GOLF TIME 5/2024

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Längenkontrolle. Konzentrieren Sie sich also am besten auf das Gewicht bzw. die Trägheit des Schlägerkopfs. Das Verhältnis zwischen Rück- und Durchschwung sollte dabei in etwa 50 zu 50 betragen. Sie kön nen dabei die Trägheit des Schlägerkopfs während des Schwungs mit dem Prinzip einer Schaukel vergleichen. Sobald der Schläger am Ende des Rückschwungs leichter wird, können Sie ohne viel An strengung den Abschwung einleiten und den Schläger konstant ins Finish durch schwingen. Vergessen Sie dabei jedoch nicht, dass der Körper den Ton angibt und nicht die Arme oder Hände. Die sind locker und entspannt, das Griffende sollte dabei während der gesamten Schwungbewegung zu Ihrer Körpermitte zeigen. Der Schläger bleibt dadurch vor Ihnen und Sie stellen damit sicher, dass es nicht zu einem „seitlichen Rudern“ der Arme kommt. TIPP: Bei kurzen Entfernungen holen die meisten Golfer zu weit aus, was oft zu einem Abbremsen im Abschwung führt. Versuchen Sie daher, kürzer auszuho len, als Sie es zunächst meinen würden. Achten Sie zudem im Rück- und auch im Durchschwung auf einen gleichbleibenden Rhythmus. 3. DISTANZKONTROLLE Die Grundvoraussetzung für eine gute Kontrolle der Ballflugweite ist ein solider Ballkontakt. Fliegt der Ball trotz eines guten Schwungrhythmus‘ zu weit, haben Sie einfach zu weit ausgeholt. Eine gute Übung, um hierfür ein Gefühl zu entwi ckeln, ist die „Perlenkette“. Das Grundprinzip der Distanzkontrolle lautet demnach, die Flugweite des Balls durch den Schwungumfang und/oder die Schlägerwahl zu bestimmen. Auf keinen Fall jedoch durch eine schnellere oder langsamere Schwungbewegung. Neben der Kontrolle der Flugweite gilt es nicht zuletzt, auch noch das Flug-Roll-Ver hältnis richtig einzuschätzen. Dabei geht es vor allem darum, wo der Ball zum Liegen kommen soll. Visualisieren Sie daher schon vor dem Schlag, wo der Landepunkt des Balls sein soll – und wie weit er nach der Landung noch rollen wird. In der nächsten Ausgabe widmen wir uns im zweiten Teil der „Short Game Basics“ dem vierten und fünften Einflussfaktor für ein erfolgreiches kurzes Spiel: die Planung und auch Anpassung an verschiedene Spielsituationen rund ums Grün. GT

ÜBUNG 1: LOW-POINT-KONTROLLE

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ÜBUNG 2: LÄNGENKONTROLLE

TIPPS 1. Das Setup mit der eingeklemmten Stange unter dem Arm wird sich zunächst sehr ungewohnt anfühlen. Versuchen Sie das so gut es geht zu ignorieren. 2. Achten Sie schon beim Probeschwung auf eine gleichmäßige Beschleunigung und einen flüssigen Rhythmus. 3. Obwohl diese Übung die Arme und Hände quasi komplett aus der Bewegung herausnimmt und passiv macht (nicht steif!), lernen Sie durch den übertriebenen Fokus auf die Körperbewegung, den eigentlichen Motor im kurzen Spiel zu erfühlen und diesen bewusster einzusetzen. 4. Wiederholen Sie das Gefühlte nach der Übung ohne Stab mit Ball. HINWEIS Das Konzept ist für die meisten anderen Schlagvarianten ähnlich, wobei sich das Gefühl durch die unterschiedliche Dynamik zu den Schlägen beim kurzen Spiel unterscheiden kann. Die meisten Spieler setzen ihren Körper im kurzen Spiel zu wenig ein. Bei den längeren Schlägen hingegen setzen sie oft die Arme und Hände zu wenig ein.

