großen Bühne zu gewinnen, ist einfach unglaub‑
lich erleichternd und macht jeden Schritt auf dem Weg dorthin lohnenswert.“ Neun Tage nach seinem Triumph bei der Austrian Alpine Open presented by SalzburgerLand baten wir den sympa‑ thischen Düsseldorfer zum GOLF TIME Exklusiv-Talk. Nicolai, herzlichen Glückwunsch zum ersten DP World Tour-Titel in Österreich. Lass doch die Woche in Salzburg für uns noch einmal ein wenig Revue passieren? Die Woche in Salzburg war natürlich der absolute Oberhammer. Für Außenste‑ hende war es vielleicht ein bisschen „über‑ raschend“, dass ich siegen konnte. Aller‑ dings muss man sagen, dass die Woche zuvor in Belgien auch schon extrem gut war, was das Spiel angeht. Da ist nur der Putter sehr kalt gewesen und dementspre‑ chend haben wir (das ganze Team, mein Caddie und ich) gesagt: „Einfach weiter‑ machen. Es wird alles zusammenkommen. Das Spiel ist zu gut, als dass wir Wochen‑ enden verpassen.“ Manchmal ist der Sport einfach so, und dass in Österreich dann alles zusammenkommt, ist auf der einen Seite natürlich eine tolle Überraschung, auf der anderen Seite ist es aber auch das, worauf ich lange hingearbeitet habe, eben
gen (–5) triumphierte er bei der Austrian Alpine Open presented by SalzburgerLand und sicherte sich seinen ersten Titel auf der DP World Tour – nach beeindruckenden 110 Turnierteilnahmen. Wie stark dieser Moment war, zeigt allein die Zahl: Mit insgesamt 19 unter Par setzte sich der 32‑Jährige mit zwei Schlägen Vorsprung auf seine Verfolger durch. Bereits in den ersten Runden hatte sich abgezeichnet, dass von Dellingshausen in ausgezeichneter Form ist. Mit präzisem Spiel vom Tee, kontrollierten Eisen und einem nahezu fehlerlosen kurzen Spiel dominierte er gemeinsam mit sei‑ nem Landsmann Marcel Schneider die anspruchsvollen Fairways und Grüns der von Jack Nicklaus designten Anlage bei Salzburg. Am Finaltag blieb der Deutsche auch unter Druck stabil und verwies seinen Freund Schneider und den norwegischen Shootingstar Kristoffer Raitan auf den
Hervorragender T2.: Marcel Schneider
26 GOLF TIME | 4-2025
www.golftime.de
um Siege mitzuspielen und zu gewinnen. Natürlich haben wir vor Ort ein bisschen Wettereskapaden gehabt, aber das gehört dazu. Im Vergleich zur KLM Open in der Woche danach war es immer noch ange‑ nehm. In den Niederlanden haben wir gefühlte vier Tage gegen Armageddon gekämpft (lacht). „ES IST EINE ANDERE IDENTI TÄT, DIE SICH EINSTELLT: VOM DP WORLD TOUR PLAYER ZUM DP WORLD TOUR WINNER!“ NICOLAI VON DELLINGSHAUSEN Vor allem die Grüns im Golfclub Gut Altentann waren angesichts der Regenfäl‑ le im Vorfeld des Turniers unfassbar gut, insofern Chapeau an die Greenkeeper. Generell war die Turnierwoche super‑ schön. Vier Tage lang ein Kopf-an-Kopf- Rennen mit Marcel Schneider zu liefern, war, denke ich, auch eine starke Werbung für den Golfsport in Deutschland. Die Finalrunden, also Samstag und Sonntag
mit ihm im Flight zu spielen, war eine tolle Erfahrung. Ich hätte Marcel den Sieg genauso gegönnt. Die Fans haben uns durch diese Finalrunden getragen. Ich habe auch viele Nachrichten bekommen von Leuten, die den ganzen Sonntag am Fernseher gebannt gesessen haben. Es war alles zusammen eine Mega-Erfahrung. Und dann siegreich auf der 18 den letzten Putt zu lochen, ist natürlich so ein bisschen wie die Kirsche auf der Torte gewesen. Was bedeutet der Erfolg für dich und inwie weit ändert er deine weitere Zielsetzung? So richtig fassen kann ich es immer noch nicht. Ich bin ja direkt aus Österreich nach Holland geflogen und war die ganze Zeit weiter im „Arbeitsmodus“. Ich reali‑ siere erst die letzten Tage, was da eigentlich genau passiert ist und dass ich jetzt wirklich ein Toursieger bin. Wo wir gerade vom Sieger reden, ich finde, dadurch hat sich schon etwas verändert. Es ist eine andere Identität, die sich einstellt: „Vom DP World Tour Player zum DP World Tour Winner.“ Ich habe mir aber selbst auch bewiesen, dass der Weg, den ich gegangen bin mit allen Stolpersteinen, die über die letzten Jahre da im Weg gelegen haben, der richti‑
Bester Österreicher: Maximilian Steinlechner
ge gewesen ist. Es ist natürlich eine enorme Sicherheit, die sich einstellt für zumindest mal bis Ende 2027. Auf der Tour zu gewinnen ist total schwierig, weil du spielst jede Woche gegen 155 andere Leute. Du kannst mega glattes Golf spielen und es gibt jemanden, der einfach eine bessere Woche hat – und dann gewinnt eben derjenige. Das ist die Schönheit und
3 Länder. 14 Hotels. 39 Golfplätze.
Genießen Sie ihre Leidenschaft in den schönsten Destinationen in Österreich, Italien und Tschechien. Erlesene Kulinarik, einzigartige Wellness-Welten und die besondere Falkensteiner-Gastlichkeit inklusive.
