GOLF TIME 5/2020

FÜHLEN SIE IHREN KÖRPER? BEWEGLICHKEIT Eine Veränderung Ihrer Körperwahrnehmung verändert auch Ihren Golfschwung!

DR. MED. NORBERT DEHOUST Lehrstellenleiter der deutschen Gesell- schaft für Manuelle Medizin (MWE) und der österr. Arbeits- gemeinschaft für Manuelle Medizin (ÖAMM), Hcp –4,1

E s ging im letzten Beitrag um die Verbesserung der Beweg- lichkeitsvoraussetzungen für das Halten der Körperwinkel imRückschwung und Durchschwung. Genauso wichtig wie die Beweg- lichkeit ist auch die Eigenwahrneh- mung für die richtigen Körperposi- tionen beim Golfschwung. Unsere Golfgemeinde wird erfreu- licherweise immer jünger, aber gerade bei den älter werdenden Golfern sor- gen vor allem degenerative Verände- rungen oder nicht optimal ausgeheil- te Zustände nach Verletzungen für Defizite in der Körperwahrnehmung. Die „Fühler“ (Propriozeptoren) für die Wahrnehmung (Propriozeption) sitzen zum Beispiel im Muskel- und Bindegewebe der Gelenke und in den gelenkübergreifenden langen Bin- degewebsmänteln der Muskeln (den Faszien). Sie vermitteln nicht nur nach Verkürzungen dieser Strukturen, sondern auch eben im Rahmen von degenerativen Veränderungen der Gelenke „falsche“ oder veränderte Informationen über die Stellung der Gelenke im Raum und in der Bewe- gung. Das ist insbesondere bei einer so komplexen Bewegung wie dem Golfschwung mit dem Koordina-

tionsanspruch an so viele Muskeln und Gelenke hinderlich. Ich erinnere an dieser Stelle noch mal an die oft nicht vollständig ge- nutzten Möglichkeiten der Manuellen Therapie, eingeschränkte Beweglich- keiten von Gelenken zu behandeln, so wie wir es schon in vorherigen Aus- gaben bei der Betrachtung einzelner Gelenke angesprochen hatten. Hier ist auch darauf hinzuweisen, dass Struktur und Funktion in engem Zusammenhang stehen: „Form follows function and function follows form!“ In diesem Teil möchte ich Ihnen einige Basisübungen vorstellen, mit denen Sie nicht nur Ihre Wahrneh- mungskompetenz für die Körperposi- tionen im Golfschwung verbessern, sondern auch die Verbindung von Kraft und Koordination im Alltag steigern können. Der Golfschwung fängt bekanntlich mit Ihrem „Set-up“ an, der Standposi- tion und der Einstellung Ihrer Körper- winkel, wenn Sie den Ball ansprechen. Dafür empfehlen sich Übungen auf unebenen oder wackligen Untergrün- den, die die Leistung der „Fühler“ in Ihren Füßen und als Antwort die sta- bilisierenden Muskeln trainieren. GT INFO info@mbz-herrsching.de

BASISÜBUNG Zum Einstieg eine leichte Basisübung auf dem Therapiekreisel mit Unterstützung am Handlauf

AUFBAUÜBUNG 1 Steigerung mit Hockbewegungen auf zwei Therapiekreiseln. Sind diese nicht vorhanden, können auch Luft- oder Gelkissen verwendet werden

AUFBAUÜBUNG 2 Balance auf einem Therapiekreisel mit gleichzeitigen Seilzugübungen, beid- oder einbeinig

81

GOLF TIME | 5-2020

www.golftime.de

Made with FlippingBook - Online Brochure Maker