GOLF TIME 5/2022
Als Cameron Smith die 150. Open Championship in St. Andrews für sich entschied, da war das eine echte Meisterleis tung in Sachen Schlussspurt, wie man sie nur selten zu sehen bekommt. Der Australier machte seinen Rückstand auf den letzten neun Löchern mit sechs Birdies wett und pro fitierte an dem Tag natürlich vom eher ver haltenen Auftritt von Rory McIlroy, für den sicher mehr zu holen gewesen wäre. Aber sei‘s drum: Am Ende sicherte sich der 29-Jäh rige, der 2013 ins Profilager wechselte, sein erstes Major und achten Titel insgesamt.
Dabei war der Majorerfolg der aktuellen Nummer 3 der Weltrangliste im Grunde nur eine Frage der Zeit. Smith hatte bereits zu Beginn des Jahres, im Januar auf Hawaii, das Sentry Tournament of Champions mit neuem PGA-Tour-Rekord von 34 unter Par gewon nen. Mitte März folgte dann der Sieg bei der Players Championship im TPC Sawgrass. Smith befand sich also bereits vor der Open in absoluter Hochform. Maßgeblich an dem Erfolg bzw. den Erfolgen beteiligt war und ist dabei sein Coach Grant Field, mit dem er vor der Open – nach längerer Zeit wieder einmal
– persönlich zusammenkam und der ihn die Woche vor dem Turnier wieder „einstellte“, wie er selbst sagte. Das scheint offensichtlich bestens funktioniert zu haben und ich bin mir sicher, dass wir von dem Australier noch eine Menge zu sehen bekommen werden. GT
DANNY WILDE Headpro Golfsportmanufaktur, Sport- licher Leiter GC Valley e.V., Dipl.-Trainer des DOSB, PGA G1 Pro, A-Trainer DGV www.golfsportmanufaktur.de
Seine Hände bewegen sich immer weiter in Richtung Ball, was die flache Ebene des Schlägers und ein nach links Schwingen nach dem Treffmoment begünstigt.
Daraus resultiert im Übergang von Rück- zu Durchschwung (Transition) ein Legen des Schlägers (Schaft zeigt links von der Ball-Ziel-Linie). Seine Schlagfläche ist griffbedingt stark geschlossen.
Nach einem „kreu zen“ (Schaft zeigt im obersten Punkt rechts von der Ball ziellinie) ist zu erken nen, dass Cam seinen Durchschwung mit einer schnellen Ge wichtsverlagerung nach links und leich ten Beugung seiner Knie einleitet.
Erst kurz vor bzw. dann im Finish er laubt Cameron es sich, zu entspannen. Er selbst betont immer wieder in In terviews, dass wenn etwas nicht passt in seiner Bewegung, er einfach zu „wenige Wiederholungen gemacht habe“. Ein etwas veralteter Ansatz, der aber für ihn funktioniert und sicher nur mit guter körperlicher Kon stitution lange Jahre aufrecht erhalten werden kann.
Erst hier kann er los lassen und seine Un terarme samt Hand gelenke rotieren nach links (überrollen). Gut zu sehen, wie stark seine oberen Rücken muskeln in dieser Phase des Schwungs angestrengt sind.
GOLF TIME | 5-2022
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