NEUGIERIG?
FALKENSTEINER IST GOLF
COVER | NICOLAI VON DELLINGSHAUSEN
KOLUMNE
DIE EXTRA-MEILE D er Golfbetrieb im Sommer ist eine Dauerstress-Situation: Ligaspiele, Sponsorenturniere, Mit‑ gliederthemen und dann noch das Greenkeeping. Die Organisation eines zusätzlichen besonderen Events traut sich da oftmals die Geschäftsführung nicht mehr zu. Dies ist ein Plädoyer für das Extra-Engagement, das einem Golfclub ein Alleinstellungsmerkmal verschafft. Ich schreibe dies einen Tag nachdem ich zum 20. Mal „Mozart am Grün“, ein Konzert im Rahmen des offiziellen Würzburger Mozart‑ fests, mit meinem Team auf die Beine gestellt habe: 250 Gäste, ausverkaufte Veranstaltung – trotz Regenwetters. Es war eine Kraftanstrengung – und ein voller Erfolg. Es war unglaublich viel Arbeit – aber nun begeistert das Gefühl großer Befriedigung. Genauso ist es den Kollegen aus dem Leading Golf & Land-Club St. Eurach ergangen, als sie die Deutsche Senioren- und Seniorinnenmeister‑ schaft abwickelten. Genauso werden die Mitarbeiter des GC Riedhof fühlen, wenn sie das Final Four der Deutschen Golf Liga veranstaltet haben. Oder jene des GC München Eichenried, wenn die BMW Interna‑ tional Open den Sieger gekürt haben wird. Die Extra-Anstrengung kostet Zeit, Nerven, Kraft und Geld, aber sie schweißt das Team zusammen und verschafft dem Club einen höheren Bekanntheitsgrad. Sie zeigt zudem, wozu ein Top-Golfclub in der Lage ist, wenn es um komplexere Organisation geht, und verdeutlicht dem Mitglied, dass er viel mehr ist als nur ein Treff‑ punkt für die normale Runde Golf. Der Glanz solcher Veranstaltungen färbt auch auf die Mitgliedschaft ab. Denn welcher Golfer ist nicht gerne in einem Club, der Präsenz in der Öffentlichkeit zeigt und mit Leistun‑ gen überzeugt. Vielleicht fördert das ja sogar die Bereitschaft der Mitglieder, sich stärker als freiwillige Helfer bei Turnieren einzubringen. Ich hoffe, dieses Plädoyer moti‑ viert auch andere Verantwortliche. Deutschlands Golfanlagen können mehr als sie glauben – beweisen wir es. Ihr
Brutalität dieses Sports. Aber jetzt kommen neue Herausforderungen. Mein primäres Ziel für dieses Jahr, wieder eine volle Kategorie für 2026 zu erspielen, habe ich erreicht. Ich habe als Toursieger auch eine viel bessere Kategorie. Jetzt kann ich Rolex Events spielen, wo ich dieses Jahr gar nicht damit gerechnet habe. Und ich bin quasi jetzt schon für das erste Finalturnier in Abu Dhabi qualifiziert. Das sind so Dinge, die ich mir jetzt im Detail anschau‑ en muss und dann eben den Kalender entsprechend umgestalten werde. Da freue ich mich natürlich total darauf. Deine Form war ja schon zuletzt deutlich ansteigend. Was sind die Hauptgründe für das verbesserte Spiel und woran hast du im Speziellen gearbeitet? Das ist eine Kombination aus ganz vielen Zahnrädern, die ineinander greifen müssen. Da ist auf der einen Seite das Spielerische, auf der anderen Seite das Mentale. Da ist das Thema Training, um die Performance zu verbessern. Und genauso natürlich die Athletik. Für mich war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis es so weit ist, dass diese Zahnräder so zusammengreifen werden. In den letz‑
ten zwei Jahren, nach der sehr schwierigen Saison 2023, habe ich mit meinem Team in puncto Technik eine sehr große Aufbauar‑ beit betrieben, um mich wieder zu meiner Schwung-DNA zurückzubringen, die ich 2023 komplett verloren hatte. Und gleichzeitig haben wir auch den mentalen Aspekt forciert, also den Glauben an mich selbst und an die Fähigkeiten, die ich habe. Nach dem Turnier in Belgien gab es so einen Schlüsselmoment, wo dieser gesamte Prozess im Mentalen plötzlich Sinn ergeben hat. Das kann ich jetzt gar nicht so genau erklären, es geht ja auch im Grunde niemanden etwas an, aber du kennst das vielleicht selber: Du arbei‑ test die ganze Zeit an irgendetwas. Und irgendwann kommt dieser Moment, wo alles, was in der Vergangenheit passiert ist, plötzlich Sinn macht. Und dann fällt es dir wie Schuppen von den Augen. Und das war tatsächlich genau in der Woche in Österreich der Fall. Ich wusste zwar zuvor schon, dass es logisch ist und konnte es mir grundsätzlich von dieser Seite her erklären. Aber ich habe es nie gespürt, woher es kam. Doch auf ein‑
In den letzten zwei Jahren kehrte NvD zu seiner ursprünglichen Schwung-DNA zurück
BERNHARD MAY Präsident der Leading Golf Clubs of Germany e. V.
28 GOLF TIME | 4-2025
www.golftime.de
Made with FlippingBook - Online magazine maker