LÖSUNGSANSÄTZE Mit ein paar wenigen Maßnahmen und Übung lassen sich die meisten Einfluss Faktoren relativ schnell verbessern. Dazu zählen: 1. EQUIPMENT Wie schon erwähnt, lässt sich der Ball mit dem Putter nicht nur wunderbar vom Fairway aufs Grün spielen, auch lässt er sich mit einer Anpassung des Setups aus dem Semi-Rough – oder gar aus dem Bunker – aufs Grün befördern (sofern keine Bunkerlippe vorhanden ist). Experimentie ren Sie damit, denn der schlechte Schlag mit dem Putter wird meist besser sein als der schlechte Schlag mit dem Wedge! TIPP: Wenn Sie Ihre Wedges bisher nicht haben fitten lassen, dann empfiehlt sich dringend, dies von einem qualifizierten Pro durchführen zu lassen! auf einen schwankenden Tiefpunkt des Schwungs zurückführen. Um es einfacher auszudrücken: Achten Sie darauf, wo im Bezug zum Ball der Schläger den ersten Bodenkontakt hat. Der muss für einen sauberen Ballkontakt immer nach dem Treffmoment des Balles liegen (außer beim Bunkerschlag und dem Drive). Zwar kann der Bodenkontakt auch zu weit hinter dem Ball liegen, diese Übertreibung ist in der Praxis aber bei den Wedges (und Eisen) eher selten zu beobachten. Setup Die Ballposition sollte bei allen Kurzspiel Schlägen zunächst mittig sein, bevor sie 2. KONSTANTER BALLKONTAKT Schlechter Ballkontakt lässt sich fast immer

LÄNGENKONTROLLE: „PERLENKETTE“ Ziel Erlangen Sie durch stetiges Vergrößern des Schwungumfangs ein Gefühl für die tatsächlich benötigte Intensität für eine bestimmte Entfernung. Durchführung 1. Gehen Sie ca. 30 Meter von Ihrem Ziel entfernt in Position. 2. Der erste Ball sollte so kurz wie möglich fliegen, ohne dass Sie Ihren Rhythmus verlieren und nach dem Ball schlagen. 3. Visualisieren Sie den Landepunkt des Balls ca. 2 bis 3 Meter vor Ihnen und entwickeln Sie durch Probeschwünge ein Gefühl für diese Entfernung. Wie groß muss der Schwungumfang für diese Entfernung tatsächlich sein? 4. Wiederholen Sie Ihren letzten Probeschwung mit Ball und vergleichen Sie, in wiefern Sie den Probeschwung im Hinblick auf Schwungumfang, Rhythmus und Intensität mit Ball wiederholen konnten. 5. Versuchen Sie, den nächsten Ball dort aufkommenzulassen, wo der erste Ball zur Ruhe kam. 6. Der dritte Ball soll nun da landen, wo der zweite zur Ruhe gekommen ist, und so weiter. Führen Sie diese Übung fort und vergrößern Sie den Schwungumfang bei jedem weiteren Schlag, bis Sie bei Ihrem eigentlichen Ziel – auf dem Grün – angekommen sind. Tipps 1. Wenn Sie beim letzten Ball angelangt sind – bei dem, der schließlich auf dem Grün landen soll –, werden Sie wahrscheinlich feststellen, dass der Schwungum fang und die Intensität Ihres Schwungs nicht so groß waren, als wenn Sie sofort versucht hätten, das Grün anzuspielen. 2. Versuchen Sie die Übung auch rückwärts: vom Grün zurück zum kürzesten Ball.

später auch an die jeweilige Spielsituation angepasst wird. Das Gewicht ist dabei leicht auf dem linken Fuß (bei Rechtshän dern). Treffmoment Entwickeln Sie ein Gefühl dafür, dass der Schlägerkopf den Boden hinter dem Ball streift, also kein (tiefes) Divot erzeugt. Ausführung Den Boden links der Standmitte ohne Kör perrotation zu treffen, ist sehr schwierig. Viel einfacher gelingt das, wenn der Körper im Abschwung in Richtung Ziel mitdreht. Der Fokus liegt dabei auf dem Solar Plexus, der Unterkörper ist jedoch nicht steif, sondern folgt der Bewegung ganz natür lich. Die Körperrotation ist somit der Motor der Schwungbewegung und übernimmt die Kontrolle.

Achten Sie bei kurzen Schlägen während der gesamten Bewegungsausführung darauf, dass Ihr Kopf nicht nach rechts kippt, sondern sich schon im Rückschwung leicht in Richtung Ziel neigt. Die Hände sollten bei all diesen Schlägen passiv sein, aber auf keinen Fall steif. Der Schläger sorgt im Rück- und Durch schwung ganz von selbst dafür, dass die Handgelenke winkeln. Je nachdem, wie groß der Schwungumfang ist, ergibt sich folglich der passende Handegelenks- Winkel ganz automatisch. Sie müssen es nur zulassen. Rhythmus Gerade im kurzen Spiel ist es wichtig, mit dem Schläger zu schwingen und nicht gegen ihn. Letzteres resultiert in einem Reißen und erschwert die Low-Point- und

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