GOLF TIME 4/2025
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BEN GRIFFIN Einst auf dem Weg zum Job als Kreditbe rater, schaffte der 29-jährige US-Ameri kaner den Sprung in die Weltspitze des
COSTANTINO ROCCA WAS MACHT EIGENTLICH …?
Golfsports. Im April gewann Griffin bei der Zurich Classic erstmals auf der PGA Tour – im Teammodus gemeinsam mit Andrew Novak. Nur wenige Wochen später sicherte er sich im Colonial Country Club seinen ersten Solo-Sieg auf der PGA Tour. SÁRA KOUSKOVÁ Kousková Ende Mai im französischen Evian Resort Golf Club die Jabra Ladies Open. Nur zwei Wochen später war sie auch beim nächsten LET-Event, der Tenerife Women‘s Open im Abama Golf, eine Klasse für sich. MATT VOGT 2025. Die Teilnahme von Vogt bei diesem Major war ein emotionaler Höhepunkt, kehrte er doch als Spie ler zum Oakmont Country Club zurück, wo er einst selbst als Caddie gearbeitet hatte. Zwar verpasste Matt Vogt am Ende bei der U.S. Open den Cut, das Major-Erlebnis wird dennoch unvergessen bleiben. Einen Doppelschlag landete auch die 25-jährige Tschechin auf der Ladies European Tour. Zunächst gewann Sára Der 34‑jährige Zahnarzt aus der Nähe von Indianapolis qualifizierte sich auf beeindruckende Weise für die U.S. Open
Er war der Pionier des italieni schen Golfsports, ein Mann, der mit seinem legendären Putt auf dem 18. Grün in St Andrews Geschichte schrieb. Genau 30 Jahre ist es her, seit Costantino Rocca bei der Open Cham pionship 1995 die Herzen der Golffans im Sturm eroberte. Ein über 20 Meter langer Putt aus dem Valley of Sin berg auf, über zwei Wellen – und dann di rekt ins Herz des Lochs. Rocca warf sich auf die Knie, schlug mit den Fäus ten in den Rasen und blickte ungläubig gen Himmel. Die Fans explodierten vor Begeisterung, und der Moment wurde zum ikonischen Bild der 1995er-Open. Mit diesem unfassbaren Birdie zwang er den US-Amerikaner John Daly ins Stechen. Im anschließenden Vier-Loch-Playoff konnte Rocca die Magie nicht ganz konservieren. Daly spielte solide, wäh rend Rocca auf dem dritten Extraloch strauchelte. Am Ende triumphierte der Amerikaner, doch der wahre Held des Tages war für viele ein anderer. Costan tino Roccas Auftritt bei der Open 1995 war mehr als sportliche Höchstleis tung. Es war Herz, Leidenschaft und ein Beweis dafür, dass große Träume auch aus dem „Tal der Sünde“ empor steigen können. Sein Putt auf der 18 gehört zu den legendärsten Momenten des Golfsports – und machte den sym pathischen Italiener über Nacht zur Kultfigur. Costantino Rocca, heute 68 Jahre alt, ist noch immer eine prägen de Figur des europäischen Golfs – wenn auch längst nicht mehr auf der großen Bühne. Nach seinem Kar riereende auf der European Tour im Jahr 2007 hat sich Rocca nicht komplett aus dem Golfsport zurückgezogen. Ganz im Gegenteil: In seiner Heimatstadt Bergamo betreibt er seit vielen Jahren eine eigene Golfschule, die „Costantino Rocca Golf Academy“. Dort gibt er sein Wissen und seine Erfahrung an junge italienische Talente weiter – mit dem Ziel, eine neue Generation italienischer Weltklassespieler zu fördern. Rocca ist zudem regelmäßig bei Pro Am-Turnieren und Charity-Events
H T
Costantino Rocca 1995 in St Andrews
zu sehen. Er genießt den Status eines Golfbotschafters Italiens und ist häufig Ehrengast bei nationalen Golfveran staltungen. Bei der Italian Open etwa lässt er sich kaum eine Austragung ent gehen – sei es als Kommentator, Ana lyst oder Mentor hinter den Kulissen. Der Vater dreier Kinder ist auch famili är eng mit dem Sport verbunden: Sohn Francesco Rocca war zeitweise selbst als Golfprofi aktiv, heute unterstützt er seinen Vater in der Akademie. Obwohl Rocca heute nicht mehr um Titel spielt, lebt sein Vermächtnis
WYNDHAM CLARK Der 31-Jährige entwickelt sich zum „Bad Boy“ der Tour. Nach einem bereits umstrittenen Auftritt bei der PGA Cham N T
pionship, bei der er mit lautstarken Ausrastern und respektlosem Verhalten auffiel, setzte er bei der U.S. Open noch einen drauf: Nach seinem verpassten Cut demolierte Clark wutentbrannt Teile des Locker Rooms im altehrwürdigen Oakmont Country Club. SHANE LOWRY dem Grün des 14. Lochs beugte sich Lowry über seinen Ball – griff jedoch zuerst zu, bevor er ihn mar kierte. Lowry, der den Cut klar verpasste, kommen tierte mit beißendem Humor: „Das war wahrschein lich das Dümmste, das ich je im Golf gemacht habe.“ SERGIO GARCÍA Nach schwachem Start bei der zweiten Runde der U.S. Open unterlief Shane Lowry in Oakmont eine Regelpanne. Auf
weiter. Er war der erste Italie ner, der im Ryder Cup spiel te – und das gleich dreimal (1993, 1995, 1997). Unver gessen bleibt sein Duell mit Tiger Woods beim Ryder Cup 1997 in Valderrama, das Rocca eindrucksvoll für sich
entscheiden konnte. Costantino Rocca bleibt also präsent – als Lehrer, Botschafter und Vorbild. Der italienische Golfsport hat ihm viel zu verdanken. Und auch heute noch flackert der alte Wettkampffunken schlag in seinen Augen auf, wenn er über Majors spricht. Nur spielt sich der Kampf nun nicht mehr auf den Fair ways, sondern im Unterrichtsraum und auf der Driving Range ab. GT
Gar nicht erst antreten durfte der spa nische Routinier bei der diesjährigen U.S. Open. Der 45-jährige Garcia, bislang
Fixgröße bei Majors, scheiterte mit einem Bogey am 36. und letzten Loch unglücklich bei einem der zahl reichen Qualifikationsturniere. Damit endete eine be eindruckende Serie: Erstmals seit dem Jahr 1999 ging eine U.S. Open ohne Sergio über die Bühne.